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Der Leichtathletik Diskussionthread

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4651
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 14:26
CobaltRain hat geschrieben: 10.07.2023, 12:52 Worauf ich hinaus will hatte ich ja oben schon geschrieben :nick:
Warum 10k Bahn immerzu laufen wo dich keiner kennt und wahrnimmt, wenn ich auch Straße marathon laufen kann mit der Option auf Prestige und mehr Aufmerksamkeit. Von reich werden hab ich nie geschrieben, es wäre ein nice to have, wenn es klappen sollte.
Und sonst wird man im laufen nie reich, wenn man nicht top 10 der Welt ist
Wer interessiert sich ausser ein paar Joggern für Marathon? Wenn Du Prestige und Aufmerksamkeit willst, mußt Du auf der Bahn 100 Meter schnell laufen. Lückenkemper versus Mayer - wer ist bekannter? :P
Sehe ich auch so. Vielleicht würde sich das ändern, wenn ein Deutscher einen wichtigeren Marathon (olympisch noch besser) gewinnen würde. Bis jetzt haben das nur Bahnläufer geschafft.

Edit: Ups!!! Uta vergessen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4652
Rolli hat geschrieben: 10.07.2023, 14:34Vielleicht würde sich das ändern, wenn ein Deutscher einen wichtigeren Marathon (olympisch noch besser) gewinnen würde.
Bessere Werbung für den Marathon als Ringer bei der EM geht kaum. Wir sollten uns damit abfinden, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines TV-Zuschauers keinen Marathon mehr hergibt.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4653
ruca hat geschrieben: 10.07.2023, 14:51
Rolli hat geschrieben: 10.07.2023, 14:34Vielleicht würde sich das ändern, wenn ein Deutscher einen wichtigeren Marathon (olympisch noch besser) gewinnen würde.
Bessere Werbung für den Marathon als Ringer bei der EM geht kaum. Wir sollten uns damit abfinden, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines TV-Zuschauers keinen Marathon mehr hergibt.
Stimmt. Ringer auch vergessen. Ich werde älter... :wink:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4654
CobaltRain hat geschrieben: 10.07.2023, 13:47 klar hat 1/4 immer gefehlt beim Sportunterricht damals. Attest, Entschuldigung, Fuß tut weh, Magen Darm, Periode, Kopfweh, Hitze. Die Ausreden waren abenteuerlich.
Bei 30 Schülern (im Schnitt) pro Klasse saßen 7 "Kranke" auf der Bank und haben zugesehen? Und das immer, also in jeder Sportstunde? Sorry, aber das glaube ich dir nicht.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4655
Santander hat geschrieben: 10.07.2023, 15:34 Bei 30 Schülern (im Schnitt) pro Klasse saßen 7 "Kranke" auf der Bank und haben zugesehen? Und das immer, also in jeder Sportstunde? Sorry, aber das glaube ich dir nicht.
Bei uns saßen da fast immer 3-4 (2 davon waren die beiden immer gleichen "Standardmädels", die dann nur teilnahmen, wenn es um die Note ging und dann komplett verk...ckten, der beste Versuch der einen im Weitsprung mit 1,50m ist immer noch legendär und dazu welche, die echt was hatten).

Im Schnitt 6-7 kann ich mir durchaus vorstellen - und in anderen Klassen halt 1-2. Gaußsche Normalverteilung halt.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4656
ruca hat geschrieben: 10.07.2023, 15:43 Bei uns saßen da fast immer 3-4 (2 davon waren die beiden immer gleichen "Standardmädels", die dann nur teilnahmen, wenn es um die Note ging und dann komplett verk...ckten, der beste Versuch der einen im Weitsprung mit 1,50m ist immer noch legendär und dazu welche, die echt was hatten).

Im Schnitt 6-7 kann ich mir durchaus vorstellen - und in anderen Klassen halt 1-2. Gaußsche Normalverteilung halt.
Ich kann durchaus nachvollziehen, was Santander schreibt. Da muss man aber unterscheiden, was war in unsere Jugend und was ist nun in der Jugend unserer Kinder. Ein Freund von mit (Sportlerlehrer) meinte letztlich zu mir: "Du kannst Dir das nicht vorstellen. Bei uns sind ein oder zwei nicht übers Pferd gesprungen. Heute ist die Relation genau umgekehrt." Die Fertigkeiten und das Leistungslevel haben sich zumindest in der Breite deutlich nach unten verschoben.

Dass aber ein wirklich relevanter Teil der Klasse gar nicht am Unterricht teilnimmt, kenne ich so auch nicht. Allerdings kann ich mir das schon vorstellen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4657
Schule hat letztendlich die Aufgabe Wissen / Fähigkeiten zu vermitteln und Leistungsstände zu bewerten bzw. zu prüfen, ob die Schüler die notwendigen Kenntnisse erworben hat.
Im Vordergrund stehen für die Teilnahme an der Gesellschaft notwendige Fähigkeiten, wie Lesen, Mathe usw... sekundäre Fähigkeiten wie Sport / Kunst / Musik etc. können daher nur am Rande berührt werden.

Es ist nicht die Aufgabe der Schule, das Leistungsmaximum oder Spaß an der Sache "Sport" zu vermitteln, dafür gibt es Vereine, Eltern oder Sportinternate / Sportschulen.

Statt Wettbewerb sollte in der Schule viel mehr die Gemeinschaft im Vordergrund stehen... statt, dass Leistungen verglichen werden, sollte dafür gesorgt werden, dass z.B. sportlich stärker Schüler, den schwächeren helfen.

Wer Wettbewerb will geht in den Verein.

Solange innerhalb der Leichtathletik Uneinigkeit wie z.B. die hiesige Bahn vs. Straße-Diskussionen fortbestehen, kann es auch nicht vorangehen. Die Perspektiven als "zweitklassiger" Athlet Vollzeit trainieren zu können scheinen halt in der Leichtathletik nicht wirklich vorhanden. Das kann aber nur der Sport selbst abstellen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4658
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 16:39 Schule hat letztendlich die Aufgabe Wissen / Fähigkeiten zu vermitteln und Leistungsstände zu bewerten bzw. zu prüfen, ob die Schüler die notwendigen Kenntnisse erworben hat.
Im Vordergrund stehen für die Teilnahme an der Gesellschaft notwendige Fähigkeiten, wie Lesen, Mathe usw... sekundäre Fähigkeiten wie Sport / Kunst / Musik etc. können daher nur am Rande berührt werden.
An dem Punkt gibt es sehr sicher unterschiedliche Meinungen. Zumindest ist streitbar, was "am Rande" noch alles einschließt. Ich denke, deutlich mehr als "nix".

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4659
leviathan hat geschrieben: 10.07.2023, 16:48
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 16:39 Schule hat letztendlich die Aufgabe Wissen / Fähigkeiten zu vermitteln und Leistungsstände zu bewerten bzw. zu prüfen, ob die Schüler die notwendigen Kenntnisse erworben hat.
Im Vordergrund stehen für die Teilnahme an der Gesellschaft notwendige Fähigkeiten, wie Lesen, Mathe usw... sekundäre Fähigkeiten wie Sport / Kunst / Musik etc. können daher nur am Rande berührt werden.
An dem Punkt gibt es sehr sicher unterschiedliche Meinungen. Zumindest ist streitbar, was "am Rande" noch alles einschließt. Ich denke, deutlich mehr als "nix".
Rein nüchtern betrachtet, stelle ich halt die Frage, ob die verfügbare Schulzeit sinnvoller eingesetzt ist, wenn Schüler lernen, wie man singt, wann Mozart Geburtstag hatte, warum sich Van Gogh ein Ohr abgeschnitten hat, eine Eisenkugel in einen Sandgrube werfen... oder nicht besser lernen, wie z.B. das Steuersystem oder Wirtschaftswissenschaften funktionieren?

