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Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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Andres hat geschrieben:Er wird maßlos überschätzt. Er ist Trainer in Düsseldorf und seine persönliche Laufseite ist ja schon seit längerem stillgelegt ebenfalls auch bei FB, da wird man auf Laufteam Düsseldorf weitergeleitet. Ich glaube der hat innerlich schon länger die Olympianorm abgehakt.
Wenn das Indizien sein sollten, also ich weiß nicht. Vielleicht mag er einfach nicht weiterhin öffentlich Kniebeugen im Internet machen.

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Wenn das Indizien sein sollten, also ich weiß nicht.Knippi
Er hat in diesem Jahr und auch schon länger kein Ergebnis mehr abgeliefert.

Außerdem haben wir nun mit dem Arne einen wesentlich besseren, der auch seine Unterdistanzen voll und ganz auf den Marathon umsetzen kann.

1103
Berlin wirft seine Schatten voraus, Interview mit Anna Hahner aus dem Tagesspiegel:
Mit welchem Ziel starten Sie am Sonntag?
Im vergangenen Jahr habe ich ja in Berlin meine persönliche Bestzeit deutlich verbessert (auf 2:26:44 Stunden, d. Red.). Ich möchte dieses Mal vielleicht noch einen Tick schneller laufen. Das zweite große Ziel heißt Rio – ich will unbedingt bei Olympia 2016 dabei sein. Deswegen habe ich vor allem auch das Erreichen der Norm im Blick (2:28:30 Stunden, d. Red.).
abgerufen am 26.9.2015, 11h
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

1106
bones hat geschrieben:Witzig - neue Bestzeit. Entweder DNF oder knapp unter 2:20 Std. Mehr ist für Falk C. nicht drin.
Ich bin ein Kenner der Deutschen Marathon-Szene und denke das ich das gut einschätzen kann. Dass aber ein Falk Cierpinski die Olympia-Norm knackt und damit seine mittlerweile 7 Jahre alte Bestzeit von 2:13:30 h pulverisieren müsste, kann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Außerdem ist er schon 37, was will man da noch erwarten. Ihm fehlt für solche schnellen Marathon-Zeiten die Grundschnelligkeit auf den Unterdistanzen.

Philipp Pflieger würde ich es noch am ehesten von den beiden zutrauen. Er hat auf jeden Fall die nötige Grundschnelligkeit, siehe vor kurzem die DM 10 km in 28:54 min aus der vollen Marathonvorbereitung heraus ist schon sehr gut. Aber 10 km und Marathon ist eben ein himmelweiter Unterschied. Er ist aber noch nie einen Marathon gelaufen, wenn man von dem halbherzigen und gescheiterten Versuch und der Aufgabe in Frankfurt 2014 wegen Kreislaufproblemen bei 15 °C absieht. Ihm fehlt natürlich die Marathonerfahrung. Er will volles Risiko gehen. Es kann gutgehen das er einen sehr guten Tag erwischt und durchkommt, aber ein Deutsches Marathondebüt aus dem Stand eine 2:12 h hat außer Arne noch keiner weiter hinbekommen.
bones hat geschrieben:Das Wetter steht guten Zeiten nicht im Weg
Ich staune wie es Berlin immer wieder hinbekommt auf den Punkt optimale Marathon-Weltrekord-Temperaturen hervor zu zaubern.
In 10 Jahren haben die vielleicht nur einmal "schlechtes Wetter". Der Wettergott scheint selbst ein Marathonläufer zu sein :D
Wenn es nun auch noch Windstill ist und kein Gegenwind, dann liegt es nur noch an der Form der Läufer. Bin ja echt gespannt ob der Mega-Weltrekord 2:02:57 h vom letzten Jahr von Dennis Kimetto überhaupt ernsthaft in Gefahr gerät.

1107
Meine Tipps und dann ihr bitte:
Flügel: 2:13h
Pflieger: 2:14-2:15h
Falk: 2:16-2:17h
Kipchoge siegt in 2:03:30h, dahinter E.Mutai und dann G.Mutai.
Bei den Frauen tippe ich auf Gladys Cherono in 2:19h.
Fate Tola: 2:27h
Anna Hahner: 2:25h

1108
Es ist schwierig Zeiten zu schätzen, da beim Marathon jedesmal immer so viel unvorhergesehenes passiert. Ich bin aber ziemlich sicher, dass nicht alle unsere Spitzenmarathonis durchlaufen werden. Wird sicher "Aussteiger" geben, wenn sie merken das wird nichts.

