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Daniels Marathon Elite Plan

1201
So sehe ich das auch und finde 10 % von Topform zu Tiefpunkt schon sehr groß. Wenn ich davon ausgehe, dass ich die 10 km normalerweise so in 43 min laufen kann, so sind unter besten Bedingungen vielleicht auch 41 min drin, aber 45 Minuten laufe ich zu jeder Zeit, wenn ich nicht gerade krank bin. Beim Marathon sind die Ausschläge dann vielleicht größer, weil ein überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit am Tag x auch mal zu einem DNF führen kann.

1202
frichdal hat geschrieben:Die meisten hier trainieren ganzjährig auf relativ hohem Niveau. In jeder Phase wird Tempo eingestreut und die Umfänge sind bei den meisten hier auch ganzjährig bei +-15%
Trifft bei mir ganz sicher nicht zu. Im letzten Jahr war mein umfängsärmster Monat 42% des umfangreichsten.
frichdal hat geschrieben:Falls man diese Regeln befolgt und sich nicht mutwillig abschiesst, bin ich der Überzeugung, dass ich ganzjährig auf einem hohen Niveau trainieren kann und das Peaking vielleicht einen Ausschlag von maximal 5% nach oben ergibt und auch eine Formdelle danach sich nicht mehr als 5% von der "Baseline" nach unten bewegt.
Und selbst wenn die +/- 5% etwa hinkommen sollten, macht das aus einem 40 min-Läufer in Toppform einen 44 min-Läufer nach der Saisonpause. Ja, das könnte schon hinkommen, wobei ja man meist keinen WK in mieser Form sucht.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1203
Bharti hat geschrieben:So sehe ich das auch und finde 10 % von Topform zu Tiefpunkt schon sehr groß.
Naja über das ganze Jahr gesehen finde ich das jetzt nicht so nen großen Sprung.
10% wäre ja auch die gößtmöglich Öffnung der Schere.

Manchmal hab ich halt den Eindruck, dass Sportler hier von überschrittenem Formhöhepunkt schreiben und dann von heute auf morgen psychisch von "sub 3" im Marathon auf gefühlte "ich kann keine 5er Pace mehr halten" rutschen.
Ich bin der Meinung, dass man sich in der heißen Phase, bei einer oder zwei schlechten TEs mal gerne psychisch in eine Abwärtsspirale begibt, obwohl formtechnisch gar kein nennenswerter Abfall zu verzeichnen wäre.

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D-Bus hat geschrieben:Trifft bei mir ganz sicher nicht zu. Im letzten Jahr war mein umfängsärmster Monat 42% des umfangreichsten.
Leider so trainieren immer wieder "Volksläufer", die die Grundsätze der Periodisierung nicht so richtig verstanden haben. Der Unterschied zwischen Grundlage und spezifischer Vorbereitung kann schon bis zu 70% der Umfängereduktion bedeuten. Auch im Marathontraining (da vielleicht nicht so granierend aber auch deutlich über 40%)

Um die Wettkampfergebnisse zu vergleichen... 5% ist das sehr viel, aber auch nicht selten. Und wie du es schreibst, in dieser Phase wird kaum ein Läufer sich das antun, deswegen sieht man die Unterschiede kaum.

Auch Arne macht in seinem Plan deutliche Unterschiede in der Vorbereitung. Und auch er wird im Dezember keine 10000m auf Bestzeit laufen können.

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frichdal hat geschrieben:die meisten hier...
Ich denke, da liegt Holger im Schnitt, auch wenn das hier etwas spitzfindig formuliert ist. Ich zeige das mal an einem Beispiel. Jemand trainiert 120km/Woche über das Jahr. Peak ist bei 150km/Woche vielleicht in der Marathonvorbereitung. Nach dem Marathon setzt er vielleicht mal eine Woche aus, steigst dann mit 3 kurzen Einheiten ein, die Woche drauf 5 und in der vierten Woche geht er auf 7. Die langen Läufe sind viel kürzer und selbst in der Wiedereinstiegswoche liegt der Umfang unter Jahresschnitt. So kommst Du selbst mit sehr umfangsbetonten Training schnell mal in diese Situation. Interessanter ist dann die Frage, ob es mehrere dieser 42% Monate gibt bzw. ähnliche Monate.
Auch Arne macht in seinem Plan deutliche Unterschiede in der Vorbereitung. Und auch er wird im Dezember keine 10000m auf Bestzeit laufen können.
Rolli: da hast Du natürlich Recht. Aber auch Arne ist bestrebt am 31.12. sein Antrittsgeld beim Silvesterlauf wert zu sein.

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leviathan hat geschrieben: Rolli: da hast Du natürlich Recht. Aber auch Arne ist bestrebt am 31.12. sein Antrittsgeld beim Silvesterlauf wert zu sein.
Klar. Das sind aber schon mal Unterschiede von 60-90s. Und so was lässt sich auch wunderbar steuern.

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leviathan hat geschrieben:auch wenn das hier etwas spitzfindig formuliert ist.
wer suchet, der findet...
leviathan hat geschrieben:Interessanter ist dann die Frage, ob es mehrere dieser 42% Monate gibt bzw. ähnliche Monate.
Dass, falls jemand z.B. eine Saisonpause einlegt und dann 3 Wochen nichts macht, verletzt ist, oder 4 WK hintereinander läuft, zwischen denen nur Akzente gesetzt werden, der Kilometerschnitt heftig fällt ist selbstverständlich.

1209
frichdal hat geschrieben: Ich leite aus meinem Training ab, dass ein wirklich gravierender Schnitt bei der Leistung nur erfolgt, wenn ich mein ZNS durch dauerhaft überzogene QTE zu sehr fordere und dann auch noch versuche bei den längeren Einheiten Rekorde aufzustellen.
Der Ansatz, den Levi oft betont: Immer etwas unter den Möglichkeiten zu trainieren, ist, so denke ich die beste Lösung so einen Einbruch zu verhindern.
Es gelingt mir aber nicht immer, diesen Vorschlag selbst umzusetzen. Deshalb musste ich ein wenig lächeln als Anti das Thema angeführt hatte. Selbst Holger (für mich die personifizierte Vernunft) ist sich selbst gegenüber nicht so neutral eingestellt.

Wir neigen alle mehr oder weniger dazu mal über´s Ziel hinaus zu schießen. Dann ist eine geplante Pause sicher eine gute Idee. Die muss ja nicht unendlich lang sein. Aber 10% Einbruch würde ich wohl emotional nur schwer verkraften, eine Delle wäre ok. Selbst ohne Wettkampf hätte ich wahrscheinlich Albträume, wenn ich einen sehr entspannten Dauerlauf auf einmal 20s langsamer bei gleicher Anstrengung laufen würde.

