dkf hat geschrieben:+++ Zuallererst; die Dame hat sich doch verlaufen
Den Abzweig nach der Bremer Hütte leider zu früh und somit doch ganz ungewollt & unbedarft ein kleines Stück über den oberen Teil des wunderschönen Heinrich-Heine-Wegs gewandert, WEIL mit Laufen is hier nich
Nachdem, nach weniger als ca. 2-300m klar war, dass der Weg nicht stimmt, es bei der hallenser Sturbirne jedoch 1.) kein Umkehren gibt & 2.) selbige wusste, dassich weiter oben dann doch wieder auf dem richtigen Weg (Hermannstraße) rauskomme, also nicht geniert und, ein fröhlich Lied auf den Lippen, durch das urige Gässchen hochmarschiert
Als Entschädigung für die dadurch fehlenden ca. 500m wurde dann am Marktplatz im Ziel eine Ehrenrunde (die Strecke wieder aufwärts) angehängt. Diese war, soganznebenbei, der wirklich härteste Teil der Strecke

+++
Aber wieder zurück auf Los, bzw. die Strecke;
- Noch auf der Fahrt über die B6 war der Wechsel zwischen Sonne-Wolken-Wind ein Spektakel für sich,
Und..., als wollte da jemand eine Warnung aussprechen, direkt auf der Ausfahrt nach Ilsenburg wurde der Wind mit einem Schlag heftiger, Blätter fingen an über die Straße zu tanzen & die Bäume wiegten sich im Takt zur gleichen Musik…
- Im Ort hatten dkf & der MINI dann richtig Glück, es war noch nicht so überlaufen, dass ein kleiner Parkplatz, schon im Ilsetal, aber doch noch etwas näher zum Marktplatz hin frei war. DAS WAR UNSER, YES! Im MINI dann doch erstmal etwas argwöhnisch den Wind, das himmlische Kind und die Reaktion der Umgebung darauf beobachtet. Angekündigt waren ja für den Harz im Allgemeinen, bzw. den Brocken im Speziellen, orkanartige Böen um 80 bis 90km/h

Und das hier im Ort deutete die Tendenz schon gut an….
- Da andererseits auch weitere Leute, Wanderer & Biker sich frohen Mutes gen Brocken aufmachten, wollte die Dame nun ooch nicht kneifen und hat erstmal ein 2,22km Ründchen zum Energiezellen schütteln gedreht… gleich mal ein Stück das Ilsetal hoch – dann wieder zurück, noch einmal am MINI vorbei

