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Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau 2013

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come2gether hat geschrieben:moin,
was meint ihr eigentlich zu den Protesten bei der LA-WM?
Fingernägel in den Regenbogenfarben finde ich eine sehr kreative Idee - und ein Skandal, dass so etwas nicht getstattet sein soll.
Sind die Funktionäre alle von Putin bestochen oder was?

Ziemlich skandalös - Sportler sind auch mündige Mitmenschen!

c2g
kann man auch anders sehen: Ich finde dass einem Sportler keine Kritik an den Statuten des Veranstalters/Gastgeberlandes zusteht. Entweder ich boykottiere die WM geschlossen im Vorfeld als Nation bzw Sportverband oder nehme teil und respektiere die Gepflogenheiten (mit oder ohne schlechtem Gewissen). Für mich ist diese Solidarität ein Stück weit PR, weil es mehr darum geht den Zeigefinger(Nagel) gehoben zu haben, als in Russland tatsächlich was ändern zu wollen. Es gibt in Russland zich ähnlich diskriminierende Gesetze (und Polizei und Militär machen eh was sie wollen), da braucht man sich gar nicht so scheinheilig über Homophobie zu brüskieren. But thats just me
was willste machen, nützt ja nichts

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Der Glaube, Sport würde in einem politischem Vakuum stattfinden ist und bleibt einfach lächerlich. Sport ist seit 100 Jahren ein ganz wichtiges politisches Instrument und trotzdem Funktionäre aus IOC, IAAF&Co ihre Geschäfte gestört sehen, kann jeder dazu Stellung nehmen, wenn er es für richtig hält. Und muss eben gegebenenfalls mit den Konsequenzen leben, wenn er gegen Gesetze verstösst, in jedem Land der Welt.

Boykott hilft in der Regel nicht demjenigen der boykottiert. Jörg Peter wäre vielleicht in Los Angeles Olympiasieger im Marathon geworden, oder Cierpisnki war in ähnlich guter Form. Klar sie wurden zum Boykott gezwungen, aber man wird immer von den Siegern der Wettbewerbe sprechen und nicht von denen, die nicht da waren. Es sei denn Usain Bolt hätte aus Protest abgesagt.

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RennFuchs hat geschrieben:Ich finde dass einem Sportler keine Kritik an den Statuten des Veranstalters/Gastgeberlandes zusteht.
Deshalb ist es gut, dass die russischen Damen der 4x400m-Staffel heute ihren eigenen Protest gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz durchgezogen haben :zwinker5:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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martin_h hat geschrieben:Deshalb ist es gut, dass die russischen Damen der 4x400m-Staffel heute ihren eigenen Protest gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz durchgezogen haben :zwinker5:
und deswegen dafür um ein Haar von ihrem Verband nach hause geschickt wurden :hihi:
was willste machen, nützt ja nichts

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JensR hat geschrieben:Boykott hilft in der Regel nicht demjenigen der boykottiert. Jörg Peter wäre vielleicht in Los Angeles Olympiasieger im Marathon geworden, oder Cierpinski war in ähnlich guter Form. Klar sie wurden zum Boykott gezwungen, aber man wird immer von den Siegern der Wettbewerbe sprechen und nicht von denen, die nicht da waren. Es sei denn Usain Bolt hätte aus Protest abgesagt.
Ein Boykott ist nie gut, denn Sportler werden für politische Zwecke missbraucht und sie selber werden um den Lohn ihrer jahrelangen harten Trainingsarbeit betrogen. In Moskau gab es ja 1980 schon einmal ein Boykott und 1984 in Los Angeles, allerdings aus Gründen des "Kalten Krieges" zwischen USA und der damaligen UDSSR.

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Andres hat geschrieben: In Moskau gab es ja 1980 schon einmal ein Boykott und 1984 in Los Angeles, allerdings aus Gründen des "Kalten Krieges" zwischen USA und der damaligen UDSSR.
Echt?

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RennFuchs hat geschrieben:und deswegen dafür um ein Haar von ihrem Verband nach hause geschickt wurden :hihi:
Dass das Konsequenzen nach sich ziehen könnte oder nach sich zieht, dürfte den Mädels mehr als klar gewesen sein. Dennoch plappern sich nicht einfach das heraus, was ein Herr Putin gern hört, wie es Frau Issinbajewa getan hat, sondern gehen ihren (wie ich finde mutigen) Weg. Darin liegt der Unterschied in der Intelligenz der hier genannten Sportlerinnen :zwinker5:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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RennFuchs hat geschrieben:..Ich finde dass einem Sportler keine Kritik an den Statuten des Veranstalters/Gastgeberlandes zusteht. Entweder ich boykottiere die WM geschlossen im Vorfeld als Nation bzw Sportverband oder nehme teil und respektiere die Gepflogenheiten (mit oder ohne schlechtem Gewissen).


Ich sehe das anders.
Nach meiner Meinung gibt es Wichtigeres als Medaillen.

Ich hätte mir z.B. bei der Olympiade in Peking mehr Protest von Seiten der Sportler gewünscht, weil diese Veranstaltung für mich zu starke Parallelen mit der Nazi- Olympiade 1936 hatte, wo übrigens auch Keiner protestierte.

Selbst Harting wetterte in Peking nur gegen die Funktionäre, nicht aber gegen die Vertreibung der Anwohner des Stadions oder die gleichzeitig stattfindende Niederschlagung der Aufstände in Tibet. Eine "Black Panther- Faust" oder bunte Fingernägel sind relativ schwache Signale. Das IOC scheint zudem keinerlei Berührungsängste mit Diktaturen oder "gelenkten Demokratien" zu haben. Der Boykott 1980 hatte Nichts mit Protesten für Menschenrechte zu tun, sondern war bloß eine Folge des kalten Krieges.

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moonwalker99 hat geschrieben:Fußball und Leichtathletik sind nicht zu vergleichen, und auch beim Fußball ist eine WM um einiges mehr wert als jedes Championsleaguespiel.
Nur am Rande, ohne damit in der Sache etwas sagen zu wollen: Letzteres ist anscheinend nicht überall so. Ein sehr fußballinteressierter italienischer Kollege hat mal erwähnt, dass er überrascht war, dass in Deutschland Länderspiele so populär sind, in Italien wäre der Vereinsfußball wichtiger.

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RennFuchs hat geschrieben: Für mich ist diese Solidarität ein Stück weit PR, weil es mehr darum geht den Zeigefinger(Nagel) gehoben zu haben, als in Russland tatsächlich was ändern zu wollen.
Diese kleine Demonstration für allgemeine Freiheitsrechte war viel mehr als das: Emma Green-Tregaro entlarvt eine Haltung des IAAF, die sehr problematisch ist. Zu Recht bekommt sie dafür mehr Aufmerksamkeit als die meisten Titelgewinner in diesem Jahr. Es geht nicht darum, als Einzelperson etwas in Russland ändern zu wollen, sondern öffentlich für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einzutreten,.