Ich denke, daß es auch sinnvoll ist ansonsten ganzjährig das Volumen relativ hoch zu belassen und alle Bereiche zumindest sporadisch anzusprechen. Der Grund ist simpel. Die meisten Verletzungen kommen, wenn man eine Komponente dramatisch verändert. Eine Veränderung des Fokus ist hier weniger gefährlich. Das klingt ein wenig nach Ausrede, ist es sicher auch in Teilen. Und doch ist da viel Wahres dran. Das war meine Kernbotschaft von Hudson.

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alcano hat geschrieben:Worauf ich vor allem hinaus wollte: sie sollten wenn möglich spezifischer sein.
Es gibt ja grundsätzlich zwei Möglichkeiten spezifischer zu werden. Ich manipuliere die Distanz eines Tempo´s oder ich manipuliere das Tempo. Das Tempo (für mich Effort) sollte dann in Richtung MRT und vielleicht ein wenig härter gehen. Das würde ich aber nicht auf 40km ausweiten können.

Übrigens habe ich diese Nacht das erste Mal seit Sonntag nicht 3h wach im Bett gelegen und mich gewälzt. Für den Körper war das wohl härter als ich für mich wahrgenommen hatte. Dafür ging das Fahrtspiel heute sehr locker vom Fuß. Sonne, Hudson, gute Beine sind eine gute Kombi für gute Laune :)

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Zitat:
Leider fehlen vielen deutschen Läufern und ihrer Trainer noch heute mehr als 50 Jahre nach Lydiard seine damals publizierten durchschnittlichen 160 km pro Woche in Ausdauerentwicklungsphasen - von Mo Farah wurden bei der DLV-Laufkonferenz 180 - 200 km in solchen Jahresabschnitten übermittelt - der Qualitätsbegriff - „die Geschwindigkeit im Trainingsumfang" (wie es Lothar Pöhlitz nennt) bleibt in der Regel immer noch außen vor.
https://www.germanroadraces.de/24-0-360 ... lange.html

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leviathan hat geschrieben: Übrigens habe ich diese Nacht das erste Mal seit Sonntag nicht 3h wach im Bett gelegen und mich gewälzt. Für den Körper war das wohl härter als ich für mich wahrgenommen hatte.
Ähnliche Symptome hatte ich ja bei meinem Abschuß, da zog sich das Ganze dann über fast 2 Wochen, bis sich der Schlaf wieder normalisierte. In der Regel lag ich immer so ab 2:30 Uhr wach und kam nicht mehr zur Ruhe, war aber auch nicht wirklich Müde, sondern eher aufgekratzt. Dann wurde ich zunehmend müder in den nächsten Tagen und dann hat es sich wieder langsam normalisiert. Und leider waren die Beine auch nicht frisch am nächsten Tag. Aber nimm die Rückmeldung Deines Körpers ernst. :wink:

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Antracis hat geschrieben:Aber nimm die Rückmeldung Deines Körpers ernst. :wink:
Keine Sorge, daß ist jetzt wirklich wichtig. Das war auch der Grund die QTE von gestern auf heute zu verschieben. Heute war ich wieder ziemlich frisch, bin das Fahrspiel schnell, aber etwas auf der Bremse stehend, gelaufen. Für Motorik und Tempogefühl war´s trotzdem gut.

1215
Die schnellen Dauerläufe sind natürlich gewollt. Sie sind aber in dieser Phase keine zusätzlichen Einheiten - es sind die QTE´s !
Viele machen den Fehler und machen ihr "normales" Basis Training und steigern darüber hinaus das Tempo der Dauerläufe. Dann sind auf einmal mehr als die Hälfte der Einheiten QTE´s. Das kann einen schon ganz schön kaputt machen.

1216
leviathan hat geschrieben: Deshalb musste ich ein wenig lächeln als Anti das Thema angeführt hatte.
Die Lektüre von dem Buch von Pöhlitz war sicher auch ein Anlass, schon früh die längeren Dauerläufe (in der Regel ein MLR und ein LR) in der Progression mit größerem Effort zu laufen. Dafür war alles andere an DLs sehr langsam und es gab regelmäßige Entlastungswochen.

Das hat nun nachweislich nicht funktioniert, aber ich denke, man darf auch nicht außer Acht lassen, in welcher Kombination und über welche zeitliche Dimension. Letztlich lief das über 3 Monate ziemlich gut. Wenn dann kein 18 Wochen - Pfitzinger gekommen wäre, sondern ein knackiger 10 Wochen Plan mit einem Marathon am 01.März, bin ich mir nicht sicher, ob der so schlecht gelaufen wäre. Dennoch würde ich rückblickend trotzdem den Effort in der Progression wieder reduzieren, insbesondere bei so einer langen Vorbereitung (01.09 - 17.04 (!))

Man darf aus meiner Sicht nicht vergessen, dass Pöhlitz für den Nachwuchselitelevel schreibt und zu dem gehört zumindest Anti nicht. :D

1217
RollI das ist ein guter Link. Nimmt auch etwas die Angst sich abzuschießen, wenn man sich die Einheiten anschaut. Allerdings hätte man für das Ziel im Mai, im Februar 3 bis 4 Wochen Regeneration nehmen sollen.

1218
Antracis hat geschrieben:Dennoch würde ich rückblickend trotzdem den Effort in der Progression wieder reduzieren, insbesondere bei so einer langen Vorbereitung (01.09 - 17.04 (!))
An der Stelle würde ich eher die Dauer der Vorbereitung reduzieren :)
Mir fällte es einfach schwer so lange den Fokus auf ein Event zu richten. Man hat ja dann doch das Verlangen sich zu steigern. Selbst wenn der Effort zu Beginn im homöopathischen Bereich liegen sollte, wird´s nach ein paar Wochen ernst. Ich persönlich würde da eher das Trainingssystem wechseln. Das liegt aber in erster Linie an der fehlenden Disziplin über längere Zeit nicht reinzuhalten. Ist also mehr Selbstschutz. Ich versuche dabei aber das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Trainingsmethodisch ist das sicher nicht der Brüller. Es gewährleistet aber mehr Kontinuität. Das nun wieder halte ich für den vielleicht wichtigsten Aspekt im Ausdauertraining.

1219
leviathan hat geschrieben:An der Stelle würde ich eher die die Dauer der Vorbereitung reduzieren...
Es waren halt denkbar ungünstigste Bedingungen: Verletzt in Berlin Ende September zusehen zu müssen, wie der beste Freund und Trainingskumpel die Sub3 in dem Rennen knackt, wo ich das eigentlich schaffen wollte und dabei schon die Anmeldung für HH in der Tasche und ein Abo im Sub3:20-Faden. :D

1220
Beispiel: Ich bin voll platt... Laufe mich mit 5 min/km Schnitt ein (warm up)... Das wird heute nix... 30min später WK.... Boom, pB!

Effort im Training wird meiner Meinung nach überbewertet! Sich nur auf Effort zu verlassen ist meiner Meinung nach der falsche Weg... Wettkampfergebnisse müssen das Training steuern. Das sind die wahre Antworten!
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

1221
D.edoC hat geschrieben:Beispiel: Ich bin voll platt... Laufe mich mit 5 min/km Schnitt ein (warm up)... Das wird heute nix... 30min später WK.... Boom, pB!

