Reini1 hat geschrieben:Hallo Nobby,
einen tollen Lauf, viel Erfolg und viel Spaß in Boston!
Reini und den anderen OGlern vielen Dank für die guten Wünsche. Wie das Läuferleben so spielt: der Platz im Flieger am Donnerstagvormittag bleibt frei, der 115. Boston-Marathon findet ohne mich statt! Es hätte mich nicht dümmer treffen können: Seit zwei Wochen habe und hatte ich zeitweise heftige Beschwerden in der rechten Wade, selbst das Gehen war alles andere als angenehm, nach mehreren Physiobehandlungen bin ich diesen Montag noch mal bei zwei Ärzten gewesen, weil die Wade dick und fest war wie ein Tennisball. Seitdem trage ich einen schicken Zinkleimverband, der morgen runterkommt. Zu dem Zeitpunkt wollte ich gerade über den Großen Teich fliegen ...
Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mir in den vergangenen Tagen den Kopf zermartert habe. Start riskieren trotz der Probleme mit dem Risiko, nach 15 km vielleicht neben der Strecke zu stehen, weil die Wade nicht mehr will? Darauf setzen, dass es bis zum 18. April eine Wunderheilung gibt? Oder den gebuchten Flug (der übrigens nicht storniert werden kann) trotzdem nehmen und eine gute Woche in Boston verbringen (mit der Ungewissheit, dass es mit einer eventuell notwendigen medizinischen Nachbehandlung schwierig werden könnte), und Heerscharen von Läufern dabei beobachten, wie sie sich auf den großen Tag vorbereiten und in Stimmung bringen? Die größte Horrorvorstellung aber war die: am Montag an der Strecke zu stehen und 26 000 laufen zu sehen - die Startnummer 13 325, nämlich meine, ist aber nicht dabei ...
Ich habe mich deshalb Anfang dieser Woche von Boston 2011 verabschiedet. Wisst ihr, wie schwer mir dabei der Klick auf "Hotelbuchung stornieren" gefallen ist? (Was in finanzieller Hinsicht zum Glück möglich war.) Der ideelle Verlust tut richtig weh, gerade nach der Anmelde-Achterbahnfahrt im Vorfeld und angesichts der Tatsache, dass ich mich gut trainiert fühlte.
Zu allem Pech haben die Veranstalter in diesem Jahr auch noch die Regularien geändert: Es ist von sofort an nicht mehr möglich, einen ausgefallenen Start aufs nächste Jahr zu übertragen. Also neu qualifizieren (mit jetzt verschärften Zeitvorgaben) oder aber einen Reiseveranstalter für viel Geld bemühen ...
Alles in allem ein großer Mist!!! Aber ich kann es nicht ändern und muss wieder die Kurve kriegen. Ohne Laufen geht es nicht. Immerhin gibt es einen kleinen Trost: Der Veranstalter hat mich wissen lassen, und das ist eine noble Geste, dass er mir das Teilnehmer-Shirt schicken will. Ich meine, dass ich mich in dem Fall auch mit eigentlich fremden Federn schmücken darf.
Ich hoffe, dass euch ähnliches Pech erspart bleiben möge! Bis die Tage!
Nobby
