Mir gehen eine Menge Gedanken durch den Kopf, wenn ich mir das hier so durchlese..
Das ist erst einmal dieses "heimatlos-Gefühl", dass ich sehr gut nachvollziehen kann.
Auch ich bin in eine völlig fremde Stadt gezogen, aufgrund der Jobsituation. Es fühlt sich nicht gut an, weg von der Heimat, der bekannten Umgebung, der Familie und den Freunden zu sein. Nun ist das natürlich kein Grund, in eine richtige Depression zu verfallen und die hat skillstraining meines Erachtens, wenn ich diese Zeilen hier lese. Nach einiger Zeit lernt man auch seine neue Stadt kennen. Man weiß, wo der nächste Bäcker ist, man verläuft sich nicht mehr so schnell, kennt den Weg zur Arbeit in- und auswendig und hat auch ein paar neue Bekannte, mit denen man was unternehmen kann. Ich komme hier gut zurecht und habe meine neue Stadt lieben gelernt und fühle mich hier wohl. Trotzdem ist das immer dieses unterschwellige "nicht-zuhause-sein-Gefühl", was mich verdeckt unter ein paar Schichten immer begleitet. Ein Beispiel: Seit Jahren (seit meinem Einzug) hängt im Bad eine nackte Glühbirne am Kabel. Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, mal eine richtige Badezimmerlampe zu kaufen und zu montieren. Immer, wenn ich Zeit dazu habe, hält mich folgender Gedanke davon ab, wirklich ins Geschäft zu gehen und eine zu kaufen und zwar folgender: "Dies ist nicht mein richtiges Zuhause. Hier habe ich nicht wirklich das Zuhause-Gefühl, deshalb werde ich wohl nicht ewig hier bleiben. Soll ich dann das Geld und die Mühe wirklich noch hierfür investieren? Wozu?" Das heißt, dass dieses "Nicht-zuhause-sein-Gefühl" sich schon in dummen alltäglichen Kleinigkeiten bemerkbar machen kann. Kein schönes Gefühl. Allerdings hat man es selber auch in der Hand. Wäre ich bereit, hier meine Wurzeln zu schlagen, würde sich das zuhause-Gefühl vielleicht auch irgendwann einstellen. Solange ich nicht bereit bin, zu investieren, wird es auch so bleiben. Vielleicht sollte ich also doch die Badezimmerlampe kaufen, als erster symbolischer Schritt, dies als mein Zuhause zu betrachten und auch entsprechend dafür zu sorgen.
Zweitens: Irgendwo war die Rede davon, dass alles so unplanbar ist, dass du das Bedürfnis nach einem festen Plan hast. Einen Plan haben wollen, bedeutet: sich Sicherheit schaffen wollen. Nun ist der eine Mensch sicherheitsbedürftiger als der andere, klar. Aber jeder Mensch möchte grundsätzlich Sicherheit. Warum gibt es denn für alles Verträge? Zur Sicherheit. Stellt euch vor, wie es wäre ohne Mietverträge oder Mietschutz und als Leiharbeiter? Wenn man nie wüsste, ob man morgen die Wohnung räumen muss oder ob man morgen noch Arbeit hat? Ich habe die Sicherheit, dass ich auch morgen noch ein Dach über dem Kopf habe, wo ich schlafen kann und dass man mich morgen um 8 wieder im Büro erwartet. Jetzt ist das nicht das Problem des TE, aber das macht deutlich, wie sehr wir doch alle einen Hang zur Sicherheit und Planbarkeit haben, sonst würde man nicht für alles Gesetze, Regeln und Verträge machen. Der Mensch scheint es zu brauchen. Trotzdem sollte man sich bei allem ganz klar folgendes ins Hirn einhämmern: Die einzige Konstante im Leben ist, dass es keinen Konstante gibt!! Es gibt ja auch das schöne Zitat: "Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, mache Pläne." Klar sind Pläne vernünftig. Plane deine Zukunft, plane deine Karriere. Aber lass dich nicht davon in eine Depression stürzen, wenn ein Plan nicht funktioniert, das Leben auf und ab geht und dir Hürden im Weg stehen. Denn das ist das Leben! Es ist niemals konstant. Das alles gehört einfach dazu, für jeden von uns. Versuche, es spielerischer zu betrachten. Hindernisse sind nichts, was man nur aus dem Weg räumen müsste und dann wäre das Leben ab da super. Hindernisse gibt es immer wieder. Die gehören dazu.
Dann haderst du mit "falschen Entscheidungen" im Leben. Gibt es eigentlich ein Paralleluniversum, in dem du schauen kannst, ob die andere Entscheidung die richtige gewesen wäre? Wie das Leben gewesen wäre, hättest du dich anders entschieden? Nein, das gibt es nicht. Lass es besser sein, mit dir und angeblich falschen Entscheidungen zu hadern. Es bringt nichts. Ein paar Gedankenanregungen dazu: Ich bin mal einige Minuten später als geplant von zuhause losgekommen, weil ich meinen Autoschlüssel nicht finden konnte. Was ist passiert? Als ich dann endlich im Auto saß, auf der Autobahn, war kurz vor mir ein schwerer Unfall passiert - Vollsperrung. Ich kam so dermaßen zu spät, dass ich einen wichtigen Termin verpasst habe. Jetzt kann man fürchterlich wütend darüber sein, dass man so schusselig war und nicht früher los konnte. Ich habe mir aber gedacht: "Hey.. wäre ich ein paar Minuten eher losgefahren, hätte ich es sein können, die in diesen schweren Unfall geraten wäre." Du weißt also nie, wie es anders ausgegangen wäre, hättest du dich anders entschieden. Das ist deine persönliche Betrachtungsweise.
Meine Betrachtungsweise rührt daher, weil meine Mutter mir vor zig Jahren mal folgende Geschichte aus dem Krieg damals erzählt hat. Sie war 6 Jahre alt. Es gab Gerüchte, dass Bomber unterwegs sind, um die Stadt zu bombardieren. Es gab an dem Abend nur noch einen einzigen Zug, der aus der Stadt fuhr. Mit dem wollte meine Oma mit meiner Mutter ( sie war 6 Jahre zu dem Zeitpunkt) flüchten. Meine Oma hatte schnell das Nötigste gepackt, nahm das Kind an die Hand und Dauerlauf zum Bahnhof. Meine Mutter sträubte sich heftig, heulte und schrie, weil sie ihre Lieblingspuppe vergessen hatte. Also ab zurück. Sie haben den Zug ganz knapp verpasst. Meine Mutter erinnert sich noch heute, wie wütend meine Oma auf sie war und wieviel Schelte sie bekommen hat. Ausgang des Ganzen: Der Zug wurde bombardiert, viele Tote, viele Schwerverletzte. Du weisst also nie, ob eine andere Entscheidung nicht etwas anderes Ungutes nach sich gezogen hätte.
Und zuguterletzt: Man muss ja nicht immer vor etwas weglaufen. Man kann auch auf ein Ziel hinlaufen.
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hallo lilly, das sind ja viele Gedanken, ich bin ganz überrascht 
ich möchte mal kurz drauf antworten. ja ich bin depressiv, habe mich aber bewusst entschieden hier zu schreiben, da ein depressionsforum ganz fürchterlich runterziehen kann, und ich finde das nur schwer aushaltbar.
sicherheit ist elementar ja. im moment weiß ich nicht wo ich in einem monat wohnen soll, da ich hier ausziehen muss. ich weiß nicht wo ich ab januar arbeite oder ob ich arbeitslos bin. und meine beziehung steht in den letzten zügen. dazu bin ich getrennt von meinem sportverein der mir viel halt und sicherheit gegeben hat. daher schrieb ich "krass", weil das ist jetzt gerade echt alles ein bisschen viel.
Das mit den Entscheidungen meinte ich ein bisschen anders. Eher so, etwas zu spüren und trotzdem anders zu handeln. Ich bin jetzt also wegen eines 9-Monatsvertrages in eine andere Stadt gegangen und spüre und merke wie ich soviel Heimweh habe. Falsch ist hier, dass ich mich gegen mein Gefühl entscheide. Richtig für meinen Kopf, der vernünftigerweise sagt, dass ich eben da hingehen muss wo es die arbeit gibt. meine seele reagiert mit depressivität, is ja klar. Ich bin so sehr heimatverbunden, dass ich mir tatsächlich hier kein Leben aufbauen will, wie soll das auch gehen, wenn ich von der arbeit her nicht planen kann. um sich heimisch zu fühlen, um zu investieren,muss doch wenigstens ein sicherheitsapsekt erfüllt sein oder?

