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Der Leichtathletik Diskussionthread

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5002
DoktorAlbern hat geschrieben: 30.08.2023, 07:51 Danke @LaufSteff viel besser hätte ich es kaum zusammenfassen können.

Ja, schöne Zusammenfassung.

Aber ich bleibe bei meinem geschriebenen.
Wir haben eine schleichende Erosion der Leistungsbereitschaft und der Würdigung von Leistung.
Niemand gibt den einzelnen Menschen die Schuld, es ist eher ein gesellschafliches Problem, welches sich einschleicht.

Wer heute etwas kritisiert wird als intolerant hingestellt und ihm wird fehlende Empathie angedichtet.

In der (Grund-)Schule sollen Noten abgeschafft werden, weil weniger gute Schüler demotiviert werden könnten.
Es gibt Übelegungen unser differenziertes Schulsystem abzuschaffen und leistungsstarke Schüler mit leistungsschwache Schüler und Schülern mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten zusammen lernen zu lassen - da es ja wichtiger ist das Verständnis für einanander zu lernen als das fachliche.
Für die Erlangung der fachlichen Grundkenntnisse ist dann die Berufsschule oder das Studium verantwortlich :klatsch:
Kurz gesagt, Toleranz ist wichtiger als Kompetenz.

Im Alltagssport ist es doch genauso.
Die Bundesjugendspiele werden in ihrer früheren Form abgeschafft, damit niemand das Gefühl bekommt unbegabt zu sein.
Die Eingangsprüfungen und Sporttests werden in ihren Anforderungen angepasst, damit noch genügend Bewerber bereit sind diese zu bestreiten und zu bestehen.

In immer mehr Firmen brauchen Bewerber keine Bewerbungsschreiben mehr zu schreiben, nach dem immer mehr Menschen nicht mehr bereit waren, mühsam ordentliche Bewerbungen zu formulieren.
Und jetzt muss keiner damit kommen, dass wir einen immer größeren Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund hätten, die eine solche Rücksicht erfordern - die saubersten und besten Bewerbungsschreiben die ich gesehen habe kamen oftmals von Menschen mit Migrationshintergrund!

Meiner Meinung nach haben wir in Deutschland ein Problem mit falsch verstandener Toleranz von fehlendem Willen zur Leistung.

Klar ist es einfacher eine Handvoll von Funktionären in Sport- und Fachverbänden die Schuld für fehlende Leistung der Gesellschaft zu geben.
Aber letztlich müssen auch alle Funktionsträger mit dem "Menschenmaterial" arbeiten, die aus unserer Gesellschaft hervorgebracht werden.


Deshalb sehe ich ein großes gesellschaftliches Problem in den nächsten Jahren auf und zu kommen - nicht nur im Sport!

Aber das ist nur meine Meinung und vieleicht liege ich auch völlig falsch :verwirrt:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5003
Passt schon. Sehe ich ähnlich.

Allerdings fehlen für den Top-Leistungssport weder das Material, noch die Möglichkeit und ich denke es fehlt auch nicht am Willen. Es fehlt schlicht der finanzielle Rahmen.

Vollprofitum. Für die Holländische Topelite stehen da monatliche Summen zwischen 3 - 6k im Raum.

Davor steht natürlich eine knallharte Auslese.

Auf der anderen Seite hängen da aber jetzt einige Medaillen.

Wenn man dagegen die paar Hundert Euro Sporthilfe sieht .... Da hat die Gina schon Recht, Halbprofis können im Konzert der Vollprofis nix machen.

Aber das Geld kann nicht nur vom Staat kommen, es gibt genug Großkonzerne in D, leider ballern die ihre Marketingmillionen lieber auf die Brust und den Arm von irgendwelchen Kickern, anstatt sie perspektivisch in Spitzensport zu investieren.

Da sind wir dann wieder beim gesellschaftlichen Problem. Langfristig wird nicht mehr geplant, der schnelle Return of Invest steht ganz vorne, dann wird der Rahm abgeschöpft und weitergezogen.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5004
Ja und Nein ...

Was ich auch sehr kritisch sehe ist dass das Wort "Leistung" bei vielen sehr negativ behaftet ist. Ich versuch es oft durch das Wort "Können" zu ersetzen. Und es muss einfach geil sein was zu können. Und um etwas zu können muss ich üben und mich anstrengen. Und ich will mich auch nicht dafür schämen müssen etwas zu können. Und da sehe ich teilweise schon auch Tendenzen in die Richtung. Und am Ende ist es ja auch egal ob es in der Grundschule dann harte Noten gibt: Entweder man kann lesen, rechnen und schreiben oder man kann es halt nicht. Ob diese Erkenntnis in der zweiten Klasse in eine Note gepresst werden muss ist mir egal so lange die beteiligten Wissen was Sache ist.

Was ich aus aktueller eigener Erfahrung tatsächlich differenzierter sehe ist das gemeinsame Lernen von starken und schwachen Schüler*innen. Das kann zu einem gewissen Grad schon sinnvoll sein. Bei meiner Tochter in der Klasse sind vier ukrainische Kinder, die sprachbedingt erstmal nicht viel können. Da achtet die Lehrerin sehr darauf, dass gute Schüler*innen daneben sitzen und in Kindersprache erklären wie gewisse Dinge funktionieren. Da profitieren in meiner Wahrnehmung auch die lehrenden durchaus davon. Es kommt halt immer darauf an wie man sowas im Konkreten aufzieht.

Aber ganz Allgemein kann ich schon auch einen großen trend zur Bequemlichkeit erkennen, auch wenn es in meiner Blase deutlich besser aussieht.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5005
JoelH hat geschrieben: 30.08.2023, 09:55
Vollprofitum. Für die Holländische Topelite stehen da monatliche Summen zwischen 3 - 6k im Raum.
Der Föderalismus und die vielen verstreuten Stützpunkte sind ein großes Problem (wie auch in der Bildungspolitik). Jedes Bundesland/jeder Verein kocht seine eigene Suppe.

"Die Niederländer bündeln ihr Know-how an einem Ort: Im olympischen Trainingszentrum Papendal unweit der deutschen Grenze sammeln sich nicht nur die besten Sportlerinnen, sondern auch die besten Physiotherapeuten, Biomechanikerinnen und Trainingswissenschaftler des Landes. Im Gegensatz zu den Deutschen, die nach dem Prinzip des Föderalismus übers ganze Land verteilt 16 Bundesstützpunkte unterhalten."
https://www.zeit.de/sport/2023-08/leich ... nd/seite-2

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5006
Leo Neugebauer trainiert an einer Uni in Texas. Die hauen ordentlich Geld in die Sportförderung.

"Eine der vorzüglichen sportaffinen Adressen unter den über 4000 amerikanischen Unis ist die University of Texas in Houston. Diese gibt 250 Millionen Dollar allein für die Sportförderung aus, fast so viel wie das Bundesministerium des Inneren (rund 300 Millionen Euro) hierzulande für den Sport. "
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 9f2ff.html

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5007
JoelH hat geschrieben: 30.08.2023, 09:55 Aber das Geld kann nicht nur vom Staat kommen, es gibt genug Großkonzerne in D, leider ballern die ihre Marketingmillionen lieber auf die Brust und den Arm von irgendwelchen Kickern, anstatt sie perspektivisch in Spitzensport zu investieren.
Das müssen ja noch nicht mal Großkonzerne sein. Wenn ich sehe wie bei uns auf dem Land manche Bauern irgendeinen Bezirksligisten finanzieren, um eine Hand voll Spieler zu bekommen die vorher in einem Leistungszentrum gekickt haben. Da hab ich mir schon oft gedacht, wenn der die Kohle z.B. in LA stecken würde könnte er ein Team haben, das DM-Niveau hat. Auch wenn ich ein alter Fussballer bin ist die Verengung des Sports in den letzten Jahren echt extrem. Ich kann aber nicht einschätzen wie sowas z.B. in GB und Frankreich aussieht. Gut, die haben zumindest noch Rugby und die Franzosen die TdF. Dazu die Grand-Slams wo aber die Einheimischen auch nix reißen ...

Am Ende gibt es so viel geilen Sport, aber bei uns wird jetzt schon die 3.Liga größtenteils Live und in voller Länge übertragen. Aber da sind halt auch genauso viele Zuschauer im Stadion wie bei der LA-DM. Die Frage ist aber wer ist die Henne und wer das Ei ...

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5008
DoktorAlbern hat geschrieben: 30.08.2023, 10:42
Am Ende gibt es so viel geilen Sport, aber bei uns wird jetzt schon die 3.Liga größtenteils Live und in voller Länge übertragen. Aber da sind halt auch genauso viele Zuschauer im Stadion wie bei der LA-DM. Die Frage ist aber wer ist die Henne und wer das Ei ...
LA hat es in Deutschland nicht leicht, weil bei vielen das Verständnis für diesen Sport fehlt und der Unterhaltungswert nicht an Mannschaftssportarten heran reicht.
Ein Fußballspiel ist halt dynamischer, unberechenbarer, körperbetonter und daher oftmals auch für den Zuschauer emotionaler.