Um es mal ganz provokant zu formulieren:
Sportbewegung gehört in den Verein, Singen in den Chor, Religionsausübung in die Kirche...
Sporttheorie, Notenlesen, Verständnis unterschiedlicher Religionsrichtungen in die Schule...

Viel wichtiger aber in der Realität das Angebot von AGs auszuweiten, Kooperationen von Schule und Verein und das Sportangebot an sich (gesellschaftlich) attraktiver zu machen. Es ist toll wenn ich z.B. sehe wie sich die Kids auf den Sportfesten oder bei den Bambiniläufen austoben, aber die Perspektive davon zu Leben ist halt nicht so rosig, wie z.B. beim Fußball oder im Ausland.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4660
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 14:26
CobaltRain hat geschrieben: 10.07.2023, 12:52 Worauf ich hinaus will hatte ich ja oben schon geschrieben :nick:
Warum 10k Bahn immerzu laufen wo dich keiner kennt und wahrnimmt, wenn ich auch Straße marathon laufen kann mit der Option auf Prestige und mehr Aufmerksamkeit. Von reich werden hab ich nie geschrieben, es wäre ein nice to have, wenn es klappen sollte.
Und sonst wird man im laufen nie reich, wenn man nicht top 10 der Welt ist
Wer intrssiert sich für Leichtathletik?

Wer interessiert sich ausser ein paar Joggern für Marathon? Wenn Du Prestige und Aufmerksamkeit willst, mußt Du auf der Bahn 100 Meter schnell laufen. Lückenkemper versus Mayer - wer ist bekannter? :P
Wer interessiert sich für Leichtathletik? Fußball bekannt? Da musste hin. :P Leichtathletik ist tot, so oder so, Bahn erst recht, daher Straße, wenn schon. Kostet die Zuschauer auch nichts und kann man oft bequem von der Haustür aus ankucken, wenn man da grad wohnt in der Stadt. Lückenkemper kennt man die hier noch? Trainiert die nicht mehr in den USA?

@Santander

Bei 30 Schülern (im Schnitt) pro Klasse saßen 7 "Kranke" auf der Bank und haben zugesehen? Und das immer, also in jeder Sportstunde? Sorry, aber das glaube ich dir nicht.

Doch kommt hin, einer kamen erst gar nicht (früher heim zb), 2,3 Kopfweh, Fuß tut weh, 1 mal wieder Sportberfreiung und 1 hat sich mal wieder in der Umkleide oder Geräteraumversteckt. Nicht immer, aber jenachdem was auf dem Plan stand durchaus möglich

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4661
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 14:26 Lückenkemper versus Mayer - wer ist bekannter? :P
Das liegt aber lediglich an der Aufmerksamkeitsspanne der Journalisten.

Die spannenden Rennen waren andere. Wobei Mayer nicht wirklich Gegenwehr hatte. Alina Reh hat sie mit ihrer Taktik "abgekocht" und bei den Hindernissen war sie mindestens eine Klasse besser als alle anderen.

Am meisten Gefreut hat mich übrigens der Sieg von Katharina Trost über 1500m, das war perfekte Taktik vom ersten Meter an, sie war immer im Schatten von Klein und wusste genau wann diese losziehen würde.

Krass waren natürlich die 5000m Männer, keine Ahnung was Abdilaahi sich gedacht hat, zuerst mit 2:40 den ersten Kilometer raushauen und dann komplett zusammenbrechen, wieder in der Gruppe mitschwimmen, rauslaufen und dann wieder komplett "stehen zu bleiben". Soviel zum Thema Trainieren ohne Trainer.
Witzigerweise habe ich mit jeder Runde gedacht, dass Bremm abreisen lassen muss, aber die letzte Runde war echt der Hammer. Krasses Rennen, von wegen Langstrecke ist langweilig.

Was ich schwach fand waren die Werfer, da ging gar nicht viel. Gerade beim Speerwurf Männer, es tut schon fast weh, wenn man Röhler sich bei 70 m abmühen sieht. Vor allem, beim Einwerfen haben sie alle die 75 m Linie beackert, aber im Wettkampf ging bei keinem was, von Weber abgesehen.

Highlights natürlich der DR von Hartmann, hätte er nicht gejubelt, dann wäre die sub20 drin gewesen, denke ich. Aber auch der MR von Krafzik war ein Highlight. Ohne Rücksicht auf Verluste hat sie bereits nach 150m alle überholt, auch die mit 3 Bahnvorgaben, das war schon ein krasser Leistungsunterschied. Und dann trotzdem voll durchziehen, das fordert schon Respekt ab, da braucht man die richtige Motivation.

Zu den absoluten Leistungen, mag ja sein, dass man früher schneller lief und so weiter. Aber wenn sich die Leute an der Zielline mit allem was sie haben über die Linie werfen, dann ist es für den Zuschauer eigentlich egal wie schnell sie waren, Hauptsache es war megaspannend. Auch was die Rennverläufe zum Teil angeht. Die letzten 50m von Constantin Preis waren der Hammer, ein Meter länger und er hätte gewonnen. Genau wie bei den 200m Damen, Burghardt hätte einen 202m Sprint wohl nicht gewonnen. Auch die 800m Damen waren spektakulär, Kolberg irgendwie tragisch. Aber es hat mich schon gefreut, dass Ammann dann gewonnen hat, sie hatte den meisten Spirit, Hering und Kolberg haben das eher taktisch machen wollen.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4662
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:22
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 14:26 Lückenkemper versus Mayer - wer ist bekannter? :P
Das liegt aber lediglich an der Aufmerksamkeitsspanne der Journalisten.

Die spannenden Rennen waren andere. Wobei Mayer nicht wirklich Gegenwehr hatte.
Nein, es liegt daran, dass niemand die amtierende deutsche Marathonmeisterin Domenica Mayer kennt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4663
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 16:39 Schule hat letztendlich die Aufgabe Wissen / Fähigkeiten zu vermitteln und Leistungsstände zu bewerten bzw. zu prüfen, ob die Schüler die notwendigen Kenntnisse erworben hat.
Im Vordergrund stehen für die Teilnahme an der Gesellschaft notwendige Fähigkeiten, wie Lesen, Mathe usw... sekundäre Fähigkeiten wie Sport / Kunst / Musik etc. können daher nur am Rande berührt werden.
"Lernen braucht Bewegung. Bewegung allgemein und Sport im Besonderen stärken Lernfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Anstrengungswillen. Deshalb hat der Sport in allen Schulen eine große Bedeutung."
https://www.mk.niedersachsen.de/startse ... 54571.html

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4664
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:32
Nein, es liegt daran, dass niemand die amtierende deutsche Marathonmeisterin Domenica Mayer kennt.
Die kenne ich auch, allerdings war die am Wochenende nicht dabei. Vielleicht deshalb kein Bericht zu ihr? Ich dachte du meinst Lea Mayer. Ist ja aber ähnlich.

Edit, des Weiteren, wäre Koko die amtierende Marathonmeisterin, dann wäre die Sachlage wieder anders. Dann wäre MArathon bekannt.


