taeve hat geschrieben:Ich hab seinerzeit beim Studium noch FORTRAN gehabt,
He he, und ich hab meine erste Studienarbeit noch in ALGOL68 geschrieben. 'ne Kiste Lochkarten gestanzt, am Uni-Rechenzentrum abends abgegeben und am nächsten Morgen mit zig hundert Seiten Listing plus Ergebnisse wieder abgeholt. FORTRAN kam dann später, sozusagen das gelobte Land.
taeve hat geschrieben:und ausprobiert an nem „Klein“rechner, der ein ganzes Seminarzimmer fasste.
Jou, unser Institut hat sich 1970 dann 'ne nagelneue DEC PDP-15 geleistet, um Bildverarbeitung und Spracherkennung betreiben zu können. Die hat 'nen ganzen Büroraum geschluckt, in dem sonst drei Leute säßen. Dafür hatte sie dann aber auch eine Taktfrequenz von satten 1 MHz (ja, Mega, nicht Giga !). Als Arbeitsspeicher hatte die 'nen magnetischen Kernspeicher mit 24 K Worten à 18 bit. Gebootet wurde immer von einem Lochstreifen.
Eines Mittags standen wir mal mit ein paar Kollegen vor der Kiste und fabulierten darüber, dass es doch eigentlich todschick wäre, einen FORTRAN-Compiler zu haben. Aber ob der überhaupt "da reinpassen" würde ? Wobei die Diskussion engagiert zwischen "könnte gehen" und "keinesfalls" schwankte. Inzwischen war der Prof dazu gekommen und hatte eine Weile still zugehört. Irgendwann konnte er dann aber doch nicht mehr an sich halten und fragte: "Ja, wie groß ist denn eigentlich so ein 'Compiler' ? Da in der Ecke am Fenster ist doch noch jede Menge Platz, passt der da nicht hin ?"
Ja, die Zeiten haben sich etwas geändert...
