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Spinning als Notlösung?

Spinning als Notlösung?

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Hallo zusammen!

Bin in einer etwas kniffeligen Situation. Ich möchte am 11. Oktober den München-Marathon laufen. Habe in den vergangenen Wochen mit einem leicht modifizierten Countdown von Greif trainiert (Intervalle und Tempoläufe etwas schneller als vorgegeben, die langen Läufe 28 bis 30km statt 35, weil ich die hohen Umfänge nicht so gut vertrage). Vergangenen Mittwoch stand wieder ein TL an, nach ca 3km habe ich abgebrochen wg Schmerzen in der Wade. :klatsch: Donnerstag hielten die Schmerzen an, Freitagmorgen war es schon deutlich besser. Ich bin trotzdem zum Arzt. Ultraschall. Diagnose: Minimale Risse im Muskel.

Heute, Samstag, bin ich unter Alltagsbelastung praktisch schmerzfrei. :) Der Arzt meinte, der Marathon sei noch drin, ich solle aber zur Sicherheit in den kommenden 7 bis 10 Tagen nicht laufen, Radfahren und Crosstrainer mit leichtem Widerstand sei aber möglich. Was mich vor folgendes Problem stellt: Eigentlich stünde morgen noch einmal ein langer Lauf mit Endbeschleunigung auf dem Programm, nächstes Wochenende dann ohne Endbeschleunigung. Meine Idee war nun, mich im Fitnessstudio für ca 3,5 - 4 Stunden aufs Spinning-Rad und/oder den Crosstrainer zu begeben (Gääähnnn!), um die beiden fehlenden langen Läufe irgendwie auszugleichen. Außerdem würde ich mein Zeitziel ein wenig anpassen (3:45 statt 3:30).

Was meint ihr?

Schöne Grüße

Wolfgang

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Wenn man sich so eine Wade auf den Tisch hingelegt vorstellt, so hat die doch eine nicht unerhebliche Länge. Nach Ultraschall wissen Dein Arzt und Du doch zentimetergenau, wo diese Risse sich befinden - hier im Forum niemand. Also? Richtig! Du machst genau das, was Dein Arzt Dir vorgeschlagen hat - basta, wie der Italiener sagen würde :zwinker5: .

Iesch 'abe fertig. Gute Besserung.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Ich halte Spinning und Crosstrainer fuer gute Alternativen, wenn es nicht anders geht. Wenn Du die langen Laeufe nicht so gut vertraegst, waerest Du aber vielleicht ein Kandidat fuer eine Kombination aus Radfahren und Laufen anstelle der langen Laeufe: erst zwei Stunden aufs Rad, dann 20km Laufen. Dann kannst Du Dir die auch verletzungsanfaellige Beschleunigung der TDLs und IVs sparen. Naja, vielleicht beim naechsten mal.

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Ja, an diese Kombi-Einheiten hab ich auch schon gedacht. Gibt aber einige Leute hier, die behaupten, damit sei man nicht gut präpariert, weil ein Marathon nun mal ein sehr langer Lauf sei, und man sich auf lange Läufe nur mit langen Läufen gut vorbereiten könne. Hab mich deshalb da nie so recht rangetraut. Hast Du denn Erfahrungen mit einer solchen Vorbereitung?

Jedenfalls, schon mal vielen Dank für den Tipp.

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Nein, Erfahrung habe ich diesbezüglich nicht, ich laufe morgen meinen ersten Marathon und habe selbst nicht auf die Rad/Lauf-Kombination zurückgegriffen. Ich finde es aber einleuchtend, dass es funktioniert. Empfohlen wird es u.a. von Marquardt, der mir zwar aus unerfindlichen Gründen total unsympathisch ist, von dem ich in einem geschenkten Buch aber eigentlich nur vernünftige Sachen gelesen habe. Ich habe hier im Forum aber durchaus auch von einigen Koryphäen gelesen, dass sie Radeinheiten machen.

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Triathleten machen so etwas häufig/gelegentlich. Rad und dann Laufen. Ob die dabei nur den Wechsel von einer Disziplin zur anderen üben, weiß ich nicht. Musst Du mal gucken.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Von der Verletzung mal abgesehen. Wieso verträgst du Hohe Umfänge/lange Läufe nicht so? Wie äußert sich das? Ich hab vor Jahren auch mal den Greif-CD trainiert, musste ihn zwar an meinen Schichtplan anpassen, ansonsten hab ich ihn aber recht gut erfüllt. Mit dem gewünschten Erfolg. Sicher, Trainingspläne aus dem Netz können nicht auf jeden Läufer passen, da gibs eben Ausreißer und das merkt man oft erst hinterher. So, wenn man sich aber einem Trainingsplan unterwirft, dann meine ich, sollte man diesen auch halbwegs so laufen, wie es vorgesehen ist. Du aber hast an mehreren Stellschrauben zugleich gedreht, die Tempoläufe schneller als vorgesehen, dafür die langen gekürzt. Wie sah es denn mit der EB aus? Der CD ist an sich schon hart und Verletzungen drohen. Und durch deine höheren Tempi hast du ihn noch härter gemacht, musst dich eigentlich nicht wundern, dass da was kaputt gegangen ist.

"Minimale Risse" im Muskel. Das kann alles oder nichts sein. Muskelkater sind auch kleinste Risse. Auf jeden Fall ist bei dir wohl handfest was kaputt (nahe dran am Muskelfaserriss?), wenn das im Ultraschall zu erkennen ist. Ob das (nur weil es kaum noch schmerzt) so rasch vollständig ausheilt, dass du Problemlos den Marathon laufen kannst, steht in den Sternen.