Fällt mir gerade so ein, dann Koko war überall in der Stadt zugegen auf den DM-Plakaten, nur im Stadion war sie leider nicht. Im Gegnsatz zu Lückenkemper, deren Konterfei man nicht zu sehen bekam in der Werbung.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4665
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:37
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:32
Nein, es liegt daran, dass niemand die amtierende deutsche Marathonmeisterin Domenica Mayer kennt.
Die kenne ich auch, allerdings war die am Wochenende nicht dabei. Vielleicht deshalb kein Bericht zu ihr? Ich dachte du meinst Lea Mayer. Ist ja aber ähnlich.
Es ging bei dem Vergleich um die Popularität und das Prestige, die angeblich beim Marathon größer sind als bei der Stadionleichtathletik.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4666
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:41
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:37
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:32
Nein, es liegt daran, dass niemand die amtierende deutsche Marathonmeisterin Domenica Mayer kennt.
Die kenne ich auch, allerdings war die am Wochenende nicht dabei. Vielleicht deshalb kein Bericht zu ihr? Ich dachte du meinst Lea Mayer. Ist ja aber ähnlich.
Es ging bei dem Vergleich um die Popularität und das Prestige, die angeblich beim Marathon größer sind als bei der Stadionleichtathletik.
Die Sache ist eine reine Personenfrage in meinen Augen. Die Sportart ist dabei sekundär. Gerade in Zeiten von Instagram und Co. Du musst nicht gut sein, um dich zu verkaufen, sondern gut sein dich zu verkaufen. Idealerweise am besten natürlich beides.

Wie gesagt, rein hypothetisch, würde Koko Marathonmeisterin werden, was ich durchaus für möglich halte, wenn sie sich darauf konzentrieren würde, dann hätte das ein ganz anderes Standing. Weil es Koko ist, nicht weil es 5000m oder Marathon ist.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4667
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:49
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:41
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:37

Die kenne ich auch, allerdings war die am Wochenende nicht dabei. Vielleicht deshalb kein Bericht zu ihr? Ich dachte du meinst Lea Mayer. Ist ja aber ähnlich.
Es ging bei dem Vergleich um die Popularität und das Prestige, die angeblich beim Marathon größer sind als bei der Stadionleichtathletik.
Die Sache ist eine reine Personenfrage in meinen Augen. Die Sportart ist dabei sekundär. Gerade in Zeiten von Instagram und Co. Du musst nicht gut sein, um dich zu verkaufen, sondern gut sein dich zu verkaufen. Idealerweise am besten natürlich beides.

Wie gesagt, rein hypothetisch, würde Koko Marathonmeisterin werden, was ich durchaus für möglich halte, wenn sie sich darauf konzentrieren würde, dann hätte das ein ganz anderes Standing. Weil es Koko ist, nicht weil es 5000m oder Marathon ist.
Am Besten, Du läufst mit Deinem Zwillingsbruder immer Hand-in-Hand. :wink:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4669
Vor allem die Sportart "Leichtathletik" müsste mal lernen sich selbst zu vermarkten.
Vielleicht mal vermehrt weg vom Stadionevent hin zum City-Event, wie es z.B. beim Stabhochsprung schon geschehen ist.

Warum mal nicht einige Exhibitions mit einer mobilen 200m Bahn (Hallenformat) in verschiedenen Städten mit der Möglichkeit, für Kinder und Jugendliche auch mal mit den "Stars" zu laufen?

Und die Sportler gezielter und medienwirksamer einsetzen um den Sport bekannter zu machen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4670
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:32
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:22
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 14:26 Lückenkemper versus Mayer - wer ist bekannter? :P
Das liegt aber lediglich an der Aufmerksamkeitsspanne der Journalisten.

Die spannenden Rennen waren andere. Wobei Mayer nicht wirklich Gegenwehr hatte.
Nein, es liegt daran, dass niemand die amtierende deutsche Marathonmeisterin Domenika Mayer kennt.
Wäre letzes Jahr fast in Ulm mit ihr gelaufen, sie musste aber krankheitsbedingt absagen damals..

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4671
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:49
Die Sache ist eine reine Personenfrage in meinen Augen. Die Sportart ist dabei sekundär. Gerade in Zeiten von Instagram und Co. Du musst nicht gut sein, um dich zu verkaufen, sondern gut sein dich zu verkaufen. Idealerweise am besten natürlich beides.

Wie gesagt, rein hypothetisch, würde Koko Marathonmeisterin werden, was ich durchaus für möglich halte, wenn sie sich darauf konzentrieren würde, dann hätte das ein ganz anderes Standing. Weil es Koko ist, nicht weil es 5000m oder Marathon ist.
Ja stimmt, hier möchte ich Alicia Schmidt einwerfen :wink:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4672
CobaltRain hat geschrieben: 10.07.2023, 18:14 Ja stimmt, hier möchte ich Alicia Schmidt einwerfen :wink:
Die gestern dritte bei der DM wurde. Die fällt bei mir unter gut bei beidem. Aber taugt natürlich gut als Beispiel im Vergleich zur Siegerin, die da war. Na? Ohne zu googlen, bitte.....

btw. nur Alica!
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4673
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 17:04
leviathan hat geschrieben: 10.07.2023, 16:48
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 16:39 Schule hat letztendlich die Aufgabe Wissen / Fähigkeiten zu vermitteln und Leistungsstände zu bewerten bzw. zu prüfen, ob die Schüler die notwendigen Kenntnisse erworben hat.
Im Vordergrund stehen für die Teilnahme an der Gesellschaft notwendige Fähigkeiten, wie Lesen, Mathe usw... sekundäre Fähigkeiten wie Sport / Kunst / Musik etc. können daher nur am Rande berührt werden.
An dem Punkt gibt es sehr sicher unterschiedliche Meinungen. Zumindest ist streitbar, was "am Rande" noch alles einschließt. Ich denke, deutlich mehr als "nix".
Rein nüchtern betrachtet, stelle ich halt die Frage, ob die verfügbare Schulzeit sinnvoller eingesetzt ist, wenn Schüler lernen, wie man singt, wann Mozart Geburtstag hatte, warum sich Van Gogh ein Ohr abgeschnitten hat, eine Eisenkugel in einen Sandgrube werfen... oder nicht besser lernen, wie z.B. das Steuersystem oder Wirtschaftswissenschaften funktionieren?

Um es mal ganz provokant zu formulieren:
Sportbewegung gehört in den Verein, Singen in den Chor, Religionsausübung in die Kirche...
Sporttheorie, Notenlesen, Verständnis unterschiedlicher Religionsrichtungen in die Schule...

Viel wichtiger aber in der Realität das Angebot von AGs auszuweiten, Kooperationen von Schule und Verein und das Sportangebot an sich (gesellschaftlich) attraktiver zu machen. Es ist toll wenn ich z.B. sehe wie sich die Kids auf den Sportfesten oder bei den Bambiniläufen austoben, aber die Perspektive davon zu Leben ist halt nicht so rosig, wie z.B. beim Fußball oder im Ausland.
Deine Meinung! Nicht meine. "Rein nüchtern betrachtet" sollen die Haupt- und Realschüler nur Teile in der Maschine reinlegen lernen. Mehr brauchen sie nicht, oder?
Kreativität und Leistungsbereitschaft, was man im Sport und "Nebenfächern" erlernt und einübt, ist ein Schatz, was uns noch etwas von den Asiaten (noch) hervorhebt. Weil Teile in die Maschine einlegen können sie jetzt schon schneller und billiger.

Die Vereine sind nicht dafür da die Schwächen in Erziehung zu ersetzen, sondern beim Spezialisieren unterstützen. Man konnte hier auch die Studie zitieren, die Lernvorteile der sportlichen und unsportlichen Kinder untersucht.

