Hallo liebes Runner´s World-Forum 

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ich dachte mir, es wäre so langsam einmal an der Zeit, hier selbst einen Beitrag zu posten (nachdem ich diesen Thread nun seit der ersten Minute verfolge).
Es war zu Beginn dieses Jahres, als bei mir der Entschluss gereift ist, wieder intensiv(er) in den Laufsport einzusteigen. Zwar habe ich nie ganz damit aufgehört, aber im Laufe meines Studiums habe ich dieses Hobby leider etwas aus den Augen verloren und eben auch gelernt, dass ein austrainierter Körper sich nicht allzu gut mit Schreibtischarbeit verträgt. Kurz: Ich wollte wieder etwas für meine Fitness tun.
Dabei habe ich mit dem Laufen nie ganz aufgehört (ursprünglich komme ich aus dem Fußball), es aber in den letzten 2 ½ bis 3 Jahren nur sehr unregelmäßig, d.h. wenig effizient betrieben. Vor dieser Zeit habe ich bereits an 10 km-Läufen teilgenommen und ich stand kurz vor meinem Marathondebut, bis mich dann eine Erkältung um den so freudig erwarteten Lohn der ganzen Vorbereitung brachte (vielleicht liegt ja auch hier ein Grund für das anschließende „Schleifenlassen“?!), wie auch immer …
Jedenfalls habe ich seit dem Wiederbeginn nach einer Möglichkeit gesucht, auf einfache Art & Weise meinen Trainingsfortschritt festzuhalten und vor allem, die gelaufene Distanz zu messen. Diese Info hat mich schon immer fasziniert. Ich weiß noch, wie ich vor ein paar Jahren immer mit diesen ploppenden Hüpfschrittzählern umhergelaufen bin, und damit sollte nun Schluß sein …
Im Laufe meiner Recherche habe ich dann gemerkt, dass trotz meiner Trainingspause der technische Fortschritt keineswegs Halt gemacht hat. So war GPS für Läufer plötzlich angenehm „klein“ und zudem bezahlbar geworden.
Langer Rede kurzer Sinn 

 : Da der Forerunner 305 wegen seiner Größe und der naja „Ästhetik“ für mich persönlich einfach nicht infrage gekommen ist, war ich gleich vom 405er-Fieber angesteckt. Seit Anfang Januar verfolge ich also diesen Thread fast täglich und letzten Mittwoch war es dann endlich soweit: Der liebe Postbote brachte das gute Stück vorbei und endlich war er da! 
 
Und da ich nun bereits so lange von all´ den Infoschreiberlingen und Laufsportfreunden in diesem Forum profitiere, ist es an der Zeit etwas zurückzugeben. Hier also nach nunmehr fünf Tagen und drei Testläufen mit dem Forerunner 405 meine Eindrücke:
 
