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Betrug bei Volksläufen - Erfahrungen?

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NordicNeuling hat geschrieben: Folgerichtig ist das Vorgehen des DLV also bloß im Sinne seiner eigenen Politik, nicht im begriffslogischen Sinne.
Demnächst ist Olympia. Schau Dir da mal einen Gehwettbewerb an. Wenn man Walken fair gestalten wollte und verhindern will, dass das jemand eben mal läuft, müsste man es auch bei Feld-Wald- und Wiesenwettbewerben genauso machen. Nämlich überall Schiedsrichter verteilen, die bei jedem Laufen verwarnen bis disqualifizieren.

Laufwettbewerbe bekommt man mit überschaubarem Aufwand halbwegs "schummelsicher" (Abkürzungen absperren bzw. dort Kontrollmatten auslegen), für Walkingwettbewerbe wäre der Aufwand hingegen extrem. Von den Diskussionen ("Ich bin nicht gelauben, habe doch die Stöcke benutzt") ganz zu schweigen...
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@NordicNeuling

Es gibt die WestfalenWalk-Serie, dort wurde/wird wettkampfmäßig gewalkt und es werden auch Walking-Richter eingesetzt. Ich war mehrmals als Zuschauer bei der Veranstaltung - und es gab immer ein riesiges Theater. Nicht nur, weil es zu Disqualifikationen kam, sondern auch, weil etlichen der Disqualifizierten gar nicht klar war, was sie falsch gemacht hatten (und sie es sich auch nicht erklären lassen wollten).

Der Unterschied zwischen Walken und Laufen wurde von vielen gar nicht wahrgenommen.

Beim Laufen gibt es auch Betrugsmöglichkeiten, richtig. Wie in jedem Sport und ganz allgemein in jedem Bereich des Lebens. Beim Walken/Nordic Walken ist aber, so weit lehne ich mich aus dem Fenster, einen ganz beträchtlichen Teil der Sportler das Regelwerk des eigenen Sports nicht ansatzweise bekannt. Eine Einhaltung des Regelwerk dürfte kaum je mit vertretbarem Aufwand zu überprüfen sein.

Dementsprechend kann ich die Empfehlung des DLV voll und ganz nachvollziehen. Wo keine Fairness möglich ist, da sollte auch keine Siegerehrung stattfinden. Zumal sich die Anzahl der am wettkampfmäßigen Walken/Nordic Walken interessierten auch in überschaubaren Grenzen hält, zumindest bei den Veranstaltungen, bei denen ich das mitbekomme.

Ich find's schade, ich mag Wettkämpfe und gönne jedem Sportler das Wettkampferlebnis, seh da aber wirklich keine allzu guten Voraussetzungen.

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crsieben hat geschrieben: sondern auch, weil etlichen der Disqualifizierten gar nicht klar war, was sie falsch gemacht hatten (und sie es sich auch nicht erklären lassen wollten).
Und dieses Problem gibt es ja auch beim "Gehen", wo die ganze Geschichte noch viel absurder ist:

Mein Olympia: Beim Gehen gewinnt, wer am unauffälligsten fliegt |*ZEIT ONLINE

- Schon die Regel ist absurd: Es muss für das menschliche Augeo so aussehen, als hätte immer mindestens ein Fuß Bodenkontakt. Sprich: Es ist gar keine technische Nachkontrolle z.B. per Zeitlupe möglich, da es nur um den subjektiven Eindruck geht...
- Damit dies nicht so auffällt, zeigt das Fernsehen üblicherweise nur Zeitlupen der Füße, wenn jemand aktuell verwarnt wurde.
- Es werden dann recht willkürlich Leute verwarnt und aus dem Rennen genommen. Ich erinnere mich an ein olympischen Wettbewerb über eine lange Strecke, bei denen der führende auf der Zielgeraden aus dem Wettbewerb genommen wurde, während es beim "Sieger" viel deutlicher war, dass er "schwebte"...


Dass der DLV bei den bekannten Problemen mit dieser alten, etablierten Sportart sich nicht noch eine neue mit ganz ähnlichen Problemen ans Bein binden will, kann ich absolut nachvollziehen.