Ich möchte immer noch auf die Studie der Adiposa Kindern 2019->2022 hinweisen. Erschreckend, dass man die Rolle der Bewegungsgewohnheit, was man in der Schule erlernen sollte, in der Gesellschaft immer noch nicht akzeptieren ist.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4675
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:41
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:37
bones hat geschrieben: 10.07.2023, 17:32
Nein, es liegt daran, dass niemand die amtierende deutsche Marathonmeisterin Domenica Mayer kennt.
Die kenne ich auch, allerdings war die am Wochenende nicht dabei. Vielleicht deshalb kein Bericht zu ihr? Ich dachte du meinst Lea Mayer. Ist ja aber ähnlich.
Es ging bei dem Vergleich um die Popularität und das Prestige, die angeblich beim Marathon größer sind als bei der Stadionleichtathletik.
Dass Ihr alle Lea Meyer mit "a" statt "e" schreibt, sagt alles über die Popularität der Leichtathletik... :wink:
Und das in einem Spezialisten-Forum...

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4676
JoelH hat geschrieben: 10.07.2023, 17:49 Die Sache ist eine reine Personenfrage in meinen Augen. Die Sportart ist dabei sekundär.
Noch trauriger: Es geht zum größten Teil darum, wie erfolgreich die deutschen international dabei sind.

Beim Fußball sind die Bayern meist international vorne bei und auch wenn derzeit das Gejammer groß ist, ist es gerade mal 9 Jahre her, dass Deutschland Fußballweltmeister wurde - in einer Sportart, wo es nur alle 4 Jahre eine WM gibt. Verpasst wurde aus sportlichen Gründen bisher kein einziges großes Turnier.

Beim Wintersport sind auch deutsche immer mal vorne dabei, auch wenn die Zeit der Seriensiege im Rodeln, Biathlon, Skispringen usw. auch so langsam aber sicher vorbei ist.

Tennis und Formel 1 sind aus der Öffentlichkeit fast komplett verschwunden und man kann hervorragend ohne Pay-TV-Abo leben.

Und sonst? Da sollten eher Sportarten wie Rudern oder Hockey jammern, dass die aus ihren früheren Dauererfolgen so wenig Kapital geschlagen haben. Schwimmen ähnlich, da gab es immer welche die vorne mitmischten und trotzem fand die Sportart gefühlt fast nur zu Olympia statt.

Und in der Leichtathletik? Da gibt es nunmal verdammt viele Disziplinen und in immer weniger davon sind die Deutschen konkurrenzfähig...
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4677
Rolli hat geschrieben: 10.07.2023, 20:24
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 17:04
leviathan hat geschrieben: 10.07.2023, 16:48

An dem Punkt gibt es sehr sicher unterschiedliche Meinungen. Zumindest ist streitbar, was "am Rande" noch alles einschließt. Ich denke, deutlich mehr als "nix".
Rein nüchtern betrachtet, stelle ich halt die Frage, ob die verfügbare Schulzeit sinnvoller eingesetzt ist, wenn Schüler lernen, wie man singt, wann Mozart Geburtstag hatte, warum sich Van Gogh ein Ohr abgeschnitten hat, eine Eisenkugel in einen Sandgrube werfen... oder nicht besser lernen, wie z.B. das Steuersystem oder Wirtschaftswissenschaften funktionieren?

Um es mal ganz provokant zu formulieren:
Sportbewegung gehört in den Verein, Singen in den Chor, Religionsausübung in die Kirche...
Sporttheorie, Notenlesen, Verständnis unterschiedlicher Religionsrichtungen in die Schule...

Viel wichtiger aber in der Realität das Angebot von AGs auszuweiten, Kooperationen von Schule und Verein und das Sportangebot an sich (gesellschaftlich) attraktiver zu machen. Es ist toll wenn ich z.B. sehe wie sich die Kids auf den Sportfesten oder bei den Bambiniläufen austoben, aber die Perspektive davon zu Leben ist halt nicht so rosig, wie z.B. beim Fußball oder im Ausland.
Deine Meinung! Nicht meine. "Rein nüchtern betrachtet" sollen die Haupt- und Realschüler nur Teile in der Maschine reinlegen lernen. Mehr brauchen sie nicht, oder?
Kreativität und Leistungsbereitschaft, was man im Sport und "Nebenfächern" erlernt und einübt, ist ein Schatz, was uns noch etwas von den Asiaten (noch) hervorhebt. Weil Teile in die Maschine einlegen können sie jetzt schon schneller und billiger.

Die Vereine sind nicht dafür da die Schwächen in Erziehung zu ersetzen, sondern beim Spezialisieren unterstützen. Man konnte hier auch die Studie zitieren, die Lernvorteile der sportlichen und unsportlichen Kinder untersucht.

Ich möchte immer noch auf die Studie der Adiposa Kindern 2019->2022 hinweisen. Erschreckend, dass man die Rolle der Bewegungsgewohnheit, was man in der Schule erlernen sollte, in der Gesellschaft immer noch nicht akzeptieren ist.
OT:
Offen gesagt, bin ich kein Freund von der Trennung in Haupt- / Realschule und Gymnasium. Ich persönlich würde ein Schulsystem bevorzugen, dass bis zu einem gewissen Punkt allen die wichtigsten Grundlagen vermittelt und dann den Schülern eine Spezialisierung nach Stärken und Schwächen bzw. Neigung und Talenten ermöglicht (ähnlich Wirtschafts- oder technisches Gymnasium oder Werksrealschule).
Kunst/Kultur/Sport/Handwerk/Medizin/BWL etc. müssten imho im Schulsystem noch stärker gefördert werden, aber die Ressourcen (Lehrer/Zeit/Mittel etc. ) sind nunmal begrenzt.
Schule ist genauso wenig dafür da Schwächen in der Erziehung zu ersetzen, wie die Vereine. Erziehung ist primär Eltern-/Familiensache, aber die Realität ist nunmal, dass auch Schule und Vereine, sowie der gesamte Rest der Gesellschaft Einfluss auf die Entwicklung jedes einzelnen haben.
Der Antrieb sich zu bewegen und kreativ zu sein, muss durch die Erziehung und jeden einzelnen selbst kommen, Kindergarten/Schule/Vereine kann nur fördern.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4678
MS123 hat geschrieben: 10.07.2023, 17:04 Um es mal ganz provokant zu formulieren:
Sportbewegung gehört in den Verein, Singen in den Chor, Religionsausübung in die Kirche...
Sporttheorie, Notenlesen, Verständnis unterschiedlicher Religionsrichtungen in die Schule...
Die Kinder, die in Ihrer Freizeit z.B. eh schon nichts mit Musik zu tun haben, sollen dann deiner Meinung nach in der Schule ernsthaft lernen Noten zu lesen?
Ok, deine Meinung.
Mit einer solchen Überzeugung bekommt man dann den letzten Sport- und Musikmuffel vergrault. Na dann Glückwunsch dazu.

Notenlesen fand ich selbst als musikbegeistertes Kind sch..e und habe es nur gemacht, weil es beim (privaten) Musikunterricht halt normal war sowas zu lernen.

MusiklehrerInnen haben mMn vielmehr die Aufgabe Begeisterung für Musik zu entfachen.
Z.B. die Kids anleiten wie man einen eigenen Song schreibt und sowas halt. Wie man mit einfachen Mitteln Instrumente selber erstellt und damit Musik macht. Kreativität entickeln. Alles, was Spaß macht.

Ich weiß natürlich auch, dass man damit nicht jeden SchülerIn erfolgreich einfängt. Aber auf jeden Fall besser als mit Musiktheorie...

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4679
RunSim hat geschrieben: 11.07.2023, 08:27 [..] sollen dann deiner Meinung nach in der Schule ernsthaft lernen Noten zu lesen?

[..]
MusiklehrerInnen haben mMn vielmehr die Aufgabe Begeisterung für Musik zu entfachen.
Z.B. die Kids anleiten wie man einen eigenen Song schreibt und sowas halt.

[..]