Effort im Training wird meiner Meinung nach überbewertet! Sich nur auf Effort zu verlassen ist meiner Meinung nach der falsche Weg... Wettkampfergebnisse müssen das Training steuern. Das sind die wahre Antworten!
Einlaufen vor WK oder das Einlaufen vor einer harten Q-Session ist aber schon ein spezieller Fall, denke ich.

Aber halte eine Orientierung am "Effort" in frühen Phasen einer Vorbereitung für mich zumindest schon für sinnvoll. Umso später und spezifischer das wird, umso eher nehme ich die Zahlen ernst. Nur auf Effort würde ich mich aber nie verlassen.

1222
D.edoC hat geschrieben:Effort im Training wird meiner Meinung nach überbewertet! Sich nur auf Effort zu verlassen ist meiner Meinung nach der falsche Weg... Wettkampfergebnisse müssen das Training steuern. Das sind die wahre Antworten!
Kommt drauf an. Angenommen ich will einen längeren TDL machen und nehme mir eine 3:30/km vor. Ich merke aber nach einem km, daß wird so nix. Die Uhr zeigt 3:40. Der Effort stimmt aber. In 90% der Fälle kommt das Tempo dann nach zwei bis drei Kilometern von allein. Wenn ich versuche sofort die 3:30 zu laufen, breche ich in 90% der Fälle ab.

Auch bei Intervallen kommt das Tempo von allein. Ob mir dann passt oder nicht, was die Uhr zeigt, muss ich akzeptieren. Ich habe einfach keine gute Erfahrung damit ein gewünschtes Tempo durchzudrücken. Da ist der Abbruch vorprogrammiert. Vor allem verlässt mich die Lockerheit, was letztlich das größere Desaster ist. Trotzdem ist die Uhr wichtig. Sie ist ein sehr guter Hinweisgeber. Rein nach Uhr zu laufen, ist einfach nicht (mehr) mein Ding. Das ist mir schlichtweg zu hart. Selbst bei gleichem Tempo ist der Effort mit Uhr viel höher. Das hat mich vor drei oder vier Jahren nicht gestört. Heute macht mich das kaputt. Ich bin altersmilde geworden :P

1223
D-Bus hat geschrieben:Trifft bei mir ganz sicher nicht zu. Im letzten Jahr war mein umfängsärmster Monat 42% des umfangreichsten.
frichdal hat geschrieben:die meisten hier...
leviathan hat geschrieben:Ich denke, da liegt Holger im Schnitt, auch wenn das hier etwas spitzfindig formuliert ist.
...
Interessanter ist dann die Frage, ob es mehrere dieser 42% Monate gibt bzw. ähnliche Monate.
Sorry. Ich wollte weder widersprechen noch spitzfindig sein, sondern nur (m)ein Beispiel aufzeigen.
Ich hatte drei Monate mit Umfängen < 50% des Peakmonats in 2015, aber interessanter als von Monat zu Monat ist vielleicht eine Betrachtung von Woche zu Woche innerhalb einer Saison. Guckstu hier für mein Frühjahr 2015 (im Sommer ging dann alles drunter und drüber):
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1224
Na jut, dann ziehen wir mal großzügig einen dicken roten waagerechten Strich bei 85%.
Dann noch einen 15% düber und einen drunter und dann schaun wa mal, was sich innerhalb der zwei 15% Striche befindet.

....ööööhm

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frichdal hat geschrieben:Na jut, dann ziehen wir mal großzügig einen dicken roten waagerechten Strich bei 85%.
Dann noch einen 15% düber und einen drunter und dann schaun wa mal, was sich innerhalb der zwei 15% Striche befindet.

....ööööhm
Also, wenn du unbedingt wissen willst, inwieweit ich da innerhalb der von dir angegebenen +/- 15% lag (15% von 85% sind 12.75%): das waren anscheinend 15 von 21 Wochen. Danach kamen ein paar km-ärmere WK-Wochen sowie eine Regenerationsphase. D.h., auf diese Saisonhälfte bezogen, lag ich in 15 von 26 Wochen in dem von dir gewählten Bereich, also zu knapp 58%.

Jetzt müssten wir nur noch klären, was die Mehrheit so treibt...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1226
Ich will da garnix undebdingt wissen. Ich habe nur theoretisch in deinem Graphen rumgemalt.

Im Kern ging es mir einfach nur darum, dass sich viele zu verrückt machen mit Formhöhepunkten, Übertraining oder Tapering-Madness.
Ich glaube dass das geleistete Training bis dahin einfach nicht zu schnell an Wirkung verliert und die Psyche eine große Rolle spielt.

Ich schreibe "Ich glaube" oder "ichg denke", da ich das nur an mir selber zu 100% festmachen kann und an dem was ich seit ein paar Monaten so in den Fäden lesen kann, welche ich lese!
Und bei den meisten, die ich im sub 38er Faden so verfolge kommt das gut hin.
Das ist eigentlich allgemein gehalten und nicht in irgendwelchen gern zitierten Studien nachzuschlagen.

Daher glaube ich dann auch der Ausdruck "spitzfindig".....aber wie gesagt glaube ;)

1227
frichdal hat geschrieben:Im Kern ging es mir einfach nur darum, dass sich viele zu verrückt machen mit Formhöhepunkten, Übertraining oder Tapering-Madness.
Ich glaube dass das geleistete Training bis dahin einfach nicht zu schnell an Wirkung verliert und die Psyche eine große Rolle spielt.

...

Das ist eigentlich allgemein gehalten und nicht in irgendwelchen gern zitierten Studien nachzuschlagen.
Soweit sind wir uns ja auch einig. Studien habe ich diesmal auch gar nicht gebracht.

Abschließend (muss zurück an den Schreibtisch): du kannst mich gerne als spitzfindig, pingelig oder sonstwas einordnen. Sowas ist bei mir aber keinesfalls bösartig gemeint, sondern ist eher auf eine Berufskrankheit zurückzuführen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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alcano hat geschrieben:Dass man also im Prinzip durch konsequentes Lydiard-Training eine Frühform herbeiführen kann? Etwas anderes ist das bei Pfitzinger ja eigentlich nicht: von Woche 17-9 vor Marathon hat er abgesehen von Speed-Einheiten (10 x 100m strides) nichts schnelles drin. MRT jede 3. Woche, Threshold jede 2. Woche, ansonsten die ganzen progressiven Läufe bis MRT + 10%...

