117
von Kathrine143
So, mein Lauf, Teil eins (den Rest schreibe ich sukzessiv in den nächsten Tagen...).
Gut, bevor die Erinnerungen an die Empfindungen und Gedanken verfliegen, tippe ich den Bericht über meinen ersten Marathon (ok ok, HALBmarathon…) nieder.
Die Auflösung vorneweg: Beide Runden gelaufen, beendet 2:38:39 brutto / 2:37:51 netto als 183., die 10km in 1:14:29 (aber dazu später mehr).
Nun der Sonntag:
Erstes: Wieso musste es morgen um 9 losen, und nicht um 10? Jedenfalls war ich nicht ausgeschlafen.
Der Wecker klingelt also um 7 (sonst um 6), schnell Teewasser und Flocken für die Tochter aufsetzen, unter die Dusche, Kontaktlinsen rein, die Laufbekleidung an, CHIP!! nicht vergessen, zu Frühstück Bergsteiger-Müsli mit Apfel und Weintrauben mit fettarmem Jogurt (für Omelett mit Kohl, Broccoli, Bohne bleibt keine Zeit, außerdem will ich nicht zu voll sein).
Leider kühlte der Tee nicht rechtzeitig ab, also nur mit dem Glas Orangensaft into als Flüssigkeitsvorrat aus dem Haus.
Die Eisprinzessin ließ ich zu Hause (ob sie es mir verzieht…?), ich wollte mich nicht vom kleinen Display ablenken lassen.
Dann kam, abgesehen vom Lauf selbst, eine Reihe von netten, kurzen Begegnungen unter Läufern und Freunden:
Ich habe die Nummer zu Hause nicht am Shirt befestigt, zumal ich nur drei Sicherheitsnadeln hatte. Ich hoffe, am Start irgendwie eine weitere auftreiben zu können (dabei hätte drei wohl ausgereicht..).
An meiner Abfahrt-Haltestelle zog ich das Hemd aus und kniete mich mit der Laufnummer an der Bank nieder.
Da kam eine Frau spontan auf mich zu und fragte, ob ich Hilfe bräuchte, sie fahre jetzt zu Freunden, die ebenfalls HM laufen.
Sie gab mir die fehlende Sicherheitsnadel und den guten Rat, diese Nummer nicht am Rücken, sondern am Bauch zu befestigen (und sie ließ mich ihre Wasserflasche austrinken!! Danke!!) Sie half mir auch, das Hemd anzuzihen.
Ich kannte den Weg zum Startbereich, da ich am Freitag die Anmeldung dort nachholen musste. Gemeinsam fuhren wir zu der Holzhauser Strasse.
Zuerst Existenzielles klären: Toilette!??
Ein Kritikpunkt Richtung Veranstalter: Die vier Dixiklos für die gemischgeschlechtliche Warteschlange waren zu wenig! Zumal schon der Countdown lief, als ich mich einreihte.
Nach dem Lauf erfuhr ich, dass die Toiletten im MB-Gebäude benutzt werden durften, aber das war anfangs mir und anderen Läufern nicht klar, der Längeder Schlage nach zu urteilen.
Im Verlauf meiner Vorbereitung kam mehrfach der Rat, nicht zu schnell anfangen! Als Beginner hinten laufen!
Also stellte ich mich ganz an das Ende der Reihe und hüpfte paar mal pflichtbewusst zum Aufwärmen. Dann kam der Schuss (war es wirklich ein Schuss? Oder bilde ich es mir ein…?) und die Masse setzte sich träge in Bewegung.
Ich ließ mich mitziehen, bald wurde aus Trippeln Laufen. Dann lief ich über die Markierung und der LAUF begann.
Nach wenigen Momenten fielen mir zwei junge Männer auf, die wenige Meter vor mir entfernt liefen, einer mit auffälligem blauen T-Shirt. Deren Aufmachung wirkte professionell, sie machten den Eindruck von erfahrenen Läufern.
Deren Tempo kam mir sehr angenehm vor, also fragte ich die beiden, welche Zeit sie planen. Deren zwei ein halb Stunden passten mir sehr gut, und ich beschloss, diese beiden als meine persönlichen, geheimen Pacemaker zu betrachten. (BTW: Ich das so in Ordnung? Oder gilt das als unfein??9
Also lief ich fast die ganze Zeit den beiden hinterher, und verlor sie nicht aus den Augen.
Ok, der Rest morgen!