Hi Wolfgang, hi Folks!
Jetzt werde ich mir mal untreu und antworte doch obwohl ich nicht mehr wollte. Finde Deinen letzten Beitrag aber gut.
wolfgangl hat geschrieben:Warum kritisiert ein Hobbyläufer am anderen Hobbyläufer rum
Mei, schau. Ich habe geschrieben Kritik an Deinem
Tun - nicht Kritik an Dir. Das ist ein Unterschied. Der Unterschied liegt darin, dass Kritik an Dir persönlich ist, Kritik an Deinem Tun aber mit der Person nix zu tun hat. Kritisiere ich Dich (oder jeden beliebig Anderen) als Hobbyläufer der Du bist, wäre das ziemlich arrogant, weil es bedeuten würde ich finde es nicht richtig, dass der eine oder andere sich überhaupt an das Thema Marathon heranwagt. Nach dem Motto: Du bist zu fett und zu langsam, lass das mit dem Marathon. Die Welt hört aber nicht hier und jetzt auf Wolfgang!
Ich kritisiere das Herangehen mancher an das Thema Marathon (das Tun). Irgendwelche Rechte Spaß zu haben spreche ich niemendem hab - habe ich auch nicht getan. Spaß (und alle davon abgeleiteten) als Argument für ein - in meinen Augen - ungenügendes Vorgehen akzeptiere ich allerdings nur schwer. Dazu ist es mir zu dünn (das Argument).
Ich stehe auf der Position (um beim Bsp. zu bleiben): "Wenn Du heute zu fett und zu langsam bist, einen M zu laufen, bring dich in Form und mache es später. Ein M ist nix für Fette und Leute die nicht in Form sind. Zu langsam hat in erster Linie garnix mit der Endzeit zu tun, sondern vielmehr mit der Möglichkeit in 3h einen langen Lauf im Training absolvieren zu können. Sich also g'scheit vorbereiten zu können. Mach es also Schrittweise. Nimm die 10kg ab, trainiere erstmal 40km pro Woche und leg einen HM hin, dann evtl. einen noch etwas Besseren und dann geh das Projekt M an und nimm dir Zeit dafür. Sei sicher es wird eine Zeit um die 4h raus kommen, wahrscheinlich sogar drunter. Wenn Du dann noch diszipliniert und mit etwas Know-how aus dem Training das Rennen planst, dann wirst Du auch schön durchlaufen können und wahrscheinlich nur wenig Schmerzen haben. Sei Dir aber klar, dass ein M immer ein Risiko darstellt. Sei also gewissenhaft und mache sowenig Fehler wie möglich." Siehe auch den Bericht von Vailant.
Das hat auch nix mit Demotivation zu tun - eher was mit erdnah und zurückholen auf den Boden der Tatsachen.
Ich habe die letzten Tage eines gelernt: Ich sehe einen Marathon als sportliche Wettkampfveranstaltung. Es wird nach Regeln des DLV gehandelt, es gibt Wertungen, Sonderwertungen, Zeitmessung mit Chip, es gibt Siegerehrungen, Preisgelder und all sowas. Du/Ihr siehst/seht das Ganze nicht so. Du/Ihr siehst/seht einen Marathon als Marathon
event. So wird es zugegebenermaßen auch vermarktet. Eigentlich könntest Du/Ihr ja auch ohne Chip laufen, ohne Preisgelder, ohne Siegererhrung. Da ist m.E. einer der Hauptunterschiede. Aus der Sichtweise resultiert natürlich auch die unterschiedliche Herangehensweise. Das habe ich schon von Dir/Euch gelernt. So isses ja nicht.
Wie ich allerdings die 42,195km mit den Risiken, möglichen Schmerzen und die Herausforderung die ein Marathon darstellt mit der Sichtweise Marathonevent zusammenkriege, das fehlt mir. Das Argument Spaß (und alle Argumente, die im weitesten Sinne aus der Selbstbestimmung des Individuums abzuleiten sind) ist mir dafür einfach zu wenig. All diese Ansprüche kann ich m.E. auch ohne M - auf anderem Wege - erfüllen.
Wer es trotzdem machen will, der soll es machen. Kann ihm auch keiner verbieten. Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen. Dem Marathon an sich tut es nicht gut.
Wenn man heute mit Leuten redet über einen M Lauf, heißt es immer öfter: Einen M kann ja im Grunde jeder Laufen, im Fernsehn haben die das auch gemacht und mein Nachbar ist auch schon einen gelaufen - die fette Sau (um beim Bsp zu bleiben). Wenn, dann muss man halt etwas gehen zum Schluss.
Ebensolche Grüße
Helmut