   Zunächst die Optik
Zunächst die Optik  :
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Auch wenn ich den Vorgänger, also den 305er nie in eigenen Händen gehalten habe und somit nur einen Vergleich auf Basis all´ der Fotos, die hier kursieren anstellen kann halte ich die Optik für einen, wenn nicht den zentralen Fortschritt: Das Design ist wirklich gelungen, keine eckige Kastenoptik, stattdessen eine gefällige, weiche Formgebung und angenehme Proportionen. Ich habe mir die schwarze Ausführung bestellt und am Arm fällt der Unterschied zwischen dem Forerunner 405 und einer „normalen“ Pulsuhr (bisher war ich Polarträger) überraschend gering aus. Ich finde es auch sehr angenehm, dass der Garmin beim Lauf nicht allzu sehr ins Auge fällt, Stichwort: Understatement.
Der Tragekomfort  :
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Mit dem breiten Gummiarmband kann man das Gerät einfach und vor allem bequem am Arm befestigen, sodass es sehr eng anliegt. Dies sorgt für hohen Tragekomfort während des Laufs. Zwar war meine bisherige Polar kleiner und auch leichter, dies fällt allerdings kaum mehr auf. Nur falls man aufgrund des Wetters mal eine regefeste Laufjacke tragen sollte, so könnte es wohl noch immer bei sehr eng anliegenden Ärmeln zu Schwierigkeiten beim „Verstecken und Hervorholen“ der Uhr kommen. Aber insgesamt gilt: Wenn der 405er einmal am Arm ist, kann man zufrieden und ungestört mit dem Lauf beginnen.
Die Bedienung  :
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Diese ist für mich als Forerunner-Neuling doch recht gewöhnungsbedürftig. Und gleiches dürfte aufgrund der Verwendung des Drehrades als neuartigem Steuerungselement auch für 305er-Veteranen gelten.
Dabei macht das Drehrad an sich zunächst einen positiven Eindruck: Die Steuerung besteht aus drei grundlegenden Komponenten, dem a) Antippen oder aber b) Gedrückt-Halten sowie c) dem Ziehen. Da die Sensibilität des Rades in drei Stufen eingestellt werden kann, bietet es hier ausreichend Möglichkeit zur Abstimmung auf das individuelle „Tastverhalten“. Ist man mit dem Forerunner nicht gerade unterwegs, d.h. aktiv am Laufen, dann kann diese Steuervariante durchaus überzeugen. Es kommt selten zu „Vertippern“ und alle Bereiche/Funktionen des Forerunners können problemlos angesteuert werden.
Dies ändert sich allerdings, sobald man „on track“, d.h. während der Trainingseinheit noch etwas über das Drehrad ändern möchte. Hier wird man kaum umhin kommen, eine kurze Pause einzulegen und seine Anpassung „in Ruhe“ vorzunehmen. Allerdings wurde dies von Garmin scheinbar bedacht und man hat (nahezu) sämtliche Funktionen/Aktionen, die während eines Trainings anfallen können, so organisiert, dass diese über die beiden seitlichen Druckknöpfe (Start/Stop bzw. Lap/Reset) erreicht/abgewickelt werden. An sich, d.h. falls die Voreinstellungen für das jeweilige Training richtig gewählt wurden, sollte es während des Laufens nicht allzu viel Änderungsbedarf geben.
Bei mir ist es bisher aber noch immer so (und so ja vielleicht auch bei anderen Nutzern), dass ich mich erst mit den (Trainings-)Funktionen vertraut machen muss, d.h. also Erfahrung in der Handhabung sammeln muss. Heute jedenfalls ist mir ein Intervalltraining völlig verquer gegangen, allerdings sollte dies beim nächsten Mal nicht mehr passieren …
Zurück zum Komfort während des Laufes: Der 405er bietet  für „Statistik- und Kontrollfreaks“, die während des Laufs maximalen Informationsbedarf stillen möchten (ohne irgendwelche Tasten bedienen zu müssen) die Möglichkeit, bis zu 4 verschiedene Displays mit jeweils 3 frei belegbaren Info- bzw. Datenfeldern anzusehen. Das sind im Extremfall 12 Daten, die hier zur Verfügung stehen. Diese können entweder durch automatisches Blättern in drei Stufen (langsam/mittel/schnell) oder aber durch manuelles Tippen auf das Drehrad durchgesehen werden. Ich persönlich beschränke mich mittlerweile auf nur eines dieser Displays, da ich ständige Kontrolle über meine Herzfrequenz behalten möchte.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit den VP-Virtuellen Partner ebenfalls in einem separaten Fenster „durchscrollen“ zu lassen. Das heißt: Allen Entertainmentfreaks wird werden ihre wahre Freude haben, mein Fall ist es nicht, ich werte lieber zu Hause am Computer aus …
Tja, was wäre noch zu sagen/schreiben?! Vielleicht, dass die Menüführung aus meiner Sicht nicht optimal geraten ist: Es wird hinsichtlich der vier Dimensionen 1) time/date, 2) training, 3) menu, 4) und GPS unterschieden und ich verstehe nicht so wirklich warum. Im Trainigsmodus kann man rein gar nichts einstellen, außer aber dem VP. Warum geht das nicht über das Menü und dann Unterpunkt Training, so wie Intervall- und HF-Training, usw. auch? Das GPS-Menü hätte man sich schenken können, usw. Weiß nicht wie ihr das seht, aber die Menüführung ist alles andere als optimal oder aber intuitiv gelungen. Das könnte man besser hinbekommen …
Ein weiteres Ärgernis ist (es wurde in dem Thread bereits irgendwann angesprochen) das automatische Umschalten des 405er in den Energiesparmodus. Hier fühle ich mich etwas von dem Winzling bevormundet. Ich denke, dass jeder User selbst entscheiden können sollte, wann es Zeit ist für den Sparmodus oder eben auch nicht. So wird es sicherlich jedem einmal passieren, dass man in den Trainingsmodus wechselt, alles schön eingestellt hat, und nach dem Schuhebinden, usw. (ich meine der Timer wär´ so bei 5 Minuten) merkt: „Oha, alles nochmal von vorn …“. Ich hoffe, hier bessert Garmin in der nächsten Firmware nach!
Dies also zwei, drei Störfaktoren, ansonsten überwiegt aber sicherlich der positive Eindruck, und ich begeistere mich ja sowieso eher für die aus meiner Sicht neuartigen Funktionen und die rundum gelungene Optik!
Zum GPS  :
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Hier bin ich wirklich positiv überrascht. Es vergehen nur Sekunden, bis ein Satellitenkontakt hergestellt worden ist, und das klappt ja sogar in der Wohnung/im Haus. Kurz in den Trainingsmodus und *schwupp* schon kann es losgehn. Und auch die Stabilität der Verbindung hat mich überzeugt: Trotz vieler Bäume und teils hohen Gebäuden kam es während meiner drei Läufe bisher kaum zu Ausfälle (auch nach anschließender Analyse im TC oder ST waren kaum Unterbrechungen zu erkennen). Nur einmal beim Durchlaufen einer großen Eisenbahnbrücke wurde der Satellit kurz verloren, war dann aber unmittelbar nach Durchlauf der Brücke wieder vorhanden.
Was die Genauigkeit der Messung anbelangt, wenn sich alles im Rahmen von maximal 3% abspielt, kein Problem. Auf den Satellitenbildern unter Google-Earth erkennt man auch warum: Dort verläuft die aufgezeichnete Strecke ab-und-an leicht neben der eigentlich gelaufenen Route.
Die GPS-Funktion des 405er überzeugt mich wirklich rundum!
Habe ich etwas vergessen … ?! Ach ja 