Früher als ich selbst noch kein Sport betrieben habe, schaute ich auch lieber Fußball, Basketball oder Handball - es war leichte Unterhaltung.
LA war interessant bei großen Veranstaltungen wie Olympia, Welt- und Europameisterschaften - aber sonst hatte ich kein Bezug dazu.

Vieleicht liegt es daran, dass die meisten in der LA nur die Wettkampfergebnisse sehen.

Beim Fußball wird viel und ausgiebig in den Medien vom Training berichtet, oftmals gibt es in der Woche auch öffentliches Fußballtraining. Jede Veletzung eines Fußballers wird ausführlich bewertet.
Egal ob man sich für Fußball interessiert, man bekommt mit wie hart der Sport im Profifußball ist.

Bei der LA habe ich oft das Gefühl die Leute glauben, die Profis wären solch super Talente, den reicht 3x wöchentliches regelmäßiges Training nach ihrer Arbeit ....
Vieleicht müsste die LA anders vermarktet werden um größeres öffentliches Interesse zu erlangen und damit auch mehr Sendezeiten und damit auch mehr Sponsoren?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5009
klnonni hat geschrieben: 30.08.2023, 12:01 Ein Fußballspiel ist halt dynamischer, unberechenbarer, körperbetonter und daher oftmals auch für den Zuschauer emotionaler.
So sieht es zumindest immer in den 2-5 Minuten Highlight-Häppchen aus.
90+ ereignislose Minuten mit einem 0:0 im Stadion oder vor dem TV...da können einem auch mal schön die Füße einschlafen.
Es wird halt top vermarktet.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5010
DoktorAlbern hat geschrieben: 30.08.2023, 10:42 Am Ende gibt es so viel geilen Sport, aber bei uns wird jetzt schon die 3.Liga größtenteils Live und in voller Länge übertragen.
Heute sogar Chemie Leipzig gegen Chemnitz. Gutes Spiel. Jede Menge gelbe Karten. Ein junger Mann muss auf der Bahre vom Feld, weil er im Rasen hängen geblieben ist. Guter Schiri, der sich sogar die Zeit nimmt, einem Trainer seine Entscheidung zu erklären. Gute Kommentatoren. Es steht 1:0 - mal schauen, wie die 2. Halbzeit wird.

I-hich heute in Blankenfelde beim Dahlewitzer Waldcross die 9 km gelaufen. Bin auch von Erdnuckeln überholt worden (einige haben so laut geatmet wie Weldklasseathleten). Wieder daheim erst mal gepennt. Jetzt leiste ich mir obiges Match bei Tiramisu und echtem Bohnenkaffee. Das habe ich mir verdient.

Alles wird gut. Wenn es nur befriedigend wird, dann ist es auch gut.

Knippi

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5012
klnonni hat geschrieben: 30.08.2023, 09:17 In der (Grund-)Schule sollen Noten abgeschafft werden, weil weniger gute Schüler demotiviert werden könnten.
Es gibt Übelegungen unser differenziertes Schulsystem abzuschaffen und leistungsstarke Schüler mit leistungsschwache Schüler und Schülern mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten zusammen lernen zu lassen - da es ja wichtiger ist das Verständnis für einanander zu lernen als das fachliche.
Für die Erlangung der fachlichen Grundkenntnisse ist dann die Berufsschule oder das Studium verantwortlich :klatsch:
Kurz gesagt, Toleranz ist wichtiger als Kompetenz.