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come2gether hat geschrieben:Diese kleine Demonstration für allgemeine Freiheitsrechte war viel mehr als das: Emma Green-Tregaro entlarvt eine Haltung des IAAF, die sehr problematisch ist. Zu Recht bekommt sie dafür mehr Aufmerksamkeit als die meisten Titelgewinner in diesem Jahr. Es geht nicht darum, als Einzelperson etwas in Russland ändern zu wollen, sondern öffentlich für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung einzutreten,.
das ist doch der Punkt: Diese sind den "Russen" sowas von egal. Grundrechte, Menschenrechte etc werden von Ländern wie Russland doch nur als formelle Abmachung verstanden an die man sich so weit hält das ner nervige Westen gerade so nicht permanent meckert, das Gas kriegt man so oder so verkauft (analog dazu unsere arabischen Öllieferanten und Waffenabnehmer). Sich wirklich damit identifizieren tut vielleicht ein geringer Teil der Bevölkerung und Menschenrechtler die man an einer Hand abzählen kann (ist ja auch lebensgefährlich). Es gab auch große Sportveranstaltungen in den USA, wo keiner der beteiligten Sportler gegen Guantanomo protestiert hat (ohne Gerichtsverfahren auf unbestimmte Zeit in einem 4m² großen Käfig gehalten zu werden ist vielleicht noch etwas diskriminierender als seine Sexualität nicht gefahrlos öffentlich zeigen zu dürfen).
Deshalb ist das ganze für mich absolut lächerlich und nicht mal ein tropfen auf den heißen Stein!
was willste machen, nützt ja nichts

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.... ich verstehe.

Ich gehe davon aus, dass Du, als politisch denkende Mensch, an den zahlreichen Protestaktionen gegen Unterdrückung in Tibet und ausgesiedelten Peking-Einwohnern teilgenommen hast?

Es ist soooo einfach den Rückgrat von anderen zu verlangen.

Ein Läufer läuft, ein Springer springt, ein Werfer wirft... Und das erwarte ich von OS-Teilnehmern.

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Kann mir jemand erklären, warum die USA in der Staffel 2. geworden sind? OBWOHL sie die Bahn verlassen haben?? Und diversen deutschen Sportlern immer wieder unterstelt wird, sie HÄTTEN die Bahn verlassen? Also nix gegen die Leistung, mit sonem schlechten Wechsel noch 2. zu werden. Ob nu ein Fuß auf der anderen Bahn war da seh ich eh nicht was da das Problem sein soll, sind die Regeln, klar, aber solang niemand behindert wird oder sich jemand einen Vorteil verschafft...
Beim Kuss der Russinnen bin ich ja fast im Zweifel, ob das Protest war oder in der Freude des Moments, Frauen sind ja schneller mal mit nem Küsschen dabei als Männer, aber ich tendiere doch zu gesichertem Protest. Ich hab jetzt allerdings nur die Sigerehrung gesehen und nicht den Kuss nach Zielenlauf.

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Rolli hat geschrieben:Ein Läufer läuft, ein Springer springt, ein Werfer wirft... Und das erwarte ich von OS-Teilnehmern.
Mir sind Athletinnen und Athleten lieber, die auch ihren Verstand gebrauchen und eine eigene Meinung vertreten. Es ist offensichtlich, dass es im System "Leistungssport" nicht einfach ist - aber gerade deshalb ist es so wichtig.

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Olipool hat geschrieben: Beim Kuss der Russinnen bin ich ja fast im Zweifel, ob das Protest war oder in der Freude des Moments, Frauen sind ja schneller mal mit nem Küsschen dabei als Männer, aber ich tendiere doch zu gesichertem Protest. Ich hab jetzt allerdings nur die Sigerehrung gesehen und nicht den Kuss nach Zielenlauf.
das waren nach dem Zieleinlauf ganz normale Küsschen links rechts wie es unter Frauen in diversen Sportarten absolut üblich ist. Bei der Siegerehrung bin ich mir da auch nicht so sicher

Apropos Russland und Sprint: Sehr ermutigend, dass man mit "normaler Statur" (Frauen wie Männer) auch kackenschnell rennen kann!
Erschreckend jedoch zu sehen wie ein Bolt in der Staffel das gesamte Feld nicht nur besiegt sondern geradezu vernichtet. Sobald der die richtige Übersetzung drin hat (mit fliegendem Start halt von Beginn an) ..... Baaaaaam! Da kann man für die Anderen fast hoffen dass er gedopt ist!
was willste machen, nützt ja nichts

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Ja auf dem Foto sieht es recht deutlich aus, aber wenn man sich das im Bewegtbild ansieht, da hat ja jede mit jeder und eben auch nicht so provokativ "lang", dass man es als Geste "Seht her" deuten könnte. Ist auf Eurosport.de noch zu sehen der Clip (mal sehn wie lange noch ;)

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come2gether hat geschrieben:Mir sind Athletinnen und Athleten lieber, die auch ihren Verstand gebrauchen und eine eigene Meinung vertreten. Es ist offensichtlich, dass es im System "Leistungssport" nicht einfach ist - aber gerade deshalb ist es so wichtig.
Mir auch. Ich schrieb aber von Erwartungen, die man an Dritte aus sichere Entfernung stellt.

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Ja aber da gibts doch Mädels die sowas auch zur Begrüßung machen (nein, nicht die im Bezahlfernsehn) ohne Hintergedanken. Wenn die sich auf dem Podium auf die Wangen geküsst hätten hätte ich das sogar etwas distanziert förmlich gefunden und nicht zur Emotionalität des Moments passend. Na egal, erfahren wird man das wohl nie.

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Olipool hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, warum die USA in der Staffel 2. geworden sind? OBWOHL sie die Bahn verlassen haben??
Gatlin hat die Bahn nach außen verlassen - das ist an sich kein Disqualifikations-Grund (er nimmt ja keine Abkürzung wie es bei einem Überschreiten nach innen wäre). Dennoch kann das zu einer DQ führen wenn dadurch der Läufer der betroffenen Bahn (in dem Fall Jamaica) behindert wird. Wie ich die Szene gesehen habe, hätte ein Protest von Jamaica durchaus zur Disqualifikation der USA führen können, da Bolt und Gatlin in etwa gleichauf waren - offenbar hat Jamaica aber nicht protestiert.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Rolli hat geschrieben:.... ich verstehe.Ich gehe davon aus, dass Du, als politisch denkende Mensch, an den zahlreichen Protestaktionen gegen Unterdrückung in Tibet und ausgesiedelten Peking-Einwohnern teilgenommen hast?
Wenn ich ein prominenter Sportler wäre, hätte ich das getan. So viel Rückrat wäre in Deutschland dazu gar nicht erforderlich. Das in China oder Russland kein einheimischer Athlet protestiert ist verständlich, schließlich lebt man da in keiner Demokratie und muß mit drastischen Sanktionen rechnen.

