Anti-Runners-High – Wir suchen eure absurdesten Laufgeschichten!
Hallo Zusammen,
einige aus dem Forum werden mich wahrscheinlich noch kennen - aus meinem Lauftagebuch "Lilly - Einfach laufen".
Ich und eine Freundin, zwei laufende Autorinnen mit Humor, Hirn und Kilometer in den Beinen, arbeiten gerade an einem Buchprojekt mit dem Titel „Anti-Runners-High“.
Und dafür suchen wir: Eure Geschichten!
Nicht die epischen.
Nicht die glänzenden.
Sondern die, bei denen ihr dachtet: „Was zur Hölle mach ich hier eigentlich?“
Ob Trainings-Totalausfall, Wettkampf-Katastrophen, peinliche Irrwege, seelische Implosionen bei km 18 oder einfach absurde Erlebnisse unterwegs: Wir suchen die Geschichten, in denen das Laufen ehrlich und hart wird. Schräg. Menschlich. Komisch.
Beispiele gefällig? Gerne.
- Die Läuferin beim Berglauf: voll motiviert, nicht Letzte zu sein, weil sie Schritte hinter sich hörte, die einfach nicht näherkamen. Um dann festzustellen: Das war der Besenläufer, der heute seinen netten Tag hatte.
- Der Typ, der 300km zum Marathon fuhr und seine Laufschuhe zuhause vergaß.
- Die Laufanfängerin, die zum ersten Mal bei einem Wettkampf 5km am Stück durchlaufen wollte, vom Streckenposten falsch geschickt wurde und nach 12km weinend im Graben lag.
- Oder du selbst, mit dem miesesten Lauf deines Lebens – und einer Geschichte, die zu schade ist, vergessen zu werden.
Was suchen wir genau?
Kurztexte, Anekdoten, Tagebucheinträge, Gedankensplitter oder einfach schräge Momente, auch kurze, lustige Zitate von der Strecke.
Ob 5 Zeilen oder 2 Seiten – alles, was zeigt:
Laufen ist nicht nur Glanz & Ruhm, sondern auch Schweiß, Irrsinn und Scheitern mit Stil.
Wie läuft´s ab?
Schick uns deine Geschichte an Anti-Runners-High@web.de
Gerne mit folgenden Angaben:
- Name (oder Kürzel / auch anonym möglich)
- Strecke / Läufertyp (z.B. Hobbyschleicher? Ultraläufer? Profi? etc.)
Am Ende entsteht nicht noch ein weiteres Buch, das davon handelt, wie du noch schneller, noch besser, noch ultrafähiger wirst, sondern wie du auf halber Strecke feststellst, dass du in die falsche Richtung gelaufen bist. Und dass die Lauferei manchmal einfach komplett bescheuert ist.
Wir freuen uns auf eure Geschichten.
Und auf jeden Schritt, der daneben ging.
Gerne dürft ihr auch diesen Aufruf teilen. In eurer Laufgruppe oder eurem Verein.
Herzliche Grüße
Steffi & Lilly
(Autorinnen und Läuferinnen mit gelegentlicher Selbstüberschätzung)
Re: Anti-Runners-High - Wir suchen eure Laufberichte
2Hallo Lilly
Na, da fang ich doch mal an.
Es war ein sonniger Freitag im Juli 2024. Meine Frau und ich fuhren mit unserem PKW Richtung Fröttstädt in Thüringen, da ich am TU teilnehmen wollte. Wir kamen gesund und munter auf dem Sportplatz in Fröttstädt an, stellten unser Zelt auf und die Campingstühle davor. Dann ging es ab zum Abendbrot ins Sportlerheim. Wir krochen dann sehr früh in unsere Schlafsäcke, da der Wecker um 02.00 Uhr in der Frühe klingeln sollte, Start war für 04.00 Uhr geplant. Aufgestanden und gefrühstückt und alles schön in den Laufrucksack gepackt. Dann wollte ich meine Trinkblase im Sportlerheim mit Wasser auffüllen und da ist es passiert.
ICH VERLOR DEN DECKEL DER TRINKBLASE!!!
Wir suchten dann den Rasen des Campingplatzes ab (es war noch fast dunkel) und fanden ihn natürlich NICHT.