ich möchte mal kurz drauf antworten. ja ich bin depressiv, habe mich aber bewusst entschieden hier zu schreiben, da ein depressionsforum ganz fürchterlich runterziehen kann, und ich finde das nur schwer aushaltbar.
sicherheit ist elementar ja. im moment weiß ich nicht wo ich in einem monat wohnen soll, da ich hier ausziehen muss. ich weiß nicht wo ich ab januar arbeite oder ob ich arbeitslos bin. und meine beziehung steht in den letzten zügen. dazu bin ich getrennt von meinem sportverein der mir viel halt und sicherheit gegeben hat. daher schrieb ich "krass", weil das ist jetzt gerade echt alles ein bisschen viel.
Das mit den Entscheidungen meinte ich ein bisschen anders. Eher so, etwas zu spüren und trotzdem anders zu handeln. Ich bin jetzt also wegen eines 9-Monatsvertrages in eine andere Stadt gegangen und spüre und merke wie ich soviel Heimweh habe. Falsch ist hier, dass ich mich gegen mein Gefühl entscheide. Richtig für meinen Kopf, der vernünftigerweise sagt, dass ich eben da hingehen muss wo es die arbeit gibt. meine seele reagiert mit depressivität, is ja klar. Ich bin so sehr heimatverbunden, dass ich mir tatsächlich hier kein Leben aufbauen will, wie soll das auch gehen, wenn ich von der arbeit her nicht planen kann. um sich heimisch zu fühlen, um zu investieren,muss doch wenigstens ein sicherheitsapsekt erfüllt sein oder?
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yep, ich bin kein Psychologe, nur ein absoluter Laie, aber das ist oft mein Reden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Depressiven nach einem Klinikaufenthalt besser gehen soll, wenn sie monatelang rund um die Uhr mit anderen Depressiven zusammengehangen haben. Jeder weiß, dass man sich Verhaltens- und Denkweisen seiner Umgebung (egal ob bewusst oder unbewusst) abschaut. Mit fröhlichen oder enspannten Menschen Kontakt zu haben, hilft wohl eher, bestimmte negative Muster abzulegen, bzw. durch positive zu überlagern, um neue Synapsen zu schalten.skillstraining hat geschrieben:hallo lilly, das sind ja viele Gedanken, ich bin ganz überrascht
ich möchte mal kurz drauf antworten. ja ich bin depressiv, habe mich aber bewusst entschieden hier zu schreiben, da ein depressionsforum ganz fürchterlich runterziehen kann, und ich finde das nur schwer aushaltbar.
Zu dem Rest: Ja, es ist alles ein bischen viel aufeinmal, was du so beschreibst. Das Leben besteht aus mehreren Säulen (z.B. Finanzen/Beruf, Familie, Freunde, Partnerschaft, Gesundheit). Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen auf der Welt, bei dem alle Säulen stabil oder gesund sind. Irgendeine Baustelle im Leben hat man immer, ob man grad finanzielle Probleme hat oder die Partnerschaft wankt. Und damit kann man auch meistens irgendwie klar kommen. Schlimm wird es dann, wenn zuviele Säulen gleichzeitig schwanken oder gar einbrechen. Und vor allem: Selbst, wenn man sich nicht entmutigen lässt und die positiv die Ärmel hochkrempelt: Man kann oftmals so viele Baustellen gleichzeitig gar nicht wuppen. Was also tun?
Bei einer Freundin waren mal alle Säulen gleichzeitig eingestürzt: Keinen Job, krank, Schulden, Single, Ärger mit der Familie, Freunde haben sich nicht mehr gemeldet. Der konnte man in dem Moment gar nicht mehr dazu raten: arbeite deine Baustellen weg und baue die Säulen nach und nach wieder auf. Das war schlichtweg zuviel aufeinmal. Der konnte man in dem Moment einfach nur dazu raten: Schau, dass die jetzige Lage nicht noch mehr Baustellen aufwirft, z.B. Finanzen klären wg. Arbeitslosigkeit. Oder nicht weiteren Streit mit der Familie provozieren. Sowas in der Art.
Aber bei dir glaube ich, ist es noch nicht so krass. Nimm doch mal ein Blatt (geht auch super in Excel) und schreib dir deine Säulen auf und was da jeweils momentan eine Baustelle ist. Oder auch, wo du siehst, dass sich eine Baustelle nähern könnte, z.B. JOB -> AB JANUAR.
Dann schreib unter jede Säule, wie deiner Ansicht nach das optimale wäre, wenn du dir einen Zustand wünschen könntest. Wie wäre es perfekt? Und dann als zweites darunter dein persönliches Mindestziel: Wie müsste es mindestens hinzubekommen sein, damit du damit überhaupt bereit bist damit zu leben? Das nur mal so als Standortbestimmung.
Danach gehts an die Umsetzung. Was könntest du tun, um das umzusetzen? z.B. monatlich mindestens 1 Stunde pro Tag in Stellenbörsen surfen und mindestens X Bewerbungen pro Woche. Du kannst die Ziele auch in kurzfristig - mittelfristig und langfristig einteilen. Z.B.: Kurzfristig muss ich dafür sorgen, dass irgendeinen Job haben werde. Mittelfristig möchte ich die oder die Schulung/Weiterbildung machen und langfristig möchte ich eine Stelle als XY. Irgendwie sowas. Das kann man für jede Säule tun. Ziele definieren in Wunsch-Ziel und Mindestziel. Und aufteilen in kurz-, mittel- und langfristig.
Ja, und dann? Dann ist noch nichts anders als zuvor! Du bist immer noch in derselben Lage. Aber war das umsonst? NEIN!
Denn dann hast du einen Plan! Und du liebst Pläne, du brauchst Pläne, oder? Pläne geben Sicherheit. Pläne geben das Gefühl, etwas unter Kontrolle zu haben. Pläne geben das Gefühl, dass man nicht ganz hilflos dem komischen Auf und Ab, was sich Leben nennt, gegenüber steht.
Und durch kurz-, mittel- und langfristig nimmst du dir auch den Druck, dass alles sofort hier und jetzt klappen muss. Ist wie beim Laufen. Will ich den Marathon schaffen, plane ich erst zeitliche Etappenziele: 10er, Halbmarathon, Marathon. Der Vorteil an dem ganzen ist auch: Du kannst diesen Plan regelmäßig rauskramen. Du kannst z.B. monatlich oder halbjährlich oder einmal im Jahr zum Revue passieren an Silvester einen Blick auf den Plan werfen und prüfen, ob du noch auf Kurs bist. Ob die Etappenziele noch passen oder zeitlich verschoben werden müssen. Oder ob sich mittlerweile deine Ansichten zu einer Sache geändert haben und du irgendein Ziel ändern willst.
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noch was vergessen: Das, was du da beschreibst ist ganz einfach und natürlich! Du hast alles richtig gemacht!skillstraining hat geschrieben: Das mit den Entscheidungen meinte ich ein bisschen anders. Eher so, etwas zu spüren und trotzdem anders zu handeln. Ich bin jetzt also wegen eines 9-Monatsvertrages in eine andere Stadt gegangen und spüre und merke wie ich soviel Heimweh habe. Falsch ist hier, dass ich mich gegen mein Gefühl entscheide. Richtig für meinen Kopf, der vernünftigerweise sagt, dass ich eben da hingehen muss wo es die arbeit gibt.
Das nennt sich ganz schlicht und einfach: Ziel-Kollision!