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Plattfuß hat geschrieben:Wenn ich ein prominenter Sportler wäre, hätte ich das getan. So viel Rückrat wäre in Deutschland dazu gar nicht erforderlich. Das in China oder Russland kein einheimischer Athlet protestiert ist verständlich, schließlich lebt man da in keiner Demokratie und muß mit drastischen Sanktionen rechnen.
Es geht doch nicht nur um staatliche Sanktionen. Viel besser passt doch ein anderer Vergleich: Würdest du, wenn dein Arbeitgeber Geschäfte in einem autoritären Staat macht, deine Bedenken in gleicher Weise äußern, wie du es hier von Sportlern forderst? Dann droht dir ja schließlich auch nicht Haft oder ähnliches, sondern nur eine Abmahnung oder die Kündigung...

Proteste in der Form kann man mutig finden (wenn sie denn ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen können), man muss sie aber bestimmt nicht von anderen verlangen.

Gruß
Markus

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Plattfuß hat geschrieben:Wenn ich ein prominenter Sportler wäre, hätte ich das getan. So viel Rückrat wäre in Deutschland dazu gar nicht erforderlich. Das in China oder Russland kein einheimischer Athlet protestiert ist verständlich, schließlich lebt man da in keiner Demokratie und muß mit drastischen Sanktionen rechnen.
bei wem holt man sich denn einen "Rückrat"?
was willste machen, nützt ja nichts

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Murks hat geschrieben:Es geht doch nicht nur um staatliche Sanktionen. Viel besser passt doch ein anderer Vergleich: Würdest du, wenn dein Arbeitgeber Geschäfte in einem autoritären Staat macht, deine Bedenken in gleicher Weise äußern, wie du es hier von Sportlern forderst? Dann droht dir ja schließlich auch nicht Haft oder ähnliches, sondern nur eine Abmahnung oder die Kündigung...

Proteste in der Form kann man mutig finden (wenn sie denn ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen können), man muss sie aber bestimmt nicht von anderen verlangen.

Gruß
Markus
Schon wieder dieser Arbeitsplatzvergleich... der hinkt nicht nur, der liegt tot im Keller ;) Ansonsten stimme ich zu.

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McAwesome hat geschrieben:Schon wieder dieser Arbeitsplatzvergleich... der hinkt nicht nur, der liegt tot im Keller ;) Ansonsten stimme ich zu.
Hier ist der Vergleich ja ganz anders gemeint als weiter oben. (Da war er ja schon deshalb falsch, weil das Durchhalten als Inhalt des Arbeit- bzw. Dienstverhältnisses angenommen wurde.) Es ging hier ja nur darum klarzustellen, dass ein bestimmtes Verhalten Konsequenzen jenseits der sportlichen Seite (also des Verzichts auf Sieg, Platzierung etc.) nach sich ziehen kann.

Gruß
Markus

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Tut mir leid, daß ich die olle Mocki-Diskussion nochmal aufwärme, aber ich hatte leider nicht früher Gelegenheit, mich ausführlicher zu beteiligen.
Bengal hat geschrieben:Echt schwach, wenn man schon zur Weltmeisterschaft nach Moskau anreist, dann sollte man es doch wenigstens schaffen einen 10er zu Ende zu laufen, auch wenn man irgendwo hinten liegt.
Letztlich ist es, wie immer, nicht die Quantität, sondern die Qualität, die zählt. Es geht nicht darum, eine Strecke einer gewissen Länge irgendwie hinter sich zu bringen, sondern darum, was man aus dieser Strecke macht. Sonst könnte die Bundeswehr ja gleich Dich als Sportsoldaten rekrutieren.

Wenn also eine bestimmte Qualität nicht mehr zu halten ist, ziehe ich ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vor.
BergischerLöwe hat geschrieben:"Durchhalten" ist für mich in der Tat eine Tugend, "bis zum bitteren Ende" ist dann Kriegsmetaphorik, muss wohl so sein, wenn es um "Sportsoldaten" geht.
Wenn Du A sagst, mußt Du auch B sagen. Wenn Durchhalten für Dich eine Tugend ist (warum eigentlich?), dann darfst Du Dich auch nicht von Formulierungen wie "bis zum bitteren Ende" distanzieren, sondern mußt Dich fragen lassen, welchen Sinn Du darin siehst, ein einmal eingestelltes Programm durchzuziehen, auch wenn es irgendwann unsinnig erscheint.

Das hatten wir alles schon mal. Gerade habe ich einige herrliche Tage in Kurland verlebt. Dieser Landstrich wird nach wie vor auch von alten Kämpen besucht, die dort wehmütige Erinnerungen an den Kessel zum Besten geben, in dem sie bis Kriegsende ausgehalten haben. Das ist es, was ich mit den besagten urdeutschen Tugenden meinte. Wohl gemerkt: Ich habe niemandem hier übelriechende Motive unterstellt. Aber seit wann braucht man die, um in schlechte Gesellschaft zu geraten?

Und um weiteren Mißverständnissen vorzubeugen: Selbstaufopferung ist für mich durchaus keine Untugend. Im Gegenteil. Als ich dort weilte, wo der Krieg begann, las ich dort auf einem Denkmal für die ums Leben gekommenen Solidarność-Aktivisten: "Oddali życie abyś ty mógł żyć godnie." Heißt also: "Sie gaben ihr Leben, damit du in Freiheit leben kannst." Wer auch nur ein bißchen Ahnung von der jüngeren Geschichte hat, fühlt sich davon nicht nur als Pole, sondern auch als Deutscher angesprochen und berührt. Der Spruch kommt also ganz ohne dieses dümmliche vaterländische Pathos aus, das in manchen Beiträgen in diesem Thread aufblitzt.
Plattfuß hat geschrieben:Bischen sehr weit her geholt...
Nein. Du mußt Dich nur einfach mal selber reden hören:
Plattfuß hat geschrieben:Weil sie eine professionelle und priveligierte Leistungssportlerin ist und deshalb nach meiner Meinung gefälligst ihr Rennen zu Ende zu laufen hat, wenn sie sonst schon nichts Anderes tut als laufen.
Dann klär mich doch mal über den normalen Tagesablauf einer Sportsoldatin auf. Davon habe ich nämlich wenig Ahnung.
Sportler reden doch so viel von Leistung.
Soso. Bist Du Sportler?
Wenn sie keinen Bock mehr auf Leistungssport hat, soll sie arbeiten gehen, wie alle anderen Nicht Profis auch. Ansonsten hat sie gefälligst zu liefern, es sei denn sie ist verletzt.
Auch Zechen und Grölen am Stammtisch zählt natürlich zu den urdeutschen Tugenden.
Ein junger gesunder und talentierter Mensch, der sonst nichts zu tun hat, wird ja wohl mal bei einer Meisterschaft einen 10er durchlaufen können, auch wenn keine Chance auf einen Podiumsplatz besteht.
Nun bin ich zwar weder jung noch gesund, und zu tun habe ich auch so mancherlei, aber so viel meine ich doch vom Sport zu verstehen: Es kommt nicht bloß aufs Durchlaufen an, sondern auch auf die Art und Weise, wie einem das gelingt. Ansonsten s.o. über Quantität und Qualität.
Plattfuß hat geschrieben:Genau: wir albernen Hobbyläufer und kleinen Zuschauerpfosten haben weder irgendwelche Ahnung, geschweige denn Ansprüche an Frau Mockenhaupts Laufleistungen zu stellen, noch ist uns die Dame irgendwas schuldig.
Das ist zwar eine ziemlich originelle Interpretation meiner Ausführungen, aber wenn Du stolz auf sie bist, will ich sie Dir auch nicht madig machen.
BergischerLöwe hat geschrieben:"Unwissenheit" meinerseits könnte man begegnen, indem man mir erklärt, warum es z.B. Sinn hatte, vor Rennende auszusteigen, als Profiläuferin mit üppigster Unterstützung aus unterschiedlichsten Quellen.
Bei einem ernsthaft gelaufenen Wettkampf über 10 km bzw. 10.000 m ist der Ausstieg spätestens nach 4 km eine ernsthafte Option, der man sich mit ungeheurer mentaler Härte widersetzen muß, um es bis ins Ziel zu schaffen. Wenn Dir das noch nie so gegangen ist, solltest Du Dich beim nächsten Wettkampf endlich mal ein bißchen anstrengen, anstatt hier flotte Reden zu schwingen.
Morgan hat geschrieben:Nur weil ich ein schlechten Tag habe, oder etwas nicht klappt wie ich will, dann kann ich auch nicht meinen Arbeitsplatz einfach verlassen...
... sagte der Chirurg nach der 30-Stunden-Schicht, als ihm am OP-Tisch beinahe die Augen zu- und die Instrumente aus der Hand fielen.
Außerdem sollte Sie Vorbild sein...
Auch wenn es schwer fällt, muss man Dinge zuende bringen...
Auch das ist mir bisher vor allem in Deutschland begegnet: daß unter Erfolg und vorbildlichem Verhalten vor allem verstanden wird, Dinge zu Ende zu bringen, egal wie und notfalls auch ohne Rücksicht auf ethische Belange.