Der Start des Laufes war mittlerweile vollzogen, also ging ich wieder ins Sportlerheim und meldete mich vom Lauf ab (DNS). Ich und 100Km und ca. 20 bis 25 Grad plus und ohne was Flüssiges im Rucksack.
WIR WÄREN KEIN DREAMTEAM GEWORDEN!!!
Auf dem Rückweg zum Zelt suchten wir nochmal, jetzt bei zunehmender Helligkeit, aber wieder haben wir den Deckel NICHT gefunden. Er war weg.
Am Auto habe ich dann erstmal ein paar viele Tränen vergossen und dann haben wir alles zusammengepackt und sind heim gefahren.
Das war mein bisher negativstes Lauferlebnis in nun bereits 18 Jahren Lauferei.
Gruss Stefan
PS: Der Deckel hat sich nachmittags dann wieder angefunden und wurde mir zwei Tage später per Post zugeschickt. Auch hier nochmal ein GROSSES DANKESCHÖN an das Orga-Team von Lauffeuer Fröttstädt.
Na, da fang ich doch mal an.
Es war ein sonniger Freitag im Juli 2024. Meine Frau und ich fuhren mit unserem PKW Richtung Fröttstädt in Thüringen, da ich am TU teilnehmen wollte. Wir kamen gesund und munter auf dem Sportplatz in Fröttstädt an, stellten unser Zelt auf und die Campingstühle davor. Dann ging es ab zum Abendbrot ins Sportlerheim. Wir krochen dann sehr früh in unsere Schlafsäcke, da der Wecker um 02.00 Uhr in der Frühe klingeln sollte, Start war für 04.00 Uhr geplant. Aufgestanden und gefrühstückt und alles schön in den Laufrucksack gepackt. Dann wollte ich meine Trinkblase im Sportlerheim mit Wasser auffüllen und da ist es passiert.
ICH VERLOR DEN DECKEL DER TRINKBLASE!!!
Wir suchten dann den Rasen des Campingplatzes ab (es war noch fast dunkel) und fanden ihn natürlich NICHT.
Der Start des Laufes war mittlerweile vollzogen, also ging ich wieder ins Sportlerheim und meldete mich vom Lauf ab (DNS). Ich und 100Km und ca. 20 bis 25 Grad plus und ohne was Flüssiges im Rucksack.
WIR WÄREN KEIN DREAMTEAM GEWORDEN!!!
Auf dem Rückweg zum Zelt suchten wir nochmal, jetzt bei zunehmender Helligkeit, aber wieder haben wir den Deckel NICHT gefunden. Er war weg.
Am Auto habe ich dann erstmal ein paar viele Tränen vergossen und dann haben wir alles zusammengepackt und sind heim gefahren.
Das war mein bisher negativstes Lauferlebnis in nun bereits 18 Jahren Lauferei.
Gruss Stefan
PS: Der Deckel hat sich nachmittags dann wieder angefunden und wurde mir zwei Tage später per Post zugeschickt. Auch hier nochmal ein GROSSES DANKESCHÖN an das Orga-Team von Lauffeuer Fröttstädt.
Re: Anti-Runners-High - Wir suchen eure Laufberichte
3Hi Lilly,
hier mein "Schmankerl"
foren-archiv/wo-bitte-geht-s-zur-nordsc ... 53419.html
war mein 1- Beitrag hier im Forum und wurde später auch in einer Printausgabe des RW-Magazins unter: Mein erstes Mal veröffentlicht.
Deine Lauferei ist wahrscheinlich eingeschlafen, war immer schön deine "Ergüsse" hier zu genießen.
Grüßle Schauläuferele.
P.S.: Wünsche auch für euer Vorhaben viel Mut und Erfolg, und falls mein Gelabber das irgendwie reinkommt schicke ich dir meine Bankdaten für die Tantiemen
hier mein "Schmankerl"
foren-archiv/wo-bitte-geht-s-zur-nordsc ... 53419.html
war mein 1- Beitrag hier im Forum und wurde später auch in einer Printausgabe des RW-Magazins unter: Mein erstes Mal veröffentlicht.
Deine Lauferei ist wahrscheinlich eingeschlafen, war immer schön deine "Ergüsse" hier zu genießen.
Grüßle Schauläuferele.