Im Alltagssport ist es doch genauso.
Die Bundesjugendspiele werden in ihrer früheren Form abgeschafft, damit niemand das Gefühl bekommt unbegabt zu sein.
Die Eingangsprüfungen und Sporttests werden in ihren Anforderungen angepasst, damit noch genügend Bewerber bereit sind diese zu bestreiten und zu bestehen.
Die Sportler, die heute die Medallien holen "müssten", sind so zwischen 20 bis 30 Jahre alt. Also eine Generation, die noch mit Bundesjugendspielen und Noten in der Schule groß geworden ist. In sofern ist deine Argumentation in sich nicht schlüssig. Im Gegenteil, beweist doch gerade die aktuelle Misere, das an den alten Systemen etwas geändet werden muss.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5014
Santander hat geschrieben: 03.09.2023, 22:01
Die Sportler, die heute die Medallien holen "müssten", sind so zwischen 20 bis 30 Jahre alt. Also eine Generation, die noch mit Bundesjugendspielen und Noten in der Schule groß geworden ist. In sofern ist deine Argumentation in sich nicht schlüssig. Im Gegenteil, beweist doch gerade die aktuelle Misere, das an den alten Systemen etwas geändet werden muss.
Ich hatte ja auch geschrieben, dass der Abbau des Leistungsgedanken in der Gesellschaft ein schleichender Prozess ist.
Bereits in meiner Schulzeit (vor 35 Jahren) gab es diesen Prozess und dieser setzt sich fort.
Auch wird es in allen Generationen Leistungsträger geben, genauso wie es immer Hochbegabte unter den Generationen geben wird.
Die Frage ist bloß, werden die Leistungsträger der Gesellschaft ausreichend motiviert und gewürdigt und werden die Hochbegabten unsere Gesellschaft frühzeitig entdeckt, gefödert und gewertschätzt?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5017
MS123 hat geschrieben: 08.09.2023, 18:31 Die Basketballer haben gezeigt wie man es macht. :daumen:
Jo, alleine gestern deutsches WM Gold im Basketball, WM Titel im Einer für eine deutschen Ruderer, Vize Weltmeister im Ironmen Triathlon für Patrick Lange..
Scheinbar sind alle gesellschaftspolitischen Probleme in Deutschland gelöst und die Leistungsbereitschaft der deutschen Jugend ist wieder auf auf dem Niveau von vor der Leichtathletik WM 2023. :wegroll:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5018
JoelH hat geschrieben: 09.09.2023, 11:08
MS123 hat geschrieben: 08.09.2023, 18:31 Die Basketballer haben gezeigt wie man es macht. :daumen:
Unterm Radar durch bis ins Finale. Jetzt überträgt das ZDF. Ist klar wie ausgeht. 🤷🏼‍♂️
Wenn gewollt, hättest du alle Spiele der deutschen Mannschaft für umme sehen können:
Zitat:
"Auf dem Streamingportal MagentaSport waren alle deutschen WM-Spiele ohne Zusatzkosten gezeigt worden. Der Zugang für die deutschen Partien war für alle offen, kostenlos und ohne Registrierung möglich."

https://www.spiegel.de/kultur/tv/basket ... 6930f4f5f6

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5021
https://www.sport.de/news/ne5658842/deu ... h-wm-flop/

Der Wasserkopf klebt ans seinem Stuhl und meint alles richtig zu machen.
Unfassbar eigentlich, aber typisch Deutschland 202x die Generation Angeklebt am Posten, ohne Eier in der Hose für Konsequenzen gerade zu stehen. Funktionäre wie Politiker.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5022
https://www.sueddeutsche.de/sport/leich ... -1.6262930

Sehr schade, aber auch ein Paradebeispiel, warum Deutschland hinterherhinkt in der Leichtathletik. Abends Diamond League, am nächsten Morgen in der Schule. So kann es auf Dauer nicht funktionieren.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5023
hbef hat geschrieben: 29.09.2023, 22:15 https://www.sueddeutsche.de/sport/leich ... -1.6262930

Sehr schade, aber auch ein Paradebeispiel, warum Deutschland hinterherhinkt in der Leichtathletik. Abends Diamond League, am nächsten Morgen in der Schule. So kann es auf Dauer nicht funktionieren.
Das Highlight ist schon die Geschichte mit der Studenten-WM. Sowas ist einfach nur lächerlich. Und wenn man hier nichts besseres für Spitzensportler*innen findet, dann wird in Randsportarten bald echt gar keiner mehr Bock haben eine Karriere zu starten.

Sie hat sich sicher auch nicht für den einfachsten Weg entschieden und ist da jetzt im letzten Schritt einfach konsequent in ihrer Priorisierung. Grundsätzlich sollte man sich an dem Beispiel mal überlegen, was man außer finanzieller Förderung noch gutes tun kann. Dass eine Halbtagsstelle vom Staat nicht vorgesehen ist, noch dazu in einem Job in dem notorischer Mangel herrscht, ist schon sehr enttäuschend.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5025
bones hat geschrieben: 05.10.2023, 13:18 Man soll die Hoffnung nie aufgeben, aber mit den Hoffnungsläufen kann ich mich nicht anfreunden.

https://olympics.com/de/news/neuerungen ... nungslaufe
Für die Zuschauer mehr Spektakel, für die Läufer Unsinn. Die sind nun komplett im Nachteil durch den Lauf mehr und können das HF dann eigentlich gleich ganz abschenken.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5026
Für die Läufer, deren Ziel "dabeisein" oder "Halbfinale" ist (also die Deutschen :sorry:), eine gute Neuerung. Für alle mit Endlauf-Ambitionen nicht wirklich schön.

