DoktorAlbern hat geschrieben:Ich brauche eure Hilfe.
Die letzten Tage habe ich mir wirklich einige Gedanken über die diesjährige Bahn-Wettkampfsaison gemacht. Angesichts der aktuellen Entwicklung habe ich beschlossen, dass am 16.6. meine Wettkampfsaison startet und am 7.8. endet. Die wesentliche Erkenntnis ist, dass selbst wenn das nicht Realität wird ich nach hinten dann keine Luft mehr habe. Dann steht der Familienurlaub an, welcher üblicherweise sowas wie eine Saisonpause ist und danach wollte ich ohnehin mit der Vorbereitung auf die angedachten Winterwettkämpfe starten. Also egal ob meine Wettkampfsaison stattfindet oder nicht, entweder in diesem Zeitfenster oder nix. Insofern will und werde ich jetzt dann in die spezifischere Vorbereitung einsteigen und dann rennen falls es Rennen gibt.
So weit so gut …
Mein ursprünglicher Plan war die Wettkampfphase von der Temposeite anzugehen, also zu Beginn eher die 1500m als Fokus zum Ende hin dann die 5.000m. Im Idealfall hätte ich mir 3x 1.500m und jeweils 1 bis 2x 3.000m und 5.000m vorgestellt. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es jetzt relativ nebulös wann, wo, welche Distanzen angeboten werden. So wie die Ausschreibungen gerade aussehen sind insbesondere die 5.000m eher am vorderen Ende meiner Wettkampfphase vertreten. Dazu kommt, dass aktuell nur ein WK bei mir in unmittelbarer Nähe angeboten wird. Das wird sicher noch mehr, gerade im Juli rechne ich da schon noch mit zwei Meetings, aber halt nicht planbar. Ich bin auch bereit 2 oder 3-mal nach Augsburg oder Regensburg zu fahren, aber öfter dann auch nicht, gerade wenn es am Wochenende ist, ist mir die Fahrerei dann zu viel Zeitverschwendung. Aktuell sehen die mir bekannten Optionen so aus.
16.6. 3000m München (da muss ich eigentlich laufen, weil es quasi vor meiner Haustüre ist)
17.6. 1500m/5.000m Augsburg (wenn ich am Tag davor laufe ergibt das nicht viel Sinn).
19.6. 1500m/5.000m Regensburg (ergibt das Sinn wenn ich am Mittwoch 3.000m gelaufen bin?, nur für 1.500m nach Regensburg zu fahren ist mental schwierig. In wieweit ergibt ein Doppel-Wk Sinn?)
3.7. 3.000m/5.000m Regensburg (da müsste ich dann eigentlich fast die 5.000m laufen, weil da sicher gutes Feld + Abends, widerspricht aber meinem Aufbauplan).
Juli: Danach rechne ich noch mit zwei Möglichkeiten in München mit jeweils 1.500m und evtl. 3.000m und/oder 5.000m. Wobei das aber Nachmittags sein könnte und dann bei 35 Grad.
4.8. 3.000m Augsburg (den Wk bin ich voriges Jahr gelaufen, gutes Feld und Abends, das würde ich zum Abschluss mitnehmen.)
7.8. 10km Straße Dachau (Wer weiß ob das stattfindet, wäre eine Spontanoption „Just4Fun“)
Und was mache ich da jetzt draus? Meine Hauptziele wären eigentlich 1.500m Sub 4:56 und 5.000m Sub 18:30. Ich will diese Woche mit den spezifischen Einheiten starten und weiß jetzt nicht so Recht mit welchem Fokus ich das angehen soll. Natürlich könnte ich jede Woche eine QTE für 1.500m und eine für 5.000m machen und als dritte QTE einmal Sub 1.500m Pace und einmal oberhalb von 5k Pace. Dann hätte ich alles abgedeckt, aber das ist weder so richtig Fisch noch Fleisch. Alternativ könnte ich auf die 5.000m in Regensburg peaken und dann die 3.000m und die 1.500m als Vorbereitungs-Wk nehmen. Und danach mal schauen was sich so anbietet. Wenn Ende Juli noch 1.500m angeboten werden (was nicht unwahrscheinlich ist) könnte ich nach dem 5.000er schon noch 4 bis 5 spezifische 1500er Einheiten machen. Ist nicht ideal, aber besser als nix ….
