Sie ist ein paar Mal 3000m in der Halle gelaufen.
Einerseits kann ich es ein bißchen verstehen, dass man Lieblingsstrecken hat. Ich habe nur 4 oder 5 Saisons als Jugendlicher LA betrieben, hätte spätestens in der letzten, nach der ich dann frustriert aufhörte, einsehen müssen, dass ich 3000/5000 statt 800m laufen sollte (oder es jedenfalls ernsthafter probieren). Und ich bin immer Cross gelaufen und auch 3000m, sogar 1500m Hindernis, nur eben nicht gut genug vorbereitet, dass ich auch nicht besser war als auf der Mittelstrecke. Wenn man dann auch noch ziemlich gut ist (wie Krebs, nicht ich), bleibt man natürlich eher dabei.
Andererseits müssten die Trainer die Athleten eher zu so etwas anregen und das gut vorbereiten. Wenn eine zunächst unvertraute Strecke schlecht vorbereitet gelaufen wird, und dann DNF oder jedenfalls der Eindruck "Nie wieder!" entsteht, wird es nix (Noch schlimmer dürfte das bei Sprintern sein, die schlecht vorbereitet auf die 400m, ggf. zwecks Staffel geschickt wurden
)
Krebs hatte zwar Pech, denn sie war ja durchaus nah dran über 1500m. Aber so stur es immer weiter probieren und nicht mal 5000m testen, das ist schon etwas beschränkt bzw. hätte der Trainer da mal Überzeugungsarbeit leisten müssen. Und es hat sie ja letztes Jahr anscheinend erst Weiß dazu überredet.
In der nationalen Spitze würde ich sagen, dass spätestens wenn jemand in der U23 nicht einigermaßen den Durchbruch schafft, sollte er/sie eine andere Disziplin/Strecke probieren. Es gibt einige deutsche 800m-Läufer, die bei 1:48 rum stagnieren (schafft man vielleicht DM mal aufs Treppchen, aber schon in Europa natürlich belanglos), da kann man mit Anfang 20 1500m oder Langstrecke zumindest mal ernsthaft probieren, sofern noch nicht in der Jugend getestet.
Mein Schulweg war zu kurz...