Andererseits klappt es in anderen Sportarten auch (ich meine Rudern und Schwimmen hätten das).

Wo es aber fairer ist - wenn die Vorläufe extrem wechselnde Bedingungen haben. Hatten wir ja schon mal, plötzlich ein extremer Regenguss und die Läufer ab dann konnten es vergessen, sich über die Zeit zu qualifizieren.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5029
Der DLV-Bundeskader für 2024 birgt einige Überraschungen. Probst, Thorwirth, Mergenthaler, Bremm...alle nicht dabei. Schon etwas fragwürdig, wenn die deutsche Spitze nicht im Kader ist. Ich bin ja prinzipiell für Normen, aber wenn die Gewinner nationaler Meisterschaften so behandelt werden, kann ich den Unmut verstehen. Das sind zum Teil Leute, die uns in Paris vertreten sollen...und die jetzt in Bochum statt in Südafrika trainieren müssen.

https://www.sport1.de/news/leichtathlet ... -ausbremst

Man darf auch nicht vergessen, dass es hier nicht um Unsummen geht, sondern um 700€ monatlich, Physiotherapie und Trainingslager. Das muss doch drin sein für Spitzenathleten, die fast alles dem Sport unterordnen. Mitunter hängt da sogar die ganze Karriere dran, bei Flo Bremm könnte es echte Probleme geben, da er bei der Polizei als Kaderathlet größtenteils vom Dienst freigestellt ist. Ohne seinen Kaderstatus müsste er theoretisch Vollzeit arbeiten, ergo kein Hochleistungstraining mehr möglich.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5031
hbef hat geschrieben: 06.11.2023, 23:36 bei Flo Bremm könnte es echte Probleme geben, da er bei der Polizei als Kaderathlet größtenteils vom Dienst freigestellt ist. Ohne seinen Kaderstatus müsste er theoretisch Vollzeit arbeiten, ergo kein Hochleistungstraining mehr möglich.
Stand Sommer 2023 haben die Polizisten in NRW über fünf Millionen Überstunden angehäuft. Ich denke mal, bei der Polizei wird aktuell jede Hand gebraucht. Sein Hobby kann man auch nach Dienstschluss ausüben.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5032
hbef hat geschrieben: 06.11.2023, 23:36 Der DLV-Bundeskader für 2024 birgt einige Überraschungen. Probst, Thorwirth, Mergenthaler, Bremm...alle nicht dabei. Schon etwas fragwürdig, wenn die deutsche Spitze nicht im Kader ist. Ich bin ja prinzipiell für Normen, aber wenn die Gewinner nationaler Meisterschaften so behandelt werden, kann ich den Unmut verstehen. Das sind zum Teil Leute, die uns in Paris vertreten sollen...und die jetzt in Bochum statt in Südafrika trainieren müssen.

https://www.sport1.de/news/leichtathlet ... -ausbremst

Man darf auch nicht vergessen, dass es hier nicht um Unsummen geht, sondern um 700€ monatlich, Physiotherapie und Trainingslager. Das muss doch drin sein für Spitzenathleten, die fast alles dem Sport unterordnen. Mitunter hängt da sogar die ganze Karriere dran, bei Flo Bremm könnte es echte Probleme geben, da er bei der Polizei als Kaderathlet größtenteils vom Dienst freigestellt ist. Ohne seinen Kaderstatus müsste er theoretisch Vollzeit arbeiten, ergo kein Hochleistungstraining mehr möglich.
Man sollte sich einfach eine andere Sportart suchen. Das ist einfach so lächerlich was da abläuft. Für 700€ bindet sich ein 3.Liga Fussballer nicht mal die Schuhe zu und ist dafür auch noch komplett in ein Leistungssystem mit Trainern, Physio usw. usf. eingebettet. Das ist wirklich nicht nachvollziehbar. Entweder wollen Sport in Deutschland fördern, dann sollten wir es aber gescheit machen, oder wir lassen das einfach ganz sein und dann ist es Privatvergnügen. Dann aber nicht über fehlende Medaillen jammern.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5033
Santander hat geschrieben: 07.11.2023, 09:08
hbef hat geschrieben: 06.11.2023, 23:36 bei Flo Bremm könnte es echte Probleme geben, da er bei der Polizei als Kaderathlet größtenteils vom Dienst freigestellt ist. Ohne seinen Kaderstatus müsste er theoretisch Vollzeit arbeiten, ergo kein Hochleistungstraining mehr möglich.
Stand Sommer 2023 haben die Polizisten in NRW über fünf Millionen Überstunden angehäuft. Ich denke mal, bei der Polizei wird aktuell jede Hand gebraucht. Sein Hobby kann man auch nach Dienstschluss ausüben.
Dann leiste doch mal einen wirklich wertvollen Beitrag, geh zur Polizei und übernimm ein paar Schichten von Flo Bremm. Er kann sich dann auf die großen Meisterschaften vorbereiten...und du kannst ja deinen Waldlauf 3x die Woche vor der Arbeit machen. Win-Win!
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5034
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 09:12 Man sollte sich einfach eine andere Sportart suchen. Das ist einfach so lächerlich was da abläuft. Für 700€ bindet sich ein 3.Liga Fussballer nicht mal die Schuhe zu und ist dafür auch noch komplett in ein Leistungssystem mit Trainern, Physio usw. usf. eingebettet. Das ist wirklich nicht nachvollziehbar.
Es wird immer das Geld verteilt, welches vorher eingenommen wurde. Bei der 3. Liga im Fussball reden wir von professionellen Strukturen. Aktueller Zuschauerkrösus der 3. Liga ist Dresden mit knapp 30.000 Zuschauern im Schnitt. Selbst die zweite Mannschaft der Freiburger hat im Schnitt 2.000 Zuschauer. Und das alle 14 Tage. Dazu kommen Fernseh- und Sponsorengelder.
https://www.liga3-online.de/die-zuschau ... er-3-liga/

