Ist ja mal richtig was los hier im Faden – schön.
@LongLeg – schön, dass du dir neue Ziele gesucht hast und wieder motiviert trainierst. Machst du die Kraulverbesserungsversuche denn unter Anleitung ?
Bei mir gibt es leider weiterhin nix Läuferisches zu berichten und das wird sich aufgrund von Schambeinentzündung/Sportlerleiste auch für eine ganze Weile nicht ändern. Die ganzen PB-Ziele und MD-Ambitionen sind für dieses Jahr gestrichen – wenn ich Ende des Jahres wieder schmerzfrei laufen kann, wäre ich schon zufrieden. Tendenz geht Richtung OP, aber mal schauen.
Mache derzeit viel Krafttraining und habe schon einige Kilos draufgepackt – sowohl auf die Stange, als auch am Körper.
Wenn es wieder ans ambitionierte Laufen geht, ist die Masse natürlich hinderlich, aber wenn ich bei Gewichtsreduzierung einen gewissen Kraftzuwachs erhalten kann, könnte sich das positiv auf das Schrittlänge-Schrittfrequenz-Verhältnis auswirken...
@Schrittfrequenz – als ich mit dem Laufen angefangen habe, fiel mir auf, dass ich die Geschwindigkeit fast ausschließlich über die Schrittlänge bei nahezu gleichbleibender Kadenz (ca.180) steuerte und machte mir Gedanken, ob ich bewusst an einer Erhöhung der Schrittfrequenz als zweiter Stellschraube für eine höhere Geschwindigkeit arbeiten sollte. Ich habe mich dann aber dagegen entschieden, weil mir u.a. auch hier im Forum mitgeteilt wurde, dass dies eher Standard ist und man das eher indirekt, also durch Lauf-ABC,Sprintübungen, Plyometrie, Krafttraining und vor allem einfach mehr Laufen angehen sollte. Da gehen die Meinungen zwar auseinander (
https://www.runnersworld.de/training-ba ... im-laufen/
- hier wird für eine bewusste Herangehensweise plädiert), aber instinktiv halte ich die indirekte Herangehensweise für mich für erfolgsversprechender.
Verändert hat sich bei der Schrittfrequenz in knapp drei Jahren bei mir auf den ersten Blick jetzt aber nicht so viel und innerhalb von Langdistanzwettkämpfen ist die Schrittfrequenz-Spannbreite nicht allzu groß:
5KM:
Pace: 3:40/min – Schrittfrequenz:186
10KM:
Pace: 3:46/min – Schrittfrequenz:183
HM:
Pace: 4:10/min – Schrittfrequenz:183
M:
Pace: 4:35/min – Schrittfrequenz:179
Zwischen 5KM und M sind also gerade mal 7 Schritte/min Differenz und die Steuerung folgt da nach wie vor hauptsächlich über die Schrittlänge.
Deutlich auch bei einem 10er TDL mit negativem Split zu sehen:
1. 5KM - Pace: 4:15/min – Schrittfrequenz: 177 Schrittlänge:133
2. 5KM - Pace: 3:54/min – Schrittfrequenz: 179 Schrittlänge:144
Ein anderes Bild zeichnet sich dann bei mir erst, bei schnellerem Laufen auf kürzeren Distanzen:
Pace: 3:00/min – Schrittfrequenz:199
Pace: 2:49/min – Schrittfrequenz:209
Pace: 2:30/min – Schrittfrequenz:224
Könnte zum einen daran liegen, dass die Lauftechnik in diesem Bereich eben doch etwas anders ist, zum anderen gibt es eben nur die zwei Stellschrauben (wie sie zustande kommen mal komplett außen vor) für die Geschwindigkeit und diese sind endlich. Nähert sich die eine ihrem Limit, bleibt nur noch die andere.
@GeorgSchoenegger – Eine Schrittfrequenz von 200spm bei 4:00er Pace sieht auf den ersten Blick schon sehr hoch aus. Schrittlänge ist ja dann gerade mal 125cm. Würde aber trotzdem nicht ausschließen, dass dies für deine Anatomie (ein Riese bist du wahrscheinlich eher nicht) eine ökonomische Kadenz in diesem Tempo ist. Allerdings ist diese Stellschraube dann bei höherem Tempo schnell ausgereizt.
Wie schaut es denn da aus ? Ab einer bestimmten Geschwindigkeit müsste die Schrittlänge ja eben irgendwann doch stark zunehmen.
Wenn du das Gefühl hast, aufgrund der geringen Schrittlänge an schnelleren Zeiten über bestimmte Distanzen zu scheitern, würde ich an deiner Stelle auf unterschiedliche Formen des Krafttrainings (Langhantelübungen, Plyometrie, Bergsprints,…) setzen.
Dartan hat geschrieben: 28.05.2024, 09:18
Einerseits bin ich damit jetzt gut 10 Jahre (nahezu) verletzungsfrei unterwegs, also scheint mein Körper da instinktiv schon irgendwas richtig zu machen.
Ob es da bei dir tatsächlich eine Kausalität zwischen der recht niedrigen Schrittfrequenz und der Verletzungsresistenz gibt, würde ich eher bezweifeln. Es gibt ja einige Studien, die eher auf das Gegenteil hindeuten (
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4000471).
Ich weiß – hast du so explizit auch gar nicht geschrieben und meinst es bestimmt auch nicht so. Du hast eben deinen individuellen Laufstil, bist damit über 10 Jahre weitestgehend verletzungsfrei geblieben, machst trotzdem noch Fortschritte und möchtest daher nichts daran ändern – verständlich.
Wenn du die niedrige Schrittfrequenz aber als limitierenden Faktor vermutest, wäre das Risiko (indirekt) daran zu arbeiten vielleicht aber gar nicht so groß. Ich würde darauf tippen, dass du unabhängig von Schrittlänge/Schrittfrequenz ein robuster, ziemlich verletzungsresistenter Läufer bist und an deiner Stelle, würde ich das mal ausprobieren.
Kann aber auch gut verstehen, dass dir ggf. das Risiko doch zu hoch vorkommt oder du auch den Nutzen nicht allzu hoch einschätzt.
Du knabberst dich ja auch so immer näher an die 3h-Marke ran und die wird bestimmt auch ohne größere Veränderungen noch fallen! ...falls wider Erwarten doch nicht, wäre es vielleicht mal einen Versuch wert ?