Schnelligkeit, Leute, Schnelligkeit
Es gibt eine neue Studie in Sachen Schnelligkeitstraining.
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Testperson: Masters-Läufer ohne Hoffnung, Typ: alter Sack
3 Trainingseinheiten:
06.04.2020: 8x ca. 90-100m mit 3-4´P
13.06.2020: 8x ca. 90-100m mit 3-4´P
(20.04.2020 leider kein Training möglich)
27.04.2020: 4x50m / 4x30m / 2xca. 90m-100m / 3-4´P
Es wurde stets auf dem gleichen flachen, geraden Asphaltabschnitt gelaufen. Die Strecke wurde mit Schritten abgemessen (daher ca. 90m-100m).
Die Testperson stoppte die Zeit selber per Hand. Der Start erfolgte aus dem lockeren Trab heraus.
Vom Effort her wurde submaximal-maximal gelaufen.
Folgende Ergebnisse lieferten die Trainingseinheiten:
1. Einheit: 13,2-14,0 Sekunden
2. Einheit: 13,4-14,1 Sekunden
3. Einheit: 12,5-12,8 Sekunden

Halt Stop! Natürlich ist das keine Studie

Dennoch haben mich die Ergebnisse gewundert. Wie hoch die Messtoleranz bei handgestoppten Sprints ist, kann ich in diesem Fall natürlich nicht sagen. Aber rein vom Tempogefühl des Laufens war es gestern wirklich deutlich schneller.
Folgendes nehme ich durch den Selbstversuch mit:
1. Schnelligkeitstraining wirkt relativ schnell.
2. Wenn man mit einem geringen Ausgangsniveau startet, wird man selbst bei einem "nur" 1xwöchentlichen Schnelligkeitstraining deutliche Verbesserungen erhalten.
3. Langfristig ist noch herauszufinden, wie lange eine Verbesserung bei einem wöchentlichen Schnelligkeitstraining stattfinden wird. Vielleicht halte ich es ja mal mehr als 3 Wochen durch einmal pro Woche ein solches Training durchzuführen

4. Langfristig ist noch herauszufinden, wie viel Training notwendig ist, um das bereits aufgebaute Leistungsniveau zu halten.
5. Man sollte pro Sprint nur an einer Sache arbeiten. D.h. entweder an Frequenz oder Kniehub oder Armarbeit oder Abdruck oder Fußaufsatz etc. arbeiten. Niemals versuchen "auf einmal" perfekt zu sprinten.
6. Ich kann es zwar nicht messbar belegen, aber ich habe das Gefühl, dass meine Laufmuskulatur kräftiger, aber auch von der Masse etwas mehr geworden ist. Hier müsste man weiter beobachten, welches Maß für mich individuell optimal ist.
7. Die Verbesserung im gestrigen Training kann auch an einer besseren Voraktivierung der Muskeln gelegen haben.
Die kurzen maximalen Sprints haben vom Gefühl her dazu geführt, dass ich für meine Verhältnisse eine recht hohe Frequenz und auch ein hohes Tempo laufen konnte.
Bei den darauffolgenden 100m Sprints fühlten sich die Beine recht locker und aktiviert an.
Hier müsste ich vielleicht die Trainingsprogramme von Woche zu Woche etwas variieren. Mal ganz kurze Sprints 30m-50m, und vielleicht demnächst auch mal den ein oder anderen 150m submaximal laufen (vielleicht als Abschluss einer Schnelligkeitseinheit).
Kommentare und Verbesserungen sind übrigens gerne erwünscht!
