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BMI ermitteln - spinnt mein Taschenrechner oder stimmt die Formel nicht?

BMI ermitteln - spinnt mein Taschenrechner oder stimmt die Formel nicht?

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Liebe Läufer, Lauffreunde und sonstwie Bewegungsfreudige,

ein neues Jahr hat angefangen, und so wünsche ich allen hier ein gutes und gesundes, verletzungsfreies und erfolgreiches neues Jahr.

Der Jahresanfang ist bei so manchem die Zeit der berühmten guten Vorsätze. Zum Beispiel: Abnehmen. Jeder der sich irgendwie mit seinem Gewicht beschäftigt, stolpert recht schnell über ein Rechen-Ungetüm namens Body-Mass-Index oder, abgekürzt, BMI.

Während man früher einfach gesagt hat "Körpergröße in Zentimetern = Gewicht okay" und davon in einer Bandbreite von plus/minus 10 Prozent auch alles okay war, muss man heutzutage einen Taschenrechner zur Hand nehmen und folgendes ausrechnen: Momentanes Gewicht geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat = Body-Mass-Index. Liegt dieser BMI in einem Bereich zwischen 19 (oder 18 oder 20, die Angaben sind unterschiedlich) bis 25 (bei dieser Obergrenze herrscht Einigkeit), dann sei das momentane Körpergewicht okay.

Ein Bekannter von mir, der etwas über 2 Meter groß ist und dementsprechend um die 100 kg wiegt, hat mir mal gesagt, er habe einen BMI von 25. Das wäre theoretisch die Grenze zum leichten Übergewicht. Der Mann ist aber gertenschlank. Ich hingegen bin nicht schlank (BMI momentan 23,5) und war dies auch nicht als ich Marathon-Läufer war (BMI damals 21).

Daraufhin habe ich diese BMI-Formel für verschiedene Körpergrößen durchgerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass entweder mein Taschenrechner spinnt oder aber diese Formel schlichtweg falsch ist. Denn: Wenn jemand z. B. 1,50 m groß ist und 50 kg wiegt, dann ist das doch das gleiche Verhältnis von Körpergröße und Gewicht wie wenn jemand 1,90 m groß ist und 90 kg wiegt. Demnach müsste doch der BMI in beiden Fällen der gleiche sein - ist es aber nicht:

1,50 m - 50 kg = BMI 22,2 -> BMI 25 bei 56,3 kg --- nach "alter" Regel bis 55 kg okay
1,60 m - 60 kg = BMI 23,4 -> BMI 25 bei 64,0 kg --- nach "alter" Regel bis 66 kg okay
1,70 m - 70 kg = BMI 24,2 -> BMI 25 bei 72,2 kg --- nach "alter" Regel bis 77 kg okay
1,80 m - 80 kg = BMI 24,7 -> BMI 25 bei 81,0 kg --- nach "alter" Regel bis 88 kg okay
1,90 m - 90 kg = BMI 24,9 -> BMI 25 bei 90,3 kg --- nach "alter" Regel bis 99 kg okay
2,00 m - 100 kg = BMI 25 -> BMI 25 bei 100 kg --- nach "alter" Regel bis 110 kg okay

Demnach darf laut der BMI-Rechenformel jemand, je größer er ist, desto relativ WENIGER wiegen - das kann doch nicht sein!

Und: Da ja auch die BMI-Rechenformel nur Gewicht und Körpergröße in ein Verhältnis zueinander setzt, ohne den individuellen Körperbau, das Geschlecht, das Alter usw. zu berücksichtigen, hätte man doch gleich bei der früheren Regel "Körpergröße in Zentimetern minus 100" bleiben können. Was also soll an der BMI-Formel "besser" sein, wenn sie 1. nicht im Kopf ausgerechnet werden kann und 2. so offenkundig unstimmige Ergebnisse liefert?

Jeder, wirklich jeder der irgend ein Buch zum Thema Ernährung geschrieben hat, führt diese BMI-Rechenformel zur Ermittlung des gesunden Gewichtsbereiches auf, und auch in mehreren Krankenkassen-Zeitschriften hab' ich das schon gelesen. Es schreibt wirklich jeder nur vom anderen ab, ohne das mal zu hinterfragen. Das finde ich wirklich ärgerlich.

Kann mir mal jemand erklären was diese BMI-Formel überhaupt soll und wie die damit ermittelten Ergebnisse zu rechtfertigen sind?

Viele Grüße,
kaulquappe

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Das kann man doch auf einen Blick erkennen. Es ist nur ein Verhältnis von Größe und Gewicht, sagt aber nichts darüber aus, ob du ein Muskelpaket oder Fettsack bist. Ist eben nur ein Anhaltspunkt, steht aber meistens dabei.

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kaulquappe hat geschrieben:
Kann mir mal jemand erklären was diese BMI-Formel überhaupt soll und wie die damit ermittelten Ergebnisse zu rechtfertigen sind?

Viele Grüße,
kaulquappe
Da machst du dir die Mühe, eine so lang ausformulierte Anfrage zu stellen, aber nicht die Mühe, in einer Internet Suchmaschine mal "Broca versus BMI" einzugeben, wo sofort zig Seiten gelistet werden, die deine Frage beantwortet *Kopf schüttel*

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Guten Morgen, kaulquappe,

Deine Beine sind zu lang. Genieße den Augenblick - wenn Du erst mal ein richtiger Frosch sein wirst, wird es noch viel schlimmer sein.

Knippi

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kaulquappe hat geschrieben: Denn: Wenn jemand z. B. 1,50 m groß ist und 50 kg wiegt, dann ist das doch das gleiche Verhältnis von Körpergröße und Gewicht wie wenn jemand 1,90 m groß ist und 90 kg wiegt. Demnach müsste doch der BMI in beiden Fällen der gleiche sein - ist es aber nicht:
Wie kommst du darauf, dass es dasselbe Verhältnis von Größe und Gewicht ist? :confused:
Der 1,90m Mensch ist um ca. 27% größer als der 1,50m Mensch.
Der 90kg Mensch ist um 80% schwerer als der 50kg Mensch.
In deinem Beispiel ist jemand also "nur" 27% größer aber glatte 80% schwerer.

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Das ist wie mit den Verkehrstoten. Wenn 10% aller tödlichen Unfälle in Verbindung mit Alkoholgenuss zustande kommen, muß man im Umkehrschluss nur die nüchternen Idioten aus dem Verkehr ziehen und senkt damit die Zahl der Verkehrstoten um 90% :idee:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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@Lilly*: Ich denke, er meint eigentlich die alte Faustregel "Größe in cm minus 100", die er oben mit "Körpergröße in Zentimetern = Gewicht okay" aber grob falsch wiedergibt. Demnach sollte ich mit 170 cm dann 170 kg wiegen. Habe meine Frau gleich mal losgeschickt, ordentlich was zum Futtern einzukaufen.

Mit Größe -100 würde zumindest seine Verhältnisaussage passen. Wie er dann aber erwarten kann, dass zwei völlig verschiedene Formeln, in die die Größe einmal linear (alte Faustformel) eingeht und einmal quadratisch (BMI), stets identische Ergebnisse liefern sollten, bleibt sein Geheimnis. Ich empfehle Schülernachhilfe, ca. 6. Klasse.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Lunedi hat geschrieben:Da machst du dir die Mühe, eine so lang ausformulierte Anfrage zu stellen, aber nicht die Mühe, in einer Internet Suchmaschine mal "Broca versus BMI" einzugeben, wo sofort zig Seiten gelistet werden, die deine Frage beantwortet *Kopf schüttel*
Schon peinlich, wenn man sich als kritischer "Mega-Brain" profilieren will, der endlich all die Idioten entlarvt, die nur voneinander abschreiben ... und dann fällt sofort auf, dass man eigentlich nur zu faul zum Googeln war. :hihi:

Broca versus BMI beantwortet einen Teil der Frage.