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5035
hbef hat geschrieben: 07.11.2023, 09:31
Santander hat geschrieben: 07.11.2023, 09:08
hbef hat geschrieben: 06.11.2023, 23:36 bei Flo Bremm könnte es echte Probleme geben, da er bei der Polizei als Kaderathlet größtenteils vom Dienst freigestellt ist. Ohne seinen Kaderstatus müsste er theoretisch Vollzeit arbeiten, ergo kein Hochleistungstraining mehr möglich.
Stand Sommer 2023 haben die Polizisten in NRW über fünf Millionen Überstunden angehäuft. Ich denke mal, bei der Polizei wird aktuell jede Hand gebraucht. Sein Hobby kann man auch nach Dienstschluss ausüben.
Dann leiste doch mal einen wirklich wertvollen Beitrag, geh zur Polizei und übernimm ein paar Schichten von Flo Bremm. Er kann sich dann auf die großen Meisterschaften vorbereiten...und du kannst ja deinen Waldlauf 3x die Woche vor der Arbeit machen. Win-Win!
Du meinst wirklich, ein x-beliebiger User aus irgendeinem Internet Forum kann so eben mal "ein paar Schichten" bei der Polizei übernehmen? :confused:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5036
Sorry, ich habe dich immer als Provokateur wahrgenommen, nicht aber als humorbefreit. Du müsstest dann übrigens bei der Polizei Bayern anfangen, aber die hat sicherlich auch viele Überstunden.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5042
Santander hat geschrieben: 07.11.2023, 11:39
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 09:12 Man sollte sich einfach eine andere Sportart suchen. Das ist einfach so lächerlich was da abläuft. Für 700€ bindet sich ein 3.Liga Fussballer nicht mal die Schuhe zu und ist dafür auch noch komplett in ein Leistungssystem mit Trainern, Physio usw. usf. eingebettet. Das ist wirklich nicht nachvollziehbar.
Es wird immer das Geld verteilt, welches vorher eingenommen wurde. Bei der 3. Liga im Fussball reden wir von professionellen Strukturen. Aktueller Zuschauerkrösus der 3. Liga ist Dresden mit knapp 30.000 Zuschauern im Schnitt. Selbst die zweite Mannschaft der Freiburger hat im Schnitt 2.000 Zuschauer. Und das alle 14 Tage. Dazu kommen Fernseh- und Sponsorengelder.
https://www.liga3-online.de/die-zuschau ... er-3-liga/
Das ist dann also das Plädoyer die Sportförderung komplett zu streichen? Das kann man so verargumentieren.

Daneben sehe ich ein "Henne-Ei"-Probelm was das Interesse an Unterklassigem Fussball gibt. Und eine gewisse Irrationalität von privaten Geldgebern, Aber das ist meine persönliche Meinung.