Wie gesagt … aktuell noch etwas ratlos ich bin ….
Gestern 20 Min in 4:11 + 10 Min in 4:02 + 5 Min in 3:56 und 3 Min in 3:42 ging ganz gut. Aerobe Seite ist ok und die 6x 150m in 21,4 vom Freitag mit Straßenschuhen kann ich jetzt auch stabil. Geschwindigkeit ist so gut wie nie. Jetzt geht es aber darum die Klinge zu schärfen im mittleren Bereich … diese Woche wollte ich auf jeden Fall mal wieder 800/1500m Pace ansprechen, aber dann brauche eine Progression die auf meine Haupt-Wks ausgerichtet ist.
So liebe Leute ... das war meine Prognose Anfang Mai und was ist draus geworden?
Heute 1.500m und kommenden Mittwoch 3.000m. Gottlob hat sich das jetzt doch seit ein paar Wochen angedeutet, so dass jetzt eine etwas spezifischere Vorbereitung möglich war. Wenn ich die letzten Monate Revue passieren lasse geht jetzt eine Periode von 9 Trainingsmonaten zu Ende welche ich Anfang November relative direkt an mein 10km Rennen in Regensburg gestartet habe. Zu diesem Zeitpunkt bin ich in diesen Faden umgezogen.
Ich habe mich entschlossen vor den Wettkämpfen ein kleines Resumee zu ziehen, weil mit den Ergebnisse schon im Kopf sich gewisse Dinge dann ja färben.
Von November bis Mitte März lief alles perfekt. Ich hatte erstmals eine echte Grundlagenphase, bin viele km gelaufen, hab die Schnelligkeit sauber aufgebaut und mit Krafttraining / Gewichte gestartet. Mein Niveau war sehr gut unter der Berücksichtigung keine spezifischen Einheiten gelaufen zu sein.
Dann kam der schwierige Teil, weil ich den Übergang in der Wk-Phase nicht starten konnte, mangels Wettkämpfen. Ein Jammer aber ich konnte es nicht ändern. Bis Pfingsten habe ich dann versucht "erhaltend" zu arbeiten. Die 6x 150m wurden sauber etabliert, die km gingen (auch zu Gunsten des Rennrads) etwas runter (von 300km auf ca. 230km/Monat) und ich habe versucht beim Tempo einfach etwas zu mischen.
Nach Pfingsten habe ich dann (wie oben angedeutet) voll auf eine spezifische Vorbereitung gesetzt. Sprints und lange Läufe kamen mir etwas zu kurz, da hätte ich gerne etwas mehr erhaltend gearbeitet und auch das Krafttraining war auf ziemlicher Sparflamme, weil es mir oft zu heikel war in Kombination mit den sehr hart gelaufenen Q-Einheiten. Das wäre bei einem sauberen Übergang zwischen den Phasen sicher erstrebenswert diese Fähigkeiten besser mitzunehmen.
Aber am Ende war das den Bedingungen geschuldet (auch privater Natur) und nicht einer fehlerhaften Planung. Ich habe nach meinem Empfinden das bestmögliche aus der Lage gemacht und hoffe zumindest auf etwas Lohn in Form von zwei Bestzeiten, welche sonst vielleicht noch etwas besser hätten ausfallen können.
Ein einziges Defizit / Rätsel habe ich: Ich bin ca. 2kg über meinem üblichen Wk-Gewicht wofür ich noch keine definitive Erklärung habe. Vermutlich ist es eine Kombination aus mehr (Oberkörper-)Krafttraining & Home Office & reduzierter km-Zahl bzw. lange Läufe. radfahren wirkst sich meist nicht so positiv aufs Gewicht aus wie Laufen, warum auch immer ...
Jedenfalls habe ich seit den 3.000m in Ingolstadt es nicht hinbekommen an der Schraube was zu holen. Weiß der Geier warum ...
Heute Abend geht's jedenfalls los und ich bin voll gespannter Erwartung. Das Wetter sieht schon mal perfekt aus und damit sollte einer neuen PB nichts im Wege stehen.
Leider hat es für keinen 5.000m WK gereicht. Wenn der 3.000er nächste Woche gut läuft, dann werde ich evtl noch für ein Time Trial auf die Bahn gehen, um zumindest ein halb-offizielle PB zu laufen.