muensterlaender hat geschrieben:Wenn ich mir die mir bekannten Fälle anschaue, die aufgrund ihrer ungesunden Lebensweise ab dem Alter 50 erhebliche Kosten durch diese Folgekrankheiten verursachen, empfinde ich das schon irgendwo ungerecht, wenn man sich gesund ernährt, sein Gewicht im normalen Range hält und nicht raucht. Da ich in der Versicherungsbranche arbeite, weiß ich, dass man mathematisch berechnen kann, welches Kostenrisiko bestimmtes Fehlverhalten mit sich bringt bzw. welche Risikogruppe durch welche Kriterien festgelegt werden kann. So regt sich auch keine auf, dass eine KFZ-Versicherung für 18-Jährige deutlich teurer ist als für einen 25-Jährigen. Und bald wird es vermutlich auch Aufschläge für ältere Fahrer geben.
Es ist immer die Frage, wo die Solidargemeinschaft aufhört.
Nicht, dass ich deine Gedanken und Wünsche nachvollziehen könnte, auch wenn ich etwas anders ticke. Zum Beispiel betreibe ich meinen Sport nicht vordergründig der Gesundheit wegen, nehme den positiven Einfluss darauf aber ganz gern in Kauf.
Natürlich kann man diverse Risken berechnen, die aus ungesunder Lebensweise herrühren. Ob das nun Rauchen, Trinken, riskante Sportarten oder Berufsgruppen betrifft ist da ja erst einmal wurscht. Wie schon meine Vorschreiber schruben, musst du das dann aber auch konsequent zu Ende denken. Du willst ja Gerechtigkeit, weil du gesünder lebst und andere nicht und daher die Ungesunden mitfinanzieren musst. Gerechtigkeit heißt aber auch, alle,
aber auch wirklich alle, Ausnahmefälle mit zu berücksichtigen. Da darf es keine Ausnahmen geben! Jedes Übergewicht muss dann genau untersucht werden, ob es nun wirklich selbst verschuldet ist, oder aufgrund krankhafter (genetischer) Gründe begünstigt ist. Viele psychische Erkrankungen haben eine ungesunde Lebensweise zur Folge. Der Raucher verursacht
im Durchschnitt mehr Kosten für das Gesundheitssystem, vermindert aber
im Durchschnitt seine Rentenzahlung, da er eher stirbt. Das muss dann in den Rentenbeiträgen berücksichtigt werden. Ab wann gilt ein ehemaliger Raucher als Nichtraucher und wie muss die Verringerung der Beiträge gestaffelt werden? Radfahrer bekommen ein GPS-System verpasst, mit dem ihre Fahrerei lückenlos überwacht wird, denn schneller fahrende Radler haben doch ein erhöhtes Unfallrisiko. Natürlich gilt für alle Radler die Pflicht eines Helmes sowie einer Warnweste und das Nichttragen bewirkt eine Erhöhung der KK-Beiträge. Ooooooch mir fielen noch dutzende Beispiele ein, wo mehr Gerechtigkeit erzielt werden könnte. Alle haben eins gemeinsam, es müsste jeder genauestens überwacht werden, denn sonst würde das keinen Sinn machen. Ausnahmen darf es nicht geben, denn das wäre ja ungerecht.
Gruss Tommi
Mein Tagebuch:
forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener