So, nun versuche ich mal auf ein paar Punkte einzugehen.
10km-Zeit: ich habe wie gesagt momentan nur die Möglichkeit, die zu schätzen. Allerdings ist am 18.4. ein Wettkampf, an dem ich teilnehmen könnte (und an dem Tag wäre im Trainingsplan eben ein 10km-Wettkampf enthalten, das würde gut passen) und ich versuche, den Termin zu schaffen, auch weil es mich einfach selbst mal interessiert, wie man unter Wettkampfbedingungen so läuft, die letzten sind dafür einfach viel zu lange her.
Die
1:45 für den HM fühlen sich für mich wie gesagt noch utopisch an, das ist klar, aber der 2:00-Plan erschien mir eben nicht ganz passend und mit dem Plan auf die 1:45 komme ich gut zurecht, ohne, dass ich mich überfordert fühle (bis jetzt). Alles unter 2h wäre für mich völlig okay. Daher ja meine Überlegung, mal einen schnelleren Trainingslauf zu absolvieren, ich kann mir derzeit schwer vorstellen, den allerersten HM mit Orientierung auf Zeit erst am Wettkampftag zu laufen. Ich hätte eben schon ganz gern zumindest ein Gefühl dafür, was im Rahmen meiner Möglichkeiten liegen könnte.
Zumindest entsprechen eure Aussagen ja auch meinem Gefühl, also dass man eher auf 1:55 oder maximal 1:50 hinarbeitet. Aber wie gesagt, das wäre natürlich völlig okay, ich brauche nur irgendwann natürlich Zahlen, mit denen ich starten kann, weil "mal probieren, wie weit ich mit dieser Pace komme" ist im Wettkampf auch doof, da sollte man ja schon ungefähr wissen, welches Tempo man anstrebt, ohne in der zweiten Hälfte total Zeit zu verlieren. Ankommen mag ich ja schon gern
Intervalltempo: was heißt dann in dem Fall eigentlich "zu schnell"? Den Punkt verstehe ich noch nicht ganz...wird es dann uneffektiv, weil man sich (unbemerkt) überfordert? Kann ich mich überfordern, wenn ich alle Intervalle in dem Tempo gut durchhalte? Wobei das Tempo für mich auch nur haltbar war, weil es nur 3min waren. Das Tempo hat sich im ersten Intervall eben gut angefühlt und so hab ich es dann bei allen durchgezogen. Nächste Woche sind es 4x 6min, da wird es sicher anstrengender, da wäre ich jetzt gedanklich eher bei 4:45-4:50, aber das muss ich probieren. Die Intervalle im Wettkampftempo laufen würde ja eine 5:00er Pace bedeuten (wenn ich mal von dem Plan ausgehe)...ist das nicht zu langsam? Dann wäre ich nach einem Intervalltraining ja nicht ansatzweise ausgelastet oder k.o.
Dass ich nach langen Dauerläufen nicht am Ende sein sollte, ist mir klar, aber nach einem Intervalltraining? Vielleicht naive Fragen, aber der Punkt ist mir eben noch nicht ganz klar und ich würde es gern verstehen, um keine all zu groben Fehler zu machen, die mich am Ende gar nicht weiterbringen oder gar ausbremsen. Für mich war Intervalltraining immer "im letzten Intervall verfluche ich das Tempo, halte es aber gerade noch bis zum Ende durch, möchte aber kein weiteres mehr laufen."
Gid hat geschrieben:
Du bist so etwas wie Cruise-Intervalle gelaufen. Die sollten in deinem Schwellen-Tempo sein (das was du im WK etwa eine Stunde laufen kannst). Das wird wohl so bei 4:50/km (vielleicht etwas langsamer) liegen. Die dürfen pro Durchgang ruhig 1,5 - 3 km lang sein (Pause entsprechend) mit 2 Wiederholungen. Für 800m - 1000m Intervalle (mit 400m Trab und 4 Wiederholungen) passt das Tempo schon.
Das war so meine Vorstellung zum Intervalltraining, also vom Tempo her, aber eben nach diversem Online- und Literaturstudium selbst hergeleitet. Daher müssen meine Gedanken dazu ja nicht stimmen.
Woher nehme ich daher das "richtige" Tempo? Ich habe dazu viel gelesen und bin oft auf Informationen gestoßen, die darauf hinausliefen, dass man 10-20sek unter dem (geplanten) HM-Tempo laufen sollte...(glaub Steffny schreibt in seinem Laufbuch ähnliches), der Trainingsplan von RW gibt da eben nicht so viel her, außer eben "schnell", was laut Anmerkungen 90-94% der max. HF entspricht (während der Intervalle lag meine HF um die 180) Daher tue ich mich mit dem Tempo an sich noch sehr schwer, auch was eben die langsamen Dauerläufe betrifft, keine Ahnung, ob ich da mit 6:30 auf dem richtigen Weg bin. Da versuche ich bei der HF so zwischen 140-150 zu bleiben. Habe die HF-max allerdings noch nicht im Selbsttest erforscht und gehe derzeit aus Vereinfachungsgründen von dem Formelwert für mein Alter von 194 aus. Und dann mag ich aus dem Training eben auch keine totale Wissenschaft machen und hoffe, dass man solche Pläne dennoch vernünftig absolvieren kann. Ich möchte eben Spaß an der Abwechslung haben (so ein Plan macht eben viel mehr Laune ,als jede Woche 3x 10km "wie immer" zu laufen), aber natürlich auch Fortschritte erzielen, klar. Aber jetzt auch nicht tagtäglich irgendwelche Herzfrequenzen wälzen und meine Trainingsläufe stundenlang auswerten. Und dann wird auch mal hier und da ein Lauf wie heute Morgen dabei sein, den man dann doch viel langsamer läuft, als geplant, weil man plötzlich knöcheltief im Schlamm und Schnee steckt, was man so nicht geplant hat
Die
langen Läufe waren für mich bisher immer sehr entspannt und problemlos in dem Tempo zu laufen, ohne, dass ich hinterher völlig kaputt gewesen wäre oder am nächsten Tag noch was gemerkt hätte. Die 6:30 waren für mich eher so ein "ach so ein paar Kilometer könnte ich jetzt noch weiterlaufen"-Tempo. Aber ich war früher schon eher die Ausdauersportlerin und hatte dafür mit der Schnellkraft so meinen Kummer
Ich denke, man kann einen HM eben auch zufriedenstellend absolvieren, wenn man nicht alles bis ins kleinste Detail erforscht hat, habe aber neben dem Training gerade Freude daran, mich mit der Thematik auch in der Theorie auseinanderzusetzen, ohne es zu übertreiben und mache mir daher so die ein oder anderen Gedanken dazu und möchte mich eben auch nicht kaputtspielen oder abschießen.