Emel: Sieht doch ganz gut aus Richtung sub20. Noch'n bissl mehr und dann klappt das.
Dude: Glückwunsch zu sub45.
Ich hatte mich Anfang der Woche entschieden heute den jährlichen 10er-WK auf meiner PB-Strecke doch als Tempolauf aus vollem Training mitzunehmen um mal wieder etwas länger an der Schwelle zu laufen.
Die Idee war sicherlich gut, die Ausführung hingegen... naja.
Der Plan:
- Rein nach Gefühl laufen
- Gleichmäßig laufen
- Angenehm hart laufen
- Nicht auf die Uhr schauen
- Zeit zweitrangig, aber so in etwa 48:30min als Zielzeit
Die Realität:
- Gefühlt locker losgelaufen
- Ende km2 mich gefragt, warum sich das langsame Tempo so hart anfühlt
- Km3 die ersten Zweifel, ob ich den Lauf überhaupt durchstehen würde
- Bis Km5 tiefste Depressionen darüber, dass ich vermutlich nur noch 5:xx/km laufe
- Km6 und 7 noch mehr Tempo rausnehmen, damit die seit km4 verkrampften Schultern sich ein wenig lockern
- Km7 darüber fluchen, dass am Rand einer Typ steht, der die Zeiten zuruft (die ich gar nicht wissen will).
- Km7 darüber wundern, dass die Zeit in keinster Weise zum Laufgefühl passt.
- Km8 + 9 der Ritt auf der Rasierklinge, nicht langsamer werden. Frust, nach hinten durchgereicht zu werden.
- Km10, die letzte Motivation an die Kotzgrenze zu gehen, fehlt. Verzicht auf sub48. Ankunft bei ca. 48:20min
Die spätere Analyse ergibt, dass ich viel zu schnell losgelaufen war. Statt geplanter 4:50/km bin ich mit 4:25-4:30/km angelaufen.
Ohne 10km-spezifisches Training war der Einbruch damit vorprogrammiert. Ab km5 war ich dann tatsächlich relativ gleichmäßig im HMRT (ca. 4:55/km) unterwegs, auch wenn es sich nicht mehr so angefühlt hat.
Positiv: gegenüber 2019 wieder ca. 35-40" gewonnen, die Feinjustierung im Training über den Winter scheint sich positiv auf die Grundlagen auszuwirken.
Negativ: Laufgefühl und Disziplin für den A****.
Bin im nachhinein froh den Lauf mitgenommen zu haben, auch wenn ich währenddessen innerlich geflucht habe wie ein Rohrspatz.
