nachtzeche hat geschrieben:
Was mich nachdenklicher stimmen wüde, und erlaube mir die Offenheit: Willst du das wirklich? Ich laufe Ultras, weil ich es liebe lange zu laufen. Ich lese von dir immer wieder, dass du da eigentlich gar keinen Bock drauf hast. Warum machst du es dann? Ich glaube, du solltest jetzt drinend diese Frage für dich klären. Will ich das? Und wenn ja: warum? Das wird dir die Vorbereitung und den M an sich sehr erleichtern. Und ganz ehrlich: wenn du zum Ergebnis kommst, dass die Aussage "ich bin schon mal M gelaufen" es nicht wert ist, sich 10 Wochen zu quälen - dann lass es. Ohne schlechtes Gewissen, voll zu Recht!
Grüße,
nachtzeche
Diese Frage habe ich mir am Samstag in der Tat gestellt und hätte ich ein Internetempfangsgerät dabei gehabt, ich hätte mich auf der Stelle von M zum HM umgemeldet.
Eine witzige Anekdote dazu, so bei km 16 ist ein Läufer zu mir aufgelaufen mit einer Soft-Trinkflasche in der Hand, die hatte er das ganze Rennen dabei, ich hatte ihn so bei km 6 oder 7 überholt, deshalb hatte ich mich daran erinnert und ihn kurz darauf angesprochen. So kamen wir kurz in einen Plausch und er meinte, er habe vor 10 Jahren den Lauf auch als Auftakt zu seiner M-Vorbereitung gemacht, liegt terminlich halt sau gut. Es wurde sein erster und einziger Marathon. Und er hätte nie wieder Bock drauf gehabt. Danach trennten uns unsere Wege wieder, ich nahm wieder etwas fahrt auf, die ich - vielleicht ob des Sonnenuntergangs dem wir gerade entgegen liefen - verloren hatte.
Aber die Geschichte passt irgendwie wie die Faust aufs Auge. Muss ich ausgerechnet den ansprechen? Hätte ich nicht jemand erwischen können der danach eine 100 Marathonserie gestartet hat? Schicksal? Wer weiß?
Wie auch immer, auf der anderen Seite stehen tausende andere Läufer die den Marathon auch auf die Reihe bekommen haben. Und das zum Teil mit deutlich schlechteren Ausgangslagen (ohne den Personen damit zu nahe treten zu wollen) als ich sie mitbringe.
Von daher, ich habe das die letzte Woche in einem anderen Thread schon gepostet, m.E. ist das vor allem eine Kopfsache und Aufgeben - ehe es überhaupt begonnen hat - ist nicht mein Ding. Ich bin ja auch überzeugt davon, dass ich es kann, sonst hätte ich die Sache erst gar nicht angefangen. Aber wenn man da so einsam die Landstraße entlang schlurft, auf die Uhr schaut, genau weiss, das man noch 20 Minuten unterwegs sein wird, dann kommen einem eben auch solche Gedanken. Gerade wenn es nicht - vom eigenen Selbstverständnis her - optimal läuft. Wahrscheinlich ist es auch einfach ein wenig Jammern auf hohem Niveau.
Des Weiteren habe ich ja insgeheim - aber psssst das ist absolut geheim
- schon meinen zweiten Marathon terminiert. 2021 Jubiläumsmarathon in Göteborg.