D-Bus hat geschrieben:Ja, interessant, jetzt lässt sich selbst alcano von seiner Superform mitreißen und knallt im Training rein. Zum Glück ist er ja jetzt praktisch durch.
Ja, total unnötig.
leviathan hat geschrieben:Dann bist Du die gestrige Einheit in wirklich allen Bereichen ein wenig zu schnell unterwegs gewesen.
Ich habe mir die Einheit von gestern jetzt nochmal etwas genauer angeschaut. Zu schnell war ich tatsächlich ein wenig. Allerdings zeigt der Pulsverlauf ziemlich genau das, was mir auch mein Gefühl (nach dem ich gelaufen bin, auf die Uhr habe ich nur zwischendurch mal geschaut, wenn ich vermutet habe, dass ich zu schnell geworden bin) gesagt hat: das war auf den ersten 20 km durchgehend easy (152 bpm entsprechen ca. 74% HRmax bzw. 66% HRreserve):
Das ändert aber natürlich nichts an der Tatsache, dass ich eigentlich im eher gemütlichen easy-Bereich laufen wollte und das etwas zu hohe Tempo sich vermutlich nicht unbedingt positiv auf die EB und die muskuläre Gesamtbelastung auswirkte. Allerdings fühle ich mich heute tatsächlich schon wieder ziemlich erholt, nur der Quadriceps links fühlt sich etwas verspannt an.
Was die EB angeht: das stand für mich eigentlich von Anfang an fest, dass ich das geplante Tempo (4:10-15 min/km wegen leichter Steigung) relativ problemlos würde laufen können. Da habe ich aber tatsächlich einfach die mangelnde Erfahrung gemerkt: wie sollte sich MRT nach 20 km easy anfühlen (und wie hoch sollte der Puls sein)? Im Endeffekt würde ich die 10 km von der Anstrengung her ungefähr so einschätzen wie die km 6-15 eines Halbmarathons. Wenn ich mir dann Beschreibungen von Greif-EBs ansehe, dann war das eigentlich total locker.
Ich vermute, meine Einschätzungen ("zu schnell") sind auch einfach ein Ausdruck meiner Unsicherheit, wie schnell ich den Marathon angehen soll. Ein Teil von mir sagt nämlich, dass ich um 2:50 h laufen kann. Ein anderer wiederum sagt, dass ich bei meinen zwei Hermannslauf-Teilnahmen gesehen habe, dass ich die Unterdistanzzeiten einfach noch nicht wirklich so auf die längeren Distanzen umsetzen kann, wie ich das gerne hätte. Zudem ist es mein erster Marathon, vor dem ich durchaus Respekt habe.
Was nicht hilft: eigentlich habe ich nicht sonderlich Lust darauf, gleich in meinem ersten Marathon zu erleben, wie es ist, wenn man sich überschätzt und dann gaaaaanz viel Zeit hat, dies während der (vielen) verbleibenden Kilometer des Wettkampfs zu bereuen.
Andererseits: wenn ich eher vorsichtig anlaufe (4:10 min/km), wie und wann erkenne ich dann, dass ich beschleunigen kann? Wobei ich wenn ich ganz ehrlich bin auch problemlos mit einer Zeit um 2:55 h leben könnte, auch wenn ich wüsste, dass bei etwas mehr Risiko auch leicht schneller möglich gewesen wäre. Und auch die Zeit will ja erstmal gelaufen werden. Ich wäre nun wirklich nicht der Erste, der beim Marathon deutlich unter den eigenen Vorstellungen bleibt, gerade wenn die Erfahrung noch fehlt.
leviathan hat geschrieben:Und Du bist Dir wirklich sicher, daß die Ausdauer Dein Hauptproblem ist?
Die muskuläre Ausdauer, ja. Das hätte ich noch etwas spezifieren sollen. Ich gehe davon aus, dass die exzentrische Belastung des Quadriceps durch das lange schnelle Laufen auf Asphalt das Hauptproblem beim Marathon darstellen wird.
leviathan hat geschrieben:Von Außen staunt man eher, daß solche Einheiten so möglich waren. Du bist ja auch gerade in der Phase, wo das Training am härtesten ist. Ich kann jetzt beim besten Willen nicht erkennen, daß Du ein Ausdauerproblem hast. Es ist eher erstaunlich, daß Du die langen Läufe bis hierhin so gut weggesteckt hast. Jetzt stehen die härtesten Einheiten im Plan an (hart und intensiv). Diese Einheiten sind so geplant, daß man sie mit Anstrengung meistern kann. Du läufst sie gerade noch ein wenig schneller. Und Du wunderst Dich, daß Du kaputt bist.
Mich hat nur gewundert, dass mich die Mittwochseinheit so nachhaltig ermüdet hat im Vergleich zu anderen, die ich eigentlich härter eingeschätzt hätte. Ansonsten war ich eigentlich während der gesamten Vorbereitung immer wieder erstaunt, dass das alles so locker ging und habe mich gefragt, warum ich nicht müder bin.
leviathan hat geschrieben:Es ist gerade ein wenig beruhigend, daß sogar Du - bezogen auf sich selbst und Dein Training - manchmal den Abstand verlierst
Niemals!
leviathan hat geschrieben:Mit anderen Worten... Das Training ist super und die Ermüdung ist völlig normal.
Das waren tatsächlich so ziemlich die einzigen drei Tage während der ganzen Vorbereitung an denen ich mich so gefühlt habe, wie ich eigentlich dachte, dass man sich über weite Teile der Vorbereitung fühlt, nämlich ziemlich platt, zumindest während des Laufens.
Allerdings habe ich schon gemerkt, dass ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht viel mehr machen könnte, ohne die Gefahr für Verletzungen relativ deutlich zu erhöhen. Gerade direkt nach den härteren Einheiten (selten auch noch am Tag danach) habe ich mir das eine oder andere Mal gedacht "oh, da solltest du jetzt besser keine allzu schnellen und ruckartigen Bewegungen machen, so müde wie die Muskulatur ist."