Banner

vom Laufanfänger zum Marathon in 30 Wochen?

51
Hallo Käthi,

ich kann nicht abschätzen, ob dein Ziel realistisch ist, ob du folglich zum anvisierten Zeitpunkt einen Marathon unter fünf Stunden laufen kannst. Ich kann das nicht abschätzen, obwohl ich selbst inzwischen 210 Marathons und Ultras hinter mir habe. Ich kann das nicht abschätzen, obwohl ich selbst ein Konzept auf unserer Laufseite samt Trainingsplänen verfasst habe, das sich unter der Bezeichnung "Ein Weg zum Marathon" vornehmlich (aber nicht nur) an Marathondebütanten richtet. Der Grund, warum ich das nicht abschätzen kann, bist du. Ich kenne dich nicht. Weder physisch noch mental. Woher soll ich wissen, ob dein Körper einer so harten Belastung - und man kann gar nicht genug betonen wie brutal diese Belastung ist! - standhält? Woher soll ich wissen, ob deine Psyche all den Anfechtungen, die so ein null auf Marathon-Training mit sich bringt, gewachsen sein wird. Ob du also körperlich robust genug sowie mental ausreichend willensstark und leidensfähig bist?

Das müsstest du doch wissen, wenn du vorgibst, so viel Erfahrung zu haben! - wirst du vielleicht einwenden. Erfahrung habe ich, gebe auch Ratschläge, Hinweise, weiß gerne mal was besser :wink: . Meine Erfahrung erstreckt sich aber auf "normale" Laufkarrieren. Also Menschen, die das tun was naheliegt und medizinisch sinnvoll ist: Laufen lernen, dann länger laufen lernen, auch schneller laufen lernen, mal einen 10km-Lauf absolvieren, noch einen vielleicht, dann diverse Halbmarathons und schließlich das Training für einen Marathon. Nicht irgendwann, sondern dann, wenn der Körper marathonreif ist. Das ist er nach Aussage vieler Sportmediziner nach einem kontinuierlichen Aufbau von etwa 1,5 Laufjahren.

Was du vorhast, kann klappen, muss aber nicht. Es kann auch ganz fürchterlich in die Hose gehen. Damit meine ich nicht nur das sportliche Scheitern. Auch wenn das eigentlich als lauf-apokalyptische Möglichkeit ausreicht: Es ist die pure Hölle, wenn du hinter der 30km-Marke keine Kraft mehr hast und/oder deine "Gräten" so weh tun als hätte man sie dir mit einer Dampframme bearbeitet. Dann stirbst du dem Ziel entgegen und hast weniger als nur keinen Spaß mehr. Aber das ist eigentlich das geringere Risiko. Tatsächlich ist es orthopädisch betrachtet Russisch Roulette seinen Körper in 30 Wochen auf Marathon zu quälen, wenn man vorher nicht wirklich gelaufen ist. Das kann gutgehen, hat sicher auch schon abertausende Mal geklappt, aber sicher ebenso oft auch nicht ...

Lass ab von dieser Absicht, mehr sage ich dazu nicht mehr. Höchstens noch, dass ich auf keinen Fall Trainingshinweise in einem solchen Fall gebe, den ich nach allem, was ich weiß und was mir "heilig" ist, strikt ablehne.

Lass dir Zeit. Wozu die Eile? Ich habe meinen ersten Marathon mit 48 absolviert. Nun sind's 210. Bereite dich sinnvoll vor!

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

52
RunningPotatoe hat geschrieben:Bei einem Nick mit dem Bestandteil "fitdoc" warte ich eigentlich nur noch ganz ungeduldig darauf, wenn endlich der Link zu dem Wundermittel kommt, mit dem man den Marathon auch ganz ohne Training schafft. Unter der Rubrik "Was haltet ihr von ..."
Guckstu hier:
"This guy ran a marathon without training, on a dare. His brother lost the bet — and $5,000"
"Think your family gatherings get a little out of hand? Erik Anderson jumped off the couch Sunday and ran a marathon without preparation on a bet with his brother.

The 29-year-old Arden Hills man ran 26.2 miles around Ramsey County after his brother Nik bet him $5,000 he couldn’t get up after a family meal and run a marathon in under five hours. Erik did it in 4 hours, 28 minutes."

Auf Deutsch zusammengefasst: Mr. Hill lief spontan nach einem Festessen einen Marathon in 4:28, ohne Training, um eine $5000-Wette zu gewinnen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

53
D-Bus hat geschrieben:Guckstu hier:
"This guy ran a marathon without training, on a dare. His brother lost the bet — and $5,000"
"Think your family gatherings get a little out of hand? Erik Anderson jumped off the couch Sunday and ran a marathon without preparation on a bet with his brother.

The 29-year-old Arden Hills man ran 26.2 miles around Ramsey County after his brother Nik bet him $5,000 he couldn’t get up after a family meal and run a marathon in under five hours. Erik did it in 4 hours, 28 minutes."

Auf Deutsch zusammengefasst: Mr. Hill lief spontan nach einem Festessen einen Marathon in 4:28, ohne Training, um eine $5000-Wette zu gewinnen.
Und wie hat er sich danach gefühlt? Das ist doch der Punkt. Ich will keinen M laufen, aber ich kann 30k in 3 Stunden. Danach wandere ich noch 12k in 2 Std. Dann hab ich Marathon. Aber was hab ich davon?

56
JoelH hat geschrieben:Und wie hat er sich danach gefühlt? Das ist doch der Punkt.
Wohl kaum schlechter als ich. :peinlich:
JoelH hat geschrieben:Ich will keinen M laufen, aber ich kann 30k in 3 Stunden. Danach wandere ich noch 12k in 2 Std. Dann hab ich Marathon.
Ah, du denkst mit! :daumen:
JoelH hat geschrieben:Aber was hab ich davon?
Weiß ich nicht. Hier ging es aber um ein Wundermittel, "mit dem man den Marathon auch ganz ohne Training schafft", und ein solches ist anscheinend nicht benötigt.