Daß aber Scheitern nicht nur zum Menschsein dazugehört, sondern daß man auch dadurch Vorbild sein kann, daß man mit seinem Scheitern so umgeht, daß man sich darum bemüht, niemanden zu verletzen und daß man hinterher wieder auf die Beine kommt, interessiert kaum jemanden. Ich kenne dieses Problem vor allem von der Diskussion her, ob Pfarrer(innen), deren Ehen geschieden werden, ihren Beruf noch weiter ausüben dürfen. Da schlägt dann i.d.R. die Stunde der Moralapostel und überhaupt derjenigen, die gern allgemeine Pflichten und sonstige Selbstverständlichkeiten an bestimmte Leute delegieren.

In unserem Fall würde ich sagen: Man unterstellt, da habe sich jemand nicht so gequält, wie man selbst es sich niemals zumuten würde. Muß man ja auch nicht, schließlich wird man nicht dafür bezahlt. Das wiederum verstehe ich nicht. Gerade wenn man aus Spaß läuft, macht es doch Freude, ohne jeden Druck von außen die eigenen Grenzen auszutesten. Insofern sind wir doch viel besser dran als die Profis, die diesem Leistungsdruck ausgesetzt sind. Eigentlich noch ein Grund mehr, nicht so auf diesen Leuten herumzuhacken.
Andres hat geschrieben:Vor allem 5 Minuten vor Schluss, dass wäre zu vergleichen, wenn man beim Marathon bei km 40 aussteigen würde.
OK, das wäre dann die Version für den Matheunterricht in der 1. Klasse. Für die etwas fortgeschrittenen Rechner/innen sieht das dann so aus:

Ausstieg 5 min vor Schluß entspricht bei einer Zielzeit um die 32 Minuten 15,6 %, d.h. gut 1500 m vor dem Ziel. Auf die Marathondistanz umgerechnet ergibt das knapp 6,6 km, entspräche also einem Ausstieg kurz nach 35,5 km.

Wobei ich nicht weiß, warum man beim Marathon nicht auch noch nach 40 km aussteigen soll, wenn's paßt.

Überhaupt wird hier über den Ausstieg diskutiert, als sei sowas eine durch und durch rationale Entscheidung, als würde man während des laufenden Wettkampfs ganz cool und abgeklärt das Für und Wider abwägen. In Wirklichkeit ist ein Ausstieg doch wohl meistens eher etwas, das relativ plötzlich über einen kommt, wenn man der mentalen Belastung nicht mehr gewachsen ist.
BergischerLöwe hat geschrieben:Du hast eine interessante Sichtweise von Dienstverhältnissen.
Und Du scheinst Dienstverhältnisse mit Werkverträgen zu verwechseln. Ein Sportler ist kein Klempner, der eine bestimmte Leistung mitsamt erfolgreichem Abschluß schuldet. Eher ein Arzt, der das qualifizierte Bemühen schuldet, aber für den Erfolg weder garantieren kann noch muß.
BergischerLöwe hat geschrieben:Nicht egal ist mir, wenn kuscheligst alimentierte Profisportlerinnen sich aufführen wie unreife kleine Mädchen.
Endlich mal eine qualifizierte und jeder Polemik bare Analyse des Sachverhaltes!
Wer sich auf Kosten der Allgemeinheit als Sportsoldatin (schon das Wort eine Perversion...) noch nicht einmal dazu durchringt, zu Ende zu laufen, dann darf ich das kritisieren.
Ohne diesem Satz jetzt gutes Deutsch attestieren zu wollen - Du machst hier wieder den typisch( deutsch?)en Fehler, Quantität für Qualität zu halten.
Ich bin mir sicher, dass es etliche Amateurläuferinnen gegeben hätte, die sich ein Ohr abgeschnitten hätten, um bei einer WM mitlaufen zu dürfen. Und sich eher das zweite abgeschnitten hätten, als aufzugeben.
Jetzt wird's invasiv. Und damit sind wir wieder in gefährlicher Nähe des berühmten letzten Blutstropfens, bis zu dem gefälligst gekämpft zu werden hat.
Plattfuß hat geschrieben:Ich finde Deine arrogante Art, über die "kleinen Fernsehzuschauer", herzuziehen, welche aus "persönlichen Gründen völlig unberechtigte Ansprüche stellen" noch viel mehr daneben, als die Arroganz einer Sportlerin, welche keine Lust hat, ein Meisterschaftsrennen zu Ende zu laufen. (...) Warum sie dann ohne zwingenden Grund einfach ausgestiegen ist, erschließt sich mir nun mal nicht.
Ohooo! Der Herr können, wie's scheint, Gedanken lesen und wissen, wie es im entscheidenden Augenblick in Frau Mockenhaupts cerebralem Innenleben zugegangen ist?

