Hallo,
nachdem ich in den letzten Tagen wieder etwas abschalten konnte und zur Ruhe gekommen bin, habe ich mir auch ein paar Gedanken über das vergangene Jahr gemacht. Meine ambitionierte Zielsetzung, d.h. beim Rennsteig-SM die erreichte Zeit aus dem Vorjahr zu verbessern und beim Marathon in Berlin noch einmal an der Bestzeit zu kitzeln, hatte ich nach einem sehr guten und verletzungsfreien Laufjahr 2012 festgelegt; ich habe sie leider vollkommen verfehlt. Entsprechend gibt es gute Gründe, das Laufjahr 2013 noch einmal in Ruhe zu analysieren, bevor ich mir Gedanken über das nächste Jahr mache.
Trotz einiger schöner Erlebnisse, z.B. dem unerwarteten Platz auf dem Treppchen beim Piesberg Ultra Anfang April, oder meinem 50 km Einladungslauf zum runden Geburtstag Anfang September, fällt die Beurteilung insgesamt nicht so toll aus, denn 2013 war ein –diplomatisch formuliert – eher durchwachsenes Laufjahr. Auch wenn ich am Dienstag noch einmal beim Silvesterlauf am Rubbenbruch See in Osnabrück antreten werde, wird sich diese Einschätzung kaum noch ändern. Nein, nachdem das letzte Jahr noch richtig gut gelaufen war, war dieses Jahr einfach der Wurm drin. Insgesamt bin ich zwar auf 3.075 km mit dem Rennrad und 3.275 Laufkilometer gekommen, aber das war nicht nur im Bezug auf die Laufumfänge deutlich weniger, als im Jahr 2012.
Dabei verliefen die ersten Monate insgesamt noch ganz gut, denn in der Vorbereitung zum Rennsteig habe ich meine geplanten Umfänge absolviert, bin aus dem lfd. Training heraus in Paderborn den Halben unter 1:30 gelaufen und habe mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung des Piesberg Ultra fast nebenbei noch ein echtes Highlight mitgenommen. Danach wurden dann jedoch die Probleme mit der Plantarsehne am linken Fuß, die ich vorher durch Massagen und regelmäßige Dehnungs- und Kräftigungsübungen noch im Griff hatte, von Woche zu Woche schlimmer, so dass ich die Teilnahme am Rennsteiglauf eine Woche vor dem Tag X absagen musste. Ärgerlich, aber mit einer Röntgenreizbestrahlung und deutlich reduzierten Laufumfängen war das Problem Ende Juni ausgestanden, so dass ich wieder langsam ins Lauftraining einsteigen konnte. Allerdings reichten die verbleibenden knapp 12 Wochen bis zum Marathon in Berlin nicht aus, um wieder auf ca. 100 km / Woche zu kommen und dann auch noch eine gezielte Vorbereitung nach dem GREIF-CD in Richtung 3:05 zu absolvieren. Ich konnte zwar wieder schmerzfrei laufen, aber von meinem zweiten Saisonziel musste ich mich wohl oder übel verabschieden.
Sei’s drum, mögliche “Entzugserscheinungen“ konnte ich zum Glück dadurch abwenden, dass ich von Mitte Mai bis Ende August wieder regelmäßig mit dem Rennrad unterwegs war; weiterhin sorgten einige größere Projekte bei der Arbeit für eine derart hohe Belastung, dass ich eine harte Marathonvorbereitung in dieser Zeit vermutlich eh kaum geschafft hätte. Obendrein war auch für den Einladungslauf zu meinem fünfzigsten Geburtstag noch das eine oder andere vorzubereiten. Aber dieser Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ein knappes Duzend Lauffreunde folgten der Einladung und machten den Lauf zu einem tollen Erlebnis.
Zum Marathonwochenende in Berlin waren wir bei Paul, mit dem ich im Herbst 2012 in Australien für 3 Wochen das Zimmer geteilt hatte, eingeladen, so dass das Wiedersehen mit Ihm und einigen anderen Lauffreunden recht kurzweilig war. Trotz nahezu idealer Laufbedingungen verhielt es sich mit dem Marathon leider nicht so, denn er wurde nach einem Einbruch bei km 35 noch recht zäh, so dass schließlich zu einer Zeit von 3:40:51 gereicht hat. Naja, angesichts der Umstände in der Vorbereitung war eine bessere Zeit wohl einfach nicht drin, … aber richtig zufrieden war ich trotzdem nicht.
Nein, mit dieser Zeit beim 4. Marathon des Jahres wollte ich es nicht bewenden lassen. Also habe ich mich für den Twistesee Adventsmarathon am 30.11.2013 in Bad Arolsen angemeldet und ab Anfang Oktober wieder angefangen, locker zu trainieren. Leider hat sich dann mein rechter Fuß mit vergleichbaren Problemen gemeldet und mein Doc hat mir – nachdem es bereits 2 x erfolgreich war – erneut eine Röntgenreizbestrahlung verordnet. Damit war ich Mitte November durch und die Beschwerden mit der Plantarsehne sind auch nicht stärker geworden, so dass ich normal weiter trainiert habe. Allerdings wurde es dann wg. zweier wirklich dämlicher Anfängerfehler*) mit einer Zeit von 3:36:06 nicht ganz der erhoffte versöhnliche Saisonabschluss.
Ok, das ist zwar ärgerlich, aber zukünftig einfach zu vermeiden: Beim Essen am Abend vor einem Marathon muss ich einfach etwas vorsichtiger sein; weiterhin sollte ich auch nicht noch einmal Laufschuhe wählen, mit denen ich in den letzten 9 Monate nicht gelaufen bin. Was mir inzwischen allerdings wirklich Kopfzerbrechen bereitet ist die Tatsache, dass die Beschwerden mit der Plantarsehne im rechten Fuß bis heute, d.h. 6 Wochen nach Ende der Röntgenreizbestrahlung, immer noch nicht verschwunden sind. Entsprechend frage ich mich ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich auf diesen Marathon in Bad Arolsen verzichtet - und stattdessen die Füße bis zum Abschluss der Behandlung stillgehalten hätte? Schön blöd, denn nun zeigt sich, dass ich bei meinem Streben nach einem versöhnlichen Saisonabschluss wohl zu ehrgeizig war. Ich habe trotz – oder gerade wegen - der Rückschläge im bisherigen Jahr das Training einfach durchgezogen, statt eine kurze Pause einzulegen. Diese Pause werde ich nun wohl in den nächsten Wochen einlegen müssen, bis die Probleme mit der Plantarsehne auch im rechten Fuß wieder komplett überwunden sind. Erst danach werde ich meine Ziele für 2014 konkret planen können und ob es dann noch für eine vernünftige Vorbereitung zum Rennsteig-SM am 17. Mai 2014 reicht, bleibt abzuwarten.
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land
Eckhard
"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)
Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! 