P.S. Ich habe über 20 Jahre selbst aktiv Fussball gespielt. Und (lächerlicherweise) sogar mal ein paar Euro Punktprämie bekommen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5043
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 14:20
JoelH hat geschrieben: 07.11.2023, 11:57
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 09:12 Dann aber nicht über fehlende Medaillen jammern.
Wer jammert denn? Ist es wirklich die Republik oder sind es lediglich die Leute in der LA-Blase?
Im Zweifel die Bild-Zeitung :-(
Okay, das ist natürlich die Republik. :hihi:

Davon ab, das Problem ist ja weniger das Geld, denn wie wir dank Alica Schmidt wissen, ist das eh zu wenig zum Leben, womit sie auch absolut recht hat. Was allerdings problematischer, bei diesem Nominierungszirkus, ist, dass Sportförderposten bei Bund und Polizei ebenfalls daran hängen. Sprich, fällst du aus dem Kader, dann musst du auch regulären Dienst verrichten und deine Sollstunden bei er Arbeit tatsächlich bringen. Das wird dann natürlich nichts mehr.
Bild
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5044
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 14:24 Daneben sehe ich ein "Henne-Ei"-Probelm was das Interesse an Unterklassigem Fussball gibt. Und eine gewisse Irrationalität von privaten Geldgebern, Aber das ist meine persönliche Meinung.
Manche kaufen sich einen Porsche, manche eine Rolex, ein anderer schießt die Asche in einen Fussballverein. Alles fällt auf. Vor allem ist es für Regionalfürsten spannend. Da ist der Fokus genau da, wo er sein soll. Da gibt es kaum Streuverluste.

LA will doch kaum einer sehen. Und so ist das Entertainment limitiert und damit fehlt die Öffentlichkeit. So irrational ist das gar nicht. Die Frage ist doch, was der Geldgeber wirklich kauft. Und dann kann das sehr wohl rational sein.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5045
leviathan hat geschrieben: 07.11.2023, 14:45 LA will doch kaum einer sehen. Und so ist das Entertainment limitiert und damit fehlt die Öffentlichkeit.
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Ich denke schon, dass es da ein Publikum gibt. Das Problem ist das Entertainment, einmal DM+(EM,WM,OS) im Jahr ist zu wenig für einen potenziellen Geldgeber. Man muss regelmäßig in der Zeitung stehen, nicht nur einmal im Jahr. Und das fehlt in Deutschland.

Warum gibt es keine Crosslaufserien oder Serienevents für LA-Mannschaften, wie etwa beim College in den USA? Das würde einen ganz neuen Markt schaffen. Sowohl für die Sportler, aber vor allem für potenzielle Sponsoren.

Aber davon ist man unendlich weit entfernt. Da streite man lieber um 700€ oder heult ihnen hinterher.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5046
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 14:24 Das ist dann also das Plädoyer die Sportförderung komplett zu streichen? Das kann man so verargumentieren.

Daneben sehe ich ein "Henne-Ei"-Probelm was das Interesse an Unterklassigem Fussball gibt. Und eine gewisse Irrationalität von privaten Geldgebern, Aber das ist meine persönliche Meinung.

P.S. Ich habe über 20 Jahre selbst aktiv Fussball gespielt. Und (lächerlicherweise) sogar mal ein paar Euro Punktprämie bekommen.
In den 1980zigern Jahren gab es im Sommer Mittwochs Abends im Fernsehen ausführliche Zusammenfassungen der Sportfeste in Berlin, Zurüch, Brüssel, etc. War eine ca. einstündige Zusammenfassung so ab 22.00 Uhr und trotz Sommerabends sind viele nach Hause gefahren, um sich die Zusammenfassung anzusehen.
Anfang der 1990ziger kamen die LA Funktionäre auf die tolle Idee, die Fernsehrechte an das DSF (Deutsches Sportfernsehen, heißt heute Sport1) zu verkaufen. Die Reichweite dieses Sendes war damals gleich null. Keiner konnte mehr LA im Fernsehen schauen.
Das war meiner Meinung nach der Tag, an dem die LA gestorben ist. Ein paar Zuckungen noch, als die DDR Sportler für Gesamtdeutschland starten durften, das war dann.
Davon hat sich die LA nie wieder erholt. Interesse erloschen, beim Zuschauer und beim Sponsor.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5047
JoelH hat geschrieben: 07.11.2023, 15:12 Warum gibt es keine Crosslaufserien oder Serienevents für LA-Mannschaften, wie etwa beim College in den USA? Das würde einen ganz neuen Markt schaffen. Sowohl für die Sportler, aber vor allem für potenzielle Sponsoren.
Die LA Funktionäre sind so flexibel wie Bahnschranken. Und alles, was nicht im Stadion stattfindet, interessiert sowieso nicht. Außer, man kann ein paar Euro abgreifen für das "dlv genehmigter lauf" Logo.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5048
Santander hat geschrieben: 07.11.2023, 16:25 Anfang der 1990ziger kamen die LA Funktionäre auf die tolle Idee, die Fernsehrechte an das DSF (Deutsches Sportfernsehen, heißt heute Sport1) zu verkaufen. Die Reichweite dieses Sendes war damals gleich null. Keiner konnte mehr LA im Fernsehen schauen.
Tja, da trübt die Erinnerung.