Und falls das doch ausheilen sollte und alles gut wird. Ich hatte vor Jahren mal ganz plötzlich Achilles. 1,5 Wochen vor dem Kyffhäuser Marathon. Ich bin von dem Tag an bis zum Wettkampf keinen Meter mehr gelaufen und Ausdauer hab ich da sooo viel nicht gemacht in der Zeit und ich kam bestens durch. Das war halt Extrem-Tapering :D Also mach dir weniger Sorgen um deine Kondition, da kannst du eh nichts mehr verbessern. Pflege die Wade mit allem was möglich ist und so gut es geht und dann schau, wie es dir in München geht. Der ist übrigens ein sehr schöner Marathon :daumen: Und der Zieleinlauf ins Olympiastadion grandios!

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Zak_McKracken hat geschrieben:Nein, Erfahrung habe ich diesbezüglich nicht, ich laufe morgen meinen ersten Marathon und habe selbst nicht auf die Rad/Lauf-Kombination zurückgegriffen. Ich finde es aber einleuchtend, dass es funktioniert. Empfohlen wird es u.a. von Marquardt, der mir zwar aus unerfindlichen Gründen total unsympathisch ist, von dem ich in einem geschenkten Buch aber eigentlich nur vernünftige Sachen gelesen habe. Ich habe hier im Forum aber durchaus auch von einigen Koryphäen gelesen, dass sie Radeinheiten machen.
Super, gratulieren, hoffe, Du hattest einen guten Lauf!

Bzgl. Marquardt: Mir erschien auch vernünftig, was er schreibt. Bis ich vergangenes Jahr einen Marathon mit seinem Trainingsplan gelaufen bin. Das Besondere bei ihm sind ja weniger die Kombi-Einheiten (die erscheinen mir weiterhin sinnvoll) als vor allem die Tatsache, dass er weitgehend auf lange langsaem Läufe verzichtet. Ich hatte auf 3:30 trainiert. Bis 30km war ich genau auf Kurs. Dann hat mir irgendwer den Stecker gezogen. Ich vermute, es war Marquardt. Bin dann bei 3:47 ins Ziel geschlichen. Seitdem finde ich lange Einheiten ganz angebracht.

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dicke_Wade hat geschrieben:Von der Verletzung mal abgesehen. Wieso verträgst du Hohe Umfänge/lange Läufe nicht so? Wie äußert sich das? Ich hab vor Jahren auch mal den Greif-CD trainiert, musste ihn zwar an meinen Schichtplan anpassen, ansonsten hab ich ihn aber recht gut erfüllt. Mit dem gewünschten Erfolg. Sicher, Trainingspläne aus dem Netz können nicht auf jeden Läufer passen, da gibs eben Ausreißer und das merkt man oft erst hinterher. So, wenn man sich aber einem Trainingsplan unterwirft, dann meine ich, sollte man diesen auch halbwegs so laufen, wie es vorgesehen ist. Du aber hast an mehreren Stellschrauben zugleich gedreht, die Tempoläufe schneller als vorgesehen, dafür die langen gekürzt. Wie sah es denn mit der EB aus? Der CD ist an sich schon hart und Verletzungen drohen. Und durch deine höheren Tempi hast du ihn noch härter gemacht, musst dich eigentlich nicht wundern, dass da was kaputt gegangen ist.

"Minimale Risse" im Muskel. Das kann alles oder nichts sein. Muskelkater sind auch kleinste Risse. Auf jeden Fall ist bei dir wohl handfest was kaputt (nahe dran am Muskelfaserriss?), wenn das im Ultraschall zu erkennen ist. Ob das (nur weil es kaum noch schmerzt) so rasch vollständig ausheilt, dass du Problemlos den Marathon laufen kannst, steht in den Sternen.

Und falls das doch ausheilen sollte und alles gut wird. Ich hatte vor Jahren mal ganz plötzlich Achilles. 1,5 Wochen vor dem Kyffhäuser Marathon. Ich bin von dem Tag an bis zum Wettkampf keinen Meter mehr gelaufen und Ausdauer hab ich da sooo viel nicht gemacht in der Zeit und ich kam bestens durch. Das war halt Extrem-Tapering :D Also mach dir weniger Sorgen um deine Kondition, da kannst du eh nichts mehr verbessern. Pflege die Wade mit allem was möglich ist und so gut es geht und dann schau, wie es dir in München geht. Der ist übrigens ein sehr schöner Marathon :daumen: Und der Zieleinlauf ins Olympiastadion grandios!

Gruss Tommi
Danke, für den Hinweis, stimmt schon...

Ich hatte jahrelang ziemlich Rückenprobleme (häufige Blockade des ISG), nach spätestens einer Stunde Laufen hab ich Schmerzen bekommen, mein Arzt meinte, ich solle lieber walken. Ich bin statt dessen zu nem guten Osteopathen, der mich so weit hinbekommen hat, dass ich seitdem zwei Marathons und fünf Halbmarathons gelaufen bin, aber lange Läufe in kurzen Abständen (z.B. jede Woche) schlagen mir tendenziell immer noch ein wenig auf die Hüfte. Deshalb bin ich vor den Greifschen 35ern zurückgeschreckt. Die etwas schnelleren Tempoeinheiten sind mir dagegen leicht gefallen. Habe vor zwei Jahren schon mal nach diesem Schema trainiert und war fit wie nie zuvor (konnte dann beim Marathon allerdings leider nicht starten wg eines fetten Infekts... hab manchmal ein wenig Pech). Diesmal ist es wohl schief gegangen. Aber hinterher ist man halt immer schlauer... naja, vielleicht klappt es ja in München noch. Das Olympiastadion stell ich mir auch toll vor.
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