D-Bus hat geschrieben:Auf welche Laufliteratur beziehst du dich?
180 bei 4:15 min/km sind eher zuviel als zuwenig, guck mal z. B.
hier bzgl. Neumann + Hottenrott sowie Messungen von Chapman et al.
U.a.:
[...]„Größere individuelle Abweichungen von den gemittelten Werten geben einen Hinweis auf Defizite in der Lauftechnik. Bei Joggern sind deutlich kürzere Schrittlängen und höhere Schrittfrequenzen im Vergleich zu gut trainierten Langstreckenläufern festzustellen. Die Ursache liegt in einer unzureichenden Streckung in der hinteren Stützphase.“[...]
Was etwa mich betrifft habe ich eine Reisegeschwindigkeit von 5:45/km in der ich 3/4 der Zeit unterwegs bin. In dem Tempo eine wirkliche "Streckung in der hinteren Stützphase" zu machen? Mag sein, dass das der bessere Laufstil ist, fühlt sich aber nicht so an. Bei Tempo schneller als 5:20/km sieht das wieder anders aus. Und gerade bei höherem Tempo bildet sich dieser "richtige" Laufstil auch aus.
MarcYa hat geschrieben:Zumindest empfiehlt JD auch noch in seiner neuesten Ausgabe, eine Schrittfrequenz von 180, "to minimize the landing shock". Laut seiner Angabe testete er einen Olympiasieger im Marathon, der bei 4:22 min/km eine Schrittfrequenz von 184, bei 3:43 min/km 186 und bei 3:07 min/km 190 hatte. Die Geschwindigkeit wurde also weniger über die Frequenz als über die Schrittlänge angepasst.
In dem Zusammenhang schreibt Daniels auch:
"So, how do you minimize landing shock when running? Try to pretend you are rolling over the ground rather than bounding from foot to foot over the ground. Try to avoid placing each foot out in front of yourself, which often acts as a breaking action, increasing the impact force as you go from one foot to the other. Try to have your feet land closer back, toward your center of gravity, so your body is floating (or rolling) over your feet." (J. Daniels, Running Formular, 3rd Edition, 2013, P. 27)
Das Bild gefällt mir persönlich sehr gut und entspricht auch meiner Erfahrung.
Mir persönlich hat es auch enorm geholfen, meine Schrittfrequenz zu erhöhen. Ich wurde schneller und hatte weniger Probleme mit Schmerzen in den Beinen. Außerdem hat man während eines Marathons die Möglichkeit, eine bestimmte Geschwindigkeit mal mit schnellen kürzeren Schritten und mal mit langsameren langen Schritten zu laufen. Das bringt für mich auch etwas Abwechslung in den Lauf und entlastet gefühlt auch etwas die Beine, da sich die Belastung etwas verlagert.
Hier kann ich die Erfahrung von Marc bestätigen. Ich kämpfe zwar dauernd mit irgendwelchen Zipperlein, aber früher haben die mich oft zu einer Laufpause gezwungen. Ich habe seit c.a. 1 Jahr umgestellt und konnte noch nie so regelmäßig laufen. Kraft- und Stabi-Übungen sowie Cross-Training haben mit Sicherheit auch dazu beigetragen. Ich laufe zwar keinen Marathon, aber gerade bei langen Läufen variiere ich auch sehr stark und kann Marcs Erfahrung auch da teilen.
Gruß
Gid