Und wenn man ohne Sticks einigermaßen fix unterwegs ist, spricht überhaupt nichts dagegen, an einem ganz normalen Laufwettbewerb teilzunehmen. Es gibt etlilche die das tun und dann beim Marathon nach 6h +/- 30 Min im Ziel sind. Dies machen sie dafür teilweise bis zu 3x pro Woche...
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NordicNeuling hat geschrieben: Klar gibt es Regeln! Und da, wo es einen Spielraum gibt (s. hier: Ecken schneiden) kann der Veranstalter sie ja eindeutig machen. Macht er ja zB. bei Ohrstöpselns usw. auch.
Wo macht er das?

Es gibt manche Läufe, bei denen explizit steht, dass diese verboten sind, es gibt manche, wo es nicht explizit steht aber trotzdem verboten ist (DLV-Wettkampf) und es gibt manche, bei denen es schlichtweg nicht geregelt ist.

Geduldet werden die Dinger aber fast überall. Uneindeutiger geht es doch kaum.
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Walking und Wettkämpfe passt nicht zusammen. Wie gesagt müsste man da stengstens überwachen ob die Regeln eingehalten werden und das will niemand wirklich.

Selbst beim olympischen Gehen wo fast konstant ein Schiedsrichter drauf schaut ist es kritisch. Da wäre ich für eine technische Lösung. Heutzutage sollte es doch kein Problem mehr sein Schuhe oder Einlegesohlen zu machen auf denen eine rote Lampe leuchtet wenn nicht beide Füsse auf dem Boden sind

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Fire hat geschrieben:Heutzutage sollte es doch kein Problem mehr sein Schuhe oder Einlegesohlen zu machen auf denen eine rote Lampe leuchtet wenn nicht beide Füsse auf dem Boden sind
Wie gesagt: Beim Gehen dürfen beide Füße gleichzeitig in der Luft sein. Das menschliche Auge darf das nur nicht sehen können...

Laut verlinktem Artikel sind 40 Millisekunden etwa die Grenze.

Für eine technische Überwachung bräuchte man ein komplett neues Regelwerk...
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ruca hat geschrieben:Wie gesagt: Beim Gehen dürfen beide Füße gleichzeitig in der Luft sein. Das menschliche Auge darf das nur nicht sehen können...

Laut verlinktem Artikel sind 40 Millisekunden etwa die Grenze.

Für eine technische Überwachung bräuchte man ein komplett neues Regelwerk...
Die 40 Millisekunden kann ein Computer auch viel genauer bemessen als ein Mensch.
Ev. müsste die Zeit bei genauer Messung auch erhöht werden um sie der gängigen Praxis anzupassen, bzw. die Warnung nur anspringen wenn eine gewisse Anzahl Schritte nacheinander fehlerhaft war. Bei einer elektronischen Lösung wäre fast alles möglich

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Dass manche Regeln abgeschafft werden sollten, weil sie schwierig zu überwachen sind, finde ich nicht sehr überzeugend. Wer Tennis in der Kreisliga spielt, kann auch nicht das Hawk-Eye befragen, ob der Ball auf der Linie oder im Aus war. Sehen kann man das oft auch nicht. Und ob beim Radfahren im Triathlon der Abstand tatsächlich mehr als 10 m beträgt, oder ob man sich doch in der Windschattenbox des Vorfahrenden befindet, kann man mit bloßem Auge auch nicht wirklich sehen.

Auch wenn ich mich wiederhole: Im Beispiel, um das es hier geht, gibt es schlicht und ergreifend nicht einmal eine Regel, deren Einhaltung man überprüfen könnte.

Gruß
Markus

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Murks hat geschrieben:Dass manche Regeln abgeschafft werden sollten, weil sie schwierig zu überwachen sind, finde ich nicht sehr überzeugend.
Es geht ja gar nicht um die Abschaffung der Regeln. Sondern darum, dass der DLV keine neuen Wettbewerbe möchte, in denen sich die Regeln so gut wie gar nicht überwachen lassen.

