Ceytlin hat geschrieben:Das Klügste, was ich jemals von einem Ernährungswissenschaftler zum Thema Ernährungsweisen gehört habe ist, dass es die eine Ernährungsform, die für alle Menschen gut ist schlichtweg nicht gibt. Eine Bekannte von mir isst allgemein sehr vollwertig, hoher Vollkornanteil, viel Rohkost und Hülsenfrüchte und fühlt sich damit pudelwohl - dieselbe Ernährungsform macht mir Probleme, da ich Vollkorn und Hülsenfrüchte nicht gut vertrage. Ein Bekannter isst sehr viele Milchprodukte und fühlt sich gut dabei, ich habe seit Kurzem eine Unverträglichkeit gegenüber Milcheiweiß - nicht nur gegenüber der Laktose, ich vertrage auch laktosefreie Produkte nicht mehr gut. Geringe Mengen sind in Ordnung, aber schon ein Glas Milch oder ein Joghurt macht Probleme, egal ob laktosefrei oder nicht. Andere Essen jeden Tag ihren Becher Magerquark und fühlen sich blendend.
Also passe ich meine Ernährung nicht dem an, was gerade wieder mal jemand als das absolute Nonplusultra deklariert, sondern ich schaue, dass ich so esse, dass ich keine Probleme habe und mich gut fühle. Ich brauche dafür auch keinen Namen, damit ich sagen kann "ich esse so und so"- ich esse nach der Ceytlin-Diät, weil die mir gut tut ;)
Klar gibt es ein paar Grundregeln, etwa dass eine zu einseitige Ernährung, Extremform Monodiät, auf Dauer nicht so gesund ist und man dem Körper schon etwas Abwechslung bieten sollte, dass er Nährstoffe braucht. Aber angenommen alle Menschen würden sich von nun an strikt nach demselben Ernährungsprinzip ernähren, ganz gleich welches es wäre, es gäbe immer sowohl Menschen die sagen: "Oh damit geht es mir richtig gut, ich habe mich lange nicht mehr so fit gefühlt" als auch welche die sagen: "Seit ich nach dem Prinzip XY esse, geht es mir schlechter, ich habe ständig diese und jene Probleme, mir bekommt das gar nicht gut."
Gilt übrigens auch für den Einfluss der Ernährung auf Depressionen. Eine Umstellung ist einen Versuch wert, aber kann auf verschiedene Arten funktionieren. Reagiert halt nicht jeder Körper gleich, gilt für alle Stoffe, die man ihm zuführt, nicht nur für Medikamente. Ein antriebsteigerndes Antidepressivum hatte mich etwa müde gemacht - ist laut Arzt bei dem Mittel sehr selten, aber kommt vor. Ähnlich dürfte es bei dem Einfluss der Ernährung sein. Einen Versuch der Umstellung auf low carb hatte ich abgebrochen, weil es mir sehr negativ auf die Stimmung schlug.
Anstatt irgendwelchen Diättrends zu folgen, sollte man sich also einfach mal selbst beobachten. Wer sich unwohl fühlt, kann mal ein wenig etwas an der Ernährung ändern und schauen, wie es sich auswirkt. Wichtig ist dabei aber, nicht radikal umzustellen, sondern immer nur kleine Dinge zu ändern, um beobachten zu können, was genau die Verbesserung oder Verschlechterung auslöst. Dann findet man früher oder später zu der Ernährungsweise, die einem gut tut. Und wer keine Probleme hat, sollte sich nicht von irgendeinem Ernährungstrend einreden lassen, dass das nun aber neuerdings ganz ganz falsch ist, wie er sich ernährt. Wenn der Körper fit ist, kann es ja so falsch nicht sein.
