MikeStar hat geschrieben:
Wer meint, dass ein 5h30 Marathoni mehr geleistet habe, als ein 2h30-Läufer, verschließt die Augen vor der Realität und sucht nach einer Rechtfertigung für seine Minderleistung.
Ich dachte, ich hätte in meinem Eingangspost klar gestellt, dass die wettbewerbsbezogene Leistung eindeutig bei dem schnelleren Läufer höher ist.
Mir ging es um die Bewertung der mentalen Leistung, sich das Ganze zwei Stunden länger anzutun und das vorher auch zu wissen.
AchatSchnecke hat geschrieben:
Für mich liest sich das dann eher so, dass Jemand eine gute Zeit erreicht hat und sich dann noch als großmütig und edel darstellen muss, indem er ganz demütig die anderen Leistungen als noch viel besser und höher als seine Eigene bezeichnet.
Für mich sind 3:23 seine höchst erfreuliche Zeit und ich freue mich immer noch tierisch darüber. Aber, verglichen mit anderen hier ist das nichts Besonderes und nicht wirklich schnell.
Ich bin 17. In meiner AK geworden, das ist ordentlich, darauf kann man stolz sei. Aber es heißt auch, dass es 16 schnellere gibt. Somit ist die Zeit im Vergleich mit anderen betrachtet keine wirkliche „Leistung“.
Ich laufe aber nicht gegen die anderen, ich laufe für mich, weil ich einen Marathon wahnsinnig interessant und – mir fehlt ein besseres Wort - leerreich für mich finde. Vielen wird es genauso gehen.
Kepler hat geschrieben:Ui, der Evergreen! Da erlaube ich mir doch auch mal ein wenig Polemik: Aus allem im Leben, von der Kita bis zur Rente, wurde ein Wettrennen gemacht, nur Wettrennen sollen keine Wettrennen mehr sein. Bei denen geht es dann nur noch um Ankommen, Respekt, Unterstützung und alle bekommen eine Medaille, nachdem sie mit Kindbegleitung auf den letzten Meter die Ziellinie erreicht haben.
Ich finde das in diesem Fall gut. Seien wir mal ehrlich, die Topleute in einer AK laufen bei einem Marathon wahrscheinlich mit, weil sie sich Chancen auf Medaillen und Preise ausrechnen. Aber ernsthaft zu behaupten, dass ich mitlaufe, um zu kucken, wer schneller/langsamer ist? Das macht doch überhaupt keinen Sinn.
“In Marathon, you do not race against the time, you race against the distance.“ (weiß nicht, von wem das ist)
Deswegen finde ich die Einstellung, der Weg ist das Ziel, hier völlig okay.
Ich drucke mir die Urkunden aus und dann kommen die in einen Ordner. Die Medaillen liegen auch irgendwo rum. Ich brauch die Trophäen nicht. Für mich ist der Lauf an sich Motivation genug.
LG
M_R
"Der gemeine Mann betrachtet Religion als richtig, der Weise als falsch und der Politiker als nützlich." Seneca
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