Hallo,
Chrixmll469 hat geschrieben: 26.08.2023, 11:56Was meint ihr? Ziele zu hoch gesteckt und etwas lockerer ran gehen? Leichte Panik vor dem Wettkampf is wahrscheinlich normal…
Ich habe zwar nur grob doppelt so viele Marathons gelaufen wie organisiert

, und bin merklich langsamer unterwegs, aber der eine Tipp, der sich bisher eigentlich immer gut bewährt hat, ist: wenn Du EIN konkretes Traumziel hast, das Du erreichen willst, und das IRGENDWIE realistisch scheint(!), lauf GENAU darauf an.
Berechne den nötigen Pace und laufe den km um km (an Uhr UND km-Markern orientieren!), versuche NICHT Dir einen relevanten "Puffer" zu aufzubauen (paar Sekunden sind schon OK, aber bitte keine Minuten), die kleinen Zeitverluste durch Trinkpausen hol über mehrere km wieder langsam rein.
Wenn Du an dem Tag in der Form für Dein Ziel bist, wirst Du es so erreichen. Wenn Dein Ziel zu konservativ war, wirst Du gegen Ende noch Reserven haben. Und wenn Du das so ab km 35 merkst, darfst Du auch etwas(!) Tempo geben für den berühmten Negative-Split, und eine kleine Reserve für schlechte km Beschilderung oder sowas. Wenn Du trotz genau auf Dein Ziel angehen es so nicht erreichst, hättest Du es auch mit einer anderen Renneinteilung nicht erreicht.
Das zweitschlimmste was dabei passieren kann ist, dass Du unter Deinen Möglichkeiten bleibst. Also wenn Du an dem Tag das beste was geht rausholen willst, taugt die Strategie nicht, weil Du so viel am Ende nicht mehr rausreissen kannst. Im wost case kann es sein, dass Dein Ziel zu hoch gepokert war, und Du mit der Strategie den Mann mit dem Hammer triffst. Dann brauchst Du evtl. Gehpausen und kommst viele Minuten später ins Ziel, als wenn Du dich richtig eingeschätzt hättest (und wer sich völlig verzockt muss evtl. auch abbrechen - aber so wirkt Dein Ziel mir bei Deinen Vorleistungen nicht).
Aber wenn 3:45 oder 3:35 Dir eher egal ist, die 3:30 aber Dein magisches Ziel sind, ist das der Way to go (bzw. run). Meiner Erfahrung nach ist das schwerste dabei so oder so, am Anfang nicht zu schnell zu starten.
Unabhängig davon gilt natürlich genug Trinken, rechtzeitig mit Energie versorgen u.s.w. - aber da ist es deutlich schwerer so klare Tipps zu geben, da sind die Läufer doch unterschiedlich. Obiges halt ich aber - bei der genannten Vorbedingung - doch eher für eine allgemeine Marathonweisheit, die eigentlich jeder kennt, aber die meisten v.a. Anfänger sich dann doch nicht dran halten weil es am Anfang halt so gut läuft
Mit neunmalklugen Grüßen,
Chief