Wenn eine automatische Walking-Überwachung kommen sollte (Chip in den Stöcken o.ä.), dann kann es gut sein, dass der DLV seine Meinung ändert.
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ruca hat geschrieben:Es geht ja gar nicht um die Abschaffung der Regeln.
Das war eine schlampige Zusammenfassung der weiteren Diskussion meinerseits…
ruca hat geschrieben: Wenn eine automatische Walking-Überwachung kommen sollte (Chip in den Stöcken o.ä.), dann kann es gut sein, dass der DLV seine Meinung ändert.
Bestimmt nicht. Dass der DLV Walking aus Praktikabilitätsgründen nicht als Wettkampfsport führt, wage ich zu bezweifeln. Es gibt ja durchaus gute Gründe, Walking, das sich dadurch auszeichnen soll, eine „sanfte, aber dennoch äußerst effektive gesundheitswirksame Sportart“ (s. Link Beitr. 148) zu sein, als ungeeignet im Hinblick auf wettkampfmäßige Ausübung anzusehen, auch wenn andere das wiederum als selbstherrlich kritisieren.

Bevor jemand auf die Idee kommt, ich wolle die Walker mobben: Mir ging es nur darum, darauf hinzuweisen, dass ohne Regeln ein Verstoß und damit auch ein Betrug nicht möglich ist. (Wie man auf die Idee kommt, sich als Nordic Walker zu melden, dann ohne Stöcke mitzugehen und sich als Siegerin feiern zu lassen, erschließt sich mir natürlich auch nicht.)


Gruß
Markus

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Lustige Diskussion. Ich denke mal, dem DLV und seinen Funktionären ist das Walking, ob mit oder ohne Stöckers, schlicht egal. Die haben ganz andere "Sorgen" :wink:

Übrigens neben der Regel, dass immer mindestens ein Fuß den Boden berühren muss, ist auch auf eine komplette Kniestreckung zu achten, was das olympische Gehen sichtbar vom Walking unterscheidet. Daher kommt ja auch dieses Hüftwackeln. Das ließe sich noch weniger technisch überwachen. Gleichwohl Geher bei Walking-Wettbewerben mitwalken dürften, sie halten sich ja an die Regeln und rennen nicht.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Das wird wohl auch der Grund sein weshalb bei den allermeisten Läufen für den Walking-Bewerb zwar eine Zeitnahme stattfindet, es aber sehr oft keine Rangliste und keine Siegerehrungen gibt. Oft werden die "Ranglisten" nur alphabetisch geführt - rein informativ. Zumindest ist das hier in der Schweiz der Fall, an den Bewerbenen die ich (als Läufer) bis jetzt teilgenommen und beobachtet habe.
Denn wo es Menschen gibt, wird beschissen und betrogen!
10km -> 38:07 (2018) / HM -> 1:25:09 (2017) / M -> 2:59:04 (2018)

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Yin hat geschrieben:Startnummerbänder sind übrigens auch nicht erlaubt, womit ich schon mal seeeeehr viele Betrüger ausmachen könnte bei jedem Lauf.
Wenn die Startnummer am Arsch hängt ...
Wo steht die Regel? Davon hab ich noch nie gehört?
Dass die Nummer von vorne sichtbar sein muss ja aber dass man dafür seine Trikots kaputt stechen muss um regelkonform sein war mir nicht bewusst :confused:

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Fire hat geschrieben:Wo steht die Regel?
Laut Regel muss die Startnummer gut sichtbar auf der Brust getragen werden.

[edit]
Steht auch im Artikel:

"das Regelwerk des DLV (IWB Regel 143, 7-9) , wonach die Startnummer vorne, in Brusthöhe anzubringen ist,"

[/edit]
Wenn Du Dir das Startnummernband um den Hals baumelst, ist alles legal. :winken:
dass man dafür seine Trikots kaputt stechen muss
Es gibt auch Magnete.
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Meines Erachtens gibt es eine Regel, die besagt, wo die Startnummer zu befestigen ist: vorne, in Brusthöhe. Dazu, wie man sie befestigen muss, steht in den Regeln - so weit ich weiß - nichts.