Ich weiß natürlich auch, dass man damit nicht jeden SchülerIn erfolgreich einfängt. Aber auf jeden Fall besser als mit Musiktheorie...
Vorweg, ich habe mit Musik gar nichts am Hut. Man kann mich also als unvoreingenommen ansehen. Ich mag Musik, habe aber auf dem Gebiet keinerlei Talent. Ist also ähnlich wie mit dem Laufen, nur dass ich erst gar nicht versuche ein Instrument zu spielen.

Ob es wohl Musik(anten)foren gibt? Müsste ich mal googlen. 😂😂

Aber zurück zum Thema. Ich denke du widersprichst dir hier selbst. Ich habe vor einigen Wochen einen Vortrag zum Thema Filmmusiken gehört. UNd dabei ging es um Akkorde und bestimmte Tonabstände, die essenziell sind und die sich in den einzelnen Filmmusiken sehr stark ähneln, alle einem ähnlichen Muster folgen und trotzdem unterschiedliche Ergebnisse bringen.

Dabei ging es unter anderem um die Themas von Star Wars und Star Trek, aber auch Indiana Jones. Für mich war das sehr verblüffend, wie der Dozent die "vereinfachten" Noten an die Wand warf und dazu die Musik einblendete. Man konnte das sofort assoziieren. Vor allem war sofort klar, man muss vielleicht nicht die Noten genau kennen, aber wenn man die Theorie dahinter verstanden hat, dann kann man sowas fast im Handumdrehen selbst machen.

Wenn du also vorschlägst, dass die Kinder eigene Songs schreiben sollen, dann musst du ihnen doch zunächst das Basishandwerkszeug mit an die Hand geben. Denn nur so rum funktioniert es. Andersrum eher nicht.

Bestes Beispiel "Modern Talking". Die haben im Prinzip immer das gleiche Thema variiert, weil es funktioniert hat, und die Texte etwas verändert. Aber eigentlich war deren Erfolgsschema immer das gleiche Lied in leichten Variationen immer wieder neu zu verkaufen.

Von daher, ohne Notenkentnisse/Musiktheorie keine guten Ergebnisse.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4680
Sorry, falls meine Aussagen hier etwas missverständlich formuliert waren.

In den früheren Bildungsphasen (Kita/Vorschule/Grundschule/ evtl. noch Anfang weiterführende Schulen) muss natürlich die Förderung von Bewegung, Kreativität, Entfaltungsdrang etc. im Vordergrund der Ausbildung stehen. Spielerisches Lernen, Ausflüge, Sportfeste, Werken etc. sollten hier im Vordergrund stehen um den Grundstein für die spätere fortgeschrittene Bildung zu legen.

Später, in den weiterführenden Schulen, liegt aber nunmal der Bildungsschwerpunkt auf anderen Gebieten, was letztlich auch notwendig ist. Der Grundbildungsplan muss sich eben daran orientieren, was für die Gesellschaft wichtig ist und man hat eben nur begrenzte Ressourcen für die Umsetzung des Lehrplans.

Ja, ich bin der Meinung, dass man z.B. von 14-15 Jährigen Gymnasiasten schon durchaus erwarten kann, ihren Bewegungsdrang oder Kreativität über ein gewisses Maß hinaus selbst zu organisieren und dass die Schulen hierbei nicht Händchen halten müssen.
Die Schulen können fördern, z.B. durch AGs, durch Kooperationen mit Vereinen oder durch Schwerpunktangebote.

Ich erachte Veranstaltungen wie die Bundesjugendspiele, Stadtschulmeisterschaften, Sportturniere zwischen den Schulen für genauso wichtig, wie z.B. Chorsingen, Astronomie-AGs etc., wenn aber aufgrund mangelnder Ressourcen Abstriche gemacht werden müssen, trifft es diese halt zuerst.
In einer Grundschule mag das fatal sein, ein Teenager muss das aber - wenn er will - auch durch Antrieb von Eltern, soziales Umfeld - selbst ausgleichen können.
Wobei man auch konstatieren muss, dass heute halt das Angebot an "bewegungsarmen" Alternativen wie eSports, Computerspiele viel höher ist als früher.

Wie gesagt, ich fände es besser weiterführende Schulen mit Schwerpunkten auszustatten, damit die Jugendlichen sich nach ihren Neigungen bilden können und die Praxis auch in der Schule nicht zu kurz kommt. Das setzt aber auch voraus, dass die Lehrer entsprechende Mittel und Voraussetzungen bekommen und nicht z.B. in den großen Ferien "entlassen" werden.

Auch hier gilt... den Beruf attraktiv machen... genauso wie der Sport sich selbst attraktiv machen muss...

Zu meiner Zeit waren noch Sportvereine an den Schulen, haben Schnupperkurse angeboten, für Aktivitäten in den Ferien geworben... ich weiß ehrlicherweise nicht, ob das noch heute so ist... aber z.B. bei einigen Stadtläufen sind auch immer wieder Schulmannschaften dabei... bei den Bahnveranstaltungen sehe ich das seltener.
Warum nicht z.B. kleinere Bahnveranstaltungen in Kooperation mit Schulen machen und neben den Läufen mit Startpasspflicht, ein paar offenen Läufe mit anbieten?

@JoelH: ich denke @RunSim meint was anderes... in der kindlichen Phase ist die Praxis wichtiger als die Theorie... Kinder lernen durch aktives Tun, durch ausprobieren und einfach machen... das muss gefördert werden bevor dann ab einem gewissen Punkt die Theorie hinzukommt. Klar braucht man i.d.R. die (theoretischen) Basiswerkzeuge um z.B. ein Lied zu schreiben... vorher kommt aber die (kreative) Experimentalphase, die erstmal die Begeisterung und Kreativität für die Sache ausbildet.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4682
@JoelH
Das Problem, was ich jetzt habe, ist jetzt dir als Nicht-Musiker zu erklären, wie ich das als Lehrer anstellen würde ;-)

Prinzipiel hast du Recht, aber auch wieder nicht ;-)
1. benötigt man nicht zwingend Notenkenntnisse oder musiktheoretische Kenntnisse um Songs zu schreiben
2. aaaber, es wäre nicht verkehrt, wenn man das drauf hat, wenn man Songwriting professionell betreibt.

Ich kenne viele Musiker aus meinem Umkreis, die keine Noten lesen können und von Musiktheorie sowas von gar nichts verstehen.
und trotzdem schreiben sie gute eigene Songsin Ihrem Genre.


Für meinen schulischen Ansatz braucht es einen halbwegs kreativen MusiklehrerIn. Daran scheitert es wahrscheinlich oftmals (wenn ich da an meine eigene Schulzeit zurückblicke...).

Ich würde das als Lehrer quasi "halbmodular" aufbauen. Quasi die Schüler in den Prozess des Songwritings einbauen und dann in Gruppen bestimmte Aufgaben erledigen lassen.
Z.B. zunächst fragen, welches Genre sie bedienen wollen und dann durch geschickte Fragen dazu bringen den eigenen Song peu a peu aufzubauen.
Im besten Falle läuft das (nur gaaaanz kurz angerissen) so:
Welches Musikgenre findet ihr denn gut? "Rap"
Ok, was verbindet ihr denn mit guter Rapmusk? "Fette Beats, fetter Bass und coole Texte"

Und dann erstellt man quasi eine Anleitung für einen Rapsong.
Erst den Schlagzeug-Beat. Vielleicht traut sich einer der Kids zu beatboxen und übernimmt dann den Schlagzeug-Part.

Dann übernimmt ein Teil der Kids diese "Echos/Antworten" (kA, wie sich das beim Rappen nennt).
Wenn der Hauptrapper etwas sagt, dann kommt in den Sprechpausen ja oft sowas wie "ja klar, check das out" oder sonst so kleine Einsätze. Das übernehmen dann auch ein paar Kids.