1109
Andres hat geschrieben:Wird sicher "Aussteiger" geben, wenn sie merken das wird nichts.
Ein verheerender Reflex, wenn man hinterher die "Leander" macht: Davon geht die Welt nicht unter.

Knippi

1119
Ich finde da hat der Baumann recht... die sollten eigtl eher die Unterdistanzen angehen die nächsten Jahre und dann eher Tokio fokussieren. Dann würde sie die Zeiten lockerer rauslaufen

schade aber natürlich, dass es nicht reicht heuer

1120
Schade für Anna, zwar eine gute Zeit, aber keine Norm. Der Achmüller ist ein Kollege, vor 14 Tagen 100km und heute improvisiert man mal nen Marathon.
Vielleicht versucht sie es noch in Frankfurt. Zuzutrauen wäre es ihr und möglich wäre es auch.

1123
Manchmal habe ich das Gefühl das sich die Hahner Twins ein wenig zu sehr vermarkten und FB, etc. damit zuballern. Sie machen das schon ganz gut und kommen so sicher auch dicke über die Runden aber das Fazit sind nun 2 eher enttäuschende Auftritte (natürlich immernoch stark) die gemessen an den Zielen eben nicht das gelbe vom Ei sind.

Auch komisch wie Sie sonst jeden Kilometer und Furz bei Facebook updaten; wenn es dann aber mal schlecht läuft (2 Hälfte vom M) kommt wiederum nichts mehr ?!

Naja seis drum - die Anna Hahner hat sicher Potenziel die ON zu laufen und wenns erst in 4 Jahren ist. Wurde ja schon oft gesagt das die beiden gerade über 10km noch deutlich zulegen müssen. Nörgeln auf hohem Niveau; aber besser als das ewige Gepushe und Beglückwünschen der FB Fanboys :) !

So und nun haut mich!
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PB: 10KM - 35:52 (03'19) ~ HM 1:19:08 (04'19) ~ M 02:56:33 (10'18)
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alexLE hat geschrieben: Gepushe
Was ist das?
alexLE hat geschrieben: FB Fanboys
Was die neuen Kommunikationsschienen doch für interessante Wortschöpfungen kreieren. Ich hätte einen Bindestrich dazwischen gesetzt.
alexLE hat geschrieben: So und nun haut mich!
Nö, man muss nun nicht jedem abartigen Begehren nachgeben. Du solltest wissen, dass hier gesteinigt wird.

Knippi

1126
Wow, was für ein Marathon-Sonntag, nur allein perfekte Bedingungen reichen wohl doch nicht aus. Das Eliud Kipchoge das Ding so souverän gewinnt, hätte ich nun bei dieser Konkurrenz auch nicht gedacht und das trotz der Probleme mit den Sohlen. So etwas kurioses habe ich in so vielen Jahren Berlin-Marathon noch nicht erlebt. Die Zeit von 2:04:00 h und das fast im Alleingang geht deshalb sehr in Ordnung. Von den beiden Mutais hätte ich mehr Gegenwehr erwartet. Die Deutschen Männer haben alles riskiert, konnten jedoch das Olympia-Norm-Tempo nicht ganz auf der zweiten Häfte halten. Leider fehlen ihm lediglich 35 Sekunden für Olympia. Ich bin sicher die drücken da wie bei Anna Hahner vor 4 Jahren kein Auge zu. Philipp Pflieger feiert dennoch ein sehr starkes Debüt in 2:12:50 h in seinem Sog konnte auch Julian Flügel sein Bestleistung auf starke 2:13:57 h drücken. Wie fast nicht anders zu erwarten fiel Falk Cierpinski früh aus der Deutschen Spitzengruppe heraus und beendete das Rennen frühzeitig kurz nach der Halbmarathonmarke.
Bei den Deutschen Frauen konnte Anna Hahner ihr geplantes Marathontempo von 2:26 h nicht halten und verlor 4 Minuten auf der zweiten Hälfte, fast identisch wie schon ihr Frühjahrsmarathon, wo sie auch schon eine 2:30er Zeit lief. Damit hat sie um fast zwei Minuten die Olympianorm verfehlt.