"Betrug" wäre das aber übrigens trotzdem nicht, da die Täuschungsabsicht fehlt. Es wäre nur eben eine Missachtung von Regeln, wie sie weit verbreitet ist. Rund um Volksläufe halten sich viele allerhöchstens an die Regeln, die sie selbst für sinnvoll halten. An allgemeinem Respekt vor einem Sport und seinem Regelwerk fehlt es nur allzu oft.

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Ich freue mich als Läufer bei großen Läufen sogar, wenn ein Läufer vor mir seine Startnummer auf dem Rücken hat. So kann man bequem lesen, wie der heißt (man ist ja neugierig) und in welchem Startblock er gestartet ist.

In Bezug auf die Regeln habe ich übrigens bei fast allen Läufen "betrogen". Ich hatte nämlich ein Notfallhandy dabei...
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crsieben hat geschrieben:Meines Erachtens gibt es eine Regel, die besagt, wo die Startnummer zu befestigen ist: vorne, in Brusthöhe. Dazu, wie man sie befestigen muss, steht in den Regeln - so weit ich weiß - nichts.

"Betrug" wäre das aber übrigens trotzdem nicht, da die Täuschungsabsicht fehlt. Es wäre nur eben eine Missachtung von Regeln, wie sie weit verbreitet ist. Rund um Volksläufe halten sich viele allerhöchstens an die Regeln, die sie selbst für sinnvoll halten. An allgemeinem Respekt vor einem Sport und seinem Regelwerk fehlt es nur allzu oft.
"Betrug" klingt vielleicht wirklich ein bisschen hart. Aber zumindest die Sponsoren fühlen sich wohl betrogen, wenn ihr Logo nicht allen direkt ins Auge sticht.

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Aber zumindest die Sponsoren fühlen sich wohl betrogen, wenn ihr Logo nicht allen direkt ins Auge sticht.
Das mag ein Aspekt sein. Und auch den kann ich nachvollziehen. Wenn die Sparkasse "Landkreis Hinterwäldlingen" den Hinterwäldlinger Waldlauf unterstützt, dann will sie eben auch gesehen werden.

Vor allem geht es aber bei dieser Regel wohl um die Erkennbarkeit der Läufer für die Zeitnahme (aus Zeiten des manuellen Stoppens). Bei Mehr-Runden-Kursen seh ich auch noch die Möglichkeit, zumindest ansatzweise nachzuhalten, wer noch eine Runde muss und wer nicht.

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Mir ist beim Durchschauen meiner Lauffotos aus HH jemand aufgefallen:

- Startnummer "1" (sah aber nicht aus wie ein Kenianer, zudem ist bei den Spitzenläufern der Name groß und die Nummer klein, das war hier nicht so)
- Spitzname statt Vorname auf der Startnummer
- Alle Sponsorenlogos usw. drauf aber minimal anders aussehend - Sprich Komplettfälschung.

Erste Überlegung: Mitgelaufen aber nicht bezahlt?

Da der Spitzname recht eindeutig ist und er seinen Namen im Netz nicht wirklich geheimhält, war es kein Problem ihn trotzdem zu identifizieren. Er tauchte brav in den Ergebnislisten mit plausiblen Zeiten auf, hat sich also "nur" einen Spaß gemacht.
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crsieben hat geschrieben:Meines Erachtens gibt es eine Regel, die besagt, wo die Startnummer zu befestigen ist: vorne, in Brusthöhe

Nun, das ist bei genauer Analyse von Regel 143.7 nur zum Teil richtig.

