Hallo,
am Samstagabend bin ich nach der Rückkehr aus Qingdao gegen 22:00 Uhr wieder zuhause angekommen, und auch wenn ich nur im Taxi bzw. im Flieger oder dann in der Bahn gesessen habe war es Dank der Zeitverschiebung von 6 h ein ziemlich langer und entsprechend auch anstrengender Tag, aber in der Nacht habe ich tief und fest geschlafen. Nur leider viel zu kurz, denn Jetlag bedingt war ich heute Morgen um 5:00 Uhr wach.

Naja, so konnte ich noch ein bisschen dösen, in Ruhe frühstücken, meine Tasche packen und mich auf den Weg nach Freiburg machen, wo ich gegen 8:00 Uhr an der Messe angekommen bin. So hatte ich genug Zeit, mich zu orientieren, meine Startunterlagen abzuholen, mich umzuziehen und vor dem Start um 9:30 Uhr noch einen Kaffe zu trinken.
Leider begann es gegen 9:00 Uhr zu regenen, und entsprechend war es zum Start bei Temperaturen um 8°C ein bisschen ungemütlich. Ich hatte mich für kurz / kurz entschieden und war zuversichtlich, dass der Regen nicht die ganze Zeit anhalten und ich zurechtkommen würde. So kam es dann auch, und obwohl es auf den schmalen Straßen mit knapp 1.000 Marathonis sowie ca. 8.000 Halbmarathonläufer und 315 Marathon-Staffeln, die zeitgleich gestartet waren, recht voll war, fand ich nach knapp 3 km hatte ich einen guten Laufrhythmus im Tempo um 5:00 min/km. Das war für meine Zielsetzung eigentlich etwas zu schnell, aber da ich mich wohl fühlte, ließ ich es laufen. Nach ca. 30 min Laufzeit hörte es zwar auf zu regenen, aber die Stimmung an der Strecke war doch recht verhalten. Sei's drum, ich konnte recht gleichmäßig durchlaufen, auch wenn in der Innenstadt über ca. 3,5 km Kopfsteinpflaster ging, und die langsam laufenden Teilnehmer des 10 km nun zusätzlich auf den schmalen Straßen unterwegs waren, so dass ich teilweise im Zick-Zack laufen musste.
Nach 1:46 h Laufzeit hatte ich die erste Runde absolviert und habe den kurz aufkommenden Gedanken, zur Hälfte auszusteigen, recht schnell beiseitegeschoben. Mir war zwar klar, dass ich das bisherige Tempo nicht durchlaufen könnte, aber ich fühlte mich gut, und entsprechend lief ich auch weiter. Nachdem die Läufer des halben raus waren, war die Strecke von Beginn der zweiten Runde an ziemlich leer. Das war mir jedoch ziemlich egal, denn ich versuchte einfach mein Tempo weiterzulaufen, was mir zunächst auch noch recht gut gelang. Ich wurde zwar ein bisschen langsamer, d. h. das Tempo auf 5:10 – 5:20 min/km zurück, aber 2/3 der Strecke hatte ich nach 2:22:40 h Laufzeit geschafft, und entsprechend war ich auch noch recht zuversichtlich für das Schlussdrittel. Allerdings wurde es dann ab km 30 / 31 ziemlich bitter, denn ich konnte das bisherige Tempo einfach nicht mehr halten und fühlte mich innerhalb kurzer Zeit richtig schlecht. Ich versuchte zwar durchzulaufen, aber das gelang mir nicht mehr. Nein, ich musste immer wieder kurze Gehpausen einlegen, und der Marathon wurde für mich zu einer richtigen Quälerei, weil mein Akku einfach leer war. So schleppte ich mich mehr schlecht als recht bis ins Ziel, dass ich schließlich nach 4:06:48 h erreicht habe.
Das Ergebnis ist ernüchternd, und so einen Einbruch hatte ich bisher nur einmal beim Marathon 2007 in Istanbul erlebt, weil ich mich 3 Tage vor dem Lauf gegen Grippe hatte impfen lassen. Dabei waren die Ursachen gestern erneut hausgemacht, denn den Lauf im 5’er Tempo anzugehen, war einfach naiv, oder man könnte auch sagen: richtig blöd, und dass sich das rächen würde, war absehbar. Dass es jedoch so schlimm wurde, lag sicherlich auch daran, dass die anstrengende Woche in Qingdao mit der langen Rückreise am Samstag sicherlich nicht die beste Vorbereitung auf den Marathon war. Sei’s drum, so wurde der gestrige Marathon in Freiburg zu einer schmerzhaften Lektion in Sachen Demut

die ich einfach zu akzeptieren habe!
Also werde ich den Lauf möglichst schnell abhaken, und beim Blick nach vorn kann es nur besser werden, denn ich brauche mich ja nur vernünftig zu verhalten und solche dämlichen Fehler zukünftig einfach nur vermeiden!

Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land
Eckhard
"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)
Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! 