Es gibt Ziele, die kollidieren miteinander.
Da kann man nichts machen. Das ist kein richtig und falsch. Da kommt es drauf an: Was ist wichtiger und vorrangig?
Ziel A: Ich möchte nebenbei ein Studium machen.
Ziel B: Ich will 5x die Woche laufen gehen.
Manche Ziele lassen sich dann vereinen, z.B. ich gehe morgens vor der Arbeit joggen. Und manche Ziele sind eben nicht vereinbar: Ich schaffe es morgens auch nicht, wenn ich von 8-17 Uhr arbeiten muss und von 18-22 Uhr in der Abendschule hocke.
Bei dir kollidiert das auch. Du wolltest nicht aus der Stadt raus, aber du brauchtest einen Job.
Wenn sich absolut keine Lösung dafür findet, wie man beide Ziele vereinen kann, dann muss man sich für das wichtigere entscheiden. Da ich vermute, dass du keine Million auf dem Konto hast und du arbeiten musst, um Geld zu verdienen, war die Entscheidung also goldrichtig! Du hast dich für die existenziell wichtigere Sache entschieden. Alles richtig gemacht!

Was meinst du mit "etwas zu spüren, aber trotzdem anders zu handeln"? Stell dir vor, du hättest andersrum gehandelt. Dann hättest du zwar kein Heimweh, aber du würdest vielleicht arbeitslos rumsitzen. Dann wärst du unglücklich und würdest dir denken: "Ach je, wäre ich mal in die andere Stadt gegangen, dann hätte ich das Problem jetzt nicht."
Also, wie du es drehst und wendest. Es nützt ja nichts. Du hattest eine Zielkollision, du musstest dich entscheiden und du hast dich aufgrund der Prioritäten goldrichtig entschieden.
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hallo Lilly, vielen Dank für den Post. Ich fühle mich gerade so ein bisschen weniger allein
. Danke 
Das mit der Zielkollission gefält mir ausgesprochen gut. Un ja nüchtern betrachtet ist es logisch, dass ich jetzt hier sitze an dem Ort wo ich eine Arbeit gefunden habe. Ich bin jetzt genau da wo ich hinwollte und wenn die Rahmenbedingungen nicht so katastrophal wären, könnte ich mich vielleicht auch mehr drüber freuen.
So bleibt es immer einfach astrengend. Leider.
Nun meine Zielvorgaben sind: Wohnung finden, in 1 Monat umziehen, mir selber die Daumen drücken dass mein Vertrag verlängert wird, und dann erstmal in Urlaub fahren
Kein Lauf mehr dieses Jahr, es bringt einfach niczhts. Trainieren kann ich wenn ich sonst nichts zu tun hab.


Das mit der Zielkollission gefält mir ausgesprochen gut. Un ja nüchtern betrachtet ist es logisch, dass ich jetzt hier sitze an dem Ort wo ich eine Arbeit gefunden habe. Ich bin jetzt genau da wo ich hinwollte und wenn die Rahmenbedingungen nicht so katastrophal wären, könnte ich mich vielleicht auch mehr drüber freuen.
So bleibt es immer einfach astrengend. Leider.
Nun meine Zielvorgaben sind: Wohnung finden, in 1 Monat umziehen, mir selber die Daumen drücken dass mein Vertrag verlängert wird, und dann erstmal in Urlaub fahren

Kein Lauf mehr dieses Jahr, es bringt einfach niczhts. Trainieren kann ich wenn ich sonst nichts zu tun hab.
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Das Grübeln geht bei uns Depressiv Erkrankten IMMERLilly35 hat geschrieben:Vielleicht täte dir Laufen doch ganz gut. Dann hast du nicht so viel Zeit zum Grübeln. Und je nach Einheit kann man so geschafft sein, dass man froh ist, wenn man in Ruhe auf dem Sofa liegen kann.
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________
BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
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ich war heut den ganzen Tag draußen auf and am wasser beim lieblingssport in der sonne...perfekt
dass ich gerade derbe depresiv bin merke ich, dass ich solche schönen tage auch erlebe wie neben mir stehend und kein wirklich gutes gefühl ankommt., das ist so schade :( ich denke ich werde wieder medikamente nehmen, sehe gerade keine andere möglichkeit aus diesem neuen tief rauszukommen. es ist echt zum schreien, wieso geht mir das nur immer und immer wieder so..ich weiß nicht was ich noch machen soll.
laufen ja. es ist wirklich gut. aber was für mich wesentlich besser wäre sind soziale kontakte denke ich
oh ich schäme mich gerade hier zu schreiben. ich habe angst dumme sprüche zu kriegen,diese in der art: krieg ma deinen arsch hoch und so weiter.
und ich habe so ein gefühl dass meine arbeit nicht verlängert wird, dann habe ich zwar eine wohnung in einer stadt in der ich mich nicht recht wohl fühle aber keine arbeit. wie ich das aushalten soll?

