Makani hat geschrieben: Ich bin immer noch der Meinung, dass es Marco einfach an den Grundlagen fehlt. Hat er die Grundlagen, ist eine GROSSE Verbesserung möglich. Über Winter Fokus auf die Grundlagen?
+1
Genau das wollte ich ansprechen bzw. Marko (und allen anderen Kollegen) vorschlagen.
@ Marko:
Ob TDL oder Intervalltraining besser oder geeigneter für dich ist Marko, ist natürlich eine berichtigte Frage. Dazu habe ich ein paar Gedanken, worüber du nachdenken könntest. Also Klugscheisemodus an

(mir fehlt ein bisschen schwer auf deutsch so einen komplexen Inhalt zu beschreiben, ich versuche aber mein bestens und sorry im Vorfeld für den langen Text)
- Wie Makani oben vorgeschlagen hat, dir könnte an Grundlagen ein bisschen fehlen und du könntest an die Grundlagen arbeiten. Das Grundgerüst sind die Grundlagen. Hier sind natürlich sowohl Ausdauergrundlagen (u.a. aerobe Kapazität) - was ich glaube, was dir am meisten fehlt - als auch Grundschnelligkeit, was du anscheinend sehr gut hast. Außerdem finde ich Kraft zählt auch zu den Grundlagen.
- Was du nun mit diesem 8-Wochen-Programm trainiert hast, ist einfach nur das Zusammenbringen der obengenannten Grundlagen zusammen zu einer WK-spezifischen Ausdauer (in deinem Fall: 10k). In anderen Worten: mit jeder Grundlagenphase (i.d.R. deutlich länger als Wettkampf-spezfische Phase) schaffst neue Kapazität bzw. Potential. Z.B. schaffst neue Ausdauer-Basis. Um aus dieser neu-erarbeiteten Kapazität bzw. Basis das beste für einen bestimmten Wettkampf zu erzielen, trainiert man Wettkampf-spezifsch mit Intervallen, TDLs und alles was dazu gehört. Der Fokus verschiebt sich von allgemeinen Sachen wie Dauerläufen (sowohl schnelle Richtigung TDLs als auch langsame), Krafttraining, Schnelligkeittraining, extensive Intervalle usw. zu Wettkampf-spezifischen Sachen wie intensiven Intervallen und TDLs (was du mit diesem Programm gemacht hast).
- Deswegen die Frage ob Intervalle besser sind oder TDLs kann man so allgemein nicht beantworten. Man fährt nicht das ganze Jahr mit
intensiven TDLs, IVs usw. durch. Ich persönlich finde, es reichen 8-12 Wochen jedes halbe Jahr diese einzusetzen und davor trainiert man einfach allgemein, um neue Basis zu schaffen, auf der man in diesen 8 bis 12 Wochen vor den Wettkämpfen intensiver und spezifischer trainiert. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man seine Kapazität erreicht, dann verbessert man sich nicht mehr wenn so weiter intensiv trainiert wird. Man braucht dann wieder "neue" Grundlagen. Z.b. ich konnte mal sehr schnell an die 45 min für 10 km kommen, dann ein weiteres Jahr sub45 und ein weiteres Jahr sub44. Dieses Jahr habe ich zum ersten mal Grundlagen gemacht und habe meine Kapazität erhöhrt und habe 5000m in sub19:30 geschafft (10k bin leider nicht gelaufen - müsste aber um die 40 min sein). D.h. 2 Jahre verbesserung um nur 2 min bzw. weniger und dann über 9 Monaten oder so gleich fast 4 minuten. Mein Kapazität war einfach erschöpft und ich habe weiter hart Intervalle und TDLs trainiert ohne Erfolg. Es reichen wirklich jedes halbe Jahr 8 bis max 12 Wochen nach Trainingsplänen zu trainieren und davor einfach 3 Monate oder so einfach nur Grundlagen mit vielen Dauerläufen, Krafttraining, unspezifisches Schnelligkeitstraining, Athletik usw.
- Deswegen ist die Frage anderes Formuliert:TDLs oder Intervalle
in der Wettkampfvorbereitungsphase besser ist?. Ich finde man braucht beides. Man sollte an den Wettkampftempo von beiden Seiten kommen und nicht nur von der langsamen Seite (TDLs). Außerdem wie willst du 10k-RT schulen, wenn du auf Intervalle verzichten und nur TDLs machen willst? Klar kann man 6k TDL @ 10k-RT machen, aber das ist zum einen anderes als klassischer TDL (wo das Ziel ist die Schwelle anzuheben, was man @ 10k-RT und schneller nicht gleich gut erreicht wenn überhaupt) und zum anderen schafft man mehr Kilometer in 10k-RT wenn man das in Intervallen teilt (z.B. 8x2k was bedeutet 8k > 6k). Aber man kann natürlich Gedanken drüber machen, einen anderen Plan für dich zu überlegen, wo du dich wohler fühlst. Denn das ist auch sehr wichtig. Genau wo adisobad, wo er meinte er braucht die 3x3k @ 10k-RT (so war das glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere), und das hat wunderbar bei ihm funktioniert.
- Bezüglich Trainingspläne allgemein: klar sind Pläne zu verfolgen, aber
nicht auf Biegen und Brechen. Ich weiß, du meintest es gut und dachtest, wenn du die eine oder andere Einheit nicht läufst bzw. ganz genau läufst wie im Plan dann ist nicht gut. Das ist nicht ganz richtig. Man sollte auf seinen Körper hören und auch an die äußeren Gegebenheiten für z.B. Verhärtungen, Hitze usw. D.h. wenn du dich nicht bereit für eine Einheit fühlst, dann macht es nicht so viel Sinn sie unbedingt mit Gewalt durchzuziehen (z.B. wenn man Verhärtungen hat). Hier könnte man z.B. entweder einen Tag warten (vielleicht klappt am nächsten Tag besser) oder einfach ausfallen lassen. Leider konnte ich dich hier aufgrund meiner Abwesenheit nicht begleiten. Wir hätten einige Anpassung vornehmen können. Beim nächsten mal dann

