Hallo Snowlook,
prima, dass Du Dich zum Ersthelfer ausbilden lassen willst, wenn alle Leute so denken würden wie Du,
gäb es viele Unfalltote weniger!
Snowlook hat geschrieben:
"Wenn Sie sich die Beatmung zutrauen, ja!" Schlussfolgerung für mich: Ich möchte das können, wenn es drauf ankommt - also muss ich möglichst bald einen entsprechenden Kurs machen!
Ein Erste Hilfe-Kurs ohne den Bestandteil der lebensrettenden Sofortmaßnahmen ist für mich kein wirklicher anerkannter Erste-Hilfe Kurs und habe ich in dieser Form auch noch nie erlebt.
Grundsätzlich wird bei einem Erste-Hilfe-Kurs die Grundlagen für die lebensrettenden Sofortmaßnahmen unterrichtet und
auch die
Herzdruckmassage mit Atemspende, in der "Einhelfer- und Zweihelfer-Methode!
Es wird auch empfohlen
bei geeigneten Kenntnisstand und Erfahrung, die Herzdruckmassage abwechselnd mit der Atemspende (30/2), durch zu führen.
Das ist unbestritten.
Studien haben aber ergeben, dass die Reanimations eines Patienten mit Herzstillstandes bei eintreffen des Notarztes oder in der Klinik,
dann am höchsten war, wenn der Laienhelfer ohne Atemspende sich ausschliesslich auf die Herzdruckmassage konzentriert hat.
Grund ist der, dass bei einer richtig ausgeführten HDM immer auch die Lungen komprimmiert werden und zwischen den Drücken,
immer ein wenig Luft zurück in die Lunge strömt und eine minimaler Gasaustausch statt findet.
Gleichzeitig wird aber durch die HDM dafür gesorgt, dass durch das strömende Blut die Zellgifte die sich in und um das Herz ansammeln fortgespült werden und sich nicht am Herzen ansammeln können.
Es wird vermutet, dass die Konzentration der Zellgifte einen entscheidenden Einfluss darauf haben, ob eine spätere Reanimation des Herzens funktioniert oder nicht.
Wenn die Herzdruckmassage zu gunsten der Atemspende vernachläßigt wird, hat der Patient bis zum ein treffen des Notarztes zwar keinen Hirnschaden durch Sauerstoffmangel, kann aber aufgrund der angesammelten Zellgifte unter Umständen nicht mehr Reanimiert werden.
Deswegen die Empfehlung:
Wenn man sich eine HDM mit Atemspende sicher zutraut, sollte man dies auch tun, da man nie weiss ob in den nächsten 8-10 Minuten professionelle Hilfe am Unfallort ist.
Wenn der Ersthelfer aber nicht geübt ist, sollte er sich auf die HDM konzentrieren, weil mindestens 8 Minuten der Körper ohne ernsthafte, bleibende Hirnschäden ohne weitere Sauerstoff Zuführung auskommt.
Aber bereits kurze Zeit ohne HDM, kann die Konzentration der Zellgifte in und um das Herz in eine Höhe steigen lassen, dass eine Reanimation des Herzens erschwert wird.
Wenn Du also regelmäßig, einen jährlichen Erste-Hilfe-Aufrischungskurs machst und Dir danach zutraust, alleine eine HDM mit Atemspende auszuführen, dann bist Du der perfekte Retter und ich wünsche mir, falls es mich mal umhauen sollte, Dich an meiner Seite.
Obwohl ich regelmäßig Erste-Hilfe Kurse absolviere, wüsste ich nicht, ob ich das Risiko eingehen würde,
alleine eine HDM mit Atemspende durch zu führen.
Ich würde warscheinlich mir das Recht heraus nehmen, mich ganz auf die richtig ausgeführte HDM zu konzentrieren.
Hoffen wir, dass es nie zu einem solchen Ernsfall kommt oder das wir dann wenigstens zu zweit sind und die HDM mit Atemspende nach der Zweihelfer-Methode durchführen können.
Mit besten Grüßen
Markus
https://www.herzstiftung.de/pdf/reanimation.pdf