Ich für mein Teil weiß höchstens noch ein vages Bild vom vorletzten Frankfurt-Marathon zu beschreiben, als eine völlig erledigte junge Frau mit den Füßen voran aus dem Zielbereich getragen werden mußte. Naja, lag vielleicht daran, daß diese Dame nix Gutes gewohnt ist, weil sie ihr ganzes Leben immer nur dem Lustprinzip gefrönt hat.
Plattfuß hat geschrieben:Als Leistungssportlerin muß sie gewisse Ansprüche erfüllen. Und dazu gehört es, ein WM- Rennen zu beenden, sofern keine Verletzungen auftreten.
Schon wieder so ein Deutscher, der den Unterschied zwischen Quantität und Qualität nicht verstanden hat. Vielleicht sollte ich mal eine Strichliste führen, ich verliere allmählich den Überblick.
Morgan hat geschrieben:Ein Profisportler ist seinen Sponsoren, seinen Fans etc. verpflichtet, sein bestes zu geben.
Dazu gehören nicht Siege, Medallien etc. aber dazu gehört im Rahmen seiner Möglichkeiten alles zu geben, wenn es keine gesundheitlichen oder taktischen Konsequenzen nach sich zieht.
Wieder ein Strich.
Er muss bestimmten Ansprüchen, Idealen etc genügen und Vorbild sein.
Und Du? Mußt Du nicht denselben Ansprüchen und Idealen etc. genügen? Und wenn nicht, warum?
BergischerLöwe hat geschrieben:Notiz an mich: Nicht mehr mit jedem Idioten herumschlagen.
Glaub bloß nicht, daß Du Dir selber entkommst, indem Du aus der Haut fährst.
BergischerLöwe hat geschrieben:Auch, weil auf mich dieser "Redeschwall" von Sabrina Mockenhaupt auf eine sehr unreife, sehr zweifelnde Persönlichkeit schließen lässt: Da verbieten sich weitere als Vorwurf zu interpretierende Sätze, und seien sie noch so sachlich formuliert. Es ist mehr als eindeutig, dass die Frau auch so schon genug Probleme mentaler Art hat.
Es paßt durchaus ins Bild, wenn sich zu den über Sport schwadronierenden Couchpotatoes die über Psychologie fabulierenden Idiotophoben gesellen.
BergischerLöwe hat geschrieben:Niemand, NIEMAND, hat hier von deutschen Tugenden und Nationalem geschrieben.
Doch, ich.
Das hat die andere Seite hineingebracht, weil man dagegen so schön argumentieren kann.
Wenn man das so schön kann, warum hast Du es dann nicht ganz einfach getan, anstatt grundlos den Beleidigten zu geben und selber beleidigend zu werden?
BergischerLöwe hat geschrieben:Aus dieser, meiner Sicht kommt eine Aufgabe nicht infrage. Sabrina Mockenhaupt scheint das genauso zu sehen, ich denke, man liest raus, dass sie es bereut, nicht zu Ende gelaufen zu sein.
Natürlich bereut sie das. Sie hat ganz bestimmt nicht mit dem Ziel aufgegeben, sich dafür feiern zu lassen. Aber wenn etwas suboptimal gelaufen ist, dann ist es doch ganz normal, wenn man sich hinterher fragt, ob das, was man am Ende gemacht hat, so am besten war oder ob man anders hätte handeln sollen. Ebenso normal ist es, daß solche Zweifel noch lange an einem nagen, und nicht weniger normal wäre es, wenn sie sich in einigen Wochen oder Monaten wieder anders über den Ausgang ihres Rennens äußert. Das nun als Beweis dafür herzunehmen, daß der Ausstieg falsch war, ist wirklich Unsinn.
Wenn zwischen dem berechtigten Anspruch, dass eine Berufsathletin beim Jahreshöhepunkt (zumindest aus Sicht ihres Dienstherrn) durchläuft und deren Fähigkeiten, genau das zu tun, etwas steht, dann muss das doch angesprochen und analysiert werden:
Zum einen weiß ich nicht, woher Du die Überzeugung nimmst, irgendjemand hätte einen berechtigten Anspruch darauf, daß jemand einen Wettkampf zu Ende läuft. Zum anderen: Ansprechen und Analysieren ist völlig in Ordnung und auch nötig. Aber wo, bitte schön, hättest Du das denn getan? Ich lese von Dir fast ausschließlich Polemik. Also versteck Dich jetzt bitte nicht hinter Deinem grundgesetzlich verbrieften Recht auf freie Meinungsäußerung, von dem Du hier einen - mit Verlaub - ziemlich unqualifizierten Gebrauch gemacht hast. Sollte man Dir aber aufgrund dieser Mängel Dein ebenfalls gesetzlich verbrieftes Stimmrecht bei der nächsten Bundestagswahl aberkennen?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Ein bischen spät um jetzt nachträglich Deinen Senf dazu zu geben, aber da Du Dich so ins Zeug legst, steige ich nochmals drauf ein:
aghamemnun hat geschrieben:Das hatten wir alles schon mal. Gerade habe ich einige herrliche Tage in Kurland verlebt. Dieser Landstrich wird nach wie vor auch von alten Kämpen besucht, die dort wehmütige Erinnerungen an den Kessel zum Besten geben, in dem sie bis Kriegsende ausgehalten haben. Das ist es, was ich mit den besagten urdeutschen Tugenden meinte. Wohl gemerkt: Ich habe niemandem hier übelriechende Motive unterstellt. Aber seit wann braucht man die, um in schlechte Gesellschaft zu geraten?
Was der 2. Weltkrieg mit der WM in Moskau zu tun haben soll, wird Dein Geheimnis bleiben.
Solidarność-Aktivisten: "Oddali życie abyś ty mógł żyć godnie." Heißt also: "Sie gaben ihr Leben, damit du in Freiheit leben kannst." Wer auch nur ein bißchen Ahnung von der jüngeren Geschichte hat, fühlt sich davon nicht nur als Pole, sondern auch als Deutscher angesprochen und berührt. Der Spruch kommt also ganz ohne dieses dümmliche vaterländische Pathos aus, das in manchen Beiträgen in diesem Thread aufblitzt.
Schön, daß Du mit Walessa und Co sympathisierst. Trotzdem: Laß doch einfach Deine politischen Ansichten zu Hause, wenn Du über Sport diskutierst. So viel ich weiß, steht sowas auch in den Forenregeln: Politik und Religion bleiben draußen.

Nein. Du mußt Dich nur einfach mal selber reden hören:.....Dann klär mich doch mal über den normalen Tagesablauf einer Sportsoldatin auf. Davon habe ich nämlich wenig Ahnung...... Soso. Bist Du Sportler?
Achso, dann haben die Sportler in Moskau sich also nur zum gemeinsamen Joggen getroffen? :teufel: Der Alltag einer Sportsoldatin ist mir egal. Mocki läuft und tut sonst wenn überhaupt nur wenig, so wie alle Leistungssportler. Und ja ich bin auch ein Sportler, wenn auch kein Profi. Und ja, die Leistung spielt gerade beim Leistungssport eine große Rolle und wird auch oft von Profis in Interviews thematisiert.