1127
Das mit Anna ist echt schade. Die Norm hat sie schon 2013 und 2014 unterboten. Warum es heute nicht geklappt hat, da muss sie nach den Ursachen forschen. Dieses Jahr ist wohl der Wurm drin, obwohl sie so gut trainiert hat wie noch nie. Die Norm nächstes Jahr zu knacken ist riskant. Ich würde es ihr zutrauen, es in Frankfurt noch einmal zu versuchen.

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DerMaschine hat geschrieben:Das mit Anna ist echt schade. Die Norm hat sie schon 2013 und 2014 unterboten. Warum es heute nicht geklappt hat, da muss sie nach den Ursachen forschen. Dieses Jahr ist wohl der Wurm drin, obwohl sie so gut trainiert hat wie noch nie. Die Norm nächstes Jahr zu knacken ist riskant. Ich würde es ihr zutrauen, es in Frankfurt noch einmal zu versuchen.
Oh mein Gott, das ist in 4 Wochen. Die Kleene ist doch erst in 2 Wochen mit dem Wundenlecken fertig.

Knippi

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DerMaschine hat geschrieben:Das mit Anna ist echt schade. Die Norm hat sie schon 2013 und 2014 unterboten. Warum es heute nicht geklappt hat, da muss sie nach den Ursachen forschen.
Ich glaube sie war sich so sicher ihre persönliche Bestzeit knacken zu können. Sie wäre besser beraten gewesen sich lieber auf die 2:28:30 h zu konzentrieren, als die persönliche Bestzeit auf unter 2:26 h drücken zu wollen. Sie ist auf der zweiten Hälfte ganz schön eingebrochen und das bei optimalen Bedingungen. Die Zeit ist aber ähnlich wie die in Wien. Sie hat momentan scheinbar nicht mehr drauf und Berlin ist schon die schnellste Strecke der Welt. Ein besseres Rennen hätte sie sich nicht aussuchen können. Muss aber dem User hier oben recht geben, die beiden müssten mal an ihrer Grundschnelligkeit arbeiten, die ist nicht so dolle. In ihrem Alter sollte da noch etwas möglich sein.

1130
Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht. Aber irgendwie fällt es schwer, mit den Hahners mitzufiebern.

Der ganze Berlin-Marathon in der ARD war eine einzige Hahner-Show, und wer sich selbst so offensiv vermarktet, der muss dann eben auch etwas abliefern. Das hat Anna Hahner nicht getan. Sie stagniert.

Bessere Bedingungen als gestern wird es nicht mehr geben, und mit fast zwei Minuten über der Norm und vier Minuten über der eigenen Bestzeit war das ein Rennen, das ihre (aktuellen) Grenzen aufgezeigt hat.

Ich auf jeden Fall hab wesentlich mehr mit unseren beiden Herren mitgefiebert, die sehr gute Zeiten gelaufen sind. Und Philipp Pfliegers Interviews vor und nach dem Marathon haben in meinen Augen gezeigt, wie man auch sein kann: Offen, freundlich, aber eben auch zurückhalten und sachlich und bescheiden.

Etwas mehr davon täte beiden Hahners vielleicht gut. Wenn ich die Stimme von der anderen auf dem Fahrrad höre, dann ertappe ich mich schon fast dabei, lieber wieder Dieter Baumann hören zu wollen...

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crsieben hat geschrieben: Ich auf jeden Fall hab wesentlich mehr mit unseren beiden Herren mitgefiebert, die sehr gute Zeiten gelaufen sind. Und Philipp Pfliegers Interviews vor und nach dem Marathon haben in meinen Augen gezeigt, wie man auch sein kann: Offen, freundlich, aber eben auch zurückhalten und sachlich und bescheiden.

Etwas mehr davon täte beiden Hahners vielleicht gut. Wenn ich die Stimme von der anderen auf dem Fahrrad höre, dann ertappe ich mich schon fast dabei, lieber wieder Dieter Baumann hören zu wollen...
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber hier sind wir uns absolut einig :D
Das mit der Olympia-Norm finde ich übrigens ziemlichen Mist.
Die internationale Norm liegt bei den Männern bei 2:17, wenn man die unterbietet sollte man dabei sein.
Es ist in meinen Augen absoluter Unsinn, unnötig höhere Normen aufzustellen, mit der Folge, dass eventuell keine Deutschen beim Marathon dabei sind. Natürlich hoffe ich, dass Arne Gabius in Frankfurt die Norm erfüllt, aber auch ein Philipp Pflieger hätte es verdient, nach Olympia fahren zu dürfen!

