@Manfred: Egal ob du trainierst oder nicht, zum Schreiben hier bist du immer qualifiziert, und kritische Stimmen sind immer willkommen, und das wurde oft genug hier kommuniziert, man kann das nicht jeden Tag extra hier rein schreiben.
Dein Hauptkritikpunkt kann ich nicht teilen, nämlich dass hier nun Trainingsleistungen im Vordergrund stünden, Trainingsleistungen sollen bitte hier mitgeteilt werden, damit andere davon profitieren, das Trarining wird dann entsprechend kommentiert, und es ist völlig in Ordnung, dieses zu würdigen. Die positive Motivation und der Austausch mit Laufkollegen hat uns alle hier versammelt, und genau das macht den Erfolg des Fadens aus.
Ich halte außerdem die Aussage für falsch, dass irgend jemand hier durch irgend ein Training von wem auch immer angestachelt wird und dadurch sich im Training überfordert, sich verletzt oder beim WK schlecht abliefert, alle sind erwachsen und intelligent genug und schaffen es, auf sich aufzupassen, das habe ich auch oft genug geschrieben.
Abgesehen davon kann man unterschiedliche Meinung sein, was eine Q-Einheit ist und was nicht, und wo die eigenen Grenzen sind muss jeder für sich selbst raus finden, und da tickt jeder nun mal anders. Ich halte z.B. mein Training für optimal für mich

, da ich meinen Körper kenne und weiß, welches Training mir gut tut, wie viel km ich laufen muss und wie oft schnellere Sachen dabei sein sollte. Dass Training von anderen kann man nur suboptimal beurteilen, weil auf dieser Plattform trotz des regen Austausches zu wenig Wissen übermittelt wird, das könnte nur ein persönlicher Trainer, der alle Fakten kennt und den Athleten eng betreut. So geschieht des öfteren, dass eine Einheit, die schon das Jahr zuvor und zwei Jahre zuvor so absolviert worden ist, als irgendwas exotisches angesehen wird, weil der Leser es schon vergessen hat. Jedenfalls hatte ich bei der Vorbereitung 2017 dieses Gefühl, ich habe fast das gleiche Programm wie 2016 durchgezogen, und das wurde oft für neu gehalten.
@all: Noch ein Satz zu der guten alten Zeit

, sagen wir mal bis Mai 2015. Ich habe jegliches Intervalltraining abgelehnt und hielt es für kontraproduktiv, hauptsächlich wegen der Verletzungsgefahr (

Steffen), komischerweise war ich bis dahin recht verletzungsanfällig und hatte so ziemlich alle Verletzungen durch

. Die Behauptung von Steffen und voxel, dass das schnelle Training doch auch stabilisiert, hielt ich für Märchen

, aber nach dem Marathon 2015 (3:16 mit Schmerzen ab km 16) habe ich mir gesagt, probiere das doch aus und habe mein Training umgestellt. Ich habe mit längeren Intervallen (5000, 3000) begonnen und habe mich allmählich zu 2000-er und 1000-er runter gearbeitet, und hatte sogar Spaß dabei. Interessanterweise war meine Verletzungsanfälligkeit nicht mehr so präsent und ich trainiere seitdem (Gott und Himmel sei Dank) fast durch, ohne nenneswerte Verletzungspause, und nur so kann man sich verbessern, also irgendwas muss ich richtig machen. (PS. Das gilt auch für Matthias, so verkehrt kann er nicht trainiert haben, sonst wäre er dauerverletzt). Oktober 2015 lief ich aus HM Training (Kollege war leider verletzt und gab mir den Startplatz) in Frankfurt 8 Minuten schneller (Immer noch mit Schmerzen ab km 27, die aber die durch zu wenig km erklärbar waren), April 2016 konnte ich zum ersten mal einen Marathon (53 Jahre) quasi beschwerdefrei durchlaufen in 3:02 (der olle Greif rechnet es auf 2:39 runter), was ja so schlecht nicht ist. Nebenbei wurde die HM-Zeit unter 1:30 gedrückt und letztes Jahr bei der Vorbereitung auf Hamburg 2017 lief ich eine 1:27 (Greif rechnet es auf 1:15 runter, 10-er Zeit 40:04 aus 2016 auf 34:12), der Marathon selbst war verkorkst, aber wie ich schon damals schrieb, nicht aus trainigstechnischen Gründen, auch wenn einige das anders gesehen haben. Alle PB's wurden trotz Alter also nach der Umstellung (jede Woche 2 schnelle Einheiten und manchmal mehr

) gelaufen und das Wichtigste war, dass ich weniger bis kaum verletzt gewesen bin, wobei ich mein allabendliches Pflegeprogramm eisern druchziehe und bei kleinstem Anzeichen das Training anpasse und Maximaltherapie mache. Übrigens sehe ich mittlerweile meine PB's als Best ever und nicht mehr zu toppen, da ich merke, dass der Körper es einfach nicht mehr so hergibt. Grundgeschwindigkeit auf langen Distanzen ist deutlich niedriger, und auch die schnellen Sachen sind schwieriger. Insofern sehe ich mich schon gar nicht Richtung 3 Stunden, trotz manchen Intervalleinheiten, die speziell vorbereitet und auf der letzten Rille gelaufen werden, und dennoch unter dem Niveau der letzten 2 Jahre liegen, 3:07 wäre schon OK. Das Gesamtniveau ist eine ganz andere im Vergleich zu 2016 und 2017, da war der lange Lauf in 4:44 möglich statt 5:15-5:30 und ich habe mich schneller regenerieren können, abgesehen davon war ich jung und dynamisch und konnte alles

länger und schneller.
Zum Leistungsvergleich Matthias und Wolfgang wurde ja einiges geschrieben, warum nicht nur die nackten Zahlen für die Prognose herangezogen werden können. Ich selber sehe Wolfgang durchaus bei 3:06 - 3:05. Bei Matthias habe ich, wie einige hier, auf 1:25 bis 1:26 in Berlin gehofft, was durchaus zu seiner tollen Entwicklung passen würde, er ist aber an diesem Tag nur

eine tiefe 1:27 gelaufen, wobei er wahrscheinlich das Optimum nicht rausgeholt hat. Für Marathon hätte er, als stärker auf langen Distanzen eingeschätzter Läufer, an einem perfekten Tag noch Reserven, die aus nun errechneten 3:04 eine 3:02 oder gar mehr machen könnten. Wolfgang hingegen, der alte Fuchs

, hat ein perfektes Rennen hingelegt und das Maximum an diesem Tag raus geholt. Rechnerisch würde man Richtung 3:08 kommen, aber mit seiner Erfahrung sehe ich ihn bei 3:06 – 3:05.
Interssant fand ich, dass Steffen einerseits von Holger als Draufgänger, und dann von Manfred als vernünftig betitelt wird

, ich finde, er ist keins von beiden, sondern jemand, der das tut, was ihm passt, seien es auch Pläne von Laufszene

.
Never stop