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Verbindung zum Computer/Aufladen des Forerunners  :
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Die Möglichkeit der kabellosen Verbindung zum PC und die damit verbundene Übertragung der Trainingsdaten ist ebenfalls sehr komfortabel. Einfach Computer an, USB-Stick rein, dazu die Uhr in der Nähe des Schreibtisches und schon kann man sich nach wenigen Sekunden einen Überblick seiner Leistung per TC oder aber ST verschaffen. Das Alles geht sehr flott, es gibt ja auch noch andere Dinge außer Laufen und Auswerten ;-) … Ebenfalls sehr flott gestaltet sich das Aufladen des Akkus. Kaum an der Strippe, schon saugt es die Steckdose leer … Jedenfalls macht es den Eindruck, als könne man der Uhr zusehen, wie der Ladenstand anwächst. Trost also für all diejenigen, denen erst kurz vor dem geplanten Lauf einfällt, den 405er noch zu laden.
War´s das?! Scheint so … Dann hier ein kurzes …
Resümee  :
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Nach zugegebenermaßen nur kurzer Test- und Einsatzdauer bin ich doch sehr zufrieden mit diesem Trainingscomputer! Mir persönlich macht es einfach Spaß damit zu laufen, es motiviert mich, die eigenen Leistungen zu protokollieren, auszuwerten und die gelaufenen Strecken anzuschauen (vor allem fühle ich mich dazu verleitet, neue Wege auszutesten und einfach mal drauflos zu laufen).
Ich bin ehrlich gesagt kein großer Technikfreak und denke, dass ich auch ohne den 405er bzw. mit meinem alten Polar ausreichend motiviert wäre, um das Laufen wieder intensiv(er) auszuüben. Mir geht es eben hauptsächlich um die Kontrolle meiner HF, alle anderen Funktionen betrachte ich als netten Zusatz, sozusagen das „Tüpfelchen auf dem i“.
Zwar überzeugt mich die Bedienung nicht 100%ig, aber dies stört nicht allzu sehr, zumal Garmin ja immer noch mit einer neuen Firmware nachbessern könnte. Wollen wir es hoffen …
Ansonsten noch einmal vielen Danke an das tolle Forum! Es gibt hier soo viele wissenswerte Infos rund ums Laufen, einfach toll! Vielleicht melde ich mich ja auch noch einmal wieder, spätestens dann hoffentlich im kommenden Frühjahr, wenn es doch noch was mit dem Marathondebut geworden ist *hoff* …
Also dann, viele Grüße,
 
  
  
LaufSchnauf