Dann zur Unterstützung der Beats ein paar kleine Rhythmus-"Instrumente", die man leicht bedienen kann. Rasseln, Tambourine etc.

Akkorde, Melodien wird wahrscheinlich der Lehrer auf dem Klavier oder Gitarre selber übernehmen, wenn keiner der SchülerInnen sowas kann.
Ein weiterer Teil der Klasse übernimmt dann die Aufgabe den Text zu erstellen. Erstmal ein Thema suchen, dann einfach nur wild Assoziationen dazu aufschreiben, dann thematisch etwas vorsortieren. Dann erstellt man die Hoo. Also das, was den Song textlich prägt. Das kann sowas sein wie "Endlich Ferien!!!"
Und darauf baut man dann den kompletten Text auf:

Heute ist zu heiß, was soll der ganze Sch...ß? Alle geh´´ n ins Schwimmbad, nur ich häng hier noch ab. Viel besser is doch chillen mit den Friends...Endlich Ferien... (Echo: jaaaaa, nichts wie raus hier!!!)

Das Ganze jetzt nur kurz angerissen. So ein Projekt wird in der Praxis ein paar Monate dauern.
Wenn man z.B. merkt, dass einige Kids Bock auf Instrumente bauen haben, so what, dann macht man daraus halt eine Gruppe, die sich darum kümmert.
Ggf sind meine Ansprüche an qualifizierte Lehrpersonen im Musikbereich zu hoch, aber unmöglich ist sowas nicht ;-)

Natürlich muss man bei der Vorplanung sich auch mal mit den Kids Musik aus dem entsprechenden Genre anhören und darüber sprechen, warum der ein oder andere Song gut ist, warum er ins Ohr geht, was ihn so einzigartig macht etc.
Und natürlich darf da auch mal Theorie mit reinspielen. Aber es sollte mMn nie zu weit von der Praxis weggehen.

Daher braucht man für sowas keine eigenständige Unterrichtseinheit Notentherie oder so.

Die SchülerInnen, die völlige Muskfreaks sind, werden die theoretischen Kenntnisse in ihrer Freizeit beim privaten Musikunterricht erlernen.


(Und auch beim Sportunterricht ist es durchaus möglich motivierenden Sportunterricht zu gestalten.)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4683
RunSim hat geschrieben: 11.07.2023, 09:50
[..]
(Und auch beim Sportunterricht ist es durchaus möglich motivierenden Sportunterricht zu gestalten.)
Um mal den Bogen zurück zum Sport zu schlagen. Genau in dem, was du beschreibst, sehe ich - mit - das größte (gesellschaftliche) Problem. Theorie macht keinen Spass, aber Theorie ist die Essenz aus dem alles entsteht.

Das was du schilderst lässt sich ja sehr gut und leicht in Mannschaftssport(unterricht) übertragen. Klar kann ich in jeder Sportstunde die Kids Fussball spielen lassen. Aber was bringt dass, ausser Spass? Selbst Fussball ist mehr als wenn 22 Leute einem runden Leder hinterher hetzen. Was man sehr gut daran erkennt, dass die Thekenkicker eben keine Chance haben gegen echte Fußballer. Weil ihnen das theoretische Training fehlt. Wer das Handwerkzeug nicht hat, im Fussball also einen geraden Pass zu spielen, diesen möglichst noch so, dass der Ball auf der Wiese bleibt und nur so hart ist, dass er bis zum Mann kommt. Und das muss man dann eben üben. Das lernt man nicht durch - einfach - spielen.

Genau wie man nicht schnell laufen lernt, wenn man nie schnelle Intervalle macht, sondern einfach nur 3 Stunden in den Wald geht locker joggen.

Die Kinder sollen in der Schule keinen Spass haben, die sollen was lernen für das Leben. Denn das Leben ist in der Regel kein Spass. sondern vor allem Arbeit.

Aber wenn man dann liest, dass Bundesjugendspiele abgeschafft werden, überhaupt Wettkampf verpöhnt ist, weil dann ja auch irgendeiner verliert....sorry da hört es für mich auf. Denn das mag die Welt von alternativen Hippies sein, aber die Realität sieht anders aus, da gewinnt man oder man verliert, aber die Zeit der überbordenden Almosen für jeden sind vorbei.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4684
Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.

Ich finde eher die Schule sollte das Gemeinschaftsgefühl stärken, vermitteln wie die Besseren die Schwächeren unterstützen zum Wohle Aller.
Selbst in der jetzigen Form sind die BJS kein Wettkampf, weil am Ende interessiert es doch nicht ob man erster, zweiter oder dritter ist, sondern nur welche Ergebnisse erzielt.

Das Problem ist vielmehr, dass Leute nicht in der Lage sind Schwächen zu akzeptieren und z.B. eine "schlechte" Leistung bei den BJS einfach hinzunehmen und daraus zu lernen . Es fehlt die Fähigkeit Schwächen einfach hinzunehmen und sie in Stärken zu wandeln.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4685
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 10:29 Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.
Deshalb würde ich es gut finden, wenn in der Schule im Sport keine absoluten Leistungen bewertet würden, sondern Fortschritte, also vergleich mit dem früheren selbst.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4686
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 10:29 Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.
Und warum sollte man sich nicht vergleichen?

Übrigens eine der grundlegenden Instinkte der Welt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4687
kalue hat geschrieben: 11.07.2023, 10:35 Deshalb würde ich es gut finden, wenn in der Schule im Sport keine absoluten Leistungen bewertet würden, sondern Fortschritte, also vergleich mit dem früheren selbst.
Gute Idee, aber nur sehr schwierig umzusetzen. Kinder sind ja nicht dumm und wie wird man am einfachsten besser? Na, wenn man am Anfang gar nix kann. Und schon kannst du gigantische Fortschritte bringen.

In vereinfachten Zahlen.

Kandidat A läuft gerne steht am Anfang bei 3:12 für 800m und landet zum Ende hin bei 2:48.
Kandidat B ist "clever" und läuft in der ersten Wertungsrunde 7 Minuten. In der zweiten 3:30 Minuten

War jetzt B wirklich besser? Sportlich nicht. Aber er hat verstanden wie man das System betrügt.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4688
kalue hat geschrieben: 11.07.2023, 10:35
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 10:29 Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.
Deshalb würde ich es gut finden, wenn in der Schule im Sport keine absoluten Leistungen bewertet würden, sondern Fortschritte, also vergleich mit dem früheren selbst.
Ich nicht.
Wozu überhaupt Wettkämpfe?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4689
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 09:22
Wie gesagt, ich fände es besser weiterführende Schulen mit Schwerpunkten auszustatten, damit die Jugendlichen sich nach ihren Neigungen bilden können und die Praxis auch in der Schule nicht zu kurz kommt. Das setzt aber auch voraus, dass die Lehrer entsprechende Mittel und Voraussetzungen bekommen und nicht z.B. in den großen Ferien "entlassen" werden.

Auch hier gilt... den Beruf attraktiv machen... genauso wie der Sport sich selbst attraktiv machen muss...

Die Diskussion ob es Schulen mit Schwerpunktpädagogik geben soll, gibt es vermutlich schon seit 100 Jahren.

Das Problem mit den Schwerpunkten sehe ich darin, dass sich Kinder und Jugendliche körperlich und psychisch entwickeln.
Das was bis zum 12.Lebensjahr interessant war oder wo es Talent gab, muss nach der Pubertät nicht mehr von Bedeutung sein.
Ausserdem stellt der Arbeitsmarkt nicht immer die Jobs zur Verfügung, die der Einzelne braucht um seine Fähigkeiten/Talente verwirklichen zu können.