Das DSF wurde erst 1993 gegründet. Ok, grad noch Anfang der 90er.
1995 hatten 65% der Haushalte Kabelanschluss (und damit DSF)*
Vom Rest hatte ein Großteil Sat (Astra analog).
Und hier und da gab es das DSF sogar über Antenne (analog), denn es war ja der Nachfolger von Tele5.

Die Reichweite dürfte über 90% gelegen haben. Aber halt zu weit hinten in der üblichen Kanalliste.



* https://de.wikipedia.org/wiki/Kabelfernsehnetz
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5049
JoelH hat geschrieben: 07.11.2023, 15:12 [...]
Warum gibt es keine Crosslaufserien oder Serienevents für LA-Mannschaften,
[...]
...und dafür die schöne Natur platttrampeln? :tocktock:
Was glaubst du wie schnell da die Berufsempörten auf der Matte stehen? :prof:

Biathlon zeigt ja, wie es geht z.B. mit Stadionevents, wobei es das bei der LA ja auch außerhalb gibt, wenn auch nur als Einzelevents.
Triathlon hat ja auch entsprechende Serien, aber so wirklich bringt das die Sportart auch nicht voran.

Viele Sportarten, wie z.B. Badminton oder auch Faustball, Rugby o.ä. hätten ein Leben außerhalb der Nische verdient, aber letztlich muss jede Sportart schauen wo sie bleibt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

5050
leviathan hat geschrieben: 07.11.2023, 14:45
DoktorAlbern hat geschrieben: 07.11.2023, 14:24 Daneben sehe ich ein "Henne-Ei"-Probelm was das Interesse an Unterklassigem Fussball gibt. Und eine gewisse Irrationalität von privaten Geldgebern, Aber das ist meine persönliche Meinung.
Manche kaufen sich einen Porsche, manche eine Rolex, ein anderer schießt die Asche in einen Fussballverein. Alles fällt auf. Vor allem ist es für Regionalfürsten spannend. Da ist der Fokus genau da, wo er sein soll. Da gibt es kaum Streuverluste.

LA will doch kaum einer sehen. Und so ist das Entertainment limitiert und damit fehlt die Öffentlichkeit. So irrational ist das gar nicht. Die Frage ist doch, was der Geldgeber wirklich kauft. Und dann kann das sehr wohl rational sein.
Wie gesagt: Meine persönliche Meinung. Allerdings würde ich "Regionalfürst" durch Bezirksbaron ersetzen. Und zum Thema Rationalität: Das Budget von so manchem 6.Ligisten mit einem Zuschauerschnitt von 400 liegt mit Sicherheit >100.000€ pro Saison. Für die Kohle bekommt man in der LA 10 Athlet*innen auf DM-Podiumsniveau, evtl sogar den ein oder anderen Kaderatlethen. Jetzt mal ganz holzschnittartigartig die Relationen gezeichnet.

Natürlich darf, muss und soll jeder sein Geld für was auch immer ausgeben. Mich lässt sowas dann doch etwas verwundert zurück. Ich weiß nicht, ob sich heute noch so viele Geldgeber auftreiben lassen. Zu meiner Zeit war es bei der Mehrheit der Kreisligisten und bei fast allen Bezirksligisten üblich, dass zumindst Punktprämien im Bereich von 50 bis 100€ gezahlt werden. Dann zuzüglich großzügiger Fahrtkostenerstattungen usw. usf. Für Topspieler gab es zumindest in der Bezirksliga auch schnell mal eine Anstellung als "Mini-Jobber". Und das auf einem Niveau wo meistens 2-mal, maximal 3-mal pro Woche trainiert wird.

Gerade dann an der Grenze von Bezirks- zu Landesliga (6.Liga) tummelt sich reichlich "Auswurf" aus den Nachwuchsleistungszentren. Die freuen sich dann teilweise, dass sie mit 2x Training mehr verdienen als zwei Klassen höher, wo sie 4-mal trainieren müssten. Sowas wie mini Saudi-Arabien.

Ich finde es einfach total Schade (wie oft hier diskutiert) wie sich die Sportlandschaft im professionelen Bereich zunehmend verengt. Mit den Eingangs genannten Förderprinzipien wird das eben auch sicher nicht besser.

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