Dort heißt es nämlich: "Jeder Wettkämpfer ist mit zwei Startnummern auszustatten," und da es zwar Berichte gibt, wonach durchaus 2 Seelen in einer Brust wohnen (womit auch der Sitz derselben geklärt wäre), die Befestigung zweier Startnummern an gleicher Brust aber jeder Sinnhaftigkeit entbehrt, wird denn auch im weiteren Verlauf in besagter Regel ausgeführt: "
diewährend des Wettkampfs gut sichtbar auf der Brust und dem Rückenzu tragen sind", womit nicht nur Klarheit bezüglich der Positionierung geschaffen, sondern auch der Symmetrie zu ihrem Recht verholfen wird.
Der DLV wäre nicht DLV, beließe er es bei dieser klaren und eindeutigen Festlegung, denn weiterhin heißt es: "
Ist bei Laufwettbewerben nur eine Startnummer ausgegeben, ist diese grundsätzlich auf der Brust zu tragen" Solltest du dich nun gemüßigt fühlen, mir ein "Klugscheißer! Hab' ich's doch gesagt, denn wo gibt's schon 2 Startnummern!" entgegenzuhalten, so darf ich die Entregelung der Regel zitatweise fortführen mit "bei Wettbewerben mit Handzeitnahme bis einschließlich 400m auf dem Rücken." Man sieht, die Startnummernthematik erfordert ein profundes Wissen, um sie in all ihrer Tiefe zu durchdringen.Dabei wohnt dem Ganzen eine feine Komik inne, denn genau genommen besagt die Regel ja:
"Es soll SO sein. Wenn es aber nicht SO ist, dann wird es anders gehandhabt." Ein wenig erinnert das an die Eltern, die dem Kind sagen "Lies nicht unter der Bettdecke. Wenn du aber liest, dann benutze die Taschenlampe."

Dieses Prinzip konsequent auf alle Regeln in dem 293-Seitenwerk angewandt, produzierte viel Grübelei, was denn nun ernst gemeint sei und was irgendwie doch nicht.

Bernd



Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Yin hat geschrieben:Startnummerbänder sind übrigens auch nicht erlaubt, womit ich schon mal seeeeehr viele Betrüger ausmachen könnte bei jedem Lauf.
Wenn die Startnummer am Arsch hängt ...
Falsch.
Startnummerbänder sind erlaubt. Beim Tria fast schon muss.
Schwimmen verboten, Radfahren hinten, Laufen vorne.
Kenne auch Laufveranstaltungen bei denen du nicht über die Ziellinie läufst, wenn du deine Startnummer verloren hast oder hinten trägst. Da holen dich die Ordner gnadenlos raus.
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
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Das Regelwerk des DLV ist sehr detailliert. Andere Punkte: Ausrüstung und Schuhe. Hat jemand schon einmal kontrolliert, ob die Maße seiner Schuhe regelkonform ist (Regel 143)?

Übrigens: Die Fa. Adidas wirbt für seinen Schuhtyp mit Boost-Technologie so:
Boost Zwischensohle: höchste Energiegewinnung durch tausende von Kapseln, die bei jedem Schritt Energie speichern und freisetzen.

Im Regelwerk steht: Schuhwerk soll Schutz, Stabilität und zusätzlichen Halt geben. Nicht erlaubt sind: irgendeine zusätzliche unfaire Unterstützung oder eine technische Vorrichtung, die einen unfairen Vorteil gewährt.

Die Boost-Sohle könnte eine solche unerlaubte technische Unterstützung sein, ebenso wie eingebaute Sprungfedern. Denn sie speichert dann Aufprallenergie und gibt sie beim Abdrücken zusätzlich frei. Da kann ich nur hoffen, dass die Sohle gar nicht funktioniert.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Ach, das ist doch pure Übertreibung von Adidas. Ich laufe mit meinen Boost-Schuhen nicht schneller als mit meinen Asics. Diese "Kügelchen" sind für mich Schaumstoff in einer etwas anderen Form. Mehr nicht!
Da müsste man jede Marketingmasche der Schuhhersteller nach dieser Regel unter die Lupe nehmen.

