leviathan hat geschrieben:Alcano ging es gar nicht darum, daß ich die 30s Abschnitte jetzt so schnell laufen. Auf jeden Fall soll ich regelmäßig (am besten 2x pro Woche) schneller als 10k Pace unterwegs sein. Das kann auch kurz sein. Die ganz schnellen 30er sind aus einem anderen Grund für mich wichtig. Ich habe zwar eine ganz passable aerobe Kapazität, bin aber kaum in der Lage Laktat zu produzieren. Das muss der Körper lernen. Und hier sind Einheiten um die 30s near max mit langer Erholung das Mittel der Wahl. Beim Marathon bist Du relativ kurz unterwegs. Wenn alles gut geht, sind es 14x min. Da reicht es aber nicht einfach nur einen guten Fettstoffwechsel zu haben. Der KH Stoffwechsel muss auch volle Lotte feuern. Hier muss der Körper aber erstmal lernen auch in deutlich höherem Maß auf KH zurückzugreifen. Das ist eine meiner großen Schwächen.
Auch wenn ich mich wiederhole...

Mit den schnellen 30ern mit langer DL easy-"Pause" lernt dein Körper
nicht, Laktat zu produzieren.
Die mittelschnellen Fasern sollen hierbei lediglich aktiviert werden. Das zielt aber alles auf aerobes Training ab.
In 30 Sekunden @ca. 1500m RT (und du läufst die zurzeit wahrscheinlich sogar noch etwas langsamer als dein 1500m RT) produzierst du keine großen Mengen an Laktat. Vielleicht kommt es dir vom Gefühl so vor, aber ich würde alles darauf verwetten, dass das nicht der Fall ist.

Vielmehr lernt dein Körper in den langen easy-DL Abschnitten eine überschaubare Menge an Laktat zu verstoffwechslen (was ja bekanntlich auch sehr wichtig ist).
Versteh mich nicht falsch, als Gewöhnung an die "richtig" schnellen 30er mit langen Geh/Stehpausen ist sowas nicht verkehrt. Besonders wenn man auf deine Gräten blickt, die bei sowas in der Vergangenheit ja oftmals nicht allzu lange mitgemacht haben.
Wenn du jedoch wirklich auf "lernen Laktat zu produzieren" abzielst, dann wirst du meiner Meinung nach nicht um lange Geh/Stehpausen herumkommen.
Was ich aus eigener Erfahrung sagen kann: das Gefühl wird bei den ersten solcher Einheiten sehr bescheiden sein.
5 Sekunden läufst du an und denkst dir "wow, das ist ja schnell und locker"
Weitere 5 Sekunden denkst du dir "passt noch". Typisch anaerob-
alaktazid.
Und dann kommst du halt an den Punkt, an dem dein Körper (zurzeit) einfach noch nicht weiß, wie er die große Energiemenge in der kurzen Zeit zur Verfügung stellen soll, anaerob-laktazid. Da wird dir ein Stecker gezogen, was anfänglich wirklich ein sehr besch... Gefühl ist. Das kenne ich selber, wenn es nach dem Winter in die anaeroben Einheiten geht.
Ich weiß, wir drehen uns bei der Diskussion wahrscheinlich im Kreise, aber diesen einen Versuch mache ich noch dich für ein solches, anderes Training zu motivieren:

Wenn es deine Gräten zulassen, könntest du dir wirklch nicht mal vorstellen, 3x20 Sekunden "volle Lotte" einen leichten Berg hochzulaufen?
Und dann gehst du ganz langsam den Berg wieder runter, schaust dir ein bisschen die Gegend an und läufst dann wieder los.

Natürlich mit entsprechender Vorbereitung/Gewöhnung?
Das wird sicherlich nicht das Allerheilsmittel sein, aber du willst doch deine anaerobe Kapazität erhöhen, oder?
PS: ich tippe ja darauf, dass es eigentlich die Geh/Stehpausen sind, die dir schwer fallen und die Gesamt-km, die du an diesem Tag (nur) läufst
Korrigier mich aber gerne, wenn ich da falsch liege
Edit:
Und damit das nicht als Rumnörgeln rüberkommt. ich kann dich, Levi, vollkommen nachvollziehen. Du machst das gerne, was du einfach gut kannst. Genau das mache ich ja auch, nur mit dem Unterschied, dass ich das gerne mache, was du anschienend nicht gerne machst und umgekehrt
Von daher habe ich da auch vollstes Verständnis, wenn du da nicht an die heilige Kuh rangehen willst.
Alcano, volle Zustimmung zu deinen Ausführungen