Das ist ja an und für sich alles relativ harmlos (ich setze hier einfach mal voraus, dass die Umfänge kein größeres Problem darstellen, wenn man einen solchen Plan wählt). Von daher frage ich mich, woran es liegen könnte mit der Frühform. Außer am eventuellen dauerhaften leichten Überziehen bei sämtlichen Einheiten. Da wiederum sehe ich eine relativ große Gefahr bei Pfitzingers Marathon-Plänen.
Ich habe jetzt zweimal nach Pfitzinger trainiert und bei mir sind die MLRs schon sehr formbildend und über die Summe der Woche einfach schlauchend. In den ersten Wochen sind ja nicht nur teilweise zwei davon, sondern auch die TDLs im 15k-Tempo und dann die MRT-Läufe. Die sind zwar nur alle 3 Wochen, aber es handelt sich letztlich um lange Läufe mit 13, 16 und 19 km EB 10(!) Wochen vor dem WK.

Wenn Du das für relativ harmlos hältst, kann ich nur dringend empfehlen, es mal auszuprobieren. :teufel:

Selbst wenn man 100+ Wochen gewohnt ist, summiert,sich das Ganze schon nach 8-10 Wochen gehörig! Und ich hab Pfitzingers Temporatschläge eigentlich nicht permanent übererfüllt, eigentlich wollte er noch mehr progression und MRT-Goalpace.

1229
D-Bus hat geschrieben: Abschließend (muss zurück an den Schreibtisch): du kannst mich gerne als spitzfindig, pingelig oder sonstwas einordnen. Sowas ist bei mir aber keinesfalls bösartig gemeint, sondern ist eher auf eine Berufskrankheit zurückzuführen.
Ich meinte mit den Studien auch nicht explizit Dich, und habe ich auch nicht geschrieben.
Und wer das Wort spitzfindig gebraucht hat, liest du besser nochmal nach.

:btt

1230
Sorry Holger, das kam von mir. Ich dachte, es ginge wirklich um den Wiedereinstieg nach der Saisonpause. War aber gar nicht böse gemeint.
Ich kann mich aber erinnern, daß Du das zu der Zeit so durchgezogen hast wie von Dir beschrieben. Die wöchentliche Verteilung ist noch ein guter zusätzlicher Hinweis. Ich habe dieses Jahr das erst mal versucht ein paar Rekom Wochen einzubauen, sogar Ruhetage habe ich ausprobiert. Subjektiv habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen. Ein lockerer Lauf bis eine Stunde ohne irgendwelchen Stress bekommt mir weit besser als nicht zu laufen. In der Rekomwoche bin ich fast immer komplett weggeknickt. Ich hatte danach regelmäßig Probleme wieder in Tritt zu kommen. Muskulär und bezogen auf den Sehnen-/Bandapparat konnte ich keine Veränderung feststellen. Ich werde das trotzdem beibehalten. Aller drei Wochen rauszunehmen beugt sicher zu starker Ermüdung vor, vor allem hilft es die Knochenregeneration zu forcieren. Vor Knochenödemen und im nächsten Schritt Ermüdungsbrüchen habe ich doch großen Respekt.

Peaking wäre ja auch noch ein spannendes Thema in diesem Kontext. Meine besten Ergebnisse bisher hatte ich gemacht, wenn ich bis 8 Tage vor dem Hauptwettkampf voll reingehauen habe. Der letzte lange Lauf war dann eine Woche vor dem Wettkampf in vollem Umfang (35km) locker und ohne Qualität. Die Woche davor ging es fast normal weiter. Volumen war etwas weniger. Dazu gab es gelgentlich ein paar Antritte. 4 Tage vor dem Wettkampf noch etwas Qualität. Da war egal, ob ein progressiver Dauerlauf mit ein paar km im MRT oder ein paar Intervalle im MRT oder HMRT. Die letzten beiden Tage war locker mit 10km und 6km inkl. ein paar Steigerungen.

1231
leviathan hat geschrieben:Sorry Holger, das kam von mir. Ich dachte, es ginge wirklich um den Wiedereinstieg nach der Saisonpause. War aber gar nicht böse gemeint.
Ich kann mich aber erinnern, daß Du das zu der Zeit so durchgezogen hast wie von Dir beschrieben. Die wöchentliche Verteilung ist noch ein guter zusätzlicher Hinweis. Ich habe dieses Jahr das erst mal versucht ein paar Rekom Wochen einzubauen, sogar Ruhetage habe ich ausprobiert. Subjektiv habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen. Ein lockerer Lauf bis eine Stunde ohne irgendwelchen Stress bekommt mir weit besser als nicht zu laufen. In der Rekomwoche bin ich fast immer komplett weggeknickt. Ich hatte danach regelmäßig Probleme wieder in Tritt zu kommen. Muskulär und bezogen auf den Sehnen-/Bandapparat konnte ich keine Veränderung feststellen. Ich werde das trotzdem beibehalten. Aller drei Wochen rauszunehmen beugt sicher zu starker Ermüdung vor, vor allem hilft es die Knochenregeneration zu forcieren. Vor Knochenödemen und im nächsten Schritt Ermüdungsbrüchen habe ich doch großen Respekt.

Peaking wäre ja auch noch ein spannendes Thema in diesem Kontext. Meine besten Ergebnisse bisher hatte ich gemacht, wenn ich bis 8 Tage vor dem Hauptwettkampf voll reingehauen habe. Der letzte lange Lauf war dann eine Woche vor dem Wettkampf in vollem Umfang (35km) locker und ohne Qualität. Die Woche davor ging es fast normal weiter. Volumen war etwas weniger. Dazu gab es gelgentlich ein paar Antritte. 4 Tage vor dem Wettkampf noch etwas Qualität. Da war egal, ob ein progressiver Dauerlauf mit ein paar km im MRT oder ein paar Intervalle im MRT oder HMRT. Die letzten beiden Tage war locker mit 10km und 6km inkl. ein paar Steigerungen.
Ich würde sofort mit Dir schimpfen, dass Du einen Fehler nach dem Anderen machst... Deine Ergebnisse sprechen aber dafür. :D
Übrigens, ich arbeite auch selten mit Reg-Wochen und steuere die reduzierte Umfänge nur in Verbindung mit Trainingswettkämpfen ein.

Hier geht es aber nicht nur um Reg-Woche, sondern um den periodischen Aufbau der Vorbereitung. Zu behaupten, dass alle hier +/- 10% im Jahr laufen ist doch ein Quatsch. Ich selbst mache sehr große Spanne von 160 bis auf 30km Umfang. Und da sind keine Saisonpause (die ich nie mache) Wochen berücksichtigt. Auch im Marathontraining habe ich immer von 180->60km Spanne gehabt.

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Da es ja gerade hier auch um Periodisierung/Formsteuerung geht, eine Frage in die Runde:

Ich plane nach Marathonregeneration und einer urlaubsmäßig erzwungenen Laufpause von ca. 10 Tagen einen achtwöchigen Grundlagenblock. Geplant sind viel Umfang, viel Laufen, LaufABC, kurze Sachen wie 8-10s Bergsprints und kurze IVs.

