Heute eine neue PB im Vereinstraining!
Vereinstraining heute war wie jeden Mittwoch Intervalltraining. Heute war ein für mich eine unbekannte und zugleich sehr interessante Variante der klassischen 6 x 1000m.
Die ersten 5x1000m mussten wie folgt gelaufen werden:
5x200m mit 0‘ TP und 3-5‘ SP. Die Tempi für die 200m-Abschnitten sind @ 3k-RT plus minus x/200m. Dabei wird die vierte 200er mit dem
Basistempo (3k-RT) gelaufen, die drei davor langsamer und die letzte 200 schneller als das Basistempo.
1st 1000m in: 200m @ 3k-RT + 3s, 200m @ 3k-RT + 2s, 200m @ 3k-RT + 1s,
200m @ 3k-RT, 200m @ 3k-RT – 1s
2nd 1000m: 200m @ 3k-RT + 6s, 200m @ 3k-RT + 4s, 200m @ 3k-RT + 2s,
200m @ 3k-RT, 200m @ 3k-RT – 2s
3rd 1000m in: 200m @ 3k-RT + 9s, 200m @ 3k-RT + 6s, 200m @ 3k-RT + 3s,
200m @ 3k-RT, 200m @ 3k-RT – 3s
4th 1000m in: 200m @ 3k-RT + 12s, 200m @ 3k-RT + 8s, 200m @ 3k-RT + 4s,
200m @ 3k-RT, 200m @ 3k-RT – 4s
5th 1000m in: 200m @ 3k-RT + 15s, 200m @ 3k-RT + 10s, 200m @ 3k-RT + 5s,
200m @ 3k-RT, 200m @ 3k-RT – 5s
Das sechste Intervall soll einfach all-out gelaufen werden nach einer langen Pause (mindestens >5 min).
Soweit so gut.
Der Trainer fragt: was ist denn dein 3k-RT? Ich, ähm, bin noch nie 3000m bzw. 3k gelaufen aber meine aktuellste Zeit für die nächste Distanz 5k ist 20:01 min im Training. Dann schlägt er 3:50/km als 3k-RT vor. Ich, na gut dann schauen wir mal. Müsste nicht sehr unrealistisch sein, denn ich bin im Rahmen meiner HM-Vorbereitung vor ca. 2 Monaten 5x1000m in 3:51/km gelaufen.
D.h. für mich nun ein
Basistempo von genau 46s. Beim ersten Intervall bedeutet das immer dazu eine Sekunde addieren bis man zum ersten 200er kommt und ab da wieder immer eine Sekunde abziehen, um die Tempi der 200er zu definieren.
Daraus ergibt für mich für die ersten 1000er: 49, 48, 47, 46, 45 / 200m, also 3:55 für das erste 1000m-Intervall.
Für das zweite Intervall analog aber mit 2s Abständen: 52, 50, 48, 46, 44s / 200m, also 4:00 für das 1000m-Intervall.
Lange Rede kurzer Sinn, so sah dann mein Training heute aus:
Checkpoint
|
Vorgabe
|
Gelaufen
|
Vorgabe
|
Gelaufen
|
Vorgabe
|
Gelaufen
|
Vorgabe
|
Gelaufen
|
Vorgabe
|
Gelaufen
|
200
|
49
|
47.1
|
52
|
51.7
|
55
|
54.1
|
58
|
56
|
61
|
58.8
|
400
|
48
|
47
|
50
|
50.7
|
52
|
51.3
|
54
|
54
|
56
|
57
|
600
|
47
|
47.7
|
48
|
46.9
|
49
|
48.4
|
50
|
48.9
|
51
|
48.5
|
800
|
46
|
45.5
|
46
|
47.2
|
46
|
45.1
|
46
|
47.8
|
46
|
45.9
|
1000
|
45
|
44.5
|
44
|
43.8
|
43
|
40.8
|
42
|
42.5
|
41
|
39.8
|
|
235
|
231.8
|
240
|
240.3
|
245
|
239.7
|
250
|
249.2
|
255
|
250
|
|
03:55
|
03:52
|
04:00
|
04:00
|
04:05
|
04:00
|
04:10
|
04:09
|
04:15
|
04:10
|
Interessant hier zu sehen, dass obwohl jedes 1000m-Intervall langsamer wird, ist die letzte 200er immer schneller als die 200er im vorherigen 1000m-Intervall. Das Basistempo bei 800m Checkpoint bleibt immer dasselbe (3k-RT) aber die Abstände variieren und werden immer größer und somit fängt man das Intervall langsamer an aber beendet es schneller. Ich konnte nicht 100% den Sinn dieses Trainings verstehen aber was ich verstehen konnte ist, dass das Ziel sei, dass man bei einer ermüdeteren Zustand schneller laufen soll. Keine Ahnung aber warum. Der Trainer hat mir gesagt, das kann man auch auf andere Intervalle übertragen (sowohl kürzer als auch länger) und dabei das Basistempo anpassen (Beispielweise 2000er Intervalle geteilt in Abschnitten mit 5k-RT als Basistempo oder auch 3000er Intervalle mit 10k-RT als Basistempo usw.). Nice stuff.