laufen ja. es ist wirklich gut. aber was für mich wesentlich besser wäre sind soziale kontakte denke ich
oh ich schäme mich gerade hier zu schreiben. ich habe angst dumme sprüche zu kriegen,diese in der art: krieg ma deinen arsch hoch und so weiter.
und ich habe so ein gefühl dass meine arbeit nicht verlängert wird, dann habe ich zwar eine wohnung in einer stadt in der ich mich nicht recht wohl fühle aber keine arbeit. wie ich das aushalten soll?
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Naja, wenn hier ein blöder Spruch kommt, dann höchstens, dass es sich um ein Laufforum handelt und es hier eigentlich nicht ums Laufen geht. Aber wir haben ja schon festgeshalten, dass es deutlich besser für dich ist, sich in solchen Foren rumzutreiben statt im Depressionsforum. Und es ist ja auch niemand gezwungen, deinen Faden hier anzuklicken und zu lesen. Deshalb kannst du dich eher entspannen. Und selbst, wenn mal ein blöder Spruch kommt: auch die gehören zum Leben dazu.
"Arsch hoch kriegen" ist zwar immer leicht gesagt, hilft in solchen Momenten auch überhaupt nicht, aber genau so wenig hilft es ja, wenn jemand den Kopf tätschelt und sagt: "ach ja, ist wirklich alles furchtbar."
Im Grunde genommen ist es bei dem Krankheitsbild völlig egal, was die Außenwelt dir sagt. Das ist ein Käfig, den man nur von innen öffnen kann.
"Arsch hoch kriegen" ist zwar immer leicht gesagt, hilft in solchen Momenten auch überhaupt nicht, aber genau so wenig hilft es ja, wenn jemand den Kopf tätschelt und sagt: "ach ja, ist wirklich alles furchtbar."
Im Grunde genommen ist es bei dem Krankheitsbild völlig egal, was die Außenwelt dir sagt. Das ist ein Käfig, den man nur von innen öffnen kann.
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Die einzige Konstante im Leben ist, dass es keine Konstante gibt.
Das Leben wird sich immer verändern! Wenn man in einer schönen Lebensphase steckt, ist das kein schöner Ausblick - die Vorstellung, dass es nicht immer so bleiben wird. Aber wenn man in einer traurigen Lebensphase steckt, ist das der positive Punkt: Es kann und wird nicht immer so bleiben.
Auch, wenn du momentan den Schlüssel nicht findest: Das Leben wird sich zwangsläufig ändern. Und irgendwann bist du in einer anderen Phase. Entweder kannst du in die Heimat zurückkehren, weil du da doch einen Job findest. Oder du fühlst dich doch irgendwann wohler, hast ein festes soziales Umfeld gewonnen oder oder oder. Es gibt zig Möglichkeiten. Man muss "nur" durch die Phase durchgehen. Dafür bedarf es einerseits Geduld und andererseits den nötigen Biss, sich nicht klein kriegen zu lassen. Und die besagte Prise Hoffnung, dass es nicht immer so bleiben wird.
P.S.: Darf ich mal fragen, wie alt du bist?
Das Leben wird sich immer verändern! Wenn man in einer schönen Lebensphase steckt, ist das kein schöner Ausblick - die Vorstellung, dass es nicht immer so bleiben wird. Aber wenn man in einer traurigen Lebensphase steckt, ist das der positive Punkt: Es kann und wird nicht immer so bleiben.
Auch, wenn du momentan den Schlüssel nicht findest: Das Leben wird sich zwangsläufig ändern. Und irgendwann bist du in einer anderen Phase. Entweder kannst du in die Heimat zurückkehren, weil du da doch einen Job findest. Oder du fühlst dich doch irgendwann wohler, hast ein festes soziales Umfeld gewonnen oder oder oder. Es gibt zig Möglichkeiten. Man muss "nur" durch die Phase durchgehen. Dafür bedarf es einerseits Geduld und andererseits den nötigen Biss, sich nicht klein kriegen zu lassen. Und die besagte Prise Hoffnung, dass es nicht immer so bleiben wird.
P.S.: Darf ich mal fragen, wie alt du bist?
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Wer so was schreibt hat keine Ahnung. Auch wenn das hier ein Forum ist, so ist es hier, wie Lilly auch schon schrub, dein Blog. Wem es hier nicht gefällt, der braucht hier nicht lesen.skillstraining hat geschrieben:oh ich schäme mich gerade hier zu schreiben. ich habe angst dumme sprüche zu kriegen,diese in der art: krieg ma deinen arsch hoch und so weiter.
Was ich dir aber schrieben kann ist, du bist beiweitem nicht allein, selbst unter Läufern nicht. Du bist nicht daran schuld, dass du depressiv bist. Es ist eine Krankheit, die nahezu jeden treffen kann. Da du hier aber öffentlich schreibst, gehst du schon damit um und das finde ich gut. Wenn dir die Medikamente helfen, dann nimm sie. Dazu sind sie da. Wenn du die Kraft dazu hast, dir noch sonst wie Hilfe zu suchen, dann tu das. Wenn du sie nicht hast, dann gräme dich nicht. Annem anderen Tag hast du sie vielleicht. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig mit meinen Worten helfen.
Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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danke Euch für die Kommentare
.
Ich denke es ist wie so ein Lauf. Für den einen läuft es trotz womöglich optimaler Bedingungen gar nicht gut, für den anderen umso besser. Also ich denke es liegt ganz viel an der Sichtweise und Dinge leichter zu nehmen.
Ich denke auch viel darüber nach ob Depression eine Krankheit ist. Da ich diese Erklärung irgendwie nicht akzeptieren kann, ist es für mich vielleicht auch schwer damit zurecht zu kommen. Aber weglaufen kann ich dieses bleierne Gefühl auch nicht.
Ich merke richtig wie das schreiben schon zu nichts mehr führt, weil ich einfach mal im Sumpf stecke. Boah wie das alles nervt.
Ich habe hier im Forum mal die Suchfunktion betätigt und ältere Beiträge zu Laufen und Antidepressiva gefunden. Für mich ist Laufen ja schon ein Gutes Hilfsmittel um im Alltag zurecht zu kommen. Warum reicht das nicht?