und dann Richtung Marktpatz. Hier am Markt in Ilsenburg dann etwas nervöses Rumstehen, bis die süße, kleine Garmina B.
Punkt 9.00 Uhr zeigte –> und los gings…
- Die ersten 4km waren unspektakulär & fast unanstrengend… die Pace recht flott (angesichts der langen Abstinenz und dem kurzen Training seither) Die Beinchen waren wirklich ausgeruht und wollten laufen, das hatte die kurzen Läufe diese Woche schon gezeigt
Mit zunehmender Steigung, einem dann inzwischen bis zu den Schläfen pochenden Puls, das Ganze in Verbindung mit der proportional immer heftiger werdenden Windstärke, kam dann allerdings nach 5km der erste kurze Gehmoment. Ein kurzes Stück später kam dann auch der eingangs geschilderte Patzer, ab da begann (mit wenigen Unterbrechungen, quasi als die Dame endlich wieder auf der „Hermannstraße“ war) der wirkliche Wanderteil
- Auf diesem Abschnitt, vllt. bei Km 6,5
hörte die Dame dann vor, bzw. neben sich ein Knacken, einer der toten Nadelbäume (Fichten?) am Wegrand krachte in den Baum neben sich & blieb zum Glück dort hängen 
- Ein kurzes Stück später, fast genau bei Km 7,5 hatte sich ein weitere Baum (das Krachen hatte ich keine Minute vorher gehört
) quer über den Weg gelegt… Hier war es dann doch für den Moment etwas mulmig, kurz doch überlegt, obbich das als Zeichen sehe umzukehren
mich dann aber für’s Drumherumsteigen entschieden und weiter zu laufen. Der blauäugige Gedanke dahinter war (typisch dvh, mein alter Ego) … Je höher du kommst & dich der Baumgrenze näherst, umso niedriger/kürzer und damit „ungefährlicher“ werden die Bäume … wie es weiter geht, wirst du sehen wenn du oben bist
-> also weiterlaufen (ja hier war sowaswie Laufen tatsächlich noch möglich)
- Soweit so gut, durch die fehlenden 500m kam der berüchtigte Plattenweg dann etwa ab Km 8,5 d.h. ab hier hieß es dann, lange 3km nur noch gegen die Steigung & den Sturm angehen, wie es irgendwie ging, selbst an den etwas flacheren Abschnitten, die auf Höhe der Bahngleise kommen, war kein einziger echter Laufschritt mehr möglich. Hab drei mal angesetzt und es nach ein paar „Flugversuchen“
gelassen..
- Was dkf (moi) da an Wucht des Windes dann auf den letzten Metern hinauf auf & über das Plateau erwartete, kannich nicht wirklich beschreibend. Das war beängstigen & beeindruckend zugleich und ehrlich, frohbin, DAS gemacht zu haben
Nur soviel; bei den wahnsinnigen Geräuschen, die unser Sender von sich gab, phantasierte mir für einen Moment die Schlagzeile durchs Gemüt; „Mitarbeiterin der MEDIA BROADCAST von Sender auf dem Brocken erschlagen“ 
- O.k. kurz am Brockenstein antippen, den Weg zur Brockenstraße anvisiert und dann hieß es, nur fliegen ist schöner und der rasante Abstieg begann. Der ein oder andere Wanderer, die nun entgegenkamen oder überholt wurden, nickte wohlwollend oder anerkennend zu, einer mit heftigem Marschgepäck (wie ein Soldat) meinte
Zwei Biker, die zeitgleich in Ilsenburg gestartet waren, kamen gerade die Brockenstraße hoch, dkf witzelte „bin schon auf dem Rückweg“ … Weiter unten überholten mich dann wiederum 2 der Biker mit „da sind wir wieder“, was von der Dame mit „euch krieg ich noch“
beantwortet wurde…
- Lauftechnisch betrachtet, ist der Abstieg durch dieses Gefälle jedoch nicht weniger anspruchsvoll als berghoch. Hier hieß es für die Einzelteile zum Einen immer wieder AZ! D.h. ganz einfach eisern die Gluteii zusammenkneifen. Zusätzlich den Rücken so steif/gerade wie es nur ging, möglichst flache Schritte, um nicht zu sehr zu stauchen. Überhaupt habbich abwärts immer wieder mit dem Laufstil „gespielt“ den Fußaufsatz gewechselt, um so irgendwie alle Minimukkis abwechselnd zu be- und entlasten. Hat anscheinend ganz gut funktioniert (mal abwarten, wie es die nächsten Tage um die leicht lädierte linke Seite steht) Undsoganznebenbei kann man anhand der Km bei Garmin gut sehen, dass, je steiler hier der Abstieg auf dem gelben Brink ist, um so langsamer ist die Pace, diese Passagen sind wirklich nicht zu unterschätzen!
- Last but not least;
Je näher die Strecke dem Ziel / Ilsenburg kam und dem damit einhergehenden flacheren Gefälle, umso schneller hoppelten die Beine dann auch, inkl. einer klitzekleinen EB auf den letzten Kilometerchen… Bis… bis auf den Schlenker und das Zusatzstück, boah, das war wie bereits oben geschrieben;
der wirklich härteste Teil der Strecke
Der Zahlensalat;
26,2km / 2h57:33 / 6:47min/km / ca. 900Hm
"Wuthering heights" oder Sturm auf den (dem) Brocken
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PS
ich gloobe, das wiederholen wir im Frühjahr