Auch Zechen und Grölen am Stammtisch zählt natürlich zu den urdeutschen Tugenden.
Was diese blöde Bemerkung mit dem Thema zu tun haben soll weißt nur Du alleine. Wenn Du Dir vorstellst, daß ich rumgröle und saufe und dabei über Sportler lästere, sagt das mehr über Dich aus als über mich. Und was das "urdeutsche" soll ist auch so ein Käse, den nur Du verstehst.

so viel meine ich doch vom Sport zu verstehen: Es kommt nicht bloß aufs Durchlaufen an, sondern auch auf die Art und Weise, wie einem das gelingt. Ansonsten s.o. über Quantität und Qualität.
:teufel: Womit wir wieder bei der Leistung wären, von der ich ja nach Deiner Meinung so gar nichts verstehe.. :teufel:

Das ist zwar eine ziemlich originelle Interpretation meiner Ausführungen, aber wenn Du stolz auf sie bist, will ich sie Dir auch nicht madig machen.
Meinst du wirklich ich habe nichts Besseres, auf das ich stolz sein kann, als auf Deine Äußerungen zu antworten?

Ohooo! Der Herr können, wie's scheint, Gedanken lesen und wissen, wie es im entscheidenden Augenblick in Frau Mockenhaupts cerebralem Innenleben zugegangen ist?
Anstatt Gedanken zu lesen solltest Du erst mal meine Texte richtig lesen. Dann wäre Dir aufgefallen, daß ich mich auf Äußerungen von Mc Awsome beziehe und nicht auf Mockis Innenleben, was mit ehrlich gesagt völlig schnuppe ist.
Schon wieder so ein Deutscher, der den Unterschied zwischen Quantität und Qualität nicht verstanden hat. Vielleicht sollte ich mal eine Strichliste führen, ich verliere allmählich den Überblick.... Wieder ein Strich.
Ich weiß nicht, warum Du immer mit diesem Anti- Deutschnationalen Gerede anfängst. Keiner außer Dir kommt hier mit "urdeutschen Tugenden" und so einem Quatsch daher. Spar Dir das für die nächste Demo auf. Hier ist es völlig fehl am Platze.

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aghamemnun hat geschrieben:"Sie gaben ihr Leben, damit du in Freiheit leben kannst."
Ist natürlich Quatsch. "In Würde" muß es heißen. Das kommt davon, wenn man noch nicht mal die Sprache des zweitgrößten Nachbarlandes vernünftig kann.
Plattfuß hat geschrieben:Was der 2. Weltkrieg mit der WM in Moskau zu tun haben soll, wird Dein Geheimnis bleiben.
Nichts hienieden ist absolut, sondern alles relativ. Also läßt sich auch alles irgendwie auf alles beziehen. Im Kurland-Kessel waren dieselben vermeintlichen Tugenden am Werk, die auch in diesem Thread wieder bemüht werden. Das ist weder geheim noch schwer zu verstehen.
Laß doch einfach Deine politischen Ansichten zu Hause, wenn Du über Sport diskutierst.

Warum denn? Dieser Thread ist doch sowieso schon durch und durch politisch.
Der Alltag einer Sportsoldatin ist mir egal. Mocki läuft und tut sonst wenn überhaupt nur wenig
Dafür, daß Dir dieser Alltag egal ist, bildest Du Dir aber eine Menge Kenntnisse darüber ein.
Wenn Du Dir vorstellst, daß ich rumgröle und saufe und dabei über Sportler lästere
Mir fehlt die Phantasie, um mir dergleichen vorzustellen. Also halte ich mich lieber an die Fakten, d.h. in diesem Fall Deine Beiträge. Die sind doch deutlich genug, oder?
Keiner außer Dir kommt hier mit "urdeutschen Tugenden" und so einem Quatsch daher.
Ich komme nicht mit diesen Tugenden daher, ich konstatiere sie lediglich. Ist auch - ich gebe es zu - nur eine Theorie. Allerdings eine, die nach wie vor darauf wartet, sachlich diskutiert zu werden. Es steht Dir aber jederzeit frei, die auffällige Koinzidenz ganz bestimmter Ansichten zu den (auch mit nationalem Bezug versehenen) Pflichten von Leistungssportlern mit der nationalen Identität derjenigen, die diese Ansichten vortragen, auf andere diskussionswürdige Weise zu erklären.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Nichts hienieden ist absolut, sondern alles relativ. Also läßt sich auch alles irgendwie auf alles beziehen. Im Kurland-Kessel waren dieselben vermeintlichen Tugenden am Werk, die auch in diesem Thread wieder bemüht werden. Das ist weder geheim noch schwer zu verstehen... Dieser Thread ist doch sowieso schon durch und durch politisch.
Nein, das kann man nicht vergleichen und Nein dieser Thread ist, genau wir das gesamte Forum nicht politisch.
Missionieren und politische Ansichten verbreiten bzw. zu unterstellen ist hier unerwünscht.

Dafür, daß Dir dieser Alltag egal ist, bildest Du Dir aber eine Menge Kenntnisse darüber ein.
Farz ! Wo habe ich vom Alltag einer Sportsoldatin gesprochen?
Leistungssportler sind Soldaten oder Studenten, damit sie sich eine lange Zeit im Jahr ausschließlich auf den Sport Konzentrieren können. Anders wären Training und Leistung auch nicht vergleichbar. Kein Sportprofi hat nebenher einen Vollzeit job. Übrigens: Mockenhaupt hat ihren Alltag mal auf Ihrer Homepage beschrieben. Da kommt außer Training und Bubu machen nicht viel vor.

Mir fehlt die Phantasie, um mir dergleichen vorzustellen. Also halte ich mich lieber an die Fakten, d.h. in diesem Fall Deine Beiträge. Die sind doch deutlich genug, oder?
Ach ja? Und was haben meine Beiträge dann mit Saufen und Grölen zu tun?

Ich komme nicht mit diesen Tugenden daher, ich konstatiere sie lediglich. ..
Eben. Und das ist hier unerwünscht. Kannste gern in Forenregeln und Nettiquette nachlesen.
Du scheinst überhaupt eine Menge einfach mal zu konstatieren, anstatt konkret auf einen Beitrag einzugehen.