Ich denke es ist wie so ein Lauf. Für den einen läuft es trotz womöglich optimaler Bedingungen gar nicht gut, für den anderen umso besser. Also ich denke es liegt ganz viel an der Sichtweise und Dinge leichter zu nehmen.
Ich denke auch viel darüber nach ob Depression eine Krankheit ist. Da ich diese Erklärung irgendwie nicht akzeptieren kann, ist es für mich vielleicht auch schwer damit zurecht zu kommen. Aber weglaufen kann ich dieses bleierne Gefühl auch nicht.
Ich merke richtig wie das schreiben schon zu nichts mehr führt, weil ich einfach mal im Sumpf stecke. Boah wie das alles nervt.
Ich habe hier im Forum mal die Suchfunktion betätigt und ältere Beiträge zu Laufen und Antidepressiva gefunden. Für mich ist Laufen ja schon ein Gutes Hilfsmittel um im Alltag zurecht zu kommen. Warum reicht das nicht?
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@skill: ich weiß schon, dass viele Leute Angst haben davor, Medikamente zu nehmen. Ich oute mich hier mal: Mich hats vor einigen Jahren auch mal erwischt. Da ist mein Leben um mich rum auch komplett zusammen gebrochen. Die Medis haben mich aber wenigstens soweit wieder hergestellt, dass ich mein Leben wieder ordnen konnte. Kinder waren auch im Spiel, die konnten eine "funktionsunfähige" Mutter in der Zeit überhaupt nicht brauchen. Es hat eine Zeit gedauert, aber je mehr ich alles wieder im Griff hatte, desto weniger hab ich die Medis gebraucht, bis ich sie dann weglassen konnte. Daran ist imho überhaupt nichts Ehrenrühriges. Moderne Medis machen übrigens auch nicht süchtig. Sie sind natürlich auch kein Allheilmittel, eine Therapie oder sonst eine professionelle Unterstützung gehört schon dazu. Insofern ist es eine überlegenswerte Sache. Red mal mit dem Doc Deines Vertrauens darüber. Durch Zuwarten müssen sich Depris nämlich leider nicht zwangsläufig wieder geben. Ich wünsch Dir was!
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Hallo cappu, nimmst Du jetzt noch welche?ja ich finde es an sich auch wunderbar, dass es die Medikamente gibt. Als ich das erste Mal AD nahm, war es irgendwann so wie in der Werbung eines Waschmittelherstellers, plötzlich war der Grauschleier weg. Es ist ja überhaupt ertsmal noch gar nichts anders, aber es ist grundlegend ein beständigeres Gefühl da. Ich habe bishger zwei ADs gehabt, nur Anfang des Jahres abgesetzt, weil es eben doch immer Nebenwirkungen gibt, die sehr nervemncappucino15 hat geschrieben:@skill: ich weiß schon, dass viele Leute Angst haben davor, Medikamente zu nehmen. Ich oute mich hier mal: Mich hats vor einigen Jahren auch mal erwischt. Da ist mein Leben um mich rum auch komplett zusammen gebrochen. Die Medis haben mich aber wenigstens soweit wieder hergestellt, dass ich mein Leben wieder ordnen konnte. Kinder waren auch im Spiel, die konnten eine "funktionsunfähige" Mutter in der Zeit überhaupt nicht brauchen. Es hat eine Zeit gedauert, aber je mehr ich alles wieder im Griff hatte, desto weniger hab ich die Medis gebraucht, bis ich sie dann weglassen konnte. Daran ist imho überhaupt nichts Ehrenrühriges. Moderne Medis machen übrigens auch nicht süchtig. Sie sind natürlich auch kein Allheilmittel, eine Therapie oder sonst eine professionelle Unterstützung gehört schon dazu. Insofern ist es eine überlegenswerte Sache. Red mal mit dem Doc Deines Vertrauens darüber. Durch Zuwarten müssen sich Depris nämlich leider nicht zwangsläufig wieder geben. Ich wünsch Dir was!
Ich hatte nochmal ein drittes verschrieben bekommen, das hat mir aber körperlich so eine Schwäche verursacht, dass ich nicht mehr laufen gehen konnte, und das ist ja mal völlig inakzeptabel.
Tja, schauen wir mal. Was mich so sehr betrübt ist nicht so sehr dass ich mal so eine Phase habe, sondern dass ich mein ganzes Leben lang immer wieder Phasen habe und diese sich in den letzten Jahren verdichten
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erst als ich für mich akzeptiert hatte, das Depression nicht heißt:" die hat einen an der Klatsche, die ist nur faul, die soll sich einfach nur mal zusammenreißen und den Arsch hochbekommen", sondern die Erkrankung wie eine Stressfraktur der Seele ist, da konnte ich mich auf eine adäquate Behandlung einlassen.
Welche dann ohne AD wegen fehlender Konzentration auch nicht funktioniert hätte.
Habe ca. 6 verschiedene AD "ausprobieren" dürfen bis ich "mein" AD hatte. Dies konnte nach ca 8 Jahren abgesetzt werden.
Mir geht es jetzt recht gut - aber ich lebe mit meiner Depression.
Ich habe sie akzeptiert, sie gehört (wie z.B. ein Diabetes) zu mir. Ich passe auf sie auf, beobachte und wenn sie übermütig wird muss ich zum Psychiater. Diabetiker müssen auch zum Doc.
Schlafstörungen habe ich zur Genüge, aber nicht nur wegen Depression, sondern auch wegen 3-Schichtenarbeit.
Wünsche dir ganz viel Kraft
Mir hat geholfen alles Positive aufzuschreiben und in meine "Schatzkiste" zu legen.
Es war am Anfang extrem wenig - gerade diese Texte/Bilder/Gegenstände sind mir aber noch immer seeehr wichtig.
Welche dann ohne AD wegen fehlender Konzentration auch nicht funktioniert hätte.
Habe ca. 6 verschiedene AD "ausprobieren" dürfen bis ich "mein" AD hatte. Dies konnte nach ca 8 Jahren abgesetzt werden.
Mir geht es jetzt recht gut - aber ich lebe mit meiner Depression.
Ich habe sie akzeptiert, sie gehört (wie z.B. ein Diabetes) zu mir. Ich passe auf sie auf, beobachte und wenn sie übermütig wird muss ich zum Psychiater. Diabetiker müssen auch zum Doc.
Schlafstörungen habe ich zur Genüge, aber nicht nur wegen Depression, sondern auch wegen 3-Schichtenarbeit.
Wünsche dir ganz viel Kraft
Mir hat geholfen alles Positive aufzuschreiben und in meine "Schatzkiste" zu legen.
Es war am Anfang extrem wenig - gerade diese Texte/Bilder/Gegenstände sind mir aber noch immer seeehr wichtig.
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
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hallo oma, danke für den ermutigenden Beitrag. Ich denke ich werde noch einmal an meiner Einstellung zu meiner Depressivität arbeiten und dann mal schauen was ich für mich noch rausholen kann. Ich habe auch schon einmal angefangen, Freude-Momente zu sammeln, aber ich bin bei solchen dingen konsequent inkonsequent. Vielleicht wäre es hilfreich, die dinge am laptop oder handy aufzuschreiben, da bin ich ja viel öfter zugegen als mit papier und stift. Derzeit versuche ich auch wieder mich zu konzentrieren, den Augenblick zu leben.
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[quote="skillstraining"] Als ich das erste Mal AD nahm, war es irgendwann so wie in der Werbung eines Waschmittelherstellers, plötzlich war der Grauschleier weg. [/quote]
Das hört sich eher nach einem Medikament aus den Benzodiazepenen an, die wirken i.d.R. schnell und bei fast allen Patienten, darf man aber nur kurze Zeit nehmen, da man sonst abhängig wird und dann immer höher dosieren muß.
[quote="skillstraining"] Ich habe bishger zwei ADs gehabt, nur Anfang des Jahres abgesetzt, weil es eben doch immer Nebenwirkungen gibt, die sehr nervemn
Ich hatte nochmal ein drittes verschrieben bekommen, das hat mir aber körperlich so eine Schwäche verursacht, dass ich nicht mehr laufen gehen konnte, und das ist ja mal völlig inakzeptabel. [/quote]
Es gibt eine Vielzahl von ADs und leider ist es nach vor Stand der Forschung, das nur vage Vorhersagen möglich sind, welches AD bei welchem Patienten am besten wirkt, das muß man fast immer ausprobieren. Wichtig ist dabei, das die meisten ADs einige Wochen brauchen bis die Wirkung einsetzt (anders als bei den Benzodiazepenen), diese Zeit muß man durchstehen.
Ich wünsche alles Gute,
beste Grüße
Dieter
Das hört sich eher nach einem Medikament aus den Benzodiazepenen an, die wirken i.d.R. schnell und bei fast allen Patienten, darf man aber nur kurze Zeit nehmen, da man sonst abhängig wird und dann immer höher dosieren muß.
[quote="skillstraining"] Ich habe bishger zwei ADs gehabt, nur Anfang des Jahres abgesetzt, weil es eben doch immer Nebenwirkungen gibt, die sehr nervemn
Ich hatte nochmal ein drittes verschrieben bekommen, das hat mir aber körperlich so eine Schwäche verursacht, dass ich nicht mehr laufen gehen konnte, und das ist ja mal völlig inakzeptabel. [/quote]
Es gibt eine Vielzahl von ADs und leider ist es nach vor Stand der Forschung, das nur vage Vorhersagen möglich sind, welches AD bei welchem Patienten am besten wirkt, das muß man fast immer ausprobieren. Wichtig ist dabei, das die meisten ADs einige Wochen brauchen bis die Wirkung einsetzt (anders als bei den Benzodiazepenen), diese Zeit muß man durchstehen.
Ich wünsche alles Gute,
beste Grüße
Dieter
72
@skill: nein, ich nehme schon lang nix mehr. einmal nach dem großen schub hatte ich noch einen kleinen, da hab ich "reste verzehrt", aber das war nach kurzer zeit vorbei. ich würde mich allerdings nicht scheuen, wenn es mich dann doch mal wieder erwischt, wieder medis zu nehmen. hatte allerdings einen serotonin-aufnahme-hemmer, da muß man sich ein- und auch wieder ausschleichen. hat bei mir allerdings trotzdem schnell gewirkt. diese machen übrigens nicht abhängig. ich persönlich hatte auch überhaupt keine nebenwirkungen.
trau dich ruhig, mit deinem doc darüber zu reden. ich finde, es ist schade um die lebenszeit, die man in diesem gefängnis verbringt. wir reden hier ja nicht von ein paar miesen tagen, sondern von wochen und monaten....
trau dich ruhig, mit deinem doc darüber zu reden. ich finde, es ist schade um die lebenszeit, die man in diesem gefängnis verbringt. wir reden hier ja nicht von ein paar miesen tagen, sondern von wochen und monaten....
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Das finde ich ja mal eine treffende Umschreibungd'Oma joggt hat geschrieben:erst als ich für mich akzeptiert hatte, das Depression nicht heißt:" die hat einen an der Klatsche, die ist nur faul, die soll sich einfach nur mal zusammenreißen und den Arsch hochbekommen", sondern die Erkrankung wie eine Stressfraktur der Seele ist, da konnte ich mich auf eine adäquate Behandlung einlassen.

