So, endlich komme ich nun doch mal zu einer ausführlichen Antwort ...
Renntatze hat geschrieben:Bei langen Texten kopiere ich mir den Inhalt vor dem Abschicken zur Sicherheit in die Zwischenablage, dann hat man ohne Aufwand ein paar Versuche mehr.
Klar. Wenn ich weiß, es wird was Längeres (wie bei mir ja sowieso meistens
) schreibe ich ja direkt mit einem separaten Editor. Aber wenn's mal schnell gehen soll, geht's dann vor allem schnell ... mal daneben.
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Vorab: mein hauptsächliches Mittel gegen Achilles ist das exzentrische Training, welches mir beim letzten Mal 2015 sehr gut zu helfen schien. Da war's eine "Midportion Achilles Tendinopathy", so dass die Übung auf der Treppenstufe mit tiefer Absenkung sehr gut anschlug. Jetzt ist zusätzlich eine Stelle 2cm oberhalb des Fersenansatzes betroffen, wo ja empfohen wird, das nur auf dem flachen Boden zu tun, weil die Absenkung sonst den Sehnenansatz kontraproduktiv abschnürt. Also turne ich jetzt ausschließlich auf dem Boden. Bei dir lese ich aber gar nichts von exzentrischem Training. Nie probiert oder hat's nicht funktioniert ?
Renntatze hat geschrieben:Mir haben dann die Achilles Socken von Falke geholfen, mein
Testbericht mit den genannten Tipps.
Die habe ich 2015 mal ausprobiert, m.E. aber ohne Erfolg. Nachdem sich dieses Jahr die neue Schadensstelle näher am Fersenbeinansatz gebildet hat, gebe ich den Dingern vielleicht doch noch mal eine Chance.
Renntatze hat geschrieben:Fußgymnastik
Ich habe mit so etwas begonnen, wenn auch irgendwie noch unstrukturiert. Habe mir ein Balance Pad besorgt und balanciere darauf einbeinig. Außerdem mache ich täglich (barfuß auf Steinfußboden) so eine Art "Fußgelenksarbeit", wobei ich in winzigen Trippelschritten, von 20 cm oder so, den Körper ausschließlich aus dem Fußgelenk "hochwuchte". Klingt zwar wiedersinnig, weil Vorfußlauf allgemein als Gift für Achilles verteufelt wird. Da ich aber die "Fallhöhe" durch striktes Gestreckthalten der Knie begrenze, ist die Belastung der Achillessehne relativ gering. Meist schmerzt da gar nichts. Wenn doch mal, dann viel weniger als das bei der vorausgegangenen exzentrischen Übung der Fall war. Anfangs ging mir das allerdings ziemlich auf die Waden, was wohl belegt, dass es trotzdem ein gutes Training ist. Inzwischen macht das richtig Spaß und ich denke, dass ich das über den Winter ganz allmählich in richtiges, entspanntes Barfußtraben weiterentwickeln werde, so dass im Frühjahr dann auch mal wieder kleine Barfußläufchen im Freien möglich sind.
Renntatze hat geschrieben:Den Tipp für Achilles gibt es nicht, da muss jeder sehr viel ausprobieren, was ihm gut tut.
[...]
Als schwach durchblutendes Organ braucht sie bis zu 3 Monate um sich zu erneuern, somit kann sich auch die Heilung entsprechend lange hinziehen.
Und entsprechend langwierigwierig wird es, für sich selbst herauszufinden, was hilft und was nicht. Wenn ich jede Woche etwas anderes ausprobiere (ich neige da leider etwas zur Ungeduld), habe ich nach drei Monaten kaum Chancen, die Effekte auseinanderzuhalten.
Renntatze hat geschrieben:Die Beschwerden bei Achilles sind total unterschiedlich, der eine hat sie nur morgens, der andere nur beim Loslaufen, beim anderen kommen sie plötzlich während des Laufens.
Ich hab's eher morgens, vor allem auf der Treppe abwärts. Beim Loslaufen meist nur schwach und kurz (selten länger als 500m). Nach ein paar KM kommt's dann langsam zurück, wobei sich diese Distanz langsam ausdehnt und die Stärke abflacht.
Renntatze hat geschrieben:Wenn ich merke, dass es wieder gewisse Anzeichen für eine Überbelastung gibt, dann ab auf die Coach mit der Wärmflasche, um die Durchblutung anzuregen.
Ich hab's bisher eher mit dem Eis gehalten. Da das aber auf Dauer keinen wirklichen Effekt zu haben schien, ist das schon seit etlichen Wochen ganz eingeschlafen. Die Wärmflasche muss ich mal ausprobieren. Habe ich von jeher gemieden, weil ich das Problem anfangs fälschlicherweise als Achillessehnen"entzündung" schubladisiert hatte. Aber inzwischen ist es ja wohl eher eine (chronische) Degeneration.
Renntatze hat geschrieben:Ich glaube aber, dass jede Form von größerer Belastung durch Anstiege und Tempo der Achilles nicht gut tut, wenn sie einmal empfindlich geworden ist bzw. geschädigt ist.
Beides habe ich monatelang gemieden und fange erst langsam wieder an. Kurze Tempoabschnitte vertrage ich inzwischen wieder ganz gut. Und lange Tempoläufe lässt meine inzwischen grottige Form derzeit sowieso nicht zu.
Ich bin ständig am analysieren, welche Faktoren den AS-Schmerz beeinflussen und was die Ursachen sein könnten. In dringendem Tatverdacht stehen Schuhe mit (zu) weicher Fersendämpfung, namentlich ein Paar inzwischen ausgelatschte und deshalb ausgemusterte Asics Dynaflyte. Anfangs dachte ich auch an die Sprengung, aber das scheint es weniger zu sein. Meine New Balance Fresh Foam Gobi haben dieselben 8 mm Sprengung wie die Dynaflyte, sind aber im Fersenbereich eher fest und machen mir anscheinend weniger Probleme. Selbst die Mizuno Wave Rider 19 mit 12 mm Sprengung geben mehr Führung im Fersenbereich. Bezeichnenderweise traten die diesjährigen Probleme erstmals auf bei einem 5km langen Hügellauf (150 Hm kontinuierlich), voll gelaufen in jenen betagten Dynaflyte, und zwar massiv erst nach der Bergabpassage. Auch danach hatte ich bei Hügeln eher bergab als bergauf Probleme, was eben auf die Fersenlandung als primären Problembereich hindeutet. Entsprechend versuche ich jetzt, trotz des derzeit niedrigen Lauftempos, Fersenlandungen zu vermeiden oder zumindest zu entschärfen, indem ich auch bei Schleichtempo versuche, die Füße hinten hoch zu kriegen, die Unterschenkel halbwegs waagerecht nach vorne zu führen und - als Folge davon - dicht unter dem Körperschwerpunkt zu landen, quasi mit dem Mittelfuß. Ich bilde mir ein, dass in dem Maße, wie mir das gelingt, auch die Achillessehne friedlicher reagiert.