Wenn du Schuhe mit Dämpfung hast, dann wird diese Dämpfung nach jedem Schritt wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgehen und somit die aufgenommene Energie wieder abgeben. Also müsste jeder Schuh mit Dämpfung verboten werden.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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LasseLaufen hat geschrieben: Also müsste jeder Schuh mit Dämpfung verboten werden.
Blödsinn, du kannst nicht mehr Energie rausholen als du reinsteckst.
Damit erübrigt sich jede Diskussion darüber

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binoho hat geschrieben:Blödsinn, du kannst nicht mehr Energie rausholen als du reinsteckst.
Damit erübrigt sich jede Diskussion darüber
Das gilt ebenso für die Adidas Boost Modelle.
"Müsste" schrieb ich, da der Vorschreiber explizit die Adidas Modelle angesprochen hat.

Sprungfedern unterliegen ebenso dem Energieerhaltungssatz. Sind aber trotzdem verboten.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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Ja, und? Auch für Inline-Skates gelten die üblichen physikalischen Gesetzte, trotzdem bringen sie gegenüber Laufschuhen einen deutlichen technischen Vorteil und sind daher bei Laufwettbewerben verboten.
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Ich hüpfe nicht über jedes Stöckchen, Du darfst gerne selbst nachschlagen.

Und wenn Du kein Verbot findest, werde ich mal testen, wie blöd Kenianer dreinschauen können. :hihi:
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ruca hat geschrieben:Ja, und? Auch für Inline-Skates gelten die üblichen physikalischen Gesetzte, trotzdem bringen sie gegenüber Laufschuhen einen deutlichen technischen Vorteil und sind daher bei Laufwettbewerben verboten.
Mein Rennrad bringt da noch deutlich mehr Vorteile, ist aber trotzdem beim Laufwettbewerb nicht zugelassen.
So eine Gemeinheit :zwinker4:

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Wieso dass denn?
binoho hat geschrieben:Blödsinn, du kannst nicht mehr Energie rausholen als du reinsteckst.
Damit erübrigt sich jede Diskussion darüber
Erst schreibst du dass alles wo man nicht mehr Energie rausholen kann als man reinsteckt jegliche Diskussion erübrigt und jetzt doch nicht?

Wo hört der Schuh auf und wo fängt die Sprungfeder an?
Das wäre mal ein interessantes Thema für eine wissenschaftliche Arbeit. :daumen:
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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LasseLaufen hat geschrieben:Wo hört der Schuh auf und wo fängt die Sprungfeder an?
Das wäre mal ein interessantes Thema für eine wissenschaftliche Arbeit. :daumen:
Aber nur für Absolventen der Dieter-Bohlen-Hauptschule in Dummdorf.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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crsieben hat geschrieben:"Betrug" wäre das aber übrigens trotzdem nicht, da die Täuschungsabsicht fehlt. Es wäre nur eben eine Missachtung von Regeln, wie sie weit verbreitet ist. Rund um Volksläufe halten sich viele allerhöchstens an die Regeln, die sie selbst für sinnvoll halten. An allgemeinem Respekt vor einem Sport und seinem Regelwerk fehlt es nur allzu oft.
Täuschungsbsicht ist schwer. Zwillinge? :D Mir ist aber eine Laufveranstaltung bekannt, bei der es Probleme mit der Zeitnahme gab. 24-Meisterchaft in Reichenbach 2015. Die Antennen wurden so ausgerichtet, dass sie die Startnummern am besten in der Brusthöhe erfassen konnten. Bei Läufern, die die Startnummer anders trugen gab es echte Aussetzer bei der Rundenzählung. Allerdings auch bei zu kleinen Läuferinnen :gruebel:
ruca hat geschrieben:Ich freue mich als Läufer bei großen Läufen sogar, wenn ein Läufer vor mir seine Startnummer auf dem Rücken hat. So kann man bequem lesen, wie der heißt (man ist ja neugierig) und in welchem Startblock er gestartet ist.
Finde ich auch eine sinnvolle Sache. Bei seltenen Veranstaltungen wird aus genau dem Grund eine zweite Startnummer ausgegeben. 24-h in Bernau, Comrades, Two Oceans beispielsweise. In Südafrika ist es sogar Pflicht, dass Starter, die in die AK-Wertung kommen wollen, auf dem Rücken einen kleinen Aufnäher mit ihrer AK tragen müssen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Jaja, lacht ihr nur!
Ich bin mir sicher irgendwann wird auch hier technisches Doping einsetzen. So lange die Regel so schwammig definiert ist wie auf der Vorseite:
Schuhwerk soll Schutz, Stabilität und zusätzlichen Halt geben. Nicht erlaubt sind: irgendeine zusätzliche unfaire Unterstützung oder eine technische Vorrichtung, die einen unfairen Vorteil gewährt.
Was ist unfair?
Was ist eine technische Vorrichtung? Ist ein elastisches Material schon eine technische Vorrichtung? Ist Schaumstoff, der in den meisten Dämpfungen schon vorhanden ist, eine unfaire Unterstützung? Wenn nicht: Bei welchem Material wird es "unfair"