Genau, es gibt ein Leben nach der Depression und auch du wirst es schaffen @skillLilly35 hat geschrieben:Du siehst jedenfalls anhand der Antworten, dass du damit nicht alleine bist. Vielen Menschen geht es wie dir oder ging es so. Man kann also auch da raus kommen.

Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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Dieter-58 hat geschrieben:Das hört sich eher nach einem Medikament aus den Benzodiazepenen an, die wirken i.d.R. schnell und bei fast allen Patienten, darf man aber nur kurze Zeit nehmen, da man sonst abhängig wird und dann immer höher dosieren muß.
r
hier habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. die Wirkung setzte nicht "plötzlich" ein, sondern es dauerte 2-3 Wochen. Dann aber erschien mir die Welt einfach klarer, heller, freundlicher. und nein, bitte keine Mutmaßungen darüber was ich da genommen habe, es war ein AD (SSRI)
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dicke_Wade hat geschrieben:Das finde ich ja mal eine treffende Umschreibung
Genau, es gibt ein Leben nach der Depression und auch du wirst es schaffen @skillUnd wenn dein Glaube daran nachlässt, dann helfen wir dir ;)
Gruss Tommi
ich denke mal, für mich ist es ein Leben mit ihr. Aber es wird wieder besser werden, ganz bestimmt
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ich persönlich mag den vergleich mit anderen menschen ja nicht so, da mir dies so gar nicht hilft. Aber es nimmt natürlich die Scheu Hilfe zu suchen. Oh man ich bin echt eine Last für das GesundheitssystemLilly35 hat geschrieben:Du siehst jedenfalls anhand der Antworten, dass du damit nicht alleine bist. Vielen Menschen geht es wie dir oder ging es so. Man kann also auch da raus kommen.
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aber: durch das schreiben hier habe ich mir nun endlich ein Herz gefasst und wiedermal einen Arzt aufgesucht. Meinen letzten Versuch hatte ich hierzu im Juli, was dann im Sande verlief. Ich tue mich wirklich schwer damit hier am fremden Ort. Zuvor war ich gut eingebunden in so eine Institutsambulanz und musste sowieso alle 3 Monate mit einem Arzt sprechen. Das hat sich hier dann nicht so ergeben obwohl ich mich gleich um einen Anbindung bemüht habe, aber das Konzept ist hier anders und irgendwie ist es für Beruftsätige auch nicht möglich einen Termin nach 16 Uhr zu bekommen..Aber is klar ne, wenn man arbeiten kann, kann man gar nicht krank sein 
Nun habe ich mir doch noch einen Wettkampf ausgeguckt, bei dem ich gerne 10km laufen will in 2 Wochen. Aber wenn ich jetzt anfange AD zu nehmen, kann das voll schief gehen. Ich rechne ja mit totaler Schlaflosigkeit in den ersten Tagen und Schlaflosigkeit und Sport gehen bei mir nicht sehr gut zusammen. Also doch noch warten?

Nun habe ich mir doch noch einen Wettkampf ausgeguckt, bei dem ich gerne 10km laufen will in 2 Wochen. Aber wenn ich jetzt anfange AD zu nehmen, kann das voll schief gehen. Ich rechne ja mit totaler Schlaflosigkeit in den ersten Tagen und Schlaflosigkeit und Sport gehen bei mir nicht sehr gut zusammen. Also doch noch warten?
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hm.. das kann ich dir nicht sagen. Was ist dir denn wichtiger? Der Wettkampf oder die AD?
Du könntest auch einen späteren Wettkampf machen, 10er gibt es andauernd irgendwo. Dann hättest du a) mehr Zeit zur Vorbereitung, b) länger Vorfreude darauf und c) könntest dich bis dahin ruhig auf die AD einstellen. Damit hättest du beides in der Tasche.
Du könntest auch einen späteren Wettkampf machen, 10er gibt es andauernd irgendwo. Dann hättest du a) mehr Zeit zur Vorbereitung, b) länger Vorfreude darauf und c) könntest dich bis dahin ruhig auf die AD einstellen. Damit hättest du beides in der Tasche.
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Nein bist du nicht. Genau dafür ist das Gesundheitssystem da: den Leuten zu helfen, die Hilfe brauchen. Das ist der Sinn, dieses Solidarsystems.skillstraining hat geschrieben:Oh man ich bin echt eine Last für das Gesundheitssystem
Solange du Spaß am Laufen hast und es dir hilft, dann tu es. Und wenn es mit den Medikamenten schwer wird, dann laufe so, wie es für dich erträglich ist. Das wird schonskillstraining hat geschrieben:ich werde eine Lösung finden. tendiere eher dazu jetzt noch viel zu laufen. Mag ich im Herbs besonders

Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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ja, auch ich lebe mit ihr.skillstraining hat geschrieben:ich denke mal, für mich ist es ein Leben mit ihr. Aber es wird wieder besser werden, ganz bestimmt
Wir haben uns wie ein altes Ehepaar arrangiert - leider ohne die Scheidungsoption.
Mal habe ich das Sagen, mal die Depression. Aber: ich erkenne inzwischen deren Absicht und wehre mich.
Wie man/frau sich wehren kann ist aber sehr verschieden. Deshalb keine Ratschläge, für jeden gilt etwas anderes
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________
BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
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Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
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da mach dir mal keinen Kopp!skillstraining hat geschrieben: Oh man ich bin echt eine Last für das Gesundheitssystem
1. hat dicke_Wade recht

2. hat der Läufer mit den dicken Waden recht



3. habe ich ganz andere Kaliber kennengelernt - arbeite als GuK im Krankenhaus

12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
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tja das sagt ihr ja was. meine scheu irgendwo hinzugehen und sich schwach zu zeigen ist schon hoch. ich mag mich lieber so zeige wie beim sport, durchbeißen halt. muss ich ja trotzdem.
habe jetzt eine überweisung zum facharzt bekommen, aber termine gibt es entweder gar nicht oder dann im neuen jahr. achnööö, ich hab kein bock auf diese scheiß bedürftigkeit.
ich geh jetzt laufen. und weil läufe mit ankündigung immer nicht so gut werden, rechne ich eben heute mit lahmaschigkeit
habe jetzt eine überweisung zum facharzt bekommen, aber termine gibt es entweder gar nicht oder dann im neuen jahr. achnööö, ich hab kein bock auf diese scheiß bedürftigkeit.
ich geh jetzt laufen. und weil läufe mit ankündigung immer nicht so gut werden, rechne ich eben heute mit lahmaschigkeit