1132
crsieben hat geschrieben: Wenn ich die Stimme von der anderen auf dem Fahrrad höre, dann ertappe ich mich schon fast dabei, lieber wieder Dieter Baumann hören zu wollen...
Sollse auf Amanda Lear umstellen?

Knippi

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Run2sky will viel Geld mit den Twins verdienen. Und die reden auch so, wenn ich nicht zuhöre, aber vielleicht der eine eine oder andere Sponsor. Da sollte an dem überdrehten Kindergeplärre ein wenig gearbeitet werden.

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crsieben hat geschrieben:Der ganze Berlin-Marathon in der ARD war eine einzige Hahner-Show, und wer sich selbst so offensiv vermarktet, der muss dann eben auch etwas abliefern. Das hat Anna Hahner nicht getan. Sie stagniert.
Ja, die Hahners die übertreiben es maßlos mit der Werbung. Ihre ganze Marketing-Show auch schon im letzten Jahr geht einem so langsam auf den Wecker. Sie müssen sich nun aber der Presse offensiv stellen und die ganze Breitseite an Kritik einstecken. Es gibt da ein Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall".
crsieben hat geschrieben:Bessere Bedingungen als gestern wird es nicht mehr geben, und mit fast zwei Minuten über der Norm und vier Minuten über der eigenen Bestzeit war das ein Rennen, das ihre (aktuellen) Grenzen aufgezeigt hat.
Ja, es nicht zu übersehen, dass sie beide stagnieren und Lisa ist sowieso immer schon die schwächere und verletzungsanfälligere der beiden Läuferinnen und kann sich dadurch überhaupt nicht weiter entwickeln. Bei Anna die nicht verletzt ist, sieht man dass sie zwei ähnliche Zeiten von über 2:30 h im Frühjahr und Herbst abgeliefert hat. Sie ist damit fast 2 Minuten von der Norm weg. Der Druck wächst natürlich deutlich, denn sie hat damit realistisch nur noch eine einzige Chance im Frühjahr und die muss klappen. Bei Lisa weiß ich nicht ob sie aufgrund der langen anhaltenden Verletzung überhaupt eine Chance hat in die Nähe der Quali zu kommen. Ich glaubs eher nicht.
crsieben hat geschrieben:Ich auf jeden Fall hab wesentlich mehr mit unseren beiden Herren mitgefiebert, die sehr gute Zeiten gelaufen sind. Und Philipp Pfliegers Interviews vor und nach dem Marathon haben in meinen Augen gezeigt, wie man auch sein kann: Offen, freundlich, aber eben auch zurückhalten und sachlich und bescheiden.
Die Herren war auf jeden Fall sehr gut mit Phillipp und Julian 2:12 h und 2:13 h. Ich kann mich nicht erinnern, wann gleich zwei Deutsche bei einem Marathon-Rennen solche gute Zeiten gelaufen sind. Das muss schon sehr lange her sein. Eigentlich schade das gestern in Berlin nicht auch die Deutschen Marathon-Meisterschaften mit Arne Gabius waren. Das wäre ein Feuerwerk an Rekorden und neuen Bestleistungen auch noch anderer Deutscher Marathonis geworden. Bessere Bedingungen und eine flachere Strecke gibts wohl kaum außer in Berlin.
Frankfurt ist zwar die zweitschnellste Strecke und auch für Top-Zeiten geeignet, siehe Wilson Kipsang, der bis auf 4 Sekunden an den ehemaligen Weltrekord von Berlin heran gekommen ist. Aber das Wetter kann dann dort schon umschlagen mit Herbststürmen, Regenwetter und empfindlich kalten Temperaturen.