Warte mal, da habe ich noch einen, oder zwei: klick.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

57
D-Bus hat geschrieben: Weiß ich nicht. Hier ging es aber um ein Wundermittel, "mit dem man den Marathon auch ganz ohne Training schafft", und das ist anscheinend nicht benötigt.
Stellt sich die Frage, was man unter dem "Festessen", das Mr. Hill verspeiste, zu verstehen hat....

58
Erik “scarfed down sloppy joes, chips and several dips, treats, coffee and most recently cake and ice cream. He set his plate down from finishing cake and ice cream to go change,”

sloppy joes -> Wundermittel, psst!
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

59
Ich denke da die ganze Zeit an die Folge aus "How I met your mother" als Barnie behauptete, wenn man einen M laufen will, dann läuft man den einfach. Wozu Training?! Er lief ihn, finishte ihn und auf der Rückfahrt in der Ubahn war er nicht mehr fähig selbstständig aufzustehen oder generell sich zu bewegen.

Das war schon in der Show nur ein mittelmäßiger Joke...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

61
Hätten mich meine Eltern so aufgeklärt, wie manche User die Geschehnisse um den M beschreiben, wäre ich heute noch unberührt, unberührt und alt. Himmel, was hätte ich für schöne Momente verpasst im Leben. :D
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
Bild
Bild
Bild



62
U_d_o hat geschrieben:Ich habe meinen ersten Marathon mit 48 absolviert. Nun sind's 210.
Da warst Du älter als ich. Rein theoretisch könnte ich Dich also noch bequem einholen :hihi:

lg
MOV
Meine bisherige Laufkarriere:
09.10.2016 HM 1:55:xx
09.04.2017 HM 1:51:xx
07.05.2017 10 km 0:48:xx
20.05.2017 10 km 0:46:xx
10.09.2017 10 km 0:48:xx
24.09.2017 10 km 0:47:xx
08.10.2017 HM 1:48:xx (kein offizieller Lauf)
29.10.2017 M 4:17:xx

63
JoelH hat geschrieben:Und wie hat er sich danach gefühlt? Das ist doch der Punkt. Ich will keinen M laufen, aber ich kann 30k in 3 Stunden. Danach wandere ich noch 12k in 2 Std. Dann hab ich Marathon. Aber was hab ich davon?
Ich frug dat Kätchen nicht umsonst, warum sie denn den Marathon laufen will. Hat doch jeder seine Motivation das zu tun. Du hast nicht davon, andere dagegen haben daran viel Freude. Meinen übelsten Marathon bin ich gelaufen in etwa so, bis Kilometer 25 "im Plan" und danach heftiger Einbruch, die Beine waren hinüber. Ich hab mich natürlich ins Ziel geschleppt, mit jeder Menge Gehphasen und kam etwa 40 Minuten später an, als ich ursprünglich wollte. Andere Marathons bin ich nur zum Training gelaufen, ohne Zeitambitionen, und hatte dabei viel Freude, am Laufen, mit den Zuschauern und an mir selbst. Stell dich mal ein paar Kilometer vor das Ziel bei einem Marathon und schau dir die späten Läufer an :wink:
Titania_1987 hat geschrieben:Ich denke da die ganze Zeit an die Folge aus "How I met your mother" als Barnie behauptete, wenn man einen M laufen will, dann läuft man den einfach. Wozu Training?! Er lief ihn, finishte ihn und auf der Rückfahrt in der Ubahn war er nicht mehr fähig selbstständig aufzustehen oder generell sich zu bewegen.
Das ging mir nach ein paar Marathons und nach vielen Ultras, vielleicht nicht ganz so telegen übertrieben, aber schon so ähnlich. Und ich hatte trainiert dafür :D

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

64
Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben:Da warst Du älter als ich. Rein theoretisch könnte ich Dich also noch bequem einholen :hihi:

lg
MOV
Sofern wir nicht bis zu deinem 210. Marathon auf den Bericht zum ersten warten müssen... :abwart: :zwinker2:
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

65
U_d_o hat geschrieben:Es kann auch ganz fürchterlich in die Hose gehen. Damit meine ich nicht nur das sportliche Scheitern. Auch wenn das eigentlich als lauf-apokalyptische Möglichkeit ausreicht: Es ist die pure Hölle, wenn du hinter der 30km-Marke keine Kraft mehr hast und/oder deine "Gräten" so weh tun als hätte man sie dir mit einer Dampframme bearbeitet. Dann stirbst du dem Ziel entgegen und hast weniger als nur keinen Spaß mehr. Aber das ist eigentlich das geringere Risiko. Tatsächlich ist es orthopädisch betrachtet Russisch Roulette seinen Körper in 30 Wochen auf Marathon zu quälen, wenn man vorher nicht wirklich gelaufen ist.
Ich finds amüsant, dass sich viele Marathonläufer immer gerne als Teil eines verrückten Haufens sehen, die genau wissen, dass das, was sie da machen, nicht immer wirklich supergut für den Körper ist, es aber genau deshalb auch irgendwie toll finden. Gleichzeitig wird dann aber den Nichtläufern oder Nichtmarathonläufern unbedingt zu einem absolut strikt durchdachten, sinnvollen Trainingsaufbau geraten. Ist ja auch irgendwie richtig, aber ich will mal den Läufer sehen, der immer nur supervorbereitet an der Startlinie steht, ganzjährig unterwegs ist, immer Alternativtraining macht, sich sauber ernährt, der, wenn es zwickt, pausiert, nie erkältet läuft, und der beim kleinsten Anzeichen einer Verletzung sofort den Arzt aufsucht, um Ursachenforschung zu betreiben. Den gibts natürlich nicht.