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hört auf eich zu streiten und schaltet ZDF Ruder/Kanu WM ein. Auch viele Sportsoldaten, aber mit dem unterschied dass sie in jedem Rennen um Gold mitfahren!
was willste machen, nützt ja nichts

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Plattfuß hat geschrieben:Nein, das kann man nicht vergleichen und Nein dieser Thread ist, genau wir das gesamte Forum nicht politisch.
Dafür wird hier aber eine Menge über formale Dienstpflichten, Sinn und Unsinn militärischer Sportförderung, Repräsentanz von Verband und Heimatland usw. geredet.
Wo habe ich vom Alltag einer Sportsoldatin gesprochen?
U.a. hier:
Plattfuß hat geschrieben:wenn sie sonst schon nichts Anderes tut als laufen. (...) Und Mocki macht außer Sport Nichts anderes, ist also nicht überfordert.
Plattfuß hat geschrieben:Und was haben meine Beiträge dann mit Saufen und Grölen zu tun?
Nehmen wir doch als Beispiel nochmal den anderen Beitrag, aus dem ich eben zitiert habe:
Plattfuß hat geschrieben:(...) nach meiner Meinung gefälligst ihr Rennen zu Ende zu laufen hat, wenn sie sonst schon nichts Anderes tut als laufen. (...) keinen Bock mehr auf Leistungssport hat, soll sie arbeiten gehen (...) Ansonsten hat sie gefälligst zu liefern (...) sonst nichts zu tun (...) wird ja wohl mal bei einer Meisterschaft einen 10er durchlaufen können
Da quillt doch der Stammtisch aus allen Poren. Man hört förmlich die Faust auf den Tisch donnern. Zechen und Grölen eben. Oder willst Du mir weismachen, daß Du solch schrilles Gebrüll in nüchternem Zustand absonderst?
Plattfuß hat geschrieben:Du scheinst überhaupt eine Menge einfach mal zu konstatieren, anstatt konkret auf einen Beitrag einzugehen.
Leider weiß ich nicht auswendig, wie viele wörtliche Zitate aus allen möglichen Beiträgen mein vorletzter Beitrag enthielt, aber Du darfst gern nachzählen und es mir hernach verraten.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Da quillt doch der Stammtisch aus allen Poren. Man hört förmlich die Faust auf den Tisch donnern. Zechen und Grölen eben. Oder willst Du mir weismachen, daß Du solch schrilles Gebrüll in nüchternem Zustand absonderst?

Kleiner Tipp: anstatt dummes Zeug draufloszuschreiben und noch dümmeres Zeug einfach mal vorauszusetzen, gehe doch gezielt auf Argumente ein, indem Du mit Gegenargumenten antwortest. Das würde die Qualität Deiner Beiträge um 100% erhöhen.

Leider weiß ich nicht auswendig, wie viele wörtliche Zitate aus allen möglichen Beiträgen mein vorletzter Beitrag enthielt, aber Du darfst gern nachzählen und es mir hernach verraten.
:teufel: Zitate sind wohl drin, aber keine gescheiten Antworten. Statt dessen Mutmaßungen, am Thema vorbeigehende politische Statements, phantasievolle Unterstellungen und noch ein bischen verschwurbeltes Zeug. Was sagtes Du selbst nochmal über Qantität und Qualität? Wenn Du Wert darauf legst, daß ich Deine abweichende Meinung ernst nehme, solltest Du die Qualität Deiner Beiträge um Einiges erhöhen, anstatt immer wieder jede Menge Unqualifiziertes nachzulegen. :teufel:

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Einfach um mal ein bisschen abzulenken und vielleicht ein gemeinsames Feindbild zu schaffen: wenn der Vokal davor kurz ist, wird neuerdings aus ß ein ss. SS ist natürlich wieder seeeeehhhhr komisch deutsch, die Geschichte können wir hier aber getrost außen vor lassen :daumen:
Gruß
pop

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Auf ihrer Homepage schreibt Sabrina Mockenhaupt selbst über ihren Abbruch:

News - Sabrina Mockenhaupt

Mir fallen zwei Dinge auf - die von ihr beschriebene "Taktik" wirkt absolut naiv und hilflos (zu schnell gestartet, danach sich immer wieder nach hinten fallen lassen, um im Windschatten laufen zu können, und sich dann wundern, dass die hinter ihr doch deutlich langsamer sind als sie, dann wieder nach vorne). Ich weiß nicht, wie das so ist bei einem solchen Rennen, aber man geht doch sicher das Rennen vorher in allen Details und Eventualitäten im Kopf durch, überlegt sich einen Plan B und C und folgt dann doch so gut es geht diesem Plan oder eben Plan B oder C.

Und der gesamte Text wirkt, als hätte eine 16-Jährige ihn geschrieben. Ich würde nie als Profi-Sportlerin der Öffentlichkeit so viel Einblick in meine Gefühlswelt geben, ich würde nicht das Internet nutzen, um einen solchen Wettkampf-Abbruch schriftlich zu verarbeiten. Das kann man privat machen und das Geschriebene danach in die Schublade geben und gut ist. Der Text wirkt sprachlich und vom Reflexionsniveau her nicht erwachsen. Das hat mich ziemlich irritiert. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist, Niederlagen und Ausstiege zu verarbeiten und in einem schwierigen Rennen mental stark und abgeklärt zu sein, wenn die Reife eines/einer Erwachsenen noch nicht so ganz da zu sein scheint. Ich glaube, dass Sabrina Mockenhaupt ziemlich viel kämpft und vielleicht mehr als andere, die abgeklärter sind und genauer wissen, was sie wollen. Ich bin gespannt auf die Interviews, die sie nach ihrer Karriere geben wird.
5 km 27:18-7 km 39:19- 10 km 56:36 -HM 2:07:xx

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ants in the pants hat geschrieben:Auf ihrer Homepage schreibt Sabrina Mockenhaupt selbst über ihren Abbruch:

News - Sabrina Mockenhaupt

Mir fallen zwei Dinge auf - die von ihr beschriebene "Taktik" wirkt absolut naiv und hilflos...
Und der gesamte Text wirkt, als hätte eine 16-Jährige ihn geschrieben.....
Das ist Anderen in diesem Faden auch schon aufgefallen: Mockenhaupt wirkt in ihrem Auftreten manchmal unreif und naiv. Einem Menschen mit Mitte 20, der immerhin schon einige Erfolge verbuchen konnte, würde ich sowohl als Sportler als auch als Mensch etwas mehr Professionalität wünschen.

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Plattfuß hat geschrieben:Das ist Anderen in diesem Faden auch schon aufgefallen: Mockenhaupt wirkt in ihrem Auftreten manchmal unreif und naiv. Einem Menschen mit Mitte 20, der immerhin schon einige Erfolge verbuchen konnte, würde ich sowohl als Sportler als auch als Mensch etwas mehr Professionalität wünschen.
Oder auch Anfang 30.

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Plattfuß hat geschrieben:Das ist Anderen in diesem Faden auch schon aufgefallen: Mockenhaupt wirkt in ihrem Auftreten manchmal unreif und naiv. Einem Menschen mit Mitte 20, der immerhin schon einige Erfolge verbuchen konnte, würde ich sowohl als Sportler als auch als Mensch etwas mehr Professionalität wünschen.
Mit welchem Recht darfst Du das fordern?
Mit welchem Recht darfst Du Leistung von jemanden fordern, von der Du oder ich weit entfernt sind?

Soldatin? Na und? Sie schmücken sich einfach mit Leistnung der Sportler und dafür Zahlen sie. Wenn sie nicht genug liefern, werden sie sie feuern. So einfach ist das.

Alles Stammtischforderungen von Leuten, die selbst das geleistete nicht einordneten und nicht schätzen können.

