DanielaN hat geschrieben:
na das bestätigt mich aber, denn auch hier ist es etwas langsamer als rechnerisch (theoretisch) möglich.
Ja oder anders, genau darum geht es, nämlich für
sich festzustellen, wo der persönliche Faktor liegt, sofern man den überhaupt gerne für sich auskitzeln möchte. Unter Faktor verstehe ich hier z.B. die 2.11 die kann man gerne im Verhältnis zur HM-Zeit ansetzt.
Ich halte so eine Umsetzung übrigens für außerordentlich gelungen, auch wenn Daniels das z.B. noch etwas optimistischer ansetzt. Wer das schafft hat verdammt gut für den M trainiert und bringt auch so noch gewisse Voraussetzungen mit, damit er es so ansetzen darf. Im Regelfall werden die wenigstens die Marathon laufen so etwas schaffen und viele davon trainieren durchaus ambitioniert.
Ein reines Schielen auf solche Tabellen bringt es nicht, man muss auch immer im Auge haben, was dahinter steckt. Sie bieten aber eine gute Orientierung wo es hingehen
kann. Sprich um noch mal ein paar Beispiele zu geben.
- Wer einen M-Plan für eine Zielzeit abarbeitet muss die Zielzeit noch lange nicht laufen, selbst dann wenn ihm das Abarbeiten des Planes leicht fällt. Man muss ja auch die in den Jahren davor erworbene Grundlagenausdauer mit einrechnen und man sollte grundsätzlich für den Marathon geeignete Basisumfänge mitbringe. D.h. ~60-70Wkm über das Jahr verteilt halte ich da für minimale Pflicht.
- Meiner Meinung sind einige Pläne besser dafür geeignet um sein Ziel zu erreichen als andere. Ich kann es für mich begründen, warum mir gewisse Pläne nichts bringen würden. Andere mögen das für sich anders sehen.
- Wer eine HM-Zeit ansetzt die er mit einem eher geringen (und weniger strukturiertem) Training erreicht hat, der wird bei einem (langen) durchstrukturierten Training vermutlich auch deutlich seine HM-Möglichkeiten steigern, also fällt es ihm vermutlich leichter die aufgrund der alten HM-Zeit berechnete M Zeit zu erreichen. Aber wie bewerte ich das, denn eigentlich kann er den HM ja mittlerweile schneller laufen!? Ich kenne hier bei mir im Umfeld einige LäuferInnen auf die das z.B.zutrifft. Dafür hat derjenige der schon für den HM gut trainiert hat, vermutlich den Vorteil, dass er schon das ganze Jahr über entsprechend "hohe" Umfänge läuft.
- Individuelle Faktoren, manchem liegen kürzere Langstrecken einfach besser als der M und für andere ist es umgekehrt. Schwere Läufer zu denen ich auch gehöre, haben es da bei den langen Strecken eher schwerer, dass es aber nicht zwangsläufig so sein muss, zeigt z.B. Papa Greif, der auch ein sehr schwerer Läufer war. Nur ohne Training geht es nicht und vor allem muss man das Training auch verkraften.
Pauschal lässt sich da nun mal schlecht etwas sagen und man muss bei Zeittipps nun mal immer die individuellen Möglichkeiten (Stärken/Schwächen) mit einbeziehen. Ich habe dir vor Jahren nicht von ungefähr gesagt, laufe erst mal 4:30h, als du da schon von sub4h Zeiten geredet hast. Man muss ja schließlich erst mal für
sich feststellen wie man auf ein Training reagiert und dieses dann umsetzen kann.
D.h. auch pauschal finde ich nicht, dass man sagen kann ein langsamerer Läufer muss seine HM-Zeiten unbedingt schlechter umsetzen. Tendenziell sehe ich es aber auch so, er hat es da auch aus meiner Sicht schon
deutlich schwerer. Vor allem im Training, da muss er zeitlich längere Läufe verkraften können (oder eben nach anderen Alternativen suchen) und letztendlich auch im WK, weil er einfach länger unterwegs ist und m.M. da der Faktor mit der muskulären Ermüdung noch entscheidender wird.
Und letztendlich stellt sich auch immer die Frage, wieviel will ich in der Freizeit für mein Hobby tun, selbst wenn ich z.B. ein sehr ambitioniertes Training verkrafte. Was sind mir die letzten (wenigen) Minuten wert. Nur dann muss mir eben auch klar sein, dass ich mit meinem Training nicht in Richtung 2xHM+10min sondern z.B. "nur" in Richtung 2xHM+15min schielen darf. Was ja auch völlig OK und eh ein anders Thema ist. Letzteres erwähne ich nur noch mal, da es immer wieder Läufer gibt, die auf die Tabellen schielen, die dort stehende Zeit dann laufen wollen und
nachher nach irgendwelchen Begründungen schauen warum es nicht geklappt hat. Dabei ist die Begründung oft recht einfach, das langfristige Training war dafür nicht ausreichend und man hätte einfach mit einem etwas geringen Anspruch in den WK gehen müssen.
Tor-der mit 2xHM+12min zufrieden ist, aber gerne mal 2xHM+10min erreichen möchte-sten