Das Training haut nicht so hin, wie man sich das vorgestellt hat, im Dunkeln zu laufen, findet man doof, wenns kalt ist, ist es doof, Regen ist auch doof, Wind sowieso, dann noch die Hitze - puh. Zum Crosstraining hat man wahlweise keine Zeit und/oder Lust, nach dem Sport will man sich aber dann schon auch was gönnen (deshalb macht mans ja), die kleinen Wehwehchen werden ignoriert, schöngeredet oder es wird mit Stolz erzählt, dass man trotz Schmerzen weitermacht.
Die Erkältung zwingt vielleicht mal zur Pause, wenn Fieber dabei ist (das Herz!), ansonsten wird halt gerannt und gehustet - man schwitzt ja die Krankheit beim Laufen aus - klar.

Und wenn es dann passiert, dass man sich vor dem Wettkampf verletzt, auf den man monatelang hingearbeitet hat, dann tritt man halt trotzdem an und versucht sein Bestes, auch wenn man mit Schmerzen ins Ziel kommt und anschließend monatelang nicht mehr laufen kann. Immerhin kann man dann hinterher den feisten Arbeitskollegen erzählen, wie krass man drauf ist (natürlich versteckt unter dem Mantel der Bescheidenheit - man will ja nicht angeben, aber ach, hier guck mal, meine Medaille und ja, die Zielzeit musste ich mir natürlich auch eingravieren lassen, wenn auch nicht PB, die bin ich ja vor 8 Jahren in X gelaufen, aber damals hatte ich ja auch noch keine Kinder und das Haus musste nicht saniert werden) und irgendwie ist das ja irre, was man da treibe, aber gleichzeitig klopft man sich dafür auch auf die Schulter, weil die anderen dann Sachen sagen wie: "Ich könnte das nicht.", "Ist ja Wahnsinn.", "Du bist doch bekloppt!", und man denkt sich: Jo, genau.
Und mit dem Gefühl des Irgendwie-anders-Seins geht man dann beschwingt nach Hause - würde man nicht grad an Krücken gehen, weil der Mittelfuß gebrochen ist, aber das ist das falsche Schuhwerk gewesen, demnächst nur noch barfuß, die scheiß Industrie kann mich mal!

Ich denke, das kommt doch dem Alltag sehr vieler Läufer ein klein wenig näher. Sich dann über die bekloppten Vorhaben von Nichtläufern herzumachen und zu erzählen, wie wahnsinnig das doch alles sei und dass man mit Marathon fürchterlich aufpassen müsse, weil einen bei unzureichender Vorbereitung ein Gang durchs Fegefeuer mit anschließender Begegnung mit dem Leibhaftigen persönlich bevorstünde, ist doch irgendwie Wasser predigen und den Sangria eimerweise saufen. Oder der Spruch mit dem Splitter und dem Balken im Auge (wobei ich den irgendwie nicht kapiere).
Ich finds einfach nicht glaubhaft. Komplett sinnlos werden die Schauergeschichten übrigens, wenn man sich mal ausmalt, was im Kopf desjenigen vorgeht, der eine körperliche und mentale Herausforderung sucht und glaubt, beim Marathon fündig zu werden. Der hört nur, dass es unendlich schwierig wird, wenn man nicht richtig vorbereitet ist. Dann denkt der sich doch vielleicht (und ich denke, das ist recht häufig der Fall, wenn man sich die zweiten Hälften vieler Marathonis anschaut): Ha, wollen wir doch mal sehen! Und rennt erst recht, gewollt oder ungewollt, unvorbereitet los. Und hinterher kann er dann von seinem Martyrium erzählen, und davon, wie er es geschafft hat, den Mythos Marathon aber doch zu meistern, trotz all der widrigen Bedingungen. Dass da dann in Wahrheit ne ärmliche Zeit aufgrund dürftigen Trainings rausgekommen ist - geschenkt. Die Story und die Emotionen sind viel wichtiger als die Fakten.

Wenn man stattdessen erzählen würde, dass die Marathonlauferei keine große Sache ist, und fast jeder es schaffen kann (es aber auch wirklich nicht sein muss), dann würden viele Grenzerfahrungssucher gelangweilt abwinken und sich mit Gummibändern um den Knöcheln von der nächsten Klippe stürzen.

Achso, was ich damit sagen will: Die meisten (Marathon-)läufer, die hier von recht diffusen Vorhaben ohne richtigen Plan abraten, sind selbst bis zu einem gewissen Grad so unvernünftig, haben das alles selbst schon mitgemacht, finden das im Nachhinein dann rational betrachtet nicht gut (aber insgeheim schon noch, weil man ist ja irgendwie bekloppt), spielen sich dann aber als große Kenner auf, bloß um sich selbst zu versichern, dass man ja schon auch auf sich Acht gibt und keiner dieser Funläufer ist, der seine Gesundheit aufs Spiel setzt.
Und wenn dann der nächste Marathon wieder in die Hose geht, wars halt wahlweise das Wetter, das falsche Gel, fehlende Getränkestationen (dem Veranstalter schreib ich ne Mail, die sich gewaschen hat!!!), am Abend vorher war das Essen schlecht/zu wenig/zu viel/falsch, außerdem können wir Amateure gar keine zwei gleich schnellen Hälften laufen usw. usf. Aber kaum einer gesteht sich ein, dass er im Training, im Wettkampf und im Alltag ziemlich viel ziemlich falsch macht. Da geht man dann lieber her und haut einem blutigen Anfänger sein Unwissen um die Ohren. Schwache Leistung, eigentlich. :P

66
McAwesome hat geschrieben: ...
:daumen:

Sehr treffend beschrieben. Klasse Beitrag!
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
Bild
Bild
Bild