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Lasst uns doch diese Mockenhaupt und ihren WM Ausstieg vergessen.
Da gibt´s in Deutschland ganz andere Sportlerinnen die hervorragende Leistung bringen.
Ich sage nur Triathlon und Anne Haug. Diese junge Frau beeindruckt mich mit ihren Leistungen. :daumen:

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ants in the pants hat geschrieben:Mir fallen zwei Dinge auf - die von ihr beschriebene "Taktik" wirkt absolut naiv und hilflos
Und das kannst Du nicht nur beurteilen, sondern hättest es an ihrer Stelle auch anders und besser gemacht? Wenn man ein Rennen zu schnell angeht, merkt man das normalerweise nicht sofort, sondern erst bei irgendeiner Zwischenzeit. Dann muß man eben nachjustieren, darf aber auch nicht gleich in einen zu langsamen Trott verfallen. Ist nicht ganz so einfach, wie mancher sich das vielleicht vorstellt, und passiert selbst den abgebrühtesten Profis. Wenn Michael Schuhmacher mal wieder durch einen eigenen Fahrfehler aus der Kurve geflogen oder jemandem hinten drauf gefahren war, wurde das normalerweise sehr schnell achselzuckend unter "sowas passiert eben" abgelegt. Richtig so.
Und der gesamte Text wirkt, als hätte eine 16-Jährige ihn geschrieben.
Da spricht wohl die Arroganz des Alters. :teufel: Ich habe schon Texte von 12-jährigen gelesen und und bin fast blaß vor Neid geworden ob des sprachlichen Ausdrucksvermögens der Autor/inn/en.

Mockenhaupts Text ist in keiner Weise nobelpreisverdächtig, aber er entspricht durchaus dem Niveau, das ich z.B. von Unteroffizieren oder Polizeibeamten im mittleren Dienst gewohnt bin. Und selbst die schriftlichen (und erst recht die mündlichen) Ergüsse mancher Mediziner verlieren jenseits der Sphäre der in ihre Praxisverwaltungssoftware integrierten Textbausteine schnell an rhetorischem Glanz. Wie der Text eines durchschnittlichen Bundesliga-Fußballspielers aussieht, mag ich gar nicht wissen.

Auch der auffallende Wortreichtum wundert mich keineswegs. Je näher man dem Rhein kommt, desto redseliger und detailverliebter werden die Leute (Mockenhaupt stammt zwar aus Siegen und lebt auch dort in der Gegend, aber ihr Deutsch scheint von wesentlich weiter westlich zu kommen). Solchen Kummer bin ich also gewohnt. Das hat auch nichts mit Alter oder mangelnder sportlicher Professionalität zu tun, sondern eher mit der Person. Dazu hat Kobold irgendwo weiter oben in einem Beitrag schon alles aus meiner Sicht Nötige gesagt.
Der Text wirkt sprachlich und vom Reflexionsniveau her nicht erwachsen.
Aber Du findest es erwachsen, sein diffuses Bauchgefühl öffentlich im Internet auszubreiten? Oder täusche ich mich, und Du kannst dieses Urteil noch irgendwie diskursiv entfalten?


Und nochmal zum Problem des Ausstiegs: Es gibt sehr unterschiedliche Motivationen für die Teilnahme an einem Wettkampf, z.B. "Hauptsache ankommen" und "Alles oder nichts". Zwischen diesen beiden Polen findet sich noch jede Menge weiteres: "nicht Letzter werden" - "Genießen" - "mal sehen, was geht" - "AK-Sieg" - "neue Bestzeit" usw. Die Skala läßt sich beliebig verfeinern. Klar ist natürlich, daß jemandem, der vor allem die Strecke schaffen will, sehr daran gelegen ist, sie auch komplett zu absolvieren, egal in welcher Zeit. Notfalls schleppt man sich dann vielleicht auch mit Schmerzen ins Ziel oder wirft, um die zu vermeiden, vor dem Lauf noch schnell ein Analgetikum ein.

Aber je weiter sich das Interesse vom Genuß zur Ambition verlagert, desto stärker gerät auch das reine Erreichen des Ziels in den Hintergrund. Das gilt vor allem im Spitzensport, und das ist es wohl auch, was einige hier nicht verstanden haben. Daher die stellenweise bis zum Gegeifer gesteigerte Empörung. Niemand von uns hat aber Anspruch darauf, daß ihr eigenes persönliches Interesse von anderen Sportler/innen exakt geteilt wird und daß diese anderen sich im Wettkampf dann auch genauso verhalten, wie sie selbst meinen, daß sie es tun würden. Es hat aber schlicht und einfach niemand das Recht, sich dermaßen in den Mittelpunkt zu stellen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Rolli hat geschrieben:Mit welchem Recht darfst Du das fordern?
Mit welchem Recht darfst Du Leistung von jemanden fordern, von der Du oder ich weit entfernt sind?
Das hatten wir alles doch schon. Es ist immer das Selbe: Die selben Leute, welche hier posten, daß Kollegen zu wenig trainieren und ihr Hobby zu leicht nehmn etc. werden geradezu devot, wenn es um Leistungssportler geht. Da hat der armselige kleine Hobbysportler doch nicht das Recht irgendwas zu "fordern" (ich habe übrigens von "wünschen" gesprochen) und maßt sich angeblich Dieses und Jenes an, wenn die Übermenschen von Elitesportlern mal wieder ihre Befindlichkeitsstörungen haben. Da wird gleich von "Stammtischparolen" und "urdeutschem Verhalten" geschwafelt, als ob es anderswo auf der Welt keine Erwartungen an Leistungssportler gäbe. :klatsch:

:teufel: Kommt doch endlich aus dem Hintern dieser albernen "Mocki" wieder heraus! :teufel:

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aghamemnun hat geschrieben:.....Aber je weiter sich das Interesse vom Genuß zur Ambition verlagert, desto stärker gerät auch das reine Erreichen des Ziels in den Hintergrund. Das gilt vor allem im Spitzensport, und das ist es wohl auch, was einige hier nicht verstanden haben. Daher die stellenweise bis zum Gegeifer gesteigerte Empörung. Niemand von uns hat aber Anspruch darauf, daß ihr eigenes persönliches Interesse von anderen Sportler/innen exakt geteilt wird und daß diese anderen sich im Wettkampf dann auch genauso verhalten, wie sie selbst meinen, daß sie es tun würden. Es hat aber schlicht und einfach niemand das Recht, sich dermaßen in den Mittelpunkt zu stellen.
Was hab`ich gesagt: noch so ein Beflissener, der lieber die Kollegen im Forum beschimpft als Kritik an Leistungssportlern zu üben. :klatsch:

300
Bengal hat geschrieben:Da gibt´s in Deutschland ganz andere Sportlerinnen die hervorragende Leistung bringen.
Ich sage nur Triathlon und Anne Haug. Diese junge Frau beeindruckt mich mit ihren Leistungen. :daumen:
Triathlon ist 'ne Randsportart mit Teilnehmern aus einer begrenzten Anzahl von Ländern. Genau wie Biathlon. Da läßt sich leichter erfolgreich sein.

:hihi:
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