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Sich schwach zeigen oder nicht?
Ein spannendes Thema, darüber habe ich schon oft nachgedacht.
Früher hatte ich mal eine Phase, in der ich mich viel und oft drüber geärgert habe, dass sich niemand so wirklich für mich zu interessieren schien, also sich kümmern oder mal nachfragen, wie es mir denn so geht oder wie es bei mir läuft. Ist mir im Freundeskreis aufgefallen. Jeder fragt jeden, jeder kümmert sich, etc, nur bei mir nicht. Das hat mich irgendwann extrem geärgert, ich war teils wütend, teils traurig und dachte: Gehör ich nicht so richtig dazu? Sind die anderen wichtiger als ich? Mögen die mich weniger?
Als ich dann endlich soweit war, das Thema mal offen anzusprechen, blickte ich in viele erstaunte Gesichter. Jeder meinte, ich wäre der starke Typ, bei dem alles fluppt, der alles hinkriegt und deshalb kam niemand auf die Idee, sich um mich "näher zu kümmern". Sowas gedeiht man eben eher den typischen Sorgenkindern an. Es gibt ja im Freundeskreis immer Menschen, die grad irgendwelche Sorgen haben.
Sollte man also auf "schwach" machen oder bzw. die Schwächen, die man hat, auch offen zeigen, damit man von seinen Mitmenschen nicht völlig übersehen wird? Es gibt ja auch Sorgenkinder, die die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen so dermaßen überstrapazieren, dass man irgendwann genervt ist. Man möchte ja auch mal Spaß und Freude mit jemanden haben und locker quatschen können und nicht immer nur jeden Tag Probleme wälzen. Mit einem "zuviel an Schwäche" kann man also auch die Mitmenschen vertreiben. Widerum andererseits kenne ich auch Menschen in meinem Umkreis, die sind sofort da und Feuer und Flamme, wenn jemand Sorgen, Probleme oder eine Depriphase hat. Mit denen kann ich allerdings mich nicht einfach mal so verabreden und was lustiges unternehmen. Die haben nämlich schlichtweg immer einen Hang dazu, immer über Sorgen und Probleme sprechen zu wollen. Darin gehen sie so richtig auf.
Ich glaube, es gibt einfach viele unterschiedliche Menschen - gott sei Dank und für jedes Anliegen gibt es jemanden, der dies erfüllt. Ich kenne Menschen, denen bräuchte ich niemals mit einem Problem kommen. Die interessiert das nicht, die wollen Spaß und lustiges Zeug daherquatschen. Das sind nicht die, die ich anrufen würde, wenn ich traurig bin. Die sind super, wenn ich Ablenkung benötige und eine Party feiern will. Dagegen gibt es andere, die total auf Probleme anspringen. Die würden sich im Kino niemals freiwillig eine Komödie aussuchen, die wollen dann lieber ein Psycho-Drama sehen. Eigentlich würden sie sogar viel lieber über private Dramen sprechen, als ins Kino zu gehen.
Dann gibt es welche, die fragen mich nie, wie es mir geht und was bei mir so los ist. Dagegen weiß ich von ihnen alles, weil sie so einen enormen Output haben. Wann der Hund das nächste Mal zum Tierarzt muss, was es morgen zum Mittagessen gibt inklusive aller Vor- und Nachnamen sämtlicher Kollegen. Die sind gut, wenn ich Ablenkung benötige und grad sowieso nicht über mich selbst reden will. Bei mir passiert ja auch kaum was aufregendes.
Aber manchmal wünschte ich mir doch, es würde wenigstens ab und einer fragen, wie es so geht. Einfach mal so. Dafür gibt es sicherlich auch Menschen. Und ob man dafür extra Schwäche zeigen muss, damit mal jemand auf die Idee kommt? Hm. Darüber bin ich mir immer noch nicht im Klaren.
Sorry für das Gedanken-Durcheinander.. aber ich grübel da öfter drüber nach.. Schwäche zeigen, Stärke zeigen? Eigentlich gibt man sich doch so, wie man ist und wie man sich grad fühlt. Sollte man das dann künstlich verändern, um Reaktionen zu generieren, die man grad braucht oder gern hätte? Muss man sich heulend in die Ecke werfen, damit jemand mal fragt, wie es geht? Das kann ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Ein spannendes Thema, darüber habe ich schon oft nachgedacht.
Früher hatte ich mal eine Phase, in der ich mich viel und oft drüber geärgert habe, dass sich niemand so wirklich für mich zu interessieren schien, also sich kümmern oder mal nachfragen, wie es mir denn so geht oder wie es bei mir läuft. Ist mir im Freundeskreis aufgefallen. Jeder fragt jeden, jeder kümmert sich, etc, nur bei mir nicht. Das hat mich irgendwann extrem geärgert, ich war teils wütend, teils traurig und dachte: Gehör ich nicht so richtig dazu? Sind die anderen wichtiger als ich? Mögen die mich weniger?
Als ich dann endlich soweit war, das Thema mal offen anzusprechen, blickte ich in viele erstaunte Gesichter. Jeder meinte, ich wäre der starke Typ, bei dem alles fluppt, der alles hinkriegt und deshalb kam niemand auf die Idee, sich um mich "näher zu kümmern". Sowas gedeiht man eben eher den typischen Sorgenkindern an. Es gibt ja im Freundeskreis immer Menschen, die grad irgendwelche Sorgen haben.
Sollte man also auf "schwach" machen oder bzw. die Schwächen, die man hat, auch offen zeigen, damit man von seinen Mitmenschen nicht völlig übersehen wird? Es gibt ja auch Sorgenkinder, die die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen so dermaßen überstrapazieren, dass man irgendwann genervt ist. Man möchte ja auch mal Spaß und Freude mit jemanden haben und locker quatschen können und nicht immer nur jeden Tag Probleme wälzen. Mit einem "zuviel an Schwäche" kann man also auch die Mitmenschen vertreiben. Widerum andererseits kenne ich auch Menschen in meinem Umkreis, die sind sofort da und Feuer und Flamme, wenn jemand Sorgen, Probleme oder eine Depriphase hat. Mit denen kann ich allerdings mich nicht einfach mal so verabreden und was lustiges unternehmen. Die haben nämlich schlichtweg immer einen Hang dazu, immer über Sorgen und Probleme sprechen zu wollen. Darin gehen sie so richtig auf.
Ich glaube, es gibt einfach viele unterschiedliche Menschen - gott sei Dank und für jedes Anliegen gibt es jemanden, der dies erfüllt. Ich kenne Menschen, denen bräuchte ich niemals mit einem Problem kommen. Die interessiert das nicht, die wollen Spaß und lustiges Zeug daherquatschen. Das sind nicht die, die ich anrufen würde, wenn ich traurig bin. Die sind super, wenn ich Ablenkung benötige und eine Party feiern will. Dagegen gibt es andere, die total auf Probleme anspringen. Die würden sich im Kino niemals freiwillig eine Komödie aussuchen, die wollen dann lieber ein Psycho-Drama sehen. Eigentlich würden sie sogar viel lieber über private Dramen sprechen, als ins Kino zu gehen.