69
Gleichzeitig wird dann aber den Nichtläufern oder Nichtmarathonläufern unbedingt zu einem absolut strikt durchdachten, sinnvollen Trainingsaufbau geraten.
Von wem und wo? Ich lese hier eigentlich relativ oft den vernünftigen Tipp einfach mal loszulaufen (bones kämpft da sehr penetrant an der Front :daumen: ) anstatt sich auf Puls etc. zu konzentrieren.
Siehe auch in dem teilweise von dir zitierten Text:
Laufen lernen, dann länger laufen lernen, auch schneller laufen lernen, mal einen 10km-Lauf absolvieren, noch einen vielleicht, dann diverse Halbmarathons und schließlich das Training für einen Marathon. Nicht irgendwann, sondern dann, wenn der Körper marathonreif ist.
Hört sich für mich nicht nach "strikt durchdacht" an. Auch wenn ich deine Abneigung gegen den Unterton im Text verstehen kann, was soll man sonst raten?

70
AchatSchnecke hat geschrieben:Von wem und wo? Ich lese hier eigentlich relativ oft den vernünftigen Tipp einfach mal loszulaufen (bones kämpft da sehr penetrant an der Front :daumen: ) anstatt sich auf Puls etc. zu konzentrieren.
Siehe auch in dem teilweise von dir zitierten Text:

Hört sich für mich nicht nach "strikt durchdacht" an. Auch wenn ich deine Abneigung gegen den Unterton im Text verstehen kann, was soll man sonst raten?
Ein strikt durchdachter, sinnvoller Trainingsaufbau hat ja nicht zwingend mit Laufen nach Puls zu tun - zumindest nach meinem Verständnis, aber darüber kann man ja streiten. Einfach mal loszulaufen, ist ein guter Tipp. Aber es ging ja hier auch nicht ums Einfach-mal-Loslaufen.

"Von wem und wo?" finde ich jetzt irgendwie ne merkwürdige Frage, so als wäre ich hier in irgendeiner Beweispflicht - du kannst ja selbst gern was anderes glauben, ich hab da eher nach Gefühl geschrieben, fürs Raussuchen ist mir meine reichlich vorhandene Freizeit dann aber doch zu schade. :)

Mit strikt durchdacht meine ich, dass dem ambitionierten Anfänger geraten wird, sich mindestens 1,5 Jahre vorzubereiten, mehrere Aufbauwettkämpfe zu betreiben, nebenbei Kräftigungsübungen zu machen etc. Das ist ja auch nicht falsch, wie gesagt. Nur finde ich es schon bemerkenswert, vor den Gefahren unvernünftiger, fixer Laufideen zu warnen und sich gleichzeitig selbst wahlweise krank, unvorbereitet, verletzt, außer Form, zu dick usw. an die Startlinie zu stellen. Das wollte ich mit meinen Übertreibungen mal deutlich machen. War ein bisschen witzig und natürlich nicht böse gemeint, mir fiel nur dieses Messen mit zweierlei Maß auf, aber wir können auch gerne tiefer in die Exegese meines Geschwurbels einsteigen, falls gewünscht. :P

71
Du hast zwar nicht unrecht, allerdings wissen die von dir genannten Läufer, dass ihr Verhalten nicht zwingend eine gute Idee ist.
Wenn jetzt ein Läufer wirklich von Null auf Marathon gehen will, besteht zumindest ein gewisses Risiko, dass er nur die Bilder von Leuten vor Augen hat, die beim Zieleinlauf jubeln, eventuell garniert mit irgendwelche Laufgurus, welche behaupten, dass jeder Normalbegabte mit 30 WKM problemlos einen Marathon laufen kann usw. Von allfällig möglichen Schmerzen sieht bzw. liest der Anfänger nix.
Man muss zwar nicht den Teufel an die Wand malen (was hier auch nicht passierte), aber man kann als etwas - insbesondere auch in diesen Dingen - erfahrener Läufer einem Anfänger sagen, dass bei mangelhafter Vorbereitung die letzten km sowie die Treppen der Folgewoche sehr schmerzhaft sein können (!).
Wie man sich dann selbst verhält, ist jedem seine Sache, sind ja seine Knochen. Aber warnen halte ich trotzdem für legitim. Oder hältst du es für widersinnig, wenn ein Alkoholiker einem Abstinenten sagt, dass übertriebener Alkoholgenuss negative Folgen haben kann?

73
McAwesome hat geschrieben:Nur finde ich es schon bemerkenswert, vor den Gefahren unvernünftiger, fixer Laufideen zu warnen und sich gleichzeitig selbst wahlweise krank, unvorbereitet, verletzt, außer Form, zu dick usw. an die Startlinie zu stellen. Das wollte ich mit meinen Übertreibungen mal deutlich machen. War ein bisschen witzig und natürlich nicht böse gemeint, mir fiel nur dieses Messen mit zweierlei Maß auf, aber wir können auch gerne tiefer in die Exegese meines Geschwurbels einsteigen, falls gewünscht. :P
Hehe, da fühle ich mich doch direkt angesprochen :D Ich hab schon ne Menge Unvernünftiges auf den Laufstrecken und im Training angestellt. Das meiste davon hat viel Spaß gemacht. Und einiges davon musste ich auch bereuen. Ich gönne auch jedem anderen allen Spaß und Blödsinn der Welt. Trotzdem kann es doch nicht verkehrt sein, vor den Folgen zu warnen, oder? Ich halte das nicht für zweierlei Maß :P

Gruss Tommi

74
U_d_o hat geschrieben:Ich habe meinen ersten Marathon mit 48 absolviert. Nun sind's 210.
Wahnsinn, meinen höchsten Respekt vor dieser Leistung! :daumen:
McAwesome hat geschrieben:Aber kaum einer gesteht sich ein, dass er im Training, im Wettkampf und im Alltag ziemlich viel ziemlich falsch macht. Da geht man dann lieber her und haut einem blutigen Anfänger sein Unwissen um die Ohren. Schwache Leistung, eigentlich. :P
Ich würde auch gerne so viel falsch machen wie, z.b. U_d_o ...

