Ich bin fest davon überzeugt, daß dieser Mehraufwand häufig überschätzt wird. Ein paar km mehr sind sicher hilfreich. Aber dieser Nutzen ist relativ schnell ausgelutscht. Ich teile Dude´s Ansicht, wenn er schreibt:McAwesome hat geschrieben:Spezifisches Marathontraining ist halt eben zeitaufwendiger und für die meisten Hobbyläufer nicht ohne Weiteres machbar.
Gerade letzteres ist schon sehr spezifisch. Da lernt man auch mit dem Gefühl zunehmender Erschöpfung umzugehen. Viele Läufer wären wahrscheinlich aus physischen Gesichtspunkten sogar in der Lage ihre 10er Zeit umzusetzen. Ab irgendwann kommt dann diese ungute und immer schneller wiederkehrende Gefühl der Erschöpfung und damit der Zweifel, daß nicht ins Ziel laufen zu können. Wenn man auf diese Fragestellung Antworten hat, ist es viel leichter weiterzulaufen. Die Gedanken beschäftigen sich dann mit Bewältigung und nicht mit Vermeidung. Nun ist der eigene Kopf aber auch nicht ganz und gar blöde. Wenn man diese Antworten auswendig lernt, glaubt der Kopf das genauso wenig wie Du einem Arzt, der anstatt studiert und praktiziert zu haben, ein populärwissenschaftliches Buch gelesen hat. Wenn Du aber ein paar mal eine lange und harte EB überlebt hat, ist das weitaus glaubwürdigerIch glaube eher die meisten wollen nicht marathonspezifisch trainieren. Damit meine ich, dass sich viele um die langen Läufe drücken, oder eben keine EB laufen und dass viele zu schnell die Wkm hochfahren und die Grundlage fehlt.

Daran könnte man sehen, daß es auch zu einem gewissen Grad typabhängig ist. Und Dartan ist sicher nicht allein auf weiter Flur. Und das ist auch unabhängig vom Leistungsniveau. Du wirst beide Typen im Bereich von 2:10 als auch bei 4:10 auf dem Marathon finden. Im schnelleren Bereich überwiegen wahrscheinlich sogar die schlechten Umsetzer. Das sind häufig ehemalige Mittel- und Langstreckenläufer, die dort schon erfolgreich gelaufen sind. Das wiederum setzt eine hohe Grundschnelligkeit und Tempohärte voraus. Da muss die Ausdauerkomponente erstmal mithalten.Dartan hat geschrieben:Ich gehöre übrigens auch zu der (scheinbaren) Minderheit, bei denen die VDOT Hochrechnung aus den Unterdistanzen zumindest ansatzweise passt. Und das trotz bisher zwar halbwegs konsequenten, aber letztendlich ziemlich chaotischen Training, mit im Schnitt knapp 50 WKM. Im Frühjahr, relativ zeitnah gelaufen, alles offiziell vermessen:
Die Überlegung hat was. Für Dich könnte das sogar stimmen. Nimm mal solche Tempogranaten wie Voxel. Da würde ich das sogar unterschreiben. Dann hast Du aber auch die andere Seite des Spektrums, die gemütlichen oder etwas langsamer und länger orientierten wie mvm, Dartan oder mich.McAwesome hat geschrieben: Was ich mit dem Geschwurbel sagen will (um mal ein bisschen zu provozieren): Der gleiche VDOT-Wert im Marathon ist mehr wert als der VDOT einer HM- oder 10er-Zeit. Oder ist das Quatsch?

Deine nächste Frage könnte ja sein, ob das nicht anders wäre, wenn wir anders trainieren würden. Das würde ich dann auf den Kopf stellen. Wir trainieren nämlich genau so, weil wir so veranlagt sind und das am leichtesten fällt und den meisten Spaß macht. Das ist sicher nicht immer sinnvoll. Da hilft häufig nur eine geeigneter Plan oder ein Trainer. Sonst fallen alle Einheiten, die einem nicht so liegen, hinten runter.
Und wenn der Plan dann steht, müssen wir ihn nur noch schlagen
