Soooo, jetzt komm ich auch mal dazu, meinen Bericht zu schreiben.
Gestern war der Tag: Firmenlauf. Der Lauf, für den ich mir meine Patellasehnen zickig trainiert habe

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Der Tag stand unter keinem guten Stern.
Es gibt Kollegen, die mit einem laufen wollen. Wenn die kleine Dicke (also ich) das schafft, dann alle anderen auch.
Die Absagen wurden dann im Laufe der Woche immer mehr, eine Kollegin war wenigstens so ehrlich und hat gesagt, dass sie die Entfernung unterschätzt hat und beim Probetraining gemerkt hat, dass 5 km ganz schön lang werden können….Ach! Wirklich!?
So war natürlich meine Chance, nicht Firmenletzte zu werden dahin, weil sich alle schlechteren nicht mehr getraut haben.
Gleichzeitig für mich aber auch ein gutes Gefühl, weil ICH nicht aufgegeben habe.
Leider gibt es bei meiner Erkrankung gute, sehr gute, schlechte und sehr schlechte Tage. Und gestern kündigte sich dann ein sehr schlechter Tag an. Ich habe dann mit starken Gelenk- und Muskelschmerzen zu kämpfen und bin einfach nur durch. Wenn dann noch „Frauenproblemchen“ hinzu kommen, geht eigentlich nur Couch und Wärmflasche.
Ich bin dennoch mit. Hab mir halt gesagt, dass ich notfalls die 5km walke, wäre auch egal gewesen, Hauptsache dabei.
Der Rest der Kollegen war super schnell und wirklich gut trainiert durch Fußball, Handball und was weiß ich. Und sie haben mich die ganze Zeit motiviert mit meinem Training etc., da wollte ich nicht enttäuschen.
Ich war sehr nervös, gebe ich zu. Ich hatte mir kein Ziel gesetzt, wollte einfach nur durchkommen (das heißt für mich durchlaufen, ohne Gehpausen). Wusste ja nicht mehr, wie fit ich durch meine Pause noch war.
Dann war es endlich so weit. Startschuss. In mehreren Blöcken machten sich mehr als 17000 Läufer auf den Weg.
Gestartet sind wir alle gemeinsam, aber die ersten waren schon nach 50 m für mich außer Sichtweite. Mit zweien lief ich bis zum ersten km mit, merkte da aber auch ganz schnell, dass ich das nicht durchhalten würde. Also trabte ich mein Tempo weiter.
Uhr oder Handy hatte ich nicht mit. Die zwei zogen so langsam von dannen

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Ganz schnell merkte ich, dass ich nicht mehr ganz im Kopp hatte, wie hügelig dieser Stadtwald an manchen Stellen ist. Was brannten da die Beine. ABER, genau das hatte ich ja auch trainiert, DAS kann ich. Tut mir zwar auch weh, aber ich laufe lieber durch, als dann überhaupt nicht mehr in Tritt zu kommen. Inzwischen war ich nur noch mit Leutchen in meiner „Leistungsklasse“ unterwegs, und naja: die meisten mussten die Hügel hochgehen.
War das ein tolles Gefühl da vorbeizulaufen!!
Ab km 3 wurds dann schwer, mir tat alles weh (außer Knie), ich wartete sehnsüchtig auf das 4 km –Schild…das kam und kam nicht. So langsam machte sich Verzweiflung breit, Hügel auf Hügel folgte, und das einzig aufbauende war, dass ich immer wieder Leute überholte und die Sambabands (spiele selbst auch) am Rand.
Natürlich wurde ich auch immer noch überholt, aber alles egal….wenn ich endlich das 4km-Schild sehen würde, wusste ich, dann schaffe ich den Rest….
Es kam…….NICHT….ich hab gedacht ich sterbe, die Zuversicht verschwand und ich musste doch einige Male traben.
Und dann kam ein Schild: NOCH 500 m…….okay, ich hatte die 4 km verpasst….große Erleichterung

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Dann in diesem großen Stadion einzulaufen, das hatte wirklich was, das war einfach nur toll.
Ich hatte immer noch keine Ahnung, wie lange ich unterwegs war, meine Rechenkünste nach Laufhirnmatsche sagten mir grob 50 Minuten….aber ich war absolut nicht mehr sicher, was am Anfang für ne Zeit auf der Uhr stand.
Und da standen sie dann da, meine Kollegen und haben mich applaudierend in Empfang genommen. Manche waren nur grad vor mir angekommen, da wusste ich schon: och, doch wohl ganz gut gelaufen.
War echt schön, den Abend noch nett ausklingen lassen und dann daheim schnell Handy an und nachgucken, die Zeiten waren online….
5,4 km in 39:12 = 07:15er Pace.
Damit war das trotz nur halbem Training die letzten Wochen mein schnellster Lauf. Was für ein Gefühl!
Und immerhin hab ich noch fast 5000 Leute hinter mir gelassen. Okay. 13700 waren vor mir, aber hey, egal, die hole ich mir nächstes Jahr

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Es war wirklich toll und ich bin saumäßig stolz. Überfordert hatte ich mich allerdings wohl arg: Ich saß die Nacht mit Durchfall mehrere Stunden „fest“…ein untrügliches Zeichen.
ABER: alles egal, ich hab mich gut gefühlt, und jetzt kommt es: Meine Knie tun weh, ja. Aber das ist quasi harmlos gegen das, wie es mal war. Mein Training zeigt Wirkung, und genauso mach ich jetzt auch weiter.
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!
Feli killt Kilos:
Startgewicht: 91 kg
Startgewicht 7%-Challenge: 74,6kg / Aktuell 72,6kg / Ziel 7%: 69,4kg, fehlen noch: 3,2 kg
Frische Nichtraucherin und absolute Laufanfängerin.
Ich kann,
weil ich will,
was ich muss.
Immanuel Kant