Dass es auch Kritik am BMI gibt, weil die Körperstruktur nicht eingeht (Fett vs. Muskeln) ist eh klar.

Und dass der BMI kleine Menschen "zu gut" und große "zu schlecht" wegkommen lässt (und dazu führen kann, dass bei kleineren Menschen Erkrankungsrisiken unterschätzt werden), ist auch längst klar und hat dazu geführt, dass man an Alternativen zum BMI arbeitet. Die haben sich aber bislang nicht durchgesetzt, weil ihre Ermittlung entweder schwieriger oder ungenauer ist (z.B. Maße, die den Hüftumfang einbeziehen - da hängt die Präzision davon ab, wo man das Maßband anlegt) oder weil ihr Vorhersagewert für das Auftreten bestimmter Erkrankungen noch nicht nachgewiesen oder auch nicht höher ist als der des BMI.

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Der TE löst eben gerne die letzten Rätsel der Menschheit.

http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... affen.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ich bin ja dafür, nicht zu messen, zu wiegen oder zu berechnen, sondern sich nackt im Spiegel anzuschauen. :zwinker5:
Da sieht man sofort, ob was nicht stimmt. Ist ne tolle Alternative, wenn man nicht rechnen kann. :D

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Lilly* hat geschrieben:Ich bin ja dafür, nicht zu messen, zu wiegen oder zu berechnen, sondern sich nackt im Spiegel anzuschauen. :zwinker5:
Wer es sich erlauben kann...... :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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hardlooper hat geschrieben:Erinnerst Du Dich noch an Kaulquappe und Maulpappe?

Knippi
Na klar....auch an MRun, seinen Bruder, DLK, ATP und viele andere Usernamen unseres Porschefahrers und Muttersöhnchens. :D

Aber das hier ist nicht sein Niveau..
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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hardlooper hat geschrieben:Dazu müsste ich aber gewusst haben, was Broca ist. :peinlich:

Knippi
Ich bin auch zu doof und kenne diesen Broccoli nicht. :peinlich:

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Lilly* hat geschrieben:Ich bin ja dafür, nicht zu messen, zu wiegen oder zu berechnen, sondern sich nackt im Spiegel anzuschauen. :zwinker5:
Da sieht man sofort, ob was nicht stimmt. Ist ne tolle Alternative, wenn man nicht rechnen kann. :D
:klatsch:

Wie alt bist Du?

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hardlooper hat geschrieben:Dazu müsste ich aber gewusst haben, was Broca ist. :peinlich:

Knippi
Wer sich vorgeblich so intensiv mit dem Thema beschäftigt hat wie der TE, der stolpert zwangsläufig über den Begriff Broca ;-)

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Lunedi hat geschrieben:Wer sich vorgeblich so intensiv mit dem Thema beschäftigt hat wie der TE, der stolpert zwangsläufig über den Begriff Broca ;-)
+1

Wenn mich ein Thema interessiert, recherchiere ich zumindest ein bisschen darüber, bevor ich eine Forendiskussion dazu lostrete.

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Lunedi hat geschrieben:Wer sich vorgeblich so intensiv mit dem Thema beschäftigt hat wie der TE, der stolpert zwangsläufig über den Begriff Broca ;-)
:nick:
kobold hat geschrieben:+1
Wenn mich ein Thema interessiert, recherchiere ich zumindest ein bisschen darüber, bevor ich eine Forendiskussion dazu lostrete.
:nick:

Knippi

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kaulquappe hat geschrieben:.Kann mir mal jemand erklären was diese BMI-Formel überhaupt soll und wie die damit ermittelten Ergebnisse zu rechtfertigen sind?
Den BMI haben amerikanische Lebensversicherungen erfunden, um damit die Höhe der Prämien anpassen zu können. :teufel:

Gruss Tommi

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Rolli hat geschrieben: :klatsch:

Wie alt bist Du?
Das ist doch völlig altersunabhängig.
Die Natur hat es schließlich nicht umsonst so eingerichtet, dass die Augen im Alter schlechter werden.
Aber nöö, da kommen diese blöden Optiker um die Ecke und drehen uns allen Brillen an und zack, ist man mit sich unzufrieden. Oder mit der Ehefrau. Oder die Ehefrau mit der Sauberkeit in der Wohnung.

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kobold hat geschrieben:+1

Wenn mich ein Thema interessiert, recherchiere ich zumindest ein bisschen darüber, bevor ich eine Forendiskussion dazu lostrete.
Sind das nicht diese typischen Feriendiskussionen? Warum soll man da recherchieren, ist doch sowieso old school ...
Remember pain is just the french word for bread

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gecko hat geschrieben: PS: Ich habe heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit ein Reh gesehen, kein Scheiss...
Und - ist es cool geblieben? Man weiß ja, dass Rehe, die ständig Stress haben, schlecht über den Winter kommen (BMI-mäßig).

Knippi

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Lilly* hat geschrieben:Das ist doch völlig altersunabhängig.
Die Natur hat es schließlich nicht umsonst so eingerichtet, dass die Augen im Alter schlechter werden.
Aber nöö, da kommen diese blöden Optiker um die Ecke und drehen uns allen Brillen an und zack, ist man mit sich unzufrieden. Oder mit der Ehefrau. Oder die Ehefrau mit der Sauberkeit in der Wohnung.
Ab einer gewissen Entfernung setzt "man" die Brille eh ab.

Knippi

27
kobold hat geschrieben:+1

Wenn mich ein Thema interessiert, recherchiere ich zumindest ein bisschen darüber, bevor ich eine Forendiskussion dazu lostrete.
Du warst schon immer .... anders.

28
gecko hat geschrieben:und zwar schon im 11ten Jahrhundert.. oder so

PS: Ich habe heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit ein Reh gesehen, kein Scheiss...
Mir ist, heute Morgen, die Zahnbürste heruntergefallen.
Da habe ich sie wieder aufgehoben. :nick:

- - -

Zum Thema:
Das Problem bei diesem BMI liegt in den exakten Zahlen (sogar mit Nachkommastelle).
Da entsteht der Eindruck von Präzission, die keinen Sinn macht.

Denn wenn man einen halben Liter Wasser trinkt, wiegt man 500 Gramm mehr, was sich auch auf den BMI auswirkt. Ist man nun "fetter" geworden?

hardlooper hat geschrieben:Und - ist es cool geblieben? Man weiß ja, dass Rehe, die ständig Stress haben, schlecht über den Winter kommen (BMI-mäßig).

Knippi
Das gehört hier hin: http://forum.runnersworld.de/forum/trol ... -wild.html
.

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dicke_Wade hat geschrieben:Den BMI haben amerikanische Lebensversicherungen erfunden, um damit die Höhe der Prämien anpassen zu können. :teufel:

Gruss Tommi
Ist das aus der Lügenpresse? :zwinker5:


"Die mathematische Formel der Berechnung für das Verhältnis von Körpergewicht und Körpergröße geht auf den belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet zurück. Quetelet entwickelte bereits im Jahr 1832 diese Formel. "

"Nicht zutreffend ist somit die Behauptung, dass der BMI erfunden wurde, um Versicherte amerikanischer Versicherungsgesellschaften zu überprüfen und einzustufen. "

Herkunft des Body Mass Index ⋆ Body Mass Index
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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M.E.D. hat geschrieben:Zum Thema:
Das Problem bei diesem BMI liegt in den exakten Zahlen (sogar mit Nachkommastelle).
Da entsteht der Eindruck von Präzission, die keinen Sinn macht.