Der Trainer hat uns dabei beobachtet und soweit es geht die Durchgangszeiten gerufen (heute waren wir nur zwei – der andere Kollege war gefühlt 10 Ligen über mich. Ich glaube er hatte 38s oder 36s/200m als Basistempo also 3k-RT). Davor haben wir wie immer 3 km Einlaufrunde im Park gemacht und danach 5 x Steigerungen + 5 x Sprungläufe + 5 x Skippings. Die letzteren haben ihm nicht gut gefallen und musste er bei mir viel korrigieren bzw. schimpfen. Bei den Sprungläufen laufe ich angeblich zu viel nach oben statt nach vorne (es wurde aber bei jeder Wiederholung besser) und die Skipping war bei mir ein eher rotierende Bewegung (sozusagen gleichzeitig anfersen zum Knieheben, es soll aber nicht so sein). Erst beim vierten Wiederholung war er halbwegs zufrieden – er meinte aber es bedürfte bei mir so viel Arbeit, also in anderen Worten war wahrscheinlich doch nicht gut).
Zum Schluss ist der Kollege gegangen, da er meinte, er wäre heute nicht 100% fit und ist das letzte all-out Intervall nicht gelaufen. Der Trainer wollte aber unbedingt, dass ich es versuche. Ich fühlte mich auch heute irgendwie auch sehr gut. Dann habe ich gesagt, ok, wie soll ich aber laufen? Soll ich in 3:50/km anlaufen und dann schauen ob ich hinten raus mehr rausholen kann? Er: 3:50?! Das ist zu langsam! Außerdem nein! Du solltest gar kein Tempo machen und einfach nach Gefühl vom Anfang an alles geben! Mindestens 3:40/km will ich sehen! Ich: what? Mein schnellestes 1000m Intervall je bin ich 3:46/km gelaufen und jetzt nach so viel Belastung? Dann hat er einen Kollegen (ich glaube von den MDlern oder Sprintern) gefragt ob er für mich 3:40/km für 400m pacen würde. Der Kollege musste aber gehen. Dann habe ich gesagt, ok, ich starte einfach und mal schauen was dabei rauskommt. Irgendwie und bevor ich mir drüber Gedanken machen wollte, wie ich jetzt laufe, war ich schon unterwegs – ins kalte Wasser geworfen habe ich mich gefühlt sozusagen. Nach einer Runde habe ich kurz auf die Uhr geschielt, währenddessen ich dem Trainer irgendwas schreiend höre (groß machen! Nicht absacken und nicht anfangen auf die Ferse zu laufen! usw.) und sehe erstaunt ich ca. 82s. Sieht gar nicht so schlecht aus eigentlich. Bis 600m ging eigentlich relativ ok aber dann die letzte Runde war absolut hart, die härteste 400er, die ich je gelaufen bin. Ich glaube ich habe bei 800m irgendwas ähnlich wie 2:4x gesehen. Da ich aber ziemlich fertig war, konnte ich mich nicht genau erinnern was x war, aber ich glaube die war 5 oder 6. Die letzten 200m hat der Trainer mich motiviert, dass ich sehr gut unterwegs sei. Am Ziel drück ich und sehe (bzw. höre ich auch vom Trainer)
3:30.8/km!
Der Trainer kommt zu mir und sagt: 3:50 oder? ;)
Es war ein geiles Gefühl!

Glückshormone habe ich heute erstmal für eine unbestimmte Zeit getankt. Mir ist bewusst, dass durch dieses Ballern, ich eine Verletzung evtl. riskiere aber das war mir
heute wert. Momentan spüre ich gar nix. Mal schauen morgen bzw. die nächsten Tage

.
Danach bin ich mit dem Trainer eine sehr langsame cool-down Runde im Park gelaufen (viel länger als ich wollte aber die Unterhaltung war cool) und wir haben uns schön unterhalten. Dabei hat er mir auch mein Training bis zum nächsten Mittwoch durchgesagt. Das werde ich aber erst morgen posten. Jetzt erstmal ins Bett, um die Regenerations nicht zu sehr zu vernachlässigen.
Angehängt ist die Grafik zu meinem Training heute. Man sieht schön, wie die Pace-Kurve (blaue Kurve, pace GPS --> Kurve allg. ungenau) bei jedem Intervall steiler wird und wie hoch auch die rote Kurve heute war! Sie war noch nie so hoch bei mir. Man wird halt gepuscht.