run4myself hat geschrieben:
Das Laufen ist gesund, für Körper, Geist und Seele... aber der Marathon? Mir fällt nix anderes ein, als dass es darum geht, sich und anderen zu beweisen, dass man es kann...
und da wären wir ja wieder bei der Selbstdarstellung, die einigen älteren Herrschaften nachgesagt wurde...
aber geht es jüngeren Läufern um etwas anderes? ....mit dem Unterschied, dass auch noch die Zeit stimmen muss?
1. Auch wenn der Marathon nicht unbedingt gesund ist, die Vorbereitung ist es im Normalfall schon. Übrigens rauchen auch genug Leute obwohl es ungesund ist, macht der McDonalds große Gewinne obwohl die so gut wie nix gesundes verkaufen usw.
2. Woraus schließt du das es um Selbstdarstellung geht, es ist doch auch ein Beweis an sich selbst das man effektiv trainieren kann und eine bestimmte Leistung zu bringen im Stande ist(die meisten Läufer die ich kenne fangen mit Nicht-Läufern auch nicht von selbst an über ihre Leistung zu reden). Weiters (und das ist wohl ein Hauptgrund für viele Dinge im Leben) geht es doch wohl darum prägende Erfahrung und Momente zu erleben, was daran falsch sein sollte ist mir ein absolutes Rätsel.
Ich meine, sollte man keinen Marathon laufen nur weil irgendjemand(egal ob derjenige jetzt selbst zu faul ist oder als Unter-3-Stunden-läufer auf langsamere Sportler hinabblickt) meint es zahle sich für den "normalen" Hobby-Sportler nicht aus weil er eben nicht unter 3 Stunden läuft?...darf man so ein Erlebnis nicht machen weil irgendwer es für sooo ungesund hält?
Im Prinzip hinterfragst du da gerade Menschen die Ziele haben und was Erleben wollen, ich seh nicht ein warum nicht beides extrem bereichernd sein kann und warum man sich für sowas als "Selbstdarsteller" bezeichnen lassen sollte.
Davon abgesehen hängen Zeiten beim Marathon auch von der Strecke und vom Klima/Wetter ab, hab schon öfters bei Marathons gelesen das man aufgrund des Klimas bis zu eine Stunde dazurechnen muss.
Weiters darf man nicht vergessen, dass manche Leute nicht das Glück haben bei bester Gesundheit zu sein. Auch ich kenne jemanden der einen 10 km Lauf in einem eher niedrigeren Tempo gelaufen ist, aber egal ob man weiß das diese Person nicht lange davor einen sehr schweren Unfall hatte oder nicht, frage ich mich wie man auf die Idee kommen kann, sich das Recht zu nehmen, dieser Person es abzusprechen bei irgendwelchen Volkswettbewerben teilzunehmen.
Darüber hinaus ist auch Gerd Wally(erster Österreicher mit 500 Marathons) auch nicht alle seine Marathons in "überdurchschnittlich Zeiten" gelaufen, Leistung hat er aber wohl bei allen gebracht. Ich bezweifle auch das er (trainierte) Leute vom Marathonlaufen abhalten würde, er hat auch schon langsameren Läufern geholfen ins Ziel zu kommen. Übrigens wird ihm Buch von Heidi Riepl über ihn auch die oben gepostete 3:15-These eher wiederlegt

Und übrigens betont Wally selbst immer das bei ihm die Gesundheit vorgeht, den Eindruck eines Selbstdarstellers bekommt man aus dem mir bekannten Quellenmaterial auch nicht...