Denn wenn man einen halben Liter Wasser trinkt, wiegt man 500 Gramm mehr, was sich auch auf den BMI auswirkt. Ist man nun "fetter" geworden?
Sorry, aber so doof ist nun wirklich niemand, zumindest niemand, der auch nur einen Hauch von Hirn besitzt.

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Lilly* hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass es dasselbe Verhältnis von Größe und Gewicht ist? :confused:
Der 1,90m Mensch ist um ca. 27% größer als der 1,50m Mensch.
Der 90kg Mensch ist um 80% schwerer als der 50kg Mensch.
In deinem Beispiel ist jemand also "nur" 27% größer aber glatte 80% schwerer.
Das Gewicht hängt vom Volumen, nicht der Größe ab, und das geht (bei gleichen Proportionen) mit ^3. Wenn jemand 27% größer ist, sollte er theoretisch 1,27³ = 2,05 mal schwerer sein. Anscheinend gilt das jedoch nicht uneingeschränkt, z.B. falls nicht alle Proportionen (Knochendurchmesser? Verhältnis Kopfgröße zum Körper? Verhältnis Beinlänge zum Rumpf? Keine Ahnung) im gleichen Verhältnis wachsen. Vermutlich hat es sich gezeigt, dass eine quadratische Zunahme in den Grenzen halbwegs normaler Körpergrößen einigermaßen brauchbar die Gewichtszunahme mit der Größe annähert. Die Formel ist natürlich genau so eine Faustformel wie die für die Herzfrequenz in Abhängigkeit vom Alter. Es gibt ja durchaus verschieden proportionierte Menschen, auch wenn sie normalgewichtig sind.

34
Bevor der Faden zum Abschuss freigegeben wird:

Der BMI gibt das Verhältnis zwischen Körpergewicht und –größe an. Alles andere ist Interpretation.
Um eine gesundheitliche Einschätzung im Hinblick auf ein Über- oder Untergewicht vorzunehmen, muss man erheblich mehr Messungen vornehmen als nur die Größe und das Gewicht zu messen. Wichtig ist neben dem Alter z.B. auch die Verteilung zwischen Muskel- und Fettgewebe. Das ist aber relativ aufwendig und für den Hausgebrauch nicht geeignet.-Der BMI hat sich in der Praxis durchgesetzt, nicht weil er so genau oder aussagekräftig ist, sondern weil er von jedermann ganz einfach ohne Hilfsmittel und ohne Kosten bestimmt werden kann. Da hat man wenigstens eine erste grobe Orientierung. Wer einen BMI von 21 hat, kann davon ausgehen, dass er keine gesundheitlichen Probleme wegen seines Gewichts haben wird, wer einen von 35 hat, sollte sich mit der Frage eines Übergewichts näher beschäftigen.

Hat man einen BMI von 25, ist das auf der einen Seite gut, weil man nicht schwer übergewichtig ist. Andererseits kann das trotzdem individuell noch zu viel und damit ratsam sein, noch einige Kilo abzuspecken. Mit anderen Worten: man sollte den Wert nicht überinterpretieren. Das macht ihn aber nicht wertlos. Und: die Lebensversicherer haben ihn nicht erfunden, aber wohl angewendet, um Risikozuschläge zu ermitteln.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

35
Einen Index, der mit der dritten Potenz wächst, gibt's aber auch: Ponderal-Index. Wie BMI, nur Körpergröße hoch Drei im Nenner. Und er funktioniert - wen hätte es gewundert? - für sehr kleine und sehr große Menschen besser als der BMI.