P.S.: Wünsche auch für euer Vorhaben viel Mut und Erfolg, und falls mein Gelabber das irgendwie reinkommt schicke ich dir meine Bankdaten für die Tantiemen

Re: Anti-Runners-High - Wir suchen eure Laufberichte
4Ach und ganz aktuell:
laufberichte/verdammt-ich-lieb-dich-ich ... 34157.html
Berliner Mauerweglauf. Dropbag am Wechselpunkt von den Volunteers ohne Erfolg verzweifelt suchen lassen und wieder daheim liegt er im Hotelzimmer leer auf dem Bett, weil ich am Vorabend vorm Rennen beschlossen habe auf den zu verzichten. Das Hirn ist bei 100 Meilen irgendwann am Ende. Als ich nach dem Zieleinlauf, zurück im Hotel angekommen bin ging meine Zimmerkarte im Aufzug nicht mehr. Verzweifelt an den Sensor gehalten und den grünen Knopf für die Etage gedrückt. ´Tja, das war der Taster für EG der nicht ging. Und da bin ich eingestiegen um eigentlich in den 1.Stock zu fahren. Ich bin dann zur Rezeption und habe gesagt die sollten die Karte checken, Haben die auch gemacht und konnten sie neu aktivieren. In den Aufzug wieder eingestiegen und wieder setzte sich der nicht in Bewegung mit dem Drücken des EG-Knopfes. So ging das eine ganze Weile, bis mich jemand der im EG zustieg und sah was ich verzweifelt versuchte, fragte wo ich eigentlich hin will. Upps, da wäre ich am liebsten im Boden versunken als ich mir endlich ein Licht aufging.
laufberichte/verdammt-ich-lieb-dich-ich ... 34157.html
Berliner Mauerweglauf. Dropbag am Wechselpunkt von den Volunteers ohne Erfolg verzweifelt suchen lassen und wieder daheim liegt er im Hotelzimmer leer auf dem Bett, weil ich am Vorabend vorm Rennen beschlossen habe auf den zu verzichten. Das Hirn ist bei 100 Meilen irgendwann am Ende. Als ich nach dem Zieleinlauf, zurück im Hotel angekommen bin ging meine Zimmerkarte im Aufzug nicht mehr. Verzweifelt an den Sensor gehalten und den grünen Knopf für die Etage gedrückt. ´Tja, das war der Taster für EG der nicht ging. Und da bin ich eingestiegen um eigentlich in den 1.Stock zu fahren. Ich bin dann zur Rezeption und habe gesagt die sollten die Karte checken, Haben die auch gemacht und konnten sie neu aktivieren. In den Aufzug wieder eingestiegen und wieder setzte sich der nicht in Bewegung mit dem Drücken des EG-Knopfes. So ging das eine ganze Weile, bis mich jemand der im EG zustieg und sah was ich verzweifelt versuchte, fragte wo ich eigentlich hin will. Upps, da wäre ich am liebsten im Boden versunken als ich mir endlich ein Licht aufging.
2025
05.07. Heuchelbergtrail 47k 06:42:48
19.07. 24-h Dettenhausen 102,458 km (in 15 h)
03.08. Nordschwarzwald-Trophy 47k 05:45.09
16.08. 100 Meilen Berlin 24:57:59
20.09. Kini-Marathon
03.10. Schmellbackyard, 12 h
25.10. Albmarathon 50k
05.07. Heuchelbergtrail 47k 06:42:48
19.07. 24-h Dettenhausen 102,458 km (in 15 h)
03.08. Nordschwarzwald-Trophy 47k 05:45.09
16.08. 100 Meilen Berlin 24:57:59
20.09. Kini-Marathon
03.10. Schmellbackyard, 12 h
25.10. Albmarathon 50k
Re: Anti-Runners-High - Wir suchen eure Laufberichte
5Hallo ihr Zwei!
Danke für eure Geschichten!
(und natürlich auch ein Danke an all die, die ihre Geschichten schon per Mail eingereicht haben).
Ich war so lange nicht hier, ich muss mal schauen, wie das mit dem mehrfachen Zitieren ging...
Meine Lauferei ist nicht eingeschlafen, ich habe sogar dieses Jahr mal wieder einen Marathon absolviert. War aber bei über 30 Grad und die Strecke ging durchgehend durch die pralle Sonne ohne Schatten, von daher fragt mich bloß nicht nach der Zeit. :-)
Zudem habe ich mich dieses Jahr mal endlich mit zwei Laufkollegen an Höhenmeter rangetraut. Die trainieren für den SONUT Anfang September und ich habe mit ihnen Trainingsläufe bis 30km und 1.000HM mitgemacht.
