frank2015 hat geschrieben:Ich habe noch nix von Dehnübungen nach den Läufen gelesen.macht ihr das und habt es nicht erwähnt?
Achtung, Wespennest!
Das Thema Dehnen wird hier ja ziemlich kontrovers diskutiert. Genereller Tenor: Vor dem Laufen auf keinen Fall, direkt danach eigentlich auch nicht. Allenfalls mit genügend Abstand vom Laufen, am liebsten an lauffreien Tagen. Aber ob's denn überhaupt was nützt, darüber scheiden sich die Geister, von "totaler Quatsch" bis "ganz toll" ist alles zu haben.
Ich persönlich handhabe das flexibel. Als über 70jähriger alter Sack nach lebenslanger Sitztätigkeit bin ich so unflexibel, dass ich regelmäßig dehnen muss. In den letzten Jahren eher mit ein paar Stunden Abstand nach dem Laufen, seit meinem Wiedereinstieg vor 5 Wochen strikt nur an jedem lauffreien Tag, das aber ausführlich. Bei Problemen schere ich mich aber nicht darum, was andere sagen. Bei meinen diversen Achilles-Kapriolen gehört ganz viel Dehnen der Wade dazu. Das tut mir dann einfach gut, schei** auf die Expertenmeinungen. Wenn's irgendwo unangenehm spannt, scheue ich mich auch nicht, direkt vor dem Laufen - oder gar mittendrin - gezielt den Knackpunkt zu dehnen, auch wenn andere dann vor Angst um ihren Muskeltonus in Ohnmacht fielen.
Aber jetzt wo du es sagst, fällt mir ein, dass ich auch mal große Probleme mit den Fußhebermuskeln hatte. Damals hatte ich immer viel zu schnell gesteigert (hmmm, war das bei mir jemals anders?) und hatte einen extremen Fersenlandungsstil - je schneller, desto weiter vorne reingerammt, immer mit gestrecktem Bein. Autsch, aua! Wenn dann nach ein paar hundert Metern der Fußheber dicht machte, war das Dehnen der Beinvorderseite immer die erste Hilfe. (Auf einem Bein stehen und vom anderen den Fuß stramm an den Po ziehen. Dehnt den Oberschenkel (Quadriceps), aber eben auch den Fußheber am Unterschenkel - man muss aber den Schmerzpunkt gezielt suchen und auskosten. Nach etlichen Wochen wurde das dann besser. Aber bei jedem Neueinstieg (und darin bin ich ungeschlagener Weltmeister!

) ging's dann jedesmal von vorn los.
Besser wäre es aber, die Ursachen abzustellen. Bei mir war's der Laufstil und seit der (mit etwas professioneller Hilfe) korrigiert wurde, habe ich nie mehr was gehört aus den unteren Etagen.
Bei Kampi könnte das auch die Ursache sein - muss aber natürlich nicht. Mich irritiert das langsame Tempo, mit dem sie unterwegs ist, und bei dem das trotzdem auftritt. Auch irritiert mich ihr Hinweis auf das Wadenbein - ich wüsste nicht mal, wo genau im Unterschenkel das eigentlich sitzt; also kann zumindest das mit meiner Fußheber-Historie nicht identisch sein.
Ich glaube, der beste Tipp für sie ist tatsächlich, sich einer Laufgruppe anzuschließen. Da gibt es immer mindestens einen erfahrenen Trainer, der weiterhelfen kann. Und der dann den Vorteil hat, sie persönlich begutachten zu können. Dann machen Tipps zur Korrektur des Laufstils auch Sinn. Von einem gewaltsamen Umstieg von Fersen- auf Vorfußlauf rate ich ab. Mittelfuß (also Vorfuß und Ferse gleichermaßen belastet) reicht vollkommen aus.
Ich würde bei der ersten Kontaktaufnahme mit der Laufgruppe proaktiv das derzeitige Tempo ansprechen. Es bringt gar nichts, die Heldin spielen zu wollen, wenn die eingespielte Truppe mit ihren eingespielten 5:30/km - dazu noch laut quasselnd, lachend und feixend - losrennt und die Neulinge bereits nach 200m mit hochroten Köpfen allein durch den Wald hinterher hecheln. Wenn das Tempo vorher bekannt ist, findet sich sicher jemand (idealerweise der Trainer selbst), der sich dem langsamen Tempo anpasst und die Neulinge unter seine Fittiche nimmt. Irgendwann wird dann natürlich eine Vereinsmitgliedschaft fällig, aber das nimmt man gern inkauf, wenn einem geholfen wird.