Von daher muss die Schule ein breites Spektrum abdecken, damit die Schüler überhaupt die Möglichkeit bekommen zu bemerken wo ihre besonderen Fähigkeiten liegen.

Aus meiner Zeit an einer Oberschule, weiß ich wie sehr den Lehrern das Klischee anhängt in den Ferien ständig Urlaub machen zu können.
In der Regel bereiten sich die Lehrer auf das neue Schuljahr vor, überprüfen die neuen Rahmenlehrpläne oder besuchen Fort- und Weiterbildungsseminare.

Das größte Problem ist an den Schulen immer noch die fehlende Technik.
Am Gmnasium meiner Kinder wurde nach dem 1. Corona-Jahr mit Hilfe von Bundesmitteln Laptops angeschafft und das Wlan-Netzt der Schule ausgebaut.
Benutzt worden ist beides bis heute noch nicht.
1. Ist nicht geklärt wer für die Wartung und Softwarepflege der Laptops verantwortlich ist.
2. Sind Haftungsfragen nicht geklärt.
3. Gibt es kein Personal und keine Budget, welches bei Ausfall der IT-Technik zur Verügung steht.

Ja, natürlich brauchen wir eine bessere Lehrerausbildung, aber diese darf in unserem Staat nichts kosten und da hört dann oft schon die attraktivität des Lehrerberufes auf.


Schon in meiner Kindheit waren Fächer wie Sport, Musik, Geschichte und Erdkunde, die Fächer die als erstes ausfielen, wenn es Personalnot an der Schule gab.
Darum waren die Lehrkräfte auf den "Nebenfächen" nicht selten die, die am wenigsten motiviert waren.
Wie sollen solche Lehrer Schüler für ihr Fachgebiet begeistern?

Ich war als Jugendlicher groß, schlank mit großen Bewegungsdrang.
Was ich absolut nicht konnte, waren aber Sportarten bei denen es auf Schnellkraft ankam.
Egal wie sehr ich mich auch anstrengte, beim 50m rennen tudelte ich immer als einer der letzten über die Ziellinie.
Von meinen Lehrern hörte ich meistens bloß den Spruch:" Du musst dich mehr anstrengen ..."
Erst in den letzten Jahren der Oberschule, bekam ich einen kompetenten Lehrer, der mir was von genetisch festgelegten Verhältniss zwischen schnell und langsam kontraktierenden Muskelfasern erzählte und der meinte, ich würde nie 50m in einer respektablen Zeit laufen können, meine Stärke wäre eher die Langstrecke.
Ab dem Tag durfte ich statt 50m spints beliebig oft die 3000m um den Sportplatz rennen - lange zu rennen war für mich das einfachste und ich war dankbar nicht mehr sprinten zu müssen.

30 Jahre später kam mein Sohn aus der Grundschule weinend nach Hause und erzählte mir, dass seine Sportlehrerin in vor den gesamten 2 Klassen beschimpft hätte, er solle sich gefälligst beim Sprint anstrengen ...
Das waren genau die Erfahrungen, die ich als Kind durch unfähige Sportlehrer nur zu gut kannte.
Ergebnis war, dass mein Sohn nie mehr bereit war in einem Verein Sport zu machen.

Wie kann ein Sportlehrer einen Schüler wegen fehlenden Talentes maßregeln?
Wer solche Sportlehrer hat, braucht sich über fehlende Nachwuchssportler nicht wundern.
Zuletzt geändert von klnonni am 11.07.2023, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4690
Rolli hat geschrieben: 11.07.2023, 10:47
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 10:29 Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.
Und warum sollte man sich nicht vergleichen?

Übrigens eine der grundlegenden Instinkte der Welt.
Vergleichen kann in gewissen Rahmen dazu führen, dass "schwächere" Charaktere noch mehr abrutschen. Wenn das Selbstwertgefühl nicht stimmt, können Vergleiche schnell in eine Abwärtsspirale führen.
Klassisches Beispiel, der etwas soziale Außenseiter, der dann auch noch vom Lehrer gesagt bekommt "Nimm dir mal ein Beispiel an Schüler XYZ"... oder die Schüler, die den anderen hänseln, weil er nicht so sportlich ist.

Wenn mir sowas aber am A*** vorbeigeht, weil die erzielte Leistung mir(!) ausreicht und ich(!) damit zufrieden bin - ohne Vergleich - kann ich aus der Leistung wieder Selbstbewußtsein holen.

Wettkampf und Vergleich ist per se nichts schlechtes... an manchen Stellen aber unangebracht.
Konkurrenzkampf zu lernen ist notwendig und Teil der sozialen Bildung aber zuviel davon kann auch kontraproduktiv sein.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4691
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 10:29 Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.

Ich finde eher die Schule sollte das Gemeinschaftsgefühl stärken, vermitteln wie die Besseren die Schwächeren unterstützen zum Wohle Aller.
Selbst in der jetzigen Form sind die BJS kein Wettkampf, weil am Ende interessiert es doch nicht ob man erster, zweiter oder dritter ist, sondern nur welche Ergebnisse erzielt.

Das Problem ist vielmehr, dass Leute nicht in der Lage sind Schwächen zu akzeptieren und z.B. eine "schlechte" Leistung bei den BJS einfach hinzunehmen und daraus zu lernen . Es fehlt die Fähigkeit Schwächen einfach hinzunehmen und sie in Stärken zu wandeln.
Genau, das ist ja auch ein Punkt. Bei den BJS wird ja auch nicht Gegeneinander bewertet sondern Punktzahlen. Von demher steht da jetzt schon nicht der Wettkampf im Vordergrund. Wenn ich dann lese, dass in Zukunft die 20% besten einer Schule eine Ehrenurkunde bekommen sollen, was ist das denn für ein Quatsch? Bekommen dann auch genau die besten 20% eine 1 in Mathe?

Mich hat beim Sportfest an ein paar Stellen einfach der mangelnde Enthusiasmus bei ein paar Erwachsenen gestört. Allgemein möchte ich aber eine große Lanze für die Grundschule brechen. Ich bin zwar auch früher ganz gerne zur Schule gegangen, muss aber sagen, da hat sich einiges (positiv) entwickelt seit meiner Zeit. Was man lernt ist zwar im Wesentlichen noch gleich (Lesen, Schreiben, Rechnen), beim Wie hat sich aber schon einiges getan. Ist zwar immer etwas von der konkreten Lehrer*in abhängig, aber im Kern finde ich gut wie da gearbeitet wird. Beispielsweise wird viel darauf geachtet bessere mit schlechteren Schüler*innen zusammen zu bringen und die Kinder erklären dann gewisse Dinge. Davon profitiert der/die bessere Schüler*in auch enorm, habe ich den Eindruck.

Problematisch sind teilweise eher die Eltern. Wir haben eine sehr motivierte Lehrerin und da wird sich dann vereinzelt über zu viele Hausaufgaben, Ferienhefte usw. usf. beklagt und die Rechtslage analysiert. Und das sind dann aber tendenziell genau die Kinder denene es gut tun würde etwas mehr zu üben.

Und ich frage mich was für ein Vorbild ich meinen Kindern bin, wenn ich sofort wenn mir etwas nicht pass nach einem (rechtlichen) Ausweg suche. Vor allem (das finde ich ganz schlimm) statt einfach mal mit der Lehrerin zu sprechen und das Problem zu schildern. Da haben manche Eltern dann Angst, dass so ein Gespräch sich negativ für das Kind auswirkt. Sowas macht mich dann ziemlich perplex.

Meine Wahrnehmung ist, dass die Schere schon in der Grundschule dermaßen schlimm auseinander geht, dass ein/e Lehrer*in da kaum mehr eine Chance hat. Das zeigt auch die Notwendigkeit wirklich guter Kindergärten mit fähigen und gut bezahlten Erzieher*innen.

So und jetzt Schluss mit Off-Topic von meiner Seite.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4692
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 11:00 Wettkampf und Vergleich ist per se nichts schlechtes... an manchen Stellen aber unangebracht.
Konkurrenzkampf zu lernen ist notwendig und Teil der sozialen Bildung aber zuviel davon kann auch kontraproduktiv sein.
Das ganze Leben ist ein Vergleich.

Das Problem liegt nicht darin im Wettkampf zu velieren, sonden zu lernen waum etwas so ist wie es ist und zu lernen mit seinen Stärken und Schwächen umzugehen.

Siehe mein Beispiel oben.
Ich wa immer der "Lahme", kam immer als letzter über die Ziellinie.
Solange die Lehrer mir immer erklärten, ich müsste mich mehr anstrengen, fühlte ich mich mies, minderwertig und einfach nur zu blöd zum Sprint.

Als mich nach Jahren ein Lehrer zur Seite nahm und mir erklärte warum ich nicht sprinten kann, war es mir plötzlich egal ob ich letzter wurde.
Ich wusste, ich war anders und ich wusste warum ich anders war. Gleichzeitig zeigte mir der Lehrer auf, dass ich zwar nicht sprinten kann, aber (fast) beliebig lange rennen laufen kann und lange noch Laufe, wenn die super Sprinter bereits am Boden liegen.

Und das ist es, was fehlt.
In den Bundesjugendspielen und anderen schulischen Wettkämpfen werden die Kinder mit ihren Platzierungen allein gelasssen.
Zu solchen Veranstaltungen gehört nicht nur eine bessere Vorbereitung sondern auch eine Nachbereitung, damit die Kinder erkennen warum ihre Platzierung so war.
Zuletzt geändert von klnonni am 11.07.2023, 11:37, insgesamt 5-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4693
klnonni hat geschrieben: 11.07.2023, 10:50 Von daher muss die Schule ein breites Spektrum abdecken, damit die Schüler überhaupt die Möglichkeit bekommen zu bemerken wo ihre besonderen Fähigkeiten liegen.
Jupp. Und dazu den Schülern auch die Chance geben, Sportarten zu lassen, die ihnen schlichtweg nicht liegen.

Ich weiß z.B. nicht, wie oft wir mit Volley- und Basketball gequält wurden. Oder Turnen am Reck. Oder Kästenspringen.
Hätte ich gerne alles gestrichen für eine weitere Stunde Schwimmen. Oder gerne auch Badminton (gab es später als Wahlkurs).

Und sogar das Laufen wurde extrem stiefmütterlich behandelt. 2-3x "Training" (man musste ja auf gutes Wetter warten, wir hatten nur eine schlechte Aschebahn) und dann ging es auf Note. Was außer Talent wurde da eigentlich geprüft?
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4694
Um mal auf das Topic zurückzukommen,im Bezug auf den Wettbewerb und den Vergleich gegeneinander.

Auch wenn Rolli zurecht sagt, die absoluten Leistungen waren bei der DM nicht immer da. Das ist korrekt. Auf der anderen Seite gab es aber eine Unmenge an SB und PBs. Was schon auch für die Theorie spricht, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, sprich, wenn da plötzlich einer da ist, der noch schneller läuft, dann läuft man selbst eben auch schneller. Weil man einen Anreiz hat.

Das spricht schon eindeutig für Wettkampf, um sich zu verbessern auch wenn es nur eine persönliche Verbesserung ist. Und ich bin mir sicher, dass weder Abuaku noch Preis auf den zweiten Rang der ewigen deutschen Bestenliste vorgerückt wären, wenn sie sich nicht gegenseitig zu dieser Zeit gepushed hätten. Und auch die drei folgenden Plätze waren PBs. Ich glaube nicht, das die diese Leistungen in einem einsamen Rennen geschafft hätten.
Bild
Über mich
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4695
JoelH hat geschrieben: 11.07.2023, 11:26 Das spricht schon eindeutig für Wettkampf, um sich zu verbessern auch wenn es nur eine persönliche Verbesserung ist. Und ich bin mir sicher, dass weder Abuaku noch Preis auf den zweiten Rang der ewigen deutschen Bestenliste vorgerückt wären, wenn sie sich nicht gegenseitig zu dieser Zeit gepushed hätten. Und auch die drei folgenden Plätze waren PBs. Ich glaube nicht, das die diese Leistungen in einem einsamen Rennen geschafft hätten.
Pushen ist immer gut, auch im Training. Darum finde ich starke Trainingsgruppen gut, statt immer nur im eigenen Saft zu schwimmen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4696
ruca hat geschrieben: 11.07.2023, 11:14
klnonni hat geschrieben: 11.07.2023, 10:50 Von daher muss die Schule ein breites Spektrum abdecken, damit die Schüler überhaupt die Möglichkeit bekommen zu bemerken wo ihre besonderen Fähigkeiten liegen.
Jupp. Und dazu den Schülern auch die Chance geben, Sportarten zu lassen, die ihnen schlichtweg nicht liegen.

Ich weiß z.B. nicht, wie oft wir mit Volley- und Basketball gequält wurden. Oder Turnen am Reck. Oder Kästenspringen.
Hätte ich gerne alles gestrichen für eine weitere Stunde Schwimmen. Oder gerne auch Badminton (gab es später als Wahlkurs).

Und sogar das Laufen wurde extrem stiefmütterlich behandelt. 2-3x "Training" (man musste ja auf gutes Wetter warten, wir hatten nur eine schlechte Aschebahn) und dann ging es auf Note. Was außer Talent wurde da eigentlich geprüft?
Genau. Auch sollen wir mal die Kinder in Ruhe lassen, wenn sie Mathe, Deutsch, Geschichte und überhaupt... nicht lernen wollen. Den liegt das einfach nicht.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4697
Aber, um beim Sport zu bleiben, hier ist ein Beispiel, wie weltfremd Eure Diskussion ist.

Vor 2 Wochen ist eine Mama mit einem Jungen zu mir gekommen und hat sie gefragt, ob der Junge bei uns trainieren kann. Sie hat die Erfolge der Gruppe in der Zeitung gesehen und der Junge hat eine sehr gute Ausdauer und will für Straßenwettkämpfe trainieren. Am Besten 10km.

Jaja... habe ich gesagt und sie auf die Kindergruppe in unserem Verein verwiesen. Der Junge ist SIEBEN !!!!
Ob sie das Angebot annimmt weiß ich nicht, weil sie zuerst etwas beleidigt war (ja, ich habe auch erklärt warum Kindergruppe)

Nun, es ist ein Verein. Man kann das Angebot annehmen oder sein lassen. Die Schule dagegen hat aber die Pflicht alle Kinder mitzunehmen und alle Kinder Fördern und Fordern.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4700
Rolli hat geschrieben: 11.07.2023, 10:47
MS123 hat geschrieben: 11.07.2023, 10:29 Schule - aber auch z.B. Bundesjugendspiele - müssen kein Wettkampf sein, denn am Ende zählt nur das Ergebnis, dass am Ende für mich rauskommt. Klar vergleicht man sich, aber schlussendlich zählt mein Ergebnis nur für mich... ich habe nichts davon, wenn ich besser oder schlechter als die anderen bin. Wenn ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden bin, reicht das aus.
Und warum sollte man sich nicht vergleichen?

Übrigens eine der grundlegenden Instinkte der Welt.
Jo, schnellstes Auto, größtes Haus, weiteste Urlaubsreise, jüngste Frau, längster Pimmel.
Wer kennt es nicht?

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