In Woche 3 am Sonntag und Woche 6 am Freitag bieten sich hier ein 10km und ein 7,5km WK an. Ich erwäge, einen oder beide voll aus dem Training mitzulaufen ohne speziell darauf zu trainieren oder zu tapern, frage mich aber, ob das sinnvoll ist. Nach den 8 Wochen würden sich 6-8 Wochen spezielle Vorbereitung auf einen HM anschließen.

1234
Ich gehe mal davon aus, dass Du bei diesen Wettkämpfen nicht auf Bestzeitenjagd gehen möchtest.
Von daher würde für mich jetzt nichts dagegen sprechen, die Wettkampfroutine aufrecht zu halten und ein paar schnelle Kilometer einzustreuen.

Wenn man es theoretisch vollkommen richtig machen möchte, sollte man warscheinlich eine eventuelle Steuerzeit für den HM so dicht wie möglich an den spezifischen Block legen, jedoch wird dich der 10er jetzt auch nicht sonderlich negativ beeinflussen und ein weiterer 10er (evtl mit mini Taper) kann ja dann immer noch eine Option sein.

lg

1235
Antracis hat geschrieben:Da es ja gerade hier auch um Periodisierung/Formsteuerung geht, eine Frage in die Runde:

Ich plane nach Marathonregeneration und einer urlaubsmäßig erzwungenen Laufpause von ca. 10 Tagen einen achtwöchigen Grundlagenblock. Geplant sind viel Umfang, viel Laufen, LaufABC, kurze Sachen wie 8-10s Bergsprints und kurze IVs.

In Woche 3 am Sonntag und Woche 6 am Freitag bieten sich hier ein 10km und ein 7,5km WK an. Ich erwäge, einen oder beide voll aus dem Training mitzulaufen ohne speziell darauf zu trainieren oder zu tapern, frage mich aber, ob das sinnvoll ist.
Wieso nicht? Alternativ kannst du immer am Ende deiner Ruhewoche einen WK legen. So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Du hast die Regeneration nach einem harten Grundlagenblock z.b Woche 1-3 und in Woche 4 wird 25-50% rausgenommen und am Ende knallst du dir einen WK rein. Danach gehts direkt weiter mit dem erhöhten Volumen an Training, da es quasi eine Art QTE ist.

1236
frichdal hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, dass Du bei diesen Wettkämpfen nicht auf Bestzeitenjagd gehen möchtest.
Von daher würde für mich jetzt nichts dagegen sprechen, die Wettkampfroutine aufrecht zu halten und ein paar schnelle Kilometer einzustreuen...
Infest hat geschrieben:Wieso nicht? Alternativ kannst du immer am Ende deiner Ruhewoche einen WK legen. So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Du hast die Regeneration nach einem harten Grundlagenblock z.b Woche 1-3 und in Woche 4 wird 25-50% rausgenommen und am Ende knallst du dir einen WK rein. Danach gehts direkt weiter mit dem erhöhten Volumen an Training, da es quasi eine Art QTE ist.
Ich hatte im Prinzip die gleichen Überlegungen, aber das Schöne an dem Austausch hier ist ja, dass man manchmal mit ganz unerwarteten Ideen/Kritiken überrascht wird, deshalb die Frage. :daumen:

Das Konzept: "Entlastungswoche + WK am Ende" habe ich auch bereits ausprobiert, findet sich ja auch häufig in der Literatur, ich bin allerdings noch nicht ganz überzeugt. Meine Erfahrung war, dass man dann zwar den WK ziemlich optimal (nämlich quasi getapert) laufen kann, allerdings ist zumindest nach einem dann voll gelaufenen 10er bei mir die folgende Woche zumindest die ersten Tage etwas zwangsentlastet, weil die Knochen knarzen und ich da aufpassen muss. Natürlich zählt der 10er dann eigentlich bereits in die nächste Belastungswoche rein und dann stimmt es wieder, aber gerade wenn es um größere Umfänge ging, kamen dann am Ende zwei umfangsreduzierte Wochen hintereinander raus, was ich in einem Grundlagenblock nicht ideal fand.

Da es mir weniger um die Steuerzeit, als um die Möglichkeit eines harten TDLs und Wettkampfroutine geht, wird ich also wahrscheinlich die WK in normale Belastungswochen einbauen und nach dem 10er dann eine Woche entlasten.
Der 7,5km-Lauf am Freitag abend bietet sich ja eh als ganz normale QTE an.

1237
Antracis hat geschrieben:Natürlich zählt der 10er dann eigentlich bereits in die nächste Belastungswoche rein und dann stimmt es wieder, aber gerade wenn es um größere Umfänge ging, kamen dann am Ende zwei umfangsreduzierte Wochen hintereinander raus, was ich in einem Grundlagenblock nicht ideal fand.
Das muss aber doch nicht sein. Bei deinem Umfangsniveau müsste in der Woche nach dem 10er folgendes drin sein:
Mo: regenerative 8 km
Di: langsame 12 km
Mi: locker/progressive 24 km
Do: morgens langsame 12 km; abends lockere 12 km
Fr: 16 km Fahrtspiel + Lauf-ABC
Sa: locker/progressive 20 km
So: langsame/lockere 32 km

Macht 136 km, für dich also relativ normal. :nick:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1238
D-Bus hat geschrieben:Das muss aber doch nicht sein. Bei deinem Umfangsniveau müsste in der Woche nach dem 10er folgendes drin sein:
Mo: regenerative 8 km
Di: langsame 12 km
Mi: locker/progressive 24 km
Do: morgens langsame 12 km; abends lockere 12 km
Fr: 16 km Fahrtspiel + Lauf-ABC
Sa: locker/progressive 20 km
So: langsame/lockere 32 km

Macht 136 km, für dich also relativ normal. :nick:
Ich sehe das ganz genauso und würde direkt am Tag nach dem 10er den 24er machen und den Rekom Lauf am Folgetag.

1239
leviathan hat geschrieben:Ich sehe das ganz genauso und würde direkt am Tag nach dem 10er den 24er machen und den Rekom Lauf am Folgetag.
Hm, ich bin mir da immer nicht sicher, inwieweit das meine zarte Orthopädie aushält. Auf dem Weg nach HH hab ich ja hinter fast alle außergewöhnlich langen oder harten Einheiten am Sonntag Montags lieber ein Crosstraining gesetzt.

Aber mal schauen, vielleicht bekomme ich ja mal richtig hohe Umfänge hin in den 8 Wochen. Und eigentlich hab ich das immer besser verkraftet als Intensität. Also mal die Umfänge so richtig hoch in der Grundlagenphase schrauben und dann 6 Wochen bei reduzierten Umfängen knüppeln bis zum HM - und dann ggf. noch FFM dranhängen. Mit mir kann mans ja machen. :)

1240
Antracis hat geschrieben:Hm, ich bin mir da immer nicht sicher, inwieweit das meine zarte Orthopädie aushält. Auf dem Weg nach HH hab ich ja hinter fast alle außergewöhnlich langen oder harten Einheiten am Sonntag Montags lieber ein Crosstraining gesetzt.
Du könntest ja mal vorab ausprobieren wie Dir das bekommt. Dann machst Du einfach nach einer QTE einen mittellangen Lauf. Und am Folgetag eine Rekom Einheit.

