farhadsun hat geschrieben:+1 zu anti's Ausführungen, bei einem Punkt bin ich zurückhaltender, nämlich bei der Treppen-Übung, das mache ich nur bei Beschwerdefreiheit, da sonst der Tonus der Waden Muskulatur hoch und die Achillessehne weiter zu viel Spannung bekommt, ich dehne auf allen möglichen Art und Weisen, u.a mit einem Handtuch am Fußballen im Liegen bei 90 Grad gestrecktem Bein. PS. Ackerschachthalm gibt es von verschiedenen Herstellern .
Da bin ich auch durchaus dabei. Wadentraining mit "Treppenübung" dann nur bei nicht akuter Phase, allerdings muss man nicht ewig warten. Eine Möglichkeit ist auch, nur die exzentrische Kraft/Dehnungskomponente zu machen, also nicht das Hochdrücken, sondern nur das langsame Absenken.
So sehr ich sonst Deinen Rat und Deine Expertise schätze, beim Ackerschachtelhalm sind wir anderer Meinung. Ich stehe ja prinzipiell Nahrungsergänzungsmitteln sehr kritisch gegenüber, aber gerade Ackerschachtelhalm finde ich, um mal einen gemeinsamen geschätzten Läuferfreund zu zitieren, quatsch.
Ich hab mich damit mal viel beschäftigt, einerseits wegen meiner eigenen Achillessehnenprobleme, andererseits weil ich einem Vortrag von Dr. Feil und seinem 4-Punkte-Achillessehnenkonzept beiwohnen durfte und das alles schon sehr dubios fand.
Letztlich macht die Einnahme von NEG aus meiner Sicht nur Sinn, wenn entweder ein Mangel eines Nährstoffs nachgewiesen werden kann oder zumindest sehr wahrscheinlich ist. Für Silizium, der letztlich der aus den Kieselsäuren des Ackerschachtelhalms gewonnene Mirkonährstoff wäre, um den es geht, sind aber nach meinem Kenntnistand weder Mangelerscheinungen beschrieben, noch existieren überhaupt verlässliche Bedarfswerte.
Es finden sich lediglich Schätzwerte, die von wenigen Gramm (3-4g) ausgehen, die Aufnahme von Silizium hingegen liegt im Durchschnitt irgendwo zwischen 20-50mg, bei vollwertiger, vegetarisch betonter Ernährung sind es rund 50-150 mg/Tag. Es besteht also aus meiner Sicht keinerlei Anhalt für eine Unterversorgung, selbst bei hohem Bedarf. Studien, die eine irgendwie verbesserte Heilung nachweisen, habe ich auch nicht gefunden.
Der einzige stichhaltige Fakt ist also, dass Silizium ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes ist, den wir aber in ausreichender Menge zu uns nehmen und für den keinerlei Mangelerscheinungen beschrieben ist. Da ist es dann auch egal, dass flüssige Kieselsäuren wie im Ackerschachtelhalmkonzentrat besonders gut aufgenommen werden.
Für mich ist das einfach ein Beispiel dafür, dass man mit einem Produkt ohne jeglichen Sinn Geld machen kann, indem man eine durchaus zutreffende Grundannahme ( Bindegewebe besteht aus Silizium) mit unzutreffenden, nicht nacvhgewiesenen Annahmen ( Wir nehmen zu wenig Silizium auf bzw. wir haben einen erhöhten Bedarf) verknüpft.
Und das Zeug ist eine Goldgrube. Weniger bei Sportlern, sondern vor allem in der Kosmetikindustrie. Da sind Kieselsäuren zur "Straffung" der Haut ein super Marktsegment und ich finde es immer wieder lustig, wenn gerade Frauen, die Rauchen und ins Solarium gehen, dann Ackerschachtelhalmkonzentrate einnehmen.
Im Sport ist das, Dr. Feil sei dank, für mein Gefühl vor allem ein Markt für Triathleten, die eh besonders gerne alles schlucken, was Geld kostet.
Feil ist ja einerseits Forscher auf dem Gebiet der Kieselsäuren, und dann glüklicherweise auch wissenschaftlicher Berater der Firma Ultrasports, die Ackerschachtelhalmkonzentrat verkauft. Zwischen 13-16€ zahlt man für 100ml, das reicht für knapp einen Monat. Ich kenne echt Triathleten, die schlucken das Zeug übers ganze Jahr. Macht dann mal schlappe 170€ per Anno. Und da denke ich halt, dass man sein Geld, selbst beim Thema NEG, sinnvoller investieren kann.
Hobbygärtner kennen das Zeug ja vor allem als Unkraut, dass Ihnen die Beete verwüstet und wissen vermutlich gar nicht, welch Goldgrube sie da gerade rausrupfen.
Aber wie gesagt, natürlich ist gegen persönliche positive Erfahrungen schwer etwas zu sagen und falls Du Infos hast, die mir bisher verborgen geblieben sind, bin ich durchaus interessiert.