Bei der Jagd nach Preisgeldern wird es da sicher früher oder später Tüftler geben, die die Grenzen dieser Regel austesten werden.
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10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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LasseLaufen hat geschrieben:Ich bin mir sicher irgendwann wird auch hier technisches Doping einsetzen.
Und irgendwann haben es dann alle und es wird wieder verboten.

Wie im Schwimmen mit den Ganzkörperanzügen...
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LasseLaufen hat geschrieben:
Was ist unfair?
Was ist eine technische Vorrichtung? Ist ein elastisches Material schon eine technische Vorrichtung? Ist Schaumstoff, der in den meisten Dämpfungen schon vorhanden ist, eine unfaire Unterstützung? Wenn nicht: Bei welchem Material wird es "unfair"

Bei der Jagd nach Preisgeldern wird es da sicher früher oder später Tüftler geben, die die Grenzen dieser Regel austesten werden.
Wenn jemand sich beim Laufen damit beschäftigen will, die Dämpfung in seinem Schuh plattzutreten statt vorwärts zu kommen - nur zu.

Ansonsten scheint die Diskussion um die Teilnahme von Pistorius mit seinen Sprungfedern an Wettbewerben von Nichtbehinderten ziemlich an Dir vorbei gegangen zu sein..
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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ruca hat geschrieben:Und irgendwann haben es dann alle und es wird wieder verboten.

Wie im Schwimmen mit den Ganzkörperanzügen...
Genau, ist ein unfairer Vorteil noch einer, wenn es alle machen oder benutzen?

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Genau, ist ein unfairer Vorteil noch einer, wenn es alle machen oder benutzen?
Nö. Und wenn am Ende dabei etwas herauskommt, was nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Laufen zu tun hat, sollte man überlegen, die Stile zu trennen - wie im Ski-Langlauf.

Oder dem ganzen einen Riegel vorschieben, wenn es doch nur noch zur Materialschlacht wird und entscheidend ist, ob man mit Marke A oder B unterwegs ist (wie im Schwimmen passiert).
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ruca hat geschrieben:Mir ist beim Durchschauen meiner Lauffotos aus HH jemand aufgefallen:

- Startnummer "1" (sah aber nicht aus wie ein Kenianer, zudem ist bei den Spitzenläufern der Name groß und die Nummer klein, das war hier nicht so)
- Spitzname statt Vorname auf der Startnummer
- Alle Sponsorenlogos usw. drauf aber minimal anders aussehend - Sprich Komplettfälschung.

Erste Überlegung: Mitgelaufen aber nicht bezahlt?

Da der Spitzname recht eindeutig ist und er seinen Namen im Netz nicht wirklich geheimhält, war es kein Problem ihn trotzdem zu identifizieren. Er tauchte brav in den Ergebnislisten mit plausiblen Zeiten auf, hat sich also "nur" einen Spaß gemacht.
In dem Fall war das wohl wirklich eine Fälschung, da Tesfaye Abera die Startnummer 1 trug.

Bei manchen Läufen ist es aber so, dass die Startnummer 1 verkauft bzw. versteigert wird, üblicherweise für einen guten Zweck. Da kann es dann schon sein, dass der dickliche Sparkassendirektor mit der Startnummer 1 läuft...

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)
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