Guten Morgen!!
Ich stelle heute mal einen Bericht einer etwas anderen Art ein, hoffe ich langweile Euch nicht damit - aber: das muß ich jetzt mal erzählen.
Ich fange an - vor 27 Jahren!
Der kleine Mahong ist 14 Jahre alt, spielt seit 8 Jahren Gitarre und ist seit 6 Monaten stolzer Besitzer seiner ersten E-Gitarre. (steht heute noch im Keller!)
Seine großen Vorbilder sind Eric Clapton und Carlos Santana (und das sind sie bis zum heutigen Tage geblieben!)
Im Juni 1982 kam Mahong`s großer Bruder und sagte ihm, daß er heute Abend "etwas" mit ihm unternehmen würde.
Das war etwas Besonderes für den kleinen Mahong, denn sein Bruder war 7 Jahre älter und hatte eigentlich nicht sonderlich viel mit dem "Kleinen" zu tun... aber Mutter erlaubte ein längeres Ausgehen und so saß er Abends im Auto und sie fuhren das Neckartal entlang durch Heidelberg - nach Mannheim, und standen vor dem Rosengarten, den heiligen Hallen der Mannheimer Philharmoniker.
Aber an diesem Tag war kein Klassik-Konzert.
Als die Lichter ausgingen und ein Spot den Mann in der Mitte beleuchtete war der kleine Mahong für 4 Stunden in einer anderen Welt. Denn dort stand er in Natura:
Carlos Santana, 4 Stunden Konzert, 4 Stunden Musik die das Herz berührt und die Beine in Bewegung bringt, Töne auf der Gitarre die Mahong bis heute nicht gefunden hat....
Ab diesem Tag war dieser Santana für Mahong etwas ganz besonderes in seinem Leben (Dies war und ist übrigens auch Eric Clapton, den ich bis zum heutigen Tag 15mal Live gesehen habe...).
Die Ehrfurcht vor diesem Mann stieg ins Unermeßliche, als Mahong, der in der Zeit von 1988-1989 Konzerte aufbaute, nach einem Soundcheck besagtem Carlos Santana sogar einmal die Hand geben durfte (ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen!), dann aber das Konzert nicht ansehen konnte

, da Mahong schon weiterreisen und das nächste Konzert aufbauen musste...
Und in den nächsten 20 Jahren hatte es zeitlich nie gepaßt ein weiteres Konzert zu besuchen...
Dienstag, 21. Juli 2009. 19:30 Uhr. Halle/Westfalen. Tennisstadion. Heute kein Roger Federer..
Als das Licht ausgeht und der Spot den Mann beleuchtet der da auf der Bühne steht bin ich wieder 14 Jahre alt. Da steht er wieder. Carlos Santana.
Und die 5000 Menschen im Stadionrund (von denen meine Frau und ich mit die Jüngsten sind) stehen vor dem ersten Ton schon AUF IHREN STÜHLEN, geben IHM 5 Minuten stehende Ovationen bevor das Konzert beginnt und setzen sich die nächsten 2 1/2 Stunden nicht mehr hin.
Ein Klassiker reiht sich an den anderen, jeder kennt jeden Song und oft hört man den Spruch "Ach - das ist auch von ihm?"
Ein Wechselbad der Gefühle die dieser Mann mit seiner Gitarre in die Herzen seiner Zuhörer spielt. Und wenn er, zurückhaltend wie er ist, dann doch einmal zum Mikrofon geht und an die Menschen apelliert für Frieden auf der Welt zu sorgen, an die Menschen in Bagdad, Djakarta, Kabul etc. zu denken, den nur Frieden verhindert das Menschen getötet werden, dann nimmt man ihm das mehr ab als jedem Politiker der Welt...
2 1/2 Stunden kann man zu seinen lateinamerikanischen Rhytmen die Beine nicht ruhig halten, ist am tanzen und am feiern.
Als er dann, zusammen mit seinen absoluten Weltklassemusikern, kurz nach 22 Uhr die Bühne verlässt, die Menschen noch konstaniert 5 Minuten auf die Bühne starren weil sie hoffen und bangen, das er nach der vierten Zugabe vielleicht doch noch einmal kommt, öffnet der Himmel plötzlich seine Pforten und ein gigantisches Unwetter bricht über NRW herein!
Und alle 5000 kennen den Ursprung dieses Unwetters: die Götter im Olymp sind zornig weil Carlos Santana nicht weiterspielte...
Aber über solchen Dingen steht Santana! Denn er ist ja selbst ein kleiner/großer (Gitarren-)Gott....
Ein unvergeßliches Erlebnis!