Ich werde es nun tatsächlich wagen meine Lauferlebnisse, meine Fortschritte, aber auch meine Rückschläge, mit der Welt in Form dieses Tagebuchs, zu teilen. Der Ausschlag dafür ist meine zugesicherte Teilnahme am Berlin-Marathon 2019.
Ich habe bisher schon viele interessante Berichte in diesem Forum gelesen und mitverfolgt, von denen mich viele amüsiert, motiviert und manche auch verwirrt haben

Jetzt möchte ich euch etwas von mir erzählen und hoffe, dass ich den einen oder anderen damit eine Freude bereiten und hoffentlich auch zum Laufen animieren kann, denn Laufen ist - wie ich finde - eine ganz feine Sache.
Kurz was zu mir und wie ich zum Laufen gekommen bin:
Ich bin ein 37 Jahre älterer Mann (zumindest körperlich, mein Kopf ist irgendwo zwischen 15 und 20 stehen geblieben), und ich wohne seit zwei Wochen in der Fuggerstadt Augsburg.
Mit vier Jahren habe ich mit Fußball angefangen und habe, bis ich 25 war, fast regelmäßig gespielt. Beim Fußball war ich immer einer der schnellsten sowie ausdauerndsten Spieler.
Mit 25 habe ich dann eine Ausbildung zum Koch angefangen welche das Fußballspielen und Trainieren nahezu unmöglich machte, aufgrund der schwierigen Arbeitszeiten. Statt Waldlauf oder Sonntagsspiel stand jetzt Arbeiten und Alkohol zum runterkommen auf dem Programm.
Infolgedessen habe ich keinen Sport mehr gemacht, außer man nennt Wettsaufen und anschließendes Weit-Würfelhusten in Zukunft modernen Biathlon.
So trank ich mich häufig ins Delirium und ernährte mich ungesund. Mein Körper und mein Geist waren damals bis zum äußersten belastet. Und so kam es im Sommer 2012 zum verhängnisvollen Tag, der mein Leben intensiv beeinflusste und veränderte:
Nach ein paar durchzechten Nächten schaltete sich in meinem Hirn ein Mechanismus ein, der zu einer Angst- und Panikattacke führte. Ich musste damals ins Krankenhaus und starke Medikamente nehmen, um mich zu beruhigen. Sechs weitere Wochen verbrachte ich in der Abteilung für psychosomatische Störungen. In dieser Zeit habe ich mit dem Laufen angefangen, was mir wirklich sehr sehr sehr geholfen hat.
Seitdem laufe ich mehr oder weniger regelmäßig und trinke keinen Alkohol mehr. Koch bin ich immer noch.
Zwei Jahre nach dem Vorfall habe ich 2014 meinen ersten Marathon in Freiburg gefinished mit einer zeit von unter 3:35. Vorbereitet habe ich mich mit dem 3:30-Plan von Steffny.
Ein Jahr später kam meine PB in Zürich mit unter 3:25.
Mein aktueller Stand:
Anfang des Jahres(2018) bin ich einen total flachen 10km Lauf in 44min gelaufen. Danach wurde ich krank und habe erst wieder im Juli (2018) angefangen regelmäßig zu laufen und mich auf einen Halbmarathon vorzubereiten, welcher ende Oktober mit ca. 1:35 gefinished wurde. Auf diesen Halbmarathon habe ich mich mit einem eigens erstellten Plan vorbereitet, der auf dem Wissen und der Lehre von Jack Daniels basiert.
So jetzt kommen wir endlich zum Projekt Marathon in Sub3:
Ich nehme nächstes Jahr an zwei Marathons teil:
1. 10.03.2019 Kandel Bienwaldmarathon Ziel: Sub 3:15
2. 29.09.2019 Berlinmarathon Ziel: Sub 3:00
Für den Bienwaldmarathon habe ich mir wieder nach Jack Daniels (der Name gefällt mir, liegt vielleicht an meiner Vergangenheit) einen 16-Wochen Plan gebastelt. Berlin wird erst nach Kandel thematisiert.
Im Moment befinde ich mich in Woche drei des Plans.
Der Plan ist in 4-wöchige Blöcke aufgeteilt, von denen die ersten drei Wochen sich steigern und die vierte Woche eine Erholungswoche sein soll, nur mit lockerem Tempo und weniger Umfang.
Die einzelnen Wochen verfolgen folgende Schwerpunkte:
1-4 Technikschulung, Verbesserung des Laufstils und der Laufökonomie
5-14 Gewöhnung des Körpers an lange Läufe bis 35km und an das angestrebte Marathontempo
15-16 Tapering
Die Intervallläufe von Daniels habe ich nicht in meinen Plan übernommen, da sie mir während der letzten Halbmarathonvorbereitung viel zu hart waren und mir die Schwellenläufe komplett ausreichen.
Ich würde gerne meinen Plan hier posten und mich würde interessieren, was ihr von dem Plan haltet. Ist er zu ambitioniert?
Ich muss noch anmerken, dass ich den Plan nicht immer perfekt umsetzen werden kann, aufgrund meines Jobs. Die Kerneinheiten sollen allerdings erhalten bleiben.
So dies war mein erster Beitrag, ich freue mich auf euch und euro Beiträge.