Edit: Ha, nach PI bin ich mit 14,0 schon normalgewichtig :daumen:

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Alderamin hat geschrieben:Einen Index, der mit der dritten Potenz wächst, gibt's aber auch: Ponderal-Index. Wie BMI, nur Körpergröße hoch Drei im Nenner. Und er funktioniert - wen hätte es gewundert? - für sehr kleine und sehr große Menschen besser als der BMI.
Wie so oft, so ist auch hier die englische Wiki hilfreicher als die deutsche.
"However, many taller people are not just "scaled up" short people but tend to have narrower frames in proportion to their height. Nick Korevaar (a mathematics lecturer from the University of Utah) suggests that instead of squaring the body height (as the BMI does) or cubing the body height (as the Ponderal index does), it would be more appropriate to use an exponent of between 2.3 and 2.7[11] (as originally noted by Quetelet). (For a theoretical basis for such values see MacKay.[12]) Carl Lavie has written that, "The B.M.I. tables are excellent for identifying obesity and body fat in large populations, but they are far less reliable for determining fatness in individuals."[13]"
D.h., anscheinend sollte der Exponent weder 2 (BMI) noch 3 (Ponderal) sein, sondern mittig dazwischen liegen.

Dann braucht man aber wirklich einen Taschenrechner, während man auch ohne quadrieren kann.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Lunedi hat geschrieben:Da machst du dir die Mühe, eine so lang ausformulierte Anfrage zu stellen, aber nicht die Mühe, in einer Internet Suchmaschine mal "Broca versus BMI" einzugeben, wo sofort zig Seiten gelistet werden, die deine Frage beantwortet *Kopf schüttel*
kobold hat geschrieben:Schon peinlich, wenn man sich als kritischer "Mega-Brain" profilieren will, der endlich all die Idioten entlarvt, die nur voneinander abschreiben ... und dann fällt sofort auf, dass man eigentlich nur zu faul zum Googeln war. :hihi: ...
Ich finde die Kritik ehrlichgesagt ein bisschen hochnäsig von euch. Ich denke 99,9% der Leute wenden die BMI-Formel stur an, so wie sie vorgegeben ist. Wenn man mit ein bisschen gesundem Menschenverstand herangeht, dann fällt einem schnell auf, dass man ab einer bestimmten Größe gar keine Chance hat, einen "gesunden BMI" zu erreichen, ohne in Magersucht zu verfallen. Da gehört eine gewisse intellektuelle Leistung dazu, das selber(!) zu erkennen. Klar kann man das googlen und recherschieren und wird schnell feststellen, dass ander Leute das selbe auch schon rausgefunden haben. Ich rechne aber die Leistung, dieses Manko an der Formel selber erkannt zu haben, deutlich höher an. Ich sehe auch nicht, wo er sich damit als Super-Brain profilieren will?
Lunedi hat geschrieben:Wer sich vorgeblich so intensiv mit dem Thema beschäftigt hat wie der TE, der stolpert zwangsläufig über den Begriff Broca ;-)
Hat er das? Nö, ist ihm beim Anwenden der Formel aufgefallen.
kobold hat geschrieben:... Wenn mich ein Thema interessiert, recherchiere ich zumindest ein bisschen darüber, bevor ich eine Forendiskussion dazu lostrete.
Dann dürfte es eigentlich keine Forumsanfragen mehr geben hier. :teufel:
D-Bus hat geschrieben:... D.h., anscheinend sollte der Exponent weder 2 (BMI) noch 3 (Ponderal) sein, sondern mittig dazwischen liegen. Dann braucht man aber wirklich einen Taschenrechner, während man auch ohne quadrieren kann.
Dann wird das Ergebnis aber irrational. :uah:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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D-Bus hat geschrieben:Wie so oft, so ist auch hier die englische Wiki hilfreicher als die deutsche.
"However, many taller people are not just "scaled up" short people but tend to have narrower frames in proportion to their height. Nick Korevaar (a mathematics lecturer from the University of Utah) suggests that instead of squaring the body height (as the BMI does) or cubing the body height (as the Ponderal index does), it would be more appropriate to use an exponent of between 2.3 and 2.7[11] (as originally noted by Quetelet). (For a theoretical basis for such values see MacKay.[12]) Carl Lavie has written that, "The B.M.I. tables are excellent for identifying obesity and body fat in large populations, but they are far less reliable for determining fatness in individuals."[13]"
D.h., anscheinend sollte der Exponent weder 2 (BMI) noch 3 (Ponderal) sein, sondern mittig dazwischen liegen.
Den Exponenten 2,5 hatte ich bei der Suche nach der Begründung für die BMI-Formel auch in einem Leserkommentar gefunden, wusste aber nicht, woher die Zahl stammte, vielen Dank für die Quelle.