Für die, die vielleicht später diesem Thread beigetreten sind. Man sollte sich Ceytlin's Beitrag durchlesen. Er liegt richtig. Ich würde auch nie etwas anderes behaupten wenn es zum Thema Diät kommt. Wie schon des Öftern gesagt, ist jeder anders und jeder sollte für sich herausfinden was er verträgt und was nicht. Allerdings, kann man sich auch an generelle Grundlinien halten. Zum Beispiel habe ich in einigen Beiträgen gelesen, dass noch viele das essen was ihnen schmeckt. Das ist meines Erachten einfach nicht vorteilhaft. Das Fernsehen und andere Quellen haben uns so mit Werbungen und Mythen vollgequatscht, dass wir uns nicht mehr dessen bewusst sind was wir zu uns nehmen. Warum gehen noch so viele ins McDonald's? Im Englischen gibt es ein Sprichwort, das besagt 'du bist, was du isst'. Und wenn wir mal die anderen Bereiche des Lebens nicht beachten (soziales Umfeld, Psychische Gesundheit, Sport etc...), dann stimmt dieses Sprichwort einfach. Man sollte einfach dem Körper die besten Energiequellen geben (natürlich gibt es Cheat days, will ich nur mal sagen. Die hab ich auch. Allerdings sind sie in letzter Zeit seltener geworden und, ich glaube, sie werden auch bald nicht mehr existieren). Ich versuche niemals Paleo Jemandem aufzudrängen, weil es verschiedenen Wege gibt um gesund zu essen\ zu sein. Ich würde es gerne, aber ich kann einfach nicht verstehen, warum viele essen was sie wollen. Also wenn jemand einen guten Grund hat, bitte sagen

Und auch zu dir Ceytlin, du sagst, dass du keine Milchprodukte, keine Getreideprodukte und keine Hülsenfrüchte verträgst (hört sich schon ziemlich stark nach Paleo an). Das sind Lebensmittel die in den Diäten von meisten Deutschen vorkommen. Du hast das auch nur herausgefunden, in dem du es versucht hast oder beim Arzt warst. Und meine Vermutung ist, dass es noch viele andere gibt, die auch so sind, aber es wohl nie versuchen werden. Paleo ist auch keine Modediät sondern ein Begriff der verwendet wird für Essgewohnheiten, die auf das Ergebnis von Studien beruhen, wie schon in vielen Beiträgen hier erörtert wurde. Dass Studien immer einen Element der Spekulation und Unstimmigkeit haben, wird immer der Fall sein, also kann man sich auch nur bis zu einem gewissen Punkt auf diese verlassen. Das ist aber immer noch besser als Vermutungen und Tendenzen abzuweisen aus Prinzip oder weil diese den eigenen Gewohnheiten widersprechen. Ich denke, dass hier viele das Thema zerpflücken wollen, weil sie einfach nicht mit dem Gedanken klar kommen, dass sich gewisse Dinge immer ändern werden und man den eigenen Kopf einschalten muss um herauszufinden, was für einen das Beste ist. Die Diät gehört dazu. Es scheint also ein Ego-Problem zu sein. Also fragt dich mal, warum du dich manchmal grundlos traurig oder müde fühlst. Oder warum du immer noch Hautverunreinigungen hast, obwohl du ja anscheinend soo 'gesund' isst. Oder warum du dich vielleicht manchmal nicht konzentrieren kannst. Oder es kann auch sein, dass du regelmäßig Sport treibst und gesund isst, aber immer noch Muskelkater bekommst. Was immer das Problem ist, es kann verschiedenen Ursachen geben und die Diät kann immer eine Rolle spielen. Ich war lange nicht mehr krank und ich bin der festen Überzeugung, dass es an den Dingen liegt, die ich zu mir nehme. Des Weiteren, bin ich mir auch nicht über Nährstoffmängel bewusst, die auf langer Zeit auftreten können, wenn man auf Paleo ist. Und die Frage, wie fit man ist, ist meiner Meinung nach relativ. Ich war schon immer sportlich (und nein ich war nicht übergewichtig, ich wollte abnehmen um ein optimales Wettkampfgewicht zu erreichen) und habe mich immer 'fit' gefühlt. Was allerdings bedeutet es fit zu sein? Dass man sich manchmal oder immer gut fühlt oder dass man 2 mal oder 6 mal die Woche Sport machen kann? Nachdem ich meine Ernährung umgestellt habe, gab es Unterschiede, die ich in den Jahren zuvor nicht mal bemerkt habe, weil ich dachte es sei normal sich müde oder traurig zu fühlen. Also sollte man es selbst ausprobieren, und diejenigen, die es nicht tun wollen: Viel Glück weiterhin und ihr tut mir und wohl jedem Sportler der auf seine Ernährung doch achtet leid