Aber ich bleibt dabei: Berge und ich werden niemals gute Freunde. :-)
Stefan:
Wir sind beinahe gestorben beim Lesen deiner Geschichte!
So etwas absurd Banales wie ein Deckel und doch so eklatant wichtig, dass die Teilnahme davon abhängt. Welch eine Tragik!
Du bist wahrscheinlich der einzige, der sich drüber gefreut hat, dass die EU jetzt die Deckel an allen Flaschen befestigt hat? Gilt das jetzt übrigens auch für Trinkblasen-Deckel? :-)))
Schauläufer:
Dir auch herzlichen Dank! Wahrscheinlich kann man als Ultraläufer schon ganz allein so ein Buch füllen. :-)
Die beiden Links muss ich mir noch durchlesen, aber zur Karte: Das ist meinem Dad auch schon mal passiert. Aber der war da über 80 und dement. :-) Allerdings, wenn ich bedenke, wie miserabel einfachste Berechnungen im Kopf ab km 35 beim Marathon schon nicht mehr funktionieren, dann kann ich mir vorstellen, dass man nach 100 Meilen wahrscheinlich nicht weit weg ist vom Hirnfrikassee. :-)
Danke für eure Geschichten!
(und natürlich auch ein Danke an all die, die ihre Geschichten schon per Mail eingereicht haben).
Ich war so lange nicht hier, ich muss mal schauen, wie das mit dem mehrfachen Zitieren ging...
Meine Lauferei ist nicht eingeschlafen, ich habe sogar dieses Jahr mal wieder einen Marathon absolviert. War aber bei über 30 Grad und die Strecke ging durchgehend durch die pralle Sonne ohne Schatten, von daher fragt mich bloß nicht nach der Zeit. :-)
Zudem habe ich mich dieses Jahr mal endlich mit zwei Laufkollegen an Höhenmeter rangetraut. Die trainieren für den SONUT Anfang September und ich habe mit ihnen Trainingsläufe bis 30km und 1.000HM mitgemacht.
Aber ich bleibt dabei: Berge und ich werden niemals gute Freunde. :-)
Stefan:
Wir sind beinahe gestorben beim Lesen deiner Geschichte!
So etwas absurd Banales wie ein Deckel und doch so eklatant wichtig, dass die Teilnahme davon abhängt. Welch eine Tragik!
Du bist wahrscheinlich der einzige, der sich drüber gefreut hat, dass die EU jetzt die Deckel an allen Flaschen befestigt hat? Gilt das jetzt übrigens auch für Trinkblasen-Deckel? :-)))
Schauläufer:
Dir auch herzlichen Dank! Wahrscheinlich kann man als Ultraläufer schon ganz allein so ein Buch füllen. :-)
Die beiden Links muss ich mir noch durchlesen, aber zur Karte: Das ist meinem Dad auch schon mal passiert. Aber der war da über 80 und dement. :-) Allerdings, wenn ich bedenke, wie miserabel einfachste Berechnungen im Kopf ab km 35 beim Marathon schon nicht mehr funktionieren, dann kann ich mir vorstellen, dass man nach 100 Meilen wahrscheinlich nicht weit weg ist vom Hirnfrikassee. :-)
Re: Anti-Runners-High - Wir suchen eure Laufberichte
6Hi Lilly, willkommen zurück.
Ich habe da den Alltagsklassiker, den wohl jeder schon erlebt hat.
Meine Frau hatte gerade mit dem Laufen angefangen und war zu dem Zeitpunkt noch nie weiter als 10 km gelaufen. Wir fuhren mit dem Auto Richtung Kaiserslautern, um dort im Wald eine kleine Runde zu drehen. Leider schloss ich den Autoschlüssel im Auto ein. Was zur Folge hatte, dass wir nachhause laufen mussten. 11 Kilometer, um den Ersatzschlüssel zu holen. So lief meine Holde das erste Mal weiter als 10km. Und ich schwöre, ich hatte das nicht so geplant!
Zum Thema Matsch in der Birne beim Ultra habe ich auch einen Versuch, was die Berechnung der Pace angeht, anzubieten.