Die Wahrheit liegt also mal wieder irgendwo in der Mitte. :zwinker5:
D-Bus hat geschrieben:Dann braucht man aber wirklich einen Taschenrechner, während man auch ohne quadrieren kann.
Es wurde auch irgendwo (ich glaube bei "Wer weiß was") behauptet, man habe das Quadrat verwendet, weil man den Leuten nicht zumuten wollte, die dritte Potenz ausrechnen zu müssen. Meine 1,83 mag ich aber auch schon nicht im Kopf quadrieren, zum Glück gibt's Taschenrechner-Apps, die stets griffbereit sind (habe mir sogar einen Emulator für meinen damals heiß geliebten TI-58 installiert).

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Alderamin hat geschrieben:Immer noch besser als imaginär, oder? :zwinker2:
Ja, dann wäre das Thema wirklich zu komplex. :D
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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kaulquappe hat geschrieben:
Während man früher einfach gesagt hat "Körpergröße in Zentimetern = Gewicht okay" und davon in einer Bandbreite von plus/minus 10 Prozent auch alles okay war,
Im übrigen stimmt das ja hier so auch nicht.

Die Broca Formel heißt Körpergröße in cm minus 100 = Normalgewicht.
Bei Frauen dann noch mal minus 15%, bei Männern minus 10% = Idealgewicht.

Und nicht diffus plusminus 10% und alles okay.

Bei der gepriesenen intellektuellen Leistung des TE vermisse ich die Erkenntnis, dass solche Formeln immer nur eine Richtschnur sein können.

Die einen haben Schuhgröße 44 bei 1,95 m Körpergröße, die anderen Schuhgröße 49.
Füße neigen eher nicht zur Fettbildung, werden aber kräftiger, muskulöser.
Bin ich jetzt auch jemand Schlaues weil ich erkannt habe, dass die Schuhgröße weder in der Broca noch in der BMI Formel eine Rolle spielt? ;-)

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Wer kann sich noch an den Faden erinnern, wo ein User so richtig verhackstückt wurde, der dann eingeräumt hat, vor dem Schreiben ein Bier zu viel getrunken zu haben? Vielleicht sollte man nach > 47 Beiträgen erst mal tief durchatmen und abwarten :zwinker5: .

Knippi

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Lunedi hat geschrieben:Im übrigen stimmt das ja hier so auch nicht. ...
Das ist korrekt, dass das nicht stimmt und jede Wette, dass der TE glaubhaft versichern kann, dass er die "minus 100" nur vergessen hat zu tippen.
Lunedi hat geschrieben:... Die einen haben Schuhgröße 44 bei 1,95 m Körpergröße, die anderen Schuhgröße 49.
Füße neigen eher nicht zur Fettbildung, werden aber kräftiger, muskulöser. Bin ich jetzt auch jemand Schlaues weil ich erkannt habe, dass die Schuhgröße weder in der Broca noch in der BMI Formel eine Rolle spielt? ;-)
Ja.

Aber deine Argumentation gilt übrigens nicht nur für große Füße, sondern auch für andere Körperteile. *rotwerd*
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Lunedi hat geschrieben:Füße neigen eher nicht zur Fettbildung,
Das tun sie je nach Benutzung u.U. schon, werden dabei aber nicht länger, sondern höher.
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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