Meine eigene Erfahrung zeigt zumindest für mich das Gegenteil dessen, was Du beschreibst. Du hast am Tag 1 eine harte Belastung, am Tag zwei gehst Du vorermüdet in eine länger Ausdauereinheit. Das geht eigentlich immer sehr gut. Du solltest den Beinen aber die Möglichkeit geben, selbst das Tempo zu finden und keinesfalls drücken. Durch die Vorbelastung hast Du mit relativ wenig Aufwand eine Belastung simuliert, die (sicher nicht ganz) der eines langen Laufes entspricht. In Summe finde ich die orthopädische Belastung sogar niedriger. Das muss aber jeder für sich selbst herausfinden. Trotz der Lockerheit bei dem mittellangen Lauf, brauche ich aber am nächsten Tag wirklich Erholung. Dann fühlt sich die Muskulatur ziemlich matschig an.
Mit mir kann mans ja machen.
Ich bin mir sicher, da brauchst Du keine Hilfe von Außen :zwinker5:

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leviathan hat geschrieben:Du könntest ja mal vorab ausprobieren wie Dir das bekommt. Dann machst Du einfach nach einer QTE einen mittellangen Lauf. Und am Folgetag eine Rekom Einheit.

Meine eigene Erfahrung zeigt zumindest für mich das Gegenteil dessen, was Du beschreibst. Du hast am Tag 1 eine harte Belastung, am Tag zwei gehst Du vorermüdet in eine länger Ausdauereinheit. Das geht eigentlich immer sehr gut. Du solltest den Beinen aber die Möglichkeit geben, selbst das Tempo zu finden und keinesfalls drücken. Durch die Vorbelastung hast Du mit relativ wenig Aufwand eine Belastung simuliert, die (sicher nicht ganz) der eines langen Laufes entspricht. In Summe finde ich die orthopädische Belastung sogar niedriger. Das muss aber jeder für sich selbst herausfinden. Trotz der Lockerheit bei dem mittellangen Lauf, brauche ich aber am nächsten Tag wirklich Erholung. Dann fühlt sich die Muskulatur ziemlich matschig an.
Das hab ich im Prinzip die letzten Monate unter der Woche gemacht, also Dienstag Q-Session und Mittwoch mittellang mit Handbremse. Wobei, gerade wenn der Di. sehr schnell war, hab ich gemerkt, dass ich mich Mittwoch einbremsen muss, weil sich die Beine trotz der Vorermüdung gegen Ende doch ein sehr flottes Tempo suchten, selbst wenn ich nicht gedrückt habe. Vermutlich noch eine Art motorischer Impuls vom Vortag. Aber die Abfolge war prinzipiell gut.

Bei meiner 10er PB war ich selbst überrascht, dass ich mich vom Bewegungsapparat am nächsten Tag viel besser fühlte, als in der Vergangenheit, vermutlich doch eine Folge des höheren Trainingsniveaus. Deshalb würde ich mir da die Kombi mit einem MLR am Montag zutrauen.

Insgesamt bietet sich aber der Montag als Entlastungstag an, da ich da seitens meiner Nicht-Lauf-Aktivitäten am meisten belastet bin, also sehr wenig Zeit habe. Dienstag und Mittwoch sind unter der Woche die Haupttrainingstage und das Wochenende. Insofern bieten sich regelmäßig reduzierte Tage Mo, Do+ Fr an.

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Nachdem ich nach dem 40er schon fast euphorisch war, hat mich diese Woche etwas ernüchtert. Ich habe bewusst rausgenommen, um die 40 besser zu verdauen. Die Beine waren eigentlich von Beginn an locker. Nur die hinteren OS rechts sind fest. Das Fahrtspiel am Donnerstag war ok, wobei ich etwas mehr erwartet hätte. Heute kam dann der Supergau. Eigentlich wollte ich ja einen WK mitlaufen und dann nochmal die gleiche Strecke volle Lotte absolvieren. Irgendwie fand ich das aber unsportlich und habe ein langes Fahrtspiel von 35km gemacht. Nachdem ich warm war ging es auf eine leicht profilierte abgemessene Strecke. Es sollte viel MRT drin sein und am Ende noch etwas HMRT und vielleicht etwas schneller. Als Pause bin ich immer 1,5km knapp über 4min gelaufen. Die ersten 9km in 3:30 waren noch ganz ok, bei den nächsten 6km in 3:31 war es schon unrund, danach die 4,5km waren einfach schrecklich. Danach kamen 3km für die ich mir so 3:20 vorgenommen hatte. Selbst bei den 3:28 habe ich gelitten. Am Ende noch einmal 1,5km in 3:20 und dann war es vorbei. Ich war lange nicht mehr so happy eine Einheit abgeschlossen zu haben. Es waren dann doch 24 qualitativ anspruchsvolle km dabei. Da war nur leider nichts mehr vom Fluggefühl der letzten Woche vorhanden. Das war richtig harte Arbeit. Ich bin glücklich das bei Hagelschauern und Wind durchgezogen zu haben ohne mich komplett zu vernichten. Die 3km locker nach Hause waren wieder ein Genuss. Für die Psyche war es sicher gut, da mal durchzumüssen. Ich hoffe jetzt trotzdem auf bessere Einheiten :zwinker2:

Folgend die Woche:

Montag 18.4. 12km 4:10
Dienstag 19.4. 18km 250HM Cross 4:07
Mittwoch 20.4. 15km 4:01 incl. 7x 20s Sprints
Donnerstag 21.4. Hudson Fartlek (4km locker; Pyramide in Minuten 1, 2, 3, 2, 1, 2, 3, 2, 1 Tempo nach Gefühl – 1min Schnitt 2:55, 2min 3:07, 3min 3:11, Pausen jeweils die gleiche Zeit locker Laufen, 2km locker)
Freitag 22.4. 10km 4:09
Samstag 23.4. 10km leicht progressiv 4:03
Sonntag 24.4. 35km Fartlek 3km locker; 9km 3:30; 1,5km 4:07; 6km 3:31; 1,5km 4:01; 4,5km 3:31; 1,5km 4:06; 3km 3:28; 1,5km 4:04; 1,5km 3:21; 3km locker

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Ist jetzt eine absolut ernst gemeinte Frage:
Leidest du im Training sonst nie? Kriegst du sonst den Spagat immer hin, den letzten Pfeil im Köcher zu lassen?

Hört sich nur so an, als wärst du enorm überrascht, nach für dich auch nicht Pillepalle 15km etwas drücken zu müssen!