75
McAwesome hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob mir dein Ton gefällt! :angst:
Sorry, aber was meinst Du ? Ich fragte nur, ob dies im direkten Zusammenhang zum Statement von Udo steht. Zumindest wurde er von dir zitiert....

76
haxedesboesen hat geschrieben: Wenn jetzt ein Läufer wirklich von Null auf Marathon gehen will, besteht zumindest ein gewisses Risiko, dass er nur die Bilder von Leuten vor Augen hat, die beim Zieleinlauf jubeln, eventuell garniert mit irgendwelche Laufgurus, welche behaupten, dass jeder Normalbegabte mit 30 WKM problemlos einen Marathon laufen kann usw. Von allfällig möglichen Schmerzen sieht bzw. liest der Anfänger nix.
Ja, wie sagt man so schön: Versuch macht kluch. Diese Versicherungsmentalität zu predigen und sich selbst allen möglichen Gefahren hinzugeben, weil man sich selbst für total robust hält, ist mir nur irgendwie suspekt.
haxedesboesen hat geschrieben: Man muss zwar nicht den Teufel an die Wand malen (was hier auch nicht passierte), aber man kann als etwas - insbesondere auch in diesen Dingen - erfahrener Läufer einem Anfänger sagen, dass bei mangelhafter Vorbereitung die letzten km sowie die Treppen der Folgewoche sehr schmerzhaft sein können (!).
Ja, das kann man. Die tun im Übrigen nicht nur bei mangelnder Vorbereitung weh.
haxedesboesen hat geschrieben:Wie man sich dann selbst verhält, ist jedem seine Sache, sind ja seine Knochen. Aber warnen halte ich trotzdem für legitim. Oder hältst du es für widersinnig, wenn ein Alkoholiker einem Abstinenten sagt, dass übertriebener Alkoholgenuss negative Folgen haben kann?
Wenn er währenddessen ne Flasche Doppelkorn inhaliert und mir im nächsten Satz vom runden Abgang dieses geistigen Getränks vorschwärmt, fände ich die ganze Gesprächssituation irgendwie verstörend.
dicke_Wade hat geschrieben:Hehe, da fühle ich mich doch direkt angesprochen :D Ich hab schon ne Menge Unvernünftiges auf den Laufstrecken und im Training angestellt. Das meiste davon hat viel Spaß gemacht. Und einiges davon musste ich auch bereuen. Ich gönne auch jedem anderen allen Spaß und Blödsinn der Welt. Trotzdem kann es doch nicht verkehrt sein, vor den Folgen zu warnen, oder? Ich halte das nicht für zweierlei Maß :P

Gruss Tommi
Nee, isses nicht. Aber in dem Ton? Sich selbst sämtlichen Höllenqualen hingeben, dem Neuling aber abraten, genau das zu tun? Ob ich jetzt meinen ersten Marathon halbvorbereitet laufe oder beim X-Stundenlauf am Ende nicht mehr weiß, wie ich heiße - ich weiß nicht, was da jetzt gefährlicher ist. Wenn das Warnen mit einem gleichzeitigen "aber es ist aucht total geil und die Erfahrung wird dich bereichern" einhergeht, hab ich damit überhaupt kein Problem :D
Donauinsel hat geschrieben: Ich würde auch gerne so viel falsch machen wie, z.b. U_d_o ...
Ich auch, aber um Sachen falsch machen zu können, muss man ja erstmal damit anfangen. Die TE (ich denke, sie ward nie mehr gesehen in diesem Forum) ist Anfang 30, nicht total unfit und ihr dann Sachen wie diese vorzuhalten,
Es ist die pure Hölle, wenn du hinter der 30km-Marke keine Kraft mehr hast und/oder deine "Gräten" so weh tun als hätte man sie dir mit einer Dampframme bearbeitet. Dann stirbst du dem Ziel entgegen und hast weniger als nur keinen Spaß mehr.
ist ja derart martialisch (und irgendwie schon den Teufel an die Wand malend), dass sich davon die Grenzgänger nur mehr herausgefordert fühlen oder diejenigen, die einfach mal Bock auf nen Marathon in 5h haben (was kein überambitioniertes Ziel für ne junge Frau ist), abschrecken könnte. Wenn die TE jetzt direkt unter 3h laufen wollte mit ihrem bisschen Training, wären vielleicht deutlichere Worte angebracht, aber für mich waren da jetzt keinerlei Warnzeichen vorhanden, sondern es klang nach einem Plan, der vielleicht ein bisschen wenig Vorbereitungszeit beinhaltete, aber ansonsten weit weg von jeder Unvernunft zu sein schien.

77
@McAwesome: Großartig auf den Punkt gebracht.

Und zu den Qualen ab km30:

Wenn sie denn kommen: Wie schlimm die sind, kann man doch selbst steuern. Wenn es zu sehr wehtut, kann man immernoch Tempo rausnehmen, gehen (12km Fußmarsch bekommt man in gut 2h hin), eine Pause machen oder ganz abbrechen. Es wird niemand gezwungen, trotz Schmerzen weiterzulaufen.
Ja, ich habe es 1x gemacht (erster Wettkampf, kein Marathon) und dafür die Quittung bekommen.
Bild

78
ruca hat geschrieben: Ja, ich habe es 1x gemacht (erster Wettkampf, kein Marathon) und dafür die Quittung bekommen.
Und die war?
Meine bisherige Laufkarriere:
09.10.2016 HM 1:55:xx
09.04.2017 HM 1:51:xx
07.05.2017 10 km 0:48:xx
20.05.2017 10 km 0:46:xx
10.09.2017 10 km 0:48:xx
24.09.2017 10 km 0:47:xx
08.10.2017 HM 1:48:xx (kein offizieller Lauf)
29.10.2017 M 4:17:xx

80
ruca hat geschrieben:2 Wochen auf Krücken und 4 Wochen Sportpause.
Heftig... ohne jetzt zu sehr vom Thema abzukommen, was war passiert? Kannst ja auch pm schreiben, um den Faden hier sauber zu halten.
Meine bisherige Laufkarriere:
09.10.2016 HM 1:55:xx
09.04.2017 HM 1:51:xx
07.05.2017 10 km 0:48:xx
20.05.2017 10 km 0:46:xx
10.09.2017 10 km 0:48:xx
24.09.2017 10 km 0:47:xx
08.10.2017 HM 1:48:xx (kein offizieller Lauf)
29.10.2017 M 4:17:xx

81
McAwesome hat geschrieben:Ein strikt durchdachter, sinnvoller Trainingsaufbau hat ja nicht zwingend mit Laufen nach Puls zu tun -
War ja auch nur ein Beispiel. Deswegen das "etc.".
"Von wem und wo?" finde ich jetzt irgendwie ne merkwürdige Frage, so als wäre ich hier in irgendeiner Beweispflicht - du kannst ja selbst gern was anderes glauben, ich hab da eher nach Gefühl geschrieben, fürs Raussuchen ist mir meine reichlich vorhandene Freizeit dann aber doch zu schade. :)
Ich habe nur gefragt, weil mir diese Rundumschläge oft genug wie ein Kampf gegen Strohmänner und Windmühlen vorkommen.

83
McAwesome hat geschrieben:Nee, isses nicht. Aber in dem Ton? Sich selbst sämtlichen Höllenqualen hingeben, dem Neuling aber abraten, genau das zu tun? Ob ich jetzt meinen ersten Marathon halbvorbereitet laufe oder beim X-Stundenlauf am Ende nicht mehr weiß, wie ich heiße - ich weiß nicht, was da jetzt gefährlicher ist. Wenn das Warnen mit einem gleichzeitigen "aber es ist aucht total geil und die Erfahrung wird dich bereichern" einhergeht, hab ich damit überhaupt kein Problem :D
*hihi* Die Höllenqualen muss man aber auch geil finden können :D

Ich persönlich schrub ja auch:
Kann man machen, muss man aber auch nicht
und ich hinterfrug später die Motive für den Marathon von Kätchen. Würde sie antworten, "ich finds geil, an meine Grenzen zu gehen, will den Trubel bei der Veranstaltung genießen, das Glück bei der Zielüberquerung erleben", ich wäre der Letzte, der ihr vom Marathon abraten würde. Natürlich ist bei einer gründlicheren und eventuell längeren Vorbereitung die Chance auf dieses Erleben größer :wink:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

84
Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben:Da warst Du älter als ich. Rein theoretisch könnte ich Dich also noch bequem einholen :hihi:

lg
MOV
Mach's doch :baeh: :wink:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

85
McAwesome hat geschrieben:Ich finds amüsant,
Ich find's überhaupt nicht amüsant, wenn einer die ehrlichen Bemühungen erfahrener Läufer mit einem Schwall halbgarer Wahrheiten relativieren will. Wenn einer kommt und fragt, dann sollte man ihm eine Antwort geben, die auf den jeweiligen Fall zugeschnitten vertretbar ist. Vertretbar im Hinblick auf das, was Sportwissenschaft und -medizin als verträglich postulieren und vertretbar unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen, sofern welche vorliegen. Davon kann der Fragende profitieren, sich danach richten, wenn er will oder auch nicht. Von ellenlangen Büttenreden, um der Effekthascherei Willen, hat er gar nichts.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

86
Donauinsel hat geschrieben:Ich würde auch gerne so viel falsch machen wie, z.b. U_d_o ...
Um das auch noch klarzustellen: Wenn einer 210 mal zu einem Marathon oder Ultra aufbricht, dann macht er zwangsläufig einige Male Fehler. Manchmal habe ich meine Leistungsfähigkeit falsch eingeschätzt. Weniger diejenige, die auf Training basiert, als das, was am Tag X gerne mit "schlechte Tagesform" umschrieben wird. Dann tut's hinten raus eben weh. Manchmal habe ich unterwegs Fehler gemacht, dann tut's hinten raus eben auch weh. Ich erinnere mich an zwei Marathons, vor denen ich sehr unschlüssig war, ob ich laufen kann und soll. In einem Fall wachte ich mit Schüttelfrost auf, ging in meinem Hotelzimmer etwa eine Stunde unruhig wie ein Tiger hin und her, und entschied dann nicht zu laufen. In einem andere Fall, war ich tags zuvor krank, fühlte mich morgens aber frisch, fuhr hin, startete und hatte bei Km 31 keine Kraft mehr zu wirklichem Laufen. Also trabte ich das Ding zu Ende, mit entsprechendem Empfinden. Ich weiß also ganz genau, wie es sich anfühlt, wenn sich die Hölle auftut. Nachdem aber hinter diesen 210 Läufen mehr als 95 % beglückende oder zumindest befriedigende Erlebnisse stehen, spielt das keine Rolle. Erstens kenne ich meinen Körper in und auswendig, weiß also jeweils verantwortlich was ich tue (und ggf. riskiere). Zweitens kann ich mir den Spaß am Laufen nicht durch so ein Negativerlebenis versauen. Jemand, der sein Marathondebüt plant, ist davor nicht gefeit. Ich kenne genügend Beispiele von Läufern, die nach dem Marathon in ein tiefes Loch fielen ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

87
ruca hat geschrieben:2 Wochen auf Krücken und 4 Wochen Sportpause.
So viel zum Thema "kann man doch selbst steuern". Das ist völliger Blödsinn, der an der Realität vorbeigeht. Du hast dir genau das bewiesen und es eben nicht selbst gesteuert. Weil du nicht aufgeben wolltest oder weil du nicht absehen konntest, was du dir damit einfängst. Unglaublich, wie leichtfertig manche hier schreiben, obschon genau die es besser wissen müssten.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

88
U_d_o hat geschrieben:So viel zum Thema "kann man doch selbst steuern". Das ist völliger Blödsinn, der an der Realität vorbeigeht. Du hast dir genau das bewiesen und es eben nicht selbst gesteuert.
Ähh, ich glaube das kommt jetzt falsch rüber.

Ja, damals habe ich nicht selbst gesteuert, weil ich komplett unterschätzt habe, was für Auswirkungen es haben kann, wenn man auch nur 4,5km gegen den Schmerz anläuft.

Diese Dummheit würde ich heute nicht wieder begehen - ganz im Gegenteil, ich nehme eher zu früh raus. Und um nicht wieder in die Situation zu geraten werde ich auch keine Staffel mehr laufen (da ist der Druck, irgendwie ins Ziel zu kommen deutlich größer als wenn man nur für sich läuft).

Und so meine ich es: Es ist weder ein Naturgesetz, dass ein Marathon bei Km 41 wehtun muss (wie es mal ein Moderator vom Rand mir zugerufen hat, während mir gar nix wehtat) noch eines, dass man sich weiter durchkämpfen muss, wenn es schon wehtut. Das sollte man sich aber vor dem Lauf klarmachen, denn am Ende ist es doch "nur" ein Hobby, das Spaß bringen soll. Und - ja, man kann es steuern- wenn man will. Tempo raus oder gar Aussteigen geht immer, man muss dazu nur bereit sein.

Klar, je früher man in einen Marathon geht, desto größer ist die Gefahr, dass es gegen Ende eine Quälerei wird, aber bei wem es passiert und bei wem nicht, kann man nicht vorhersagen.
Bild

89
dicke_Wade hat geschrieben:*Würde sie antworten, "ich finds geil, an meine Grenzen zu gehen, will den Trubel bei der Veranstaltung genießen, das Glück bei der Zielüberquerung erleben", ich wäre der Letzte, der ihr vom Marathon abraten würde.
Das kann sie erst sagen, wenn sie es selbst erlebt hat und beurteilen kann, ob sie es geil findet.,

90
Bonno hat geschrieben:Das kann sie erst sagen, wenn sie es selbst erlebt hat und beurteilen kann, ob sie es geil findet.,
Ooooch, ich war mir vor meinem ersten Marathon ziemlich sicher, dass das ein geiles Erlebnis werden wird, was auch für mich ein wichtiger Faktor war, mich dafür anzumelden. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich kannte den Berlin Marathon vom Zuschauen und von Berichten befreundeter Läufer, hatte also schon eine gute Ahnung, was mich erwarten würde. Natürlich wenn der Körper halbwegs mitspielt. Einbrüche, die auch von U_D_O erwähnte Hölle durfte ich erst ein paar Marathons später erleben. Ich fieberte meinem ersten Marathon entgegen, wie ich schon Jahre nichts mehr. Tja, und so etwas auch nur im Ansatz konnte ich in den drei eher kurzen Posts von Kätchen nicht heraus lesen.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

92
Achtung, hier ist Kätschen, ich habe ganz viele Accounts hier gehackt und wollte euch noch sagen, dass ihr mir bei Instagram folgen könnt!
Würde mich freuen #käthe #fitness #followme #firstmarathon


Also, ich finds ja echt schön, dass sich hier so viele Leute Gedanken machen und vernünftige Tipps geben wollen. Aber euch ist schon klar, dass ihr seit Tagen mit euch selbst bzw einem Geist schreibt?
Datt Käthe is weg und interessiert sich kein Stück, was ihr von ihrer Idee haltet einen Marathon zu laufen.
#euremeinunginteressiertmichnichtmehr
#ichwolltenureinpaarmehrfollowerbekommen
#scheißehatnichtgeklappt
#gingnachhintenlos

93
U_d_o hat geschrieben:Ich find's überhaupt nicht amüsant, wenn einer die ehrlichen Bemühungen erfahrener Läufer mit einem Schwall halbgarer Wahrheiten relativieren will. Wenn einer kommt und fragt, dann sollte man ihm eine Antwort geben, die auf den jeweiligen Fall zugeschnitten vertretbar ist. Vertretbar im Hinblick auf das, was Sportwissenschaft und -medizin als verträglich postulieren und vertretbar unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen, sofern welche vorliegen. Davon kann der Fragende profitieren, sich danach richten, wenn er will oder auch nicht. Von ellenlangen Büttenreden, um der Effekthascherei Willen, hat er gar nichts.

Gruß Udo
Nu sei mal nicht beleidigt, Udo. Ich wollte nur sagen, dass mir dein Höllengeschreibsel ein wenig übertrieben daherkam für so ein wirklich bescheidenes Zielchen einer Person, die noch weit weg von gebrechlich ist. Dass du bei deiner vorangegangenen Polemik jetzt mit Sportwissenschaft anrollst, nun gut. Ich fands halt gerade nicht auf den jeweiligen Fall zugeschnitten, das wollte ich, unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen und ein bisschen amüsant aufbereitet, loswerden. Sonst pennt der Laden hier doch ein. :) Und dass ausgerechnet du dich über das "ellenlange" in meinem Gesabbel echauffierst :P

94
SimonT hat geschrieben:Achtung, hier ist Kätschen, ich habe ganz viele Accounts hier gehackt und wollte euch noch sagen, dass ihr mir bei Instagram folgen könnt!
Würde mich freuen #käthe #fitness #followme #firstmarathon