Dazu ein Auszug aus meinem 100km Rennen in Kandel im letzten Jahr.
tagebucher-blogs-rund-ums-laufen/joels- ... l#p2811468
gerne auch den ganzen Text lesen.
Ich habe da den Alltagsklassiker, den wohl jeder schon erlebt hat.
Meine Frau hatte gerade mit dem Laufen angefangen und war zu dem Zeitpunkt noch nie weiter als 10 km gelaufen. Wir fuhren mit dem Auto Richtung Kaiserslautern, um dort im Wald eine kleine Runde zu drehen. Leider schloss ich den Autoschlüssel im Auto ein. Was zur Folge hatte, dass wir nachhause laufen mussten. 11 Kilometer, um den Ersatzschlüssel zu holen. So lief meine Holde das erste Mal weiter als 10km. Und ich schwöre, ich hatte das nicht so geplant!
Zum Thema Matsch in der Birne beim Ultra habe ich auch einen Versuch, was die Berechnung der Pace angeht, anzubieten.
Dazu ein Auszug aus meinem 100km Rennen in Kandel im letzten Jahr.
tagebucher-blogs-rund-ums-laufen/joels- ... l#p2811468
gerne auch den ganzen Text lesen.
Die Lösung ist übrigens 7er Pace sind 8,57 km/h. Ich war also gar nicht so weit weg, beim dritten Versuch. Und man benötigt 3:30 Std. für 30 km. Keine 6-7, wie mein erstes Ergebnis ergeben haben muss.JoelH hat geschrieben: 23.09.2024, 09:55 100 km Lauf.
[...]
Und ich war erst bei 70 km. Und ich rechnete. Das mache ich ja immer gerne unterwegs. Um meinen Geisteszustand zu ermitteln, um Zeit zu überbrücken und auch zu sehen, wann ich denn vielleicht mal ankomme.
[...]
Ich, total am strugglen, marschierte die "Sonnenallee" hinauf, als ein ganz langsam laufender Mitleidender an mit vorbeikam. Er fragte mich ob alles okay sei und ich antwortete, dass alles gut ist, nur die Beine partout nicht mehr lauen wollen. Da meite er, dass es ihm genauso ginge, man solle einfach weiterlaufen. So zog er an mir vorbei, mit etwa 7er Pace, was flott ist, wenn man selbst nur 10:30 geht. Echtes Schneckenrennen. Aber das pushte mich, und ich nahm seine Fährte auf, zunächst hinter ihm her, dann an ihm vorbei.
Es waren keine 30 Kilometer mehr, nochmal ein Longrun.
Ich überlegte mir, wie lange ich wohl noch unterwegs wäre, bei einer 7er Pace. An mein erstes Ergebnis kann ich mich gar nicht erinnern, aber es war völlig daneben. Das wurde mir auch sehr schnell klar, denn es brachte mich fast ans Zeitlimit (13 Stunden) und das konnte nicht sein.
Also nochmal gerechnet. 7er Pace, also sieben Kilometer pro Stunden![]()
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Also immer noch mehr als vier Stunden. Verrückt. Bin ich mir sicher? Irgendwie nicht.
Aber wie berechnet man bitte die Pace zurück in km/h? Ich hatte keine Ahnung. Aber ich wusste plötzlich, dass ich tatsächlich wieder falsch lag, Pace ist eben nicht gleich km/h. Einfache Dinge können so schwer werden, man kann es sich nicht vorstellen. Und man kann es auch nicht mehr nachvollziehen im Nachhinein, es ist unwirklich.
Aber ich war in der Wirklichkeit unterwegs und nach einigen Kilometern, den netten aufmunternden Mitläufer hatte ich wieder weit distanziert, kam ich auf 8,25 km, das war zwar immer noch falsch, aber immerhin genau genug um zu realisieren, dass es gar nicht mehr so weit ist.
Des Weiteren überholte mich noch eine nette Motivatorin und spendete mir einige aufmunderte Worte. Und allen, die noch auf der Strecke waren, sah man die Anstrengung an. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das brachte Auftrieb. Ich hatte meine Pace irgendwo bei 6:30 bis 7:00 im Griff, schwankend zwar aber über alles irgendwo in einem Bereich mit dem ich sehr gut leben konnte.
[...]

Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning