Hierauf wollte ich ja noch antworten...
farhadsun hat geschrieben:Meiner Meinung nach muss man, nachdem man länger läuft und sich eine gute Grundlage und orthopädische Stabilität angeeignet hat, an die Grenzen gehen und veruchen, diese zu verschieben, so wie es z.B. voxel macht, mit 50 könnte er das sicher nicht in dieser Fom machen.
Meiner Meinung nach ist voxels Training etwas, das die meisten von uns nicht machen könnten, ohne sich zu verletzen. Für ihn mag das passen, da er die Robustheit hat. Denn wenn ich hier so lese, was er z.B. im Urlaub (oder im Kraftraum, wenn er sich mal dahin verirrt) macht, dann ist für mich klar: voxel ist einfach sehr fit und sportlich. Ob er allerdings
wegen oder
trotz des Trainings so schnell ist, das finde ich schwierig zu beurteilen. Und natürlich ist das beeindruckend, wenn man sich so oft so quälen kann. Aus physiologischer Sicht nötig ist das aber nicht, davon bin ich - je mehr ich diesbezüglich weiß - immer überzeugter. Psychologisch gesehen ist es wiederum eine Typfrage: voxel "braucht" das, auch um sich vorbereitet zu fühlen auf den Wettkampf. Mir hingegen würde bei seinem Training vermutlich nach relativ kurzer Zeit die Lust aufs Laufen vergehen.
farhadsun hat geschrieben:Bei dir z.B. denke ich, dass du viel verschenkst, du bist jung, gesund, hast Ahnung vom Training und keine orthopädischen Probleme, du müsstest 2017 schon 1:21 HM und 36 min auf 10 km gelaufen sein und 2018 Marathon 2:55 klar machen. Du hast dich gut entwickelt, aber du hast deutlich mehr Potential, die man raus kitzeln könnte, mit intelligentem härterem Training.
Dass ich keine/wenig orthopädischen Probleme habe liegt aber möglicherweise gerade an meinem eher vorsichtigen Ansatz. Was bei mir nämlich schon nicht unterschätzt werden darf: auch wenn sich das mittlerweile gebessert hat bin ich rein von der Athletik her auf einem immer noch relativ tiefen Niveau. Deshalb muss ich da auch einfach aufpassen, denn wenn ich zu viel mache hat das relativ schnell negative Konsequenzen.
Allerdings - und da muss ich dir recht geben - hätte ich letztes Jahr tatsächlich etwas schneller sein können. Manchmal haben andere Dinge aber einfach eine höhere Priorität als das Laufen, von daher kann ich gut damit leben, dass ich insbesondere in der zweiten Jahreshälfte etwas weniger laufen konnte als eigentlich geplant war. Das gleiche gilt auch wieder für die aktuelle Vorbereitung: da bin ich teilweise
deutlich weniger gelaufen, als ich dies gerne getan hätte. Passiert. So werde ich voraussichtlich mal sehen, wie sich das auswirkt, wenn man wirklich ungenügend vorbereitet an der Startlinie steht. Wird auch eine interessante Erfahrung werden, auch wenn ich durchaus darauf hätte verzichten können.
Bezüglich deiner Schätzungen was ich hätte laufen können letztes Jahr: eine tiefe 37er bzw. mittlere 1:22er-Zeit hätte ich mir im Herbst an einem perfekten Tag zugetraut, von daher bin ich da nicht so weit weg. So dauert es halt einfach etwas länger - die Zeiten laufen mir (noch) nicht davon.