Also, ich finds ja echt schön, dass sich hier so viele Leute Gedanken machen und vernünftige Tipps geben wollen. Aber euch ist schon klar, dass ihr seit Tagen mit euch selbst bzw einem Geist schreibt?
Datt Käthe is weg und interessiert sich kein Stück, was ihr von ihrer Idee haltet einen Marathon zu laufen.
#euremeinunginteressiertmichnichtmehr
#ichwolltenureinpaarmehrfollowerbekommen
#scheißehatnichtgeklappt
#gingnachhintenlos
Na, es gibt doch genug Leute, die hier fleißig mitlesen und schreiben und wo, wenn nicht im Internet, kann man besser übers Prinzip streiten? :teufel:

95
Ja, da hast du vollkommen Recht :-)

#käthemachteuchallefertig


Einen Thread über das Thema 'ab wann Marathon zu empfehlen' würde wirklich durchaus Sinn machen.
Also jeder, der schonmal einen Marathon gelaufen ist, schreibt seine Meinung dazu.
Also z.B. wie lange sollte man seiner Meinung nach schon im Vorfeld gelaufen sein?
Wie lange sollten die bis dahin am längsten gelaufenen langen lockeren Läufe gewesen sein.
Wie oft sollte man bis dahin pro Woche regelmäßig trainiert haben um die spezifische M-Vorbereitung verletzungsfrei zu überstehen?
Wie ist der Background des jeweiligen Läufers? Bereits sportlich unterwegs gewesen, eher unsportlich gewesen, Gewicht?

Wenn man da dann z.B. jemanden mit ähnlichen Voraussetzungen findet, kann man daraus wohl am besten entscheiden, was für einen selbst vielleicht Sinn machen könnte.

97
JoelH hat geschrieben:Oder sie hat schlicht erkannt, dass ihr hier nicht geholfen wird. Auf Instagram ist sie nämlich durchaus noch aktiv.
Ähm, könnte es eventuell sein, dass unsere Hilfe nicht ihr Ziel war. :zwinker2:

Sie hat den Link auf ihre Instagramseite hier in ihrem Profil platziert, um in Instagram auf sich aufmerksam zu machen in der Hoffnung, dass User aus RW folgen werden. Hat doch funktioniert. Du wolltest z.B. abonnieren und inzwischen sind auch einige Abos bei ihr hinzugekommen. Ich hatte mir vorsichtshalber mal vor Tagen und auch heute die Entwicklung der Abos auf Instagram bei ihr angeschaut. :zwinker2:

Edit: Und nein, ich habe noch immer kein Interesse daran, ihr zu folgen. :D
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
Bild
Bild
Bild



98
Na, was würdet Ihr denn machen? Sie hat sich was in den Kopf gesetzt und suchte nach Bestätigung diesen Plan auch so durchziehen zu können. Nun hat Sie eher negatives Feedback bekommen und das es eine Schnapsidee ist ( für die ich es übrigens auch halte ) und ist nun beleidigt. Ich gehe davon aus das die Ratschläge ignoriert werden und der Plan trotzdem durchgezogen wird. Wer lässt sich schon wegen eines Internetforums seinen geschmiedeten Plan madig machen?

Im Übrigen ist das Thema gar nicht so abwegig. Ich hatte erst am Wochenende solch eine ähnliche Diskussion. Ein Jugendfreund von mir war zu Besuch und ich habe mit ihm über den Berlin Marathon geredet. Nun weil er gerade 20kg abgenommen hat ( Ich würde schätzen Startgewicht war 130kg ) und weiterhin abnehmen will, kam er auf ganz tolle Gedanken: Er wollte sich auch für den Berlin Marathon anmelden. Dazu sei gesagt er war noch nie sportlich, betreibt aktuell nicht richtig Sport und hat es auch in Zukunft nicht vor. O-Ton: Ich kann die Strecke ja auch wandern und irgednwann kommt er noch ins Ziel. Das in der Ergebnisliste auch mit 7 oder auch über 8 Stunden gelistet sind hat Ihn noch bestärkt. Am nächsten Tag hat er die Idee aber relativiert, was ich ehrlicherweise auch ganz gut finde.
Da finde ich die Idee der Threaderstellerin doch sinnvoller als die Idee von meinem Kumpel :wink:

99
tmo83 hat geschrieben:Na, was würdet Ihr denn machen? Sie hat sich was in den Kopf gesetzt und suchte nach Bestätigung diesen Plan auch so durchziehen zu können. Nun hat Sie eher negatives Feedback bekommen und das es eine Schnapsidee ist ( für die ich es übrigens auch halte ) und ist nun beleidigt. Ich gehe davon aus das die Ratschläge ignoriert werden und der Plan trotzdem durchgezogen wird. Wer lässt sich schon wegen eines Internetforums seinen geschmiedeten Plan madig machen?
[...]
Ganz einfach.... nicht beleidigt sein. Konstruktive Kritik reflektieren, den Rest ignorieren, die Diskussion suchen, ggf. meinen Plan anpassen oder argumentieren warum ich eine Anpassung nicht für sinnvoll erachte.

Ich vergleich' es mal mit meinen Erfahrungen aus Autoforen. Da kamen 100 Leute und wollten in einen Kleinwagen einen Sportmotor einbauen. 99% der Anfragen waren so, dass gleich klar war, dass es Schnapsideen waren, weil z.B. Know-How oder Geld fehlten. Davon 1% hat die Diskussion gesucht und sich Rat geholt von Leuten, die sowas schonmal durchgezogen haben und die Diskussion gesucht. Den Leuten wurde geholfen und von den 1% sind vielleicht 90% gescheitert oder haben die Projekte eingestellt, aber 10% haben es durchgezogen.

Vernünftiger Umgang mit Kritik an einem selbst ist eine Eigenschaft, die man haben sollte wenn man sich in Gesellschaft (egal ob Forum oder IRL) bewegt.
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“