(Apropos Verhärtungen: welche Schuhe hattest du damals getragen in deinem 1000er-Intervalltraining und während deinem ersten 10er?).
- Bezüglich des Plans, ich finde die krasse Einheit in der Recovery Woche (4k@HM, 3k@HM-10k, 2k@10k) war einfach zu viel. Und ich habe den Eindruck, dass du ab da leider nie wirklich wieder ins Training gefunden hast. Ist nur mein eigenes Empfinden aus was du so über dein Training geschrieben hast. Ich habe auch ähnliche Erfahrung gemacht. Ich fahre deutlich besser mit reduziertem Umfang (so um 2/3) eines QTEs in den Recovey Weeks. Wenn ich z.B. 1000er Intervalle machen will in der Recovery Week dann mache ich 2/3 des Umfangs meiner Standard-1000er-Einheit. Z.B. 4x1000m in der Recovery Week statt 6x1000m. Ich kenne aber Kollegen, die eine ordentliche QTE in der Recovery Week machen oder eben einen WK. Obwohl ich einen Wettkampf am Ende der Recovery Woche anderes finde als eine ordentlich QTE mitten in der WOche. Das finde ich wiederrum auch ganz gut und habe ich oft auch gemacht.
- Was du beim nächsten mal versuchen könntest, ist eine fünfte Ausdauer-Einheit einzubauen. Das war dir auch klar und hast ja gesagt, dass das dieses mal nicht möglich ist. Aber vielleicht beim nächsten mal oder zu mindest eine Ausdauer-artige Cross-Einheiten wie Radfahren oder Schwimmen. Mit einer weiteren Ausdauer-Einheit (am besten Laufen natürlich) ist das Training insgesamt besser im Gleichgewicht.
- So nun kommen wir zum Ende

Wenn du jetzt Bock auf Herbst-Wettkämpfe hast, mache es einfach! Aber ohne Druck und deine PBs werden kommen. Da bin ich mir sicher. Und auch wenn nicht, dann wirst Spaß haben und schöne Läufe haben. Danach würde ich dann aber "cut" machen und dich den Grundlagen widmen. Es gibt zahlreiche Literatur und auch im Internet (z.B. hier im Forum

, oder
la-coaching-academy Seite finde ich ganz gut) wie man Grundlagen gestaltet. Du machst einfach
2 bis 4 Monaten Grundlagen und dann trainierst wieder einige Woche spezfisch für die Frühlings-WKs und so wirst ordentliche PBs rocken, wenn du drauf Bock hast
Das sind natürlich nur meine eigene Überlegungen und Meinungen
Edit: bold am Ende Korrektur Wochen --> Monaten

2-4 Wochen Grundlagen finde ich viel zu wenig!