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Hey Levi,
ich hatte mich nicht recht getraut zu schreiben, dass ich die Nummer mit der doppelt gelaufenen Wettksmpfstrecke für die Wettkämpfer etwas komisch finde und habe es auf die immensen Leistungsunterschiede geschoben, aber bin jetzt irgendwie beruhigt, dass Du es nicht gemacht hast.
Was Deinen Trainingszustand angeht, kann ich nur schwer einschätzen wie top Deine Topform ist, aber ich habe nen super Gefühl für den Haubtwettkampf - vielleicht diesmal ohne Umwege.
Diese Polgeschichte hat Dich noch mal gut geschliffen. Und ein paar gefühlte Up and downs wird es bis zum WK noch geben - wäre auch schwer die Spannung hoch zu halten ohne eine gewisse Unsicherheit. Bei Dir ist das Fenster zwischen "Blumenpflücken" und "Blackout" halt recht klein. Bin da auch bei Frichdal, wenn Du bei der oben beschriebenen TE nicht mal beißen musst, dann frag ich mich mit welchem Effort Du gerechnet hast!?
Ich bleib dabei - genial so ein Lauflevel hier mitverfolgen zu können und ich freu mich riesig drauf wenn Du das Pedal mal komplett durchdrückst. Wenn es da auch kein Asphalt zum abreißen gibt, dann rode halt die Baumwurzeln raus !!!

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Schönen Reiz gesetzt. :daumen: Und jetzt Erholungswoche? Habe irgendwie überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, ob noch eine geplant ist, aber klingt so, als wäre die jetzt angebracht. :zwinker5:

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frichdal hat geschrieben:Leidest du im Training sonst nie? Kriegst du sonst den Spagat immer hin, den letzten Pfeil im Köcher zu lassen?

Hört sich nur so an, als wärst du enorm überrascht, nach für dich auch nicht Pillepalle 15km etwas drücken zu müssen!
Ich versuche tatsächlich das Prinzip "run fast not hard" durchzuziehen. Natürlich muß ich mich das auch extrem konzentrieren. Ich finde die Intensität dann gut gewählt, wenn sich das letzte Drittel der Einheit wie richtiges Training anfühlt und am Ende noch etwas geht. Wenn ich ab km 2 schon frage, wann die Einheit endet, ist allerdings schon hart. Die anderen Einheit sind dann über die Zeit schon ermüdend. Gestern habe ich aber mal wieder richtig gelitten. Dann haben Tempo und Schmerzen irgendwie nicht zusammengepasst. Das steigert nicht gerade die Motivation :peinlich:
Zemita hat geschrieben:Hey Levi,
ich hatte mich nicht recht getraut zu schreiben, dass ich die Nummer mit der doppelt gelaufenen Wettksmpfstrecke für die Wettkämpfer etwas komisch finde und habe es auf die immensen Leistungsunterschiede geschoben, aber bin jetzt irgendwie beruhigt, dass Du es nicht gemacht hast.
Hi Zemita,

so etwas solltest Du auf jeden Fall schreiben. Im Nachhinein kann ich da über mich selbst nur mit dem Kopf schütteln. Ich war einfach so darauf fokussiert, was jetzt trainingsseitig passen könnte, daß der Fairneßaspekt aus dem Blickfeld gerückt ist. Ist eigentlich traurig.
Bei Dir ist das Fenster zwischen "Blumenpflücken" und "Blackout" halt recht klein.
Wie wahr. Gestern durfte ich mal wieder den Nachteil davon erleben.
Bin da auch bei Frichdal, wenn Du bei der oben beschriebenen TE nicht mal beißen musst, dann frag ich mich mit welchem Effort Du gerechnet hast!?
Ich bleib dabei - genial so ein Lauflevel hier mitverfolgen zu können und ich freu mich riesig drauf wenn Du das Pedal mal komplett durchdrückst.
Merci. Mir helfen hier zwei Dinge ungemein. Erstens bekomme ich hier gute Hinweise von Läufern, die in ähnlichen Lebenssituationen stecken, also wissen, daß es neben dem Laufen noch andere Verpflichtungen gibt. Zweitens setzt es mich auch etwas unter Druck ein paar ordentliche Einheiten zu machen. Sonst kann ich ja Sonntag Abend keine vernünftige Wochenzusammenfassung posten :)

Ich mit deutlich höherem Effort gestartet als letzte Woche. Das Tempo war aber nur leicht höher. Die Strecke und der Wind waren natürlich nicht so klasse wie 7 Tage zuvor. Aber mit 3s/km schnelleren Abschnitten hatte ich schon gerechnet. Das klingt nicht viel. Für mich sind solche Unterschiede aber Dimensionen. Die zweite und dritte Einheit bin ich dann auch prompt in die Tempofalle gelaufen. Da habe ich mich nicht mehr auf Effort verlassen, sondern habe gedrückt. Schneller war es trotzdem nicht.
alcano hat geschrieben:Schönen Reiz gesetzt. :daumen: Und jetzt Erholungswoche? Habe irgendwie überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, ob noch eine geplant ist, aber klingt so, als wäre die jetzt angebracht. :zwinker5:
Ich hatte doch gerade eine Erholungswoche. Aber ich werde jetzt mindestens 3 Tage nur mit geringer Intensität und max. eine Stunde laufen. Ich würde das aber ggf. auch bis Ende der Woche durchziehen. Du liegst mit der Einschätzung wohl ziemlich gut. Hoffentlich gilt das auch für die Aussage, daß es ein schöner Reiz war :)

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Zemita hat geschrieben:genial so ein Lauflevel hier mitverfolgen zu können
Das kann man nicht deutlich genug unterstreichen!
Leviathan hat geschrieben:Mir helfen hier zwei Dinge ungemein. Erstens bekomme ich hier gute Hinweise von Läufern, die in ähnlichen Lebenssituationen stecken, also wissen, daß es neben dem Laufen noch andere Verpflichtungen gibt.
Ich kann hier zwar keine klugen Ratschläge geben, weil ich selbst kaum einen Plan habe, wie man strukturiert trainiert, weshalb ich hier auch mehr der stille (aber zugleich ehrfurchtsvolle) Mitleser bin. Aber gerade, dass du neben den alltäglichen Verpflichtungen, SOLCH ein Programm, was Umfang und Intensität angeht, unterbringst... Ja das nötigt einem dann nochmal mehr Respekt ab als sowieso schon.

Wirklich toll, dass du uns daran teilhaben lässt.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

Bild

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Vielen Dank für den Zuspruch. Das hat in der letzten Woche sehr geholfen. Es war einfach der Wurm drin. Ich habe schon am Montag ein starkes Ziehen in den hinteren Oberschenkeln gespürt. Es ging dann entsprechend im Training drei Tage locker zu, aber es ist einfach nicht besser geworden. Die Blackroll und der Ball waren im „Notfallmodus“. Ich dachte dann schon, daß der OS gezerrt sei oder eine Muskelfaser gerissen ist. Donnerstag und Freitag hatte ich sogar leichte Schmerzen. Da ich unter Schmerzen grundsätzlich nicht mehr laufe, bin ich auf´s Rad umgestiegen. Das ging ganz gut. Ich habe dann begonnen meinen Rücken zu mobilisieren. Die Wirbelsäule ist eine einzige Blockade. Da hat sich so ziemlich alles zugezogen. Keine Ahnung wobei das passiert ist. Ich denke, daß ist auch der Auslöser der Schmerzen. Also habe ich mobilisiert wie ein Besessener :D Am Samstag habe ich die Laufschuhe geschnürt und es ging zumindest im moderaten Tempo schmerzfrei. Gestern wollte ich noch einen langen Lauf anhängen, aber die Qualitätsanteile vom Zustand der Muskulatur abhängig machen. Es ging dann 35km durch sehr profiliertes Terrain. Der Nachteil waren die vielen Wurzel-, Stein- und Steilpassagen. Das war gut für die muskuläre Abwechslung und Motorik, aber schlecht für´s Tempo. Die ersten 5km bin ich noch sehr locker los und habe bis km 10 den Effort leicht erhöht. Dann ging es zumindest bergan in Richtung gefühlte MRT Intensität und flach und bergab habe ich etwas rausgenommen. Am Ende standen über die 35km bei 630HM eine 3:58er Durchschnittspace und daß trotz gemütlichem Beginn und einer deutlich anspruchsvolleren Strecke als auf dem Rennsteig. Das ist in der Ebene sicher eine 3:40 oder leicht schneller wert. Wie D-Bus in einem anderen Faden schrieb, war aber klar „train don´t strain!“ Der Lauf hat mich dann etwas versöhnt. Ich brauche allerdings bis zum Marathon noch ein bis zwei ordentliche VO2max Einheiten.

Ich war bis gestern wirklich verzweifelt und wollte schon abmelden. Jetzt bin ich wieder ein wenig optimistischer, aber weit weg von Euphorie. Da kam wirklich zur Unzeit.

Folgend die Woche im Überblick:

Montag 25.4. 15km 4:06 incl. 7 harter Steigerungen am Ende
Dienstag 26.4. 23km 420HM Cross 4:22 (immer noch müde)
Mittwoch 27.4. 13km 4:18; 8 Bergsprints
Donnerstag 28.4. 35km MTB 27er Schnitt
Freitag 29.4. 35km MTB 27er Schnitt
Samstag 30.4. 18km 250HM Cross 4:11
Sonntag 1.5. 35km 630HM mit heftigen Trails bergan und bergab 3:58; erste km ruiger, ab km eher Crescendo bis MRT Effort

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Hey Heiko,
mit Spannung habe ich auf Deinen Wochenbericht gewartet. Und ich bin zugleich erschrocken und erleichtert. Denke du hast mit der gestrigen Einheit gezeigt, dass noch alles im tiefgrünen Bereich ist. Die zwei Tage rad fahren haben Dir nicht geschadet. Und ohne Nutzen war die Einheiten am Montag, Dienstag, Mittowch und Samstag ja auch nicht :D . Denke Du kannst mental stark in die letzten Wochen reingehen. Was stehen in den kommenden 2 Wochen und 5 Tagen noch für Einheiten bei Dir an? Machst du die VO2max als Fartlek oder Intervalle?

Ansonsten registriere ich in den letzten Wochen eine gewisse Scheu vor Überlastung und Überziehen im Training. Darüber musste ich öfter nachdenken und habe mir auch "run fast - not hard" immer wieder aufgesagt. Das hat mir geholfen lockerer zu bleiben, allerdings gab es mir während harter Einheiten auch eine kleine Ausrede, wenn ich das Ziel nicht ganz gepackt habe.
Ich sehe dieses Zurücknehmen also zwiegespalten, weil es auch die Gefahr birgt zu weich" zu werden. :zwinker5:
Was denkst Du darüber? Ist die Zurückhaltung Altersweisheit, die ich noch erlangen muss. Bin ja erst 36 :D
Liebe Grüße

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voxel hat geschrieben:Hey Heiko,
mit Spannung habe ich auf Deinen Wochenbericht gewartet. Und ich bin zugleich erschrocken und erleichtert.
Ich hätte auch gern etwas anderes geschrieben :zwinker5:
Was stehen in den kommenden 2 Wochen und 5 Tagen noch für Einheiten bei Dir an?
Was ich folgend schreibe, ist unter dem Vorbehalt schmerzfrei zu bleiben. Donnerstag wollte ich gern 1000er auf einer hügeligen und abgemessenen Strecke im Wald machen oder 5x4min bergan. Sonntag soll noch ein 36er mit vielen HM und einer EB von 13km folgen. Ansonsten wird alles relativ locker und entspannt sein. 2x Bergsprints würde ich im Anschluß an einer lockeren Lauf ebenfalls gern mitnehmen. Danach die Woche soll Mi oder Do noch eine der beschriebenen VO2max Einheiten folgen. Am Samstag oder Sonntag vor dem Marathon werde ich wohl nicht wie ursprünglich geplant einen längeren TDL laufen, sondern eher einen lockeren 36er mit vielen HM. Di oder Mi vor dem Marathon würde ich einen lockeren Lauf mit einer Progression versehen und ansonsten nur locker unterwegs sein. Ein paar Steigerungen oder Bergsprints werden ganz sicher auch dabei sein.
Ansonsten registriere ich in den letzten Wochen eine gewisse Scheu vor Überlastung und Überziehen im Training
Da ist schon etwas dran. Ich merke einfach immer mehr, daß ich mit etwas weniger Effort einen ähnlichen positiven Effekt erziele, aber weniger Rekombedarf habe. Daher tu ich mir schwer hier mehr Risiko als notwendig einzugehen.
Das hat mir geholfen lockerer zu bleiben, allerdings gab es mir während harter Einheiten auch eine kleine Ausrede, wenn ich das Ziel nicht ganz gepackt habe.
Ich sehe dieses Zurücknehmen also zwiegespalten, weil es auch die Gefahr birgt zu weich" zu werden.
Das ist auch eine Gratwanderung. Die von Dir beschriebene "Gefahr" hat definitiv ihre schmutzigen Hände im Spiel. So wie ich Dich kenne, brauchst Du aber eher einen Bremser als einen Antreiber. Da sind wir uns sicher nicht so ganz unähnlich :zwinker5:
Ist die Zurückhaltung Altersweisheit, die ich noch erlangen muss. Bin ja erst 36
Das würde ich anders ausdrücken. Wenn Du ein paar Jahre dabei bist und immer sehr ambitioniert und hart trainierst, gehst Du einfach auch Risiken ein. Wenn Du dann irgendwann zwei- oder dreimal für 3 Monate aus dem Verkehr gezogen wirst, kann schon mal etwas Demut aufkommen. Dann überlegt man sich etwas genauer, was nötig ist. Man schliddert immer noch oft genug über diese Grenze, nur eben nicht mehr mit Gewalt :)
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