Dann gibt es welche, die fragen mich nie, wie es mir geht und was bei mir so los ist. Dagegen weiß ich von ihnen alles, weil sie so einen enormen Output haben. Wann der Hund das nächste Mal zum Tierarzt muss, was es morgen zum Mittagessen gibt inklusive aller Vor- und Nachnamen sämtlicher Kollegen. Die sind gut, wenn ich Ablenkung benötige und grad sowieso nicht über mich selbst reden will. Bei mir passiert ja auch kaum was aufregendes.
Aber manchmal wünschte ich mir doch, es würde wenigstens ab und einer fragen, wie es so geht. Einfach mal so. Dafür gibt es sicherlich auch Menschen. Und ob man dafür extra Schwäche zeigen muss, damit mal jemand auf die Idee kommt? Hm. Darüber bin ich mir immer noch nicht im Klaren.
Sorry für das Gedanken-Durcheinander.. aber ich grübel da öfter drüber nach.. Schwäche zeigen, Stärke zeigen? Eigentlich gibt man sich doch so, wie man ist und wie man sich grad fühlt. Sollte man das dann künstlich verändern, um Reaktionen zu generieren, die man grad braucht oder gern hätte? Muss man sich heulend in die Ecke werfen, damit jemand mal fragt, wie es geht? Das kann ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
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ich kenne das sehr gut, dass keiner nachfragt. Aber es ist klar, wenn man sich immer so stark nach außen hin gibt, provoziert man natürlich genau so eine Reaktion. Auch ich habe schon viel darüber nachgedacht. Mir ist zum Beispiel eine Szene aus einem Tagesklinik-aufenthalt noch gut im Kopf, wo eine Mitpatientin ein echtes Drama abgezogen hat. Aufmerksamkeit pur. Aber tut das not?
Denke die Krux an der Sache ist die, sich selber so ernst zu nehmen, und tatsächlich bei anderen Menschen anzuklopfen wenn es not tut. Schwer damit azufangen, wenn man doch niemals vorher zu emotionen geneigt hat.
Bei di lilly merkt man auch schon hier im Forum dass Du viel gibst ud vermutlich wenig bekommst. Mir ist das direkt schon hier im schreiben aufgefallen, in dem Moment bin ich jedoch diejenige die hier soviel bekommt ohne Gegenleistung. Dabei wäre ich durchaus interessiert nachzufragen, aber ich habe fast den Eindruck, Dir ist es viel mehr recht, wenn Du mit ratschlägen dabei sein kannst ohne dass es wirklich um dich gehen muss...
aber ist nur so ein eindruck
ich denke die folge von dem "immerstarkseinwollen" ist letztlich Einsamkeit. Und Laufen ist der Einsamen liebster Sport
Denke die Krux an der Sache ist die, sich selber so ernst zu nehmen, und tatsächlich bei anderen Menschen anzuklopfen wenn es not tut. Schwer damit azufangen, wenn man doch niemals vorher zu emotionen geneigt hat.
Bei di lilly merkt man auch schon hier im Forum dass Du viel gibst ud vermutlich wenig bekommst. Mir ist das direkt schon hier im schreiben aufgefallen, in dem Moment bin ich jedoch diejenige die hier soviel bekommt ohne Gegenleistung. Dabei wäre ich durchaus interessiert nachzufragen, aber ich habe fast den Eindruck, Dir ist es viel mehr recht, wenn Du mit ratschlägen dabei sein kannst ohne dass es wirklich um dich gehen muss...
aber ist nur so ein eindruck
ich denke die folge von dem "immerstarkseinwollen" ist letztlich Einsamkeit. Und Laufen ist der Einsamen liebster Sport
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Eigentlich denke ich darüber gar nicht wirklich nach. Es passiert einfach immer. Beispiel vom letzten Heimatbesuch: Ich komme bei meiner Familie an und jeder "überfällt" mich (ok, hoher Output ist völlig normal, wenn man sich nicht so oft sieht). Und jeder Mensch hat ja nun mal irgendwelche Probleme, ist doch so. Mutter erzählt beispielsweise von Schmerzen, der höre ich zu. Geschwister erzählen der Reihe nach: Probleme mit dem Kind, Stress im Job, usw. Da höre ich natürlich auch zu und versuche, so gut es geht und falls benötigt, Ratschläge oder Hilfestellung zu geben. Danach besuche ich eine alte Freundin, die ich ewig nicht gesehen habe. Sie erzählt mir davon, dass sie als junge Mutter überfordert ist mit den 2 Kindern und aufgrund seelischer Erschöpfung und Depression nun in eine Tagesklinik geht. Auch ihr höre ich natürlich zu, sowas lässt mich ja auch nicht kalt. Da wechselt man nicht nach 5 Minuten das Thema und erzählt urplötzlich was von sich. Danach kann ich noch einen Besuch bei einer guten Freundin reinschieben, bevor ich wieder zurück muss. Die habe ich natürlich auch wieder ein paar Wochen nicht gesehen und die hat auch viel zu erzählen. Von ihrer Tochter, die nachts durchweint, ihrer Gesundheit, die momentan Probleme bereitet und dem Hauskauf, der Stress macht.skillstraining hat geschrieben:ich habe fast den Eindruck, Dir ist es viel mehr recht, wenn Du mit ratschlägen dabei sein kannst ohne dass es wirklich um dich gehen muss..
Und dann ist das WE rum und ich fahre wieder nach Hause. Erst dann merke ich, wie sehr mein Kopf schwirrt von all den Dingen, die ich aufgenommen habe und dass ich gar nichts über mich erzählt habe. Es ist also weniger bewusst, sondern es passiert einfach so.
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Ich kann skill da sehr gut verstehen und es nachvollziehen. Uff Arbeit und erst Recht unter Läufers (fast ausschließlich alle meine Freunde und Bekannte sind Läufer oder haben damit zu tun) gelte ich als der der immer gut drauf ist, der immer gute Laune hat. Kommt zum einen ja daher, dass es mir tatsächlich auch gut tut, mit ihnen zusammen zu sein. Aber auch, dass ich auch nicht auf die Idee kommen würde, Sorgen oder Probleme zu zeigen. Mache ich einfach nicht und kann ich auch gar nicht. Hab aber auch das Gefühl, dass das eh niemanden wirklich interessieren würde und es gibt eh wichtigeres. Zum Glück komme ich recht gut klar damit.
Übrigens eine der beklopptesten Frage ist für mich: Und alles gut?
Gruss Tommi
Übrigens eine der beklopptesten Frage ist für mich: Und alles gut?

Gruss Tommi
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Lilly35 hat geschrieben:Eigentlich denke ich darüber gar nicht wirklich nach. Es passiert einfach immer. Beispiel vom letzten Heimatbesuch: Ich komme bei meiner Familie an und jeder "überfällt" mich (ok, hoher Output ist völlig normal, wenn man sich nicht so oft sieht). Und jeder Mensch hat ja nun mal irgendwelche Probleme, ist doch so. Mutter erzählt beispielsweise von Schmerzen, der höre ich zu. Geschwister erzählen der Reihe nach: Probleme mit dem Kind, Stress im Job, usw. Da höre ich natürlich auch zu und versuche, so gut es geht und falls benötigt, Ratschläge oder Hilfestellung zu geben. Danach besuche ich eine alte Freundin, die ich ewig nicht gesehen habe. Sie erzählt mