ruca hat geschrieben:Ich finde es eher interessant, wie man es schafft, den Kindern TROTZ Bundesjugendspielen und damit trotz Ranführen an die Leichtathletik und einem ansonsten schulfreien Tag den Spaß an der Sache zu vermiesen. So einen "Vorsprung" hat kaum eine andere Sportart.
Vielleicht wäre ein Konzept wie beim deutschen Sportabzeichen als Ersatz besser: es gibt pro erwartete "Fähigkeit" mehrere Disziplinen zur Auswahl und man bekommt nicht irgendwas zwangsweise vorgesetzt....
Ich fand die Bundesjugendspiele nur wegen des unterrichtsfreien Tages schön
Das Problem bei den Bundesjugendspiele ist doch nicht der Wettbewerb unter den Kindern und Jugendlichen an sich.
Es fängt schon damit an, dass die Sportlehrer oft nicht in der Lage (oder Willens) sind, den Kindern die Technik der einzelnen Disziplinen zu erklären und bei zu bringen.
Sowohl in meiner Schulzeit als auch meist bei meinen Kindern, wurde eine Woche vor den Bundesjugendspielen, mit den Kindern die einzelnen Disziplinen geübt, wobei meisten ein sportlicher Mitschüler es vorgemacht hat und die anderen es nach machen sollten.
Grundlagen, Technik der einzelnen Disziplinen? Wie man wie wirft oder wie man abspringt? Warum - hat doch jeder schon einmal im Fernsehen gesehen.
Nach den max. 3 Sportstunden, ging es dann zu den Bundesjugendspielen.
Perfekte Vorbereitung!
Und ja,
die Disziplinen der Bundesjugendspiel erfordern vor allem die Schnellkraft.
Wer aber vor allem Ausdauerkraft besaß, der Stand wie ein Trottel am Ende da und hatte noch nicht einmal eine Urkunde.
Ich konnte mich immer anstrengen wie ich wollte, spätestens am Ende des Sprints wurde ich noch von die Dicken hinter mir überrollt.
Von den Lehrern gab es damals meist bloß Sprüche, wie "man solle sich mehr anstrengen..."
Wenn es bei den Bundesjugendspielen damals Wahlmöglichkeiten gegeben hätte, dann hätte ich auch sicher Spass gehabt.
Ich konnte damals den ganzen Tag, untrainiert, den Sportplatz nach belieben umrunden ohne wirklich müde zu werden.
Später an der Oberschule hatte ich einen Sportlehrer, der hatte dies erkannt und wenn er Sprints benoten musste,
bekam ich immer die Sondererlaubnis statt den 60 m (?) zu Sprinten, eher 3000m auf Zeit zu Laufen.
Alle in der Klasse haben mich bedauert, aber ich war froh mich nicht beim Sprinten blamieren zu müssen
Leider fehlt den Sportlehrern meist das nötige Wissen um die Unterschiede zwischen den Talenten zu erkennen.
Wenn man als schlanker, großer Junge hundertfach von seinem Lehrer hört, man solle sich endlich etwas anstrengen beim Sprint,
dann hat man auch an den anderen Disziplinen der Leichtathletik kein Interesse mehr.