1137
khaosgott hat geschrieben: aber auch ein Philipp Pflieger hätte es verdient, nach Olympia fahren zu dürfen!
Da würde ich Julian Flügel ebenfalls einbeziehen. Die beiden sind ein fantastisches Rennen gelaufen. Julian hat sich auch in seiner Schwächeperiode gut durchgearbeitet und hat seine Zeit mittlerweile mehrfach bestätigt. Wer kontinuierlich weit unter der internationalen Norm läuft und sich stetig an die eigene Norm heranarbeitet, hat wohl neben Glück auch eine ganz ordentliche Arbeitsethik. Philipp war einfach sensationell. Das sah bis zum Ende sehr souverän aus. Ich hoffe, daß die Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen ist. Da schlummern noch mehr Überraschungen.
Und Philipp Pfliegers Interviews vor und nach dem Marathon haben in meinen Augen gezeigt, wie man auch sein kann:
Hat von Euch jemand das Interview am Tag zuvor mit Jan und Philipp gesehen. Das war so erbärmlich. Die Fragen und vor allem die Art der Befragung waren derart daneben. Ich habe mich gewundert wie ruhig und unaufgeregt die Jungs geblieben sind. Ich wäre mir verarscht vorgekommen. Im Gegensatz dazu war ich von der ARD sehr positiv. Das betrifft sowohl die Interviewer als auch die Kommentatoren.

Eine etwas lustige Geschichte war dann die Konfrontation Dieter Baumanns mit dem Dopingproblem in Kenia. Das war unklug, hat der Kommentator wohl auch selbst gemerkt und hat die Frage selbst beantwortet :zwinker5:

Ich habe lange nicht mehr so lange am Fernseher gehockt und wirklich mitgefiebert. Insbesondere an Jan und Philipp kann ich hier nur einen herzlichen Dank aussprechen. War schon spannender als Tatort :daumen:

1138
Das mit der Olympia-Norm finde ich übrigens ziemlichen Mist.
Ja, ich halte das auch für sehr fragwürdig.

Leichtathletik ist die zentrale Disziplin der olympischen Spiele, Marathon innerhalb der Leichtathletik sicherlich auch einer der "Leuchttürme" mit einer starken Strahlkraft. Und da gibt es seit langem mal wieder mehrere gute deutsche Läufer, und denen legt man dann völlig unverständlicherweise Steine in den Weg. Drei Deutsche beim olympischen Marathon: Das wäre ein Signal an alle Nachwuchstalente, "da geht was!". Stattdessen sendet man das genau gegenteilige Signal.

Natürlich müsste dann analog auch Anna Hahner mit nach Rio fliegen. Meine Sympathien sollten da bei der Nominierung keine Rolle spielen.
:zwinker4:

1140
Ich gönne jedem den Einsatz in Rio. Auch den Hahner Twins.
Die Schweizerin Neuschwander hat die Norm locker gepackt.
An ihr kann man sich ein Beispiel nehmen. Stichwort Negativer Split. und Geduld, das war wohl das Erfolgsrezpt. Ich zitiere aus Ihrer Homepage:

"Überwältigt und beflügelt von der grandiosen Stimmung am Strassenrand lief der Pulk los wie von einer Wespe gestochen. Auch ich bzw. wir. Es fiel mir nicht leicht, mich knapp nach 10km aus der 'Hahner-Gruppe' zurückfallen zu lassen, das Tempo war hier einfach einen Tick zu schnell. Aber Hannes und Michi liefen 'stur' nach Vorgabe - zum Glück! Nach gut 15km schlossen weitere Frauen zu uns auf - und mit diesen begann die Aufholjagd. Bereits vor 25km konnten wir erste Läuferinnen einsammeln - die letzten Richtung Potsdamer Platz nach 35km. Psychologisch eine super Ausgangslage und auch physisch verlieh mit die Bärenstadt Berlin Bärenkräfte. Ohne 'Krise' konnte ich die zweite Hälfte sogar leicht schneller laufen - eine Premiere für mich. Und als Beat bei 40km rief 'du bist auf CH-Rekord-Kurs' war es ja auch nicht mehr allzuweit bis ins Ziel. Zwar musste ich mich am Ende von Andrea Deelstra (NED) noch übersprinten lassen (sofern man das nach 42km noch so nennen kann), überglücklich stoppte aber für mich im Ziel die Zeit bei 2h 26:49. WOOW! Neuer CH-Rekord und ein 6. Rang in einem Weltklasse-Feld. Ich beginne erst nach einer schlaflosen Nacht zu begreifen, was ich das gestern erlebt habe."

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DerMaschine hat geschrieben:
Wer würde bei einer Petition: Pflieger for Rio mitmachen?
Das wird gar nichts bringen.
Eine Petition gegen die DLV/Deutsches Olympisches Kommitè wegen der Normen unterschreibe ich sofort.
Wie kann man Normen vorgeben, die strenger sind als die letzte Gewinnzeit eine Olympischen Siegers.
Erst nicht fördern und dann Leistungen erwarten, die man böswilliger Weise mit Dopinggebrauch in Verbindung bringen kann/könnte.
Aber wir (die deutschen Trainingsmethoden sind ja frei davon :hihi: )
Ein Schelm der böses dabei denkt.
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Wie kann man Normen vorgeben, die strenger sind als die letzte Gewinnzeit eine Olympischen Siegers.
Nicht nur das, vor kurzem bei der Leichtathletik-WM in Peking war der Weltmeister sogar langsamer als die vom DLV geforderte Marathon-Norm für Olympia. Das nur mal so zum Vergleich.


Der DLV schraubt die Norm so hoch, damit der Flieger möglichst voll wird mit Funktionären, die wollen schließlich im nächsten Jahr in Rio Urlaub machen :D :D :D

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crsieben hat geschrieben:Ich auf jeden Fall hab wesentlich mehr mit unseren beiden Herren mitgefiebert, die sehr gute Zeiten gelaufen sind. Und Philipp Pfliegers Interviews vor und nach dem Marathon haben in meinen Augen gezeigt, wie man auch sein kann: Offen, freundlich, aber eben auch zurückhalten und sachlich und bescheiden.
Ich hab mich besonders über Platz 6 und die PB von Reid gefreut, auch wenn 20 - 30 Sekunden zum großen Ziel gefehlt haben. Reid sehe ich genauso wie du Philipp.

Ach ja, Kanada schraubt übrigens die Qualizeiten ähnlich wie Deutschland hoch, oft noch etwas höher. Für die Olympia in London brauchte man da beispielsweise eine 2:11:29 im Marathon. Das wird mit realistischen Chancen auf Endlauf/Finale/Top-20-Platzierung begründet; das bloße Dabeiseinkönnen wird nicht unterstützt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich sehe das so: Der DLV hat ein großes Interesse daran, Produkt Leichtathletik zu vermarkten. Hierzu gehört auch ein breite Fanbasis. Wenn jetzt aber die Fans, genügend Fans etwas fordern, denke ich, dass das Erfolg haben könnte. Im Fußball können die Fans auch viel bewegen.

1146
DerMaschine hat geschrieben:Wenn jetzt aber die Fans, genügend Fans etwas fordern, denke ich, dass das Erfolg haben könnte.

Ja, nur die große Masse kann etwas bewirken und kein Einzelner !

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Mal kurz was ganz anderes: Weiß jemand zufällig, was aus Sören Kah geworden ist? Seine FB Seite gibt nicht viel her, und ansonsten habe ich auch gar nichts mehr gehört.

1148
Interview mit Philipp Pflieger, faz.net.
„Der Verband hat Sorge vor einem Olympia-Tourismus“
Trotz erfüllter internationaler Olympia-Norm muss Marathonläufer Philipp Pflieger um seinen Start in Rio de Janeiro bangen. Im Interview erzählt er, warum der deutsche Verband von ihm eine noch schnellere Zeit erwartet.

abgerufen am 29.9.2015, 12h



DerMaschine hat geschrieben:Wenn jetzt aber die Fans, genügend Fans etwas fordern, denke ich, dass das Erfolg haben könnte.
Das denke ich nicht.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Sergej hat geschrieben:„Der Verband hat Sorge vor einem Olympia-Tourismus“

So ein dummer Schwachsinn, dass ist die blödste Ausrede, seit langem. Ich habe höchstens Angst vor einem "Olympia-Tourismus" der Funktionäre.

1150
Die verdammte Normkackerei vom DLV muss aufhören. Früher durften auch Leute mit 2:17h zur WM, diehe 2009. Klar, das Niveau hat sich verschärft, aber in den USA werden die drei Besten jeder Disziplin mitgenommen, wenn sie die IAAF Norm erfüllt haben. Deshalb schlage ich vor, eine Petition an den DLV zu stellen, genau dieses Konzept im Marathon zu übernehmen. Was ist denn besser? Wenn niemand nach Rio fährt oder, wenn drei Athleten hinfahren und von mir aus die Plätze 10, 21 und 30 erreichen? Das wäre auch ein Zeichen an die kommende Generation an Athleten.
Ich werde sehen, ob andere auch meine Meinung teilen und dann handeln.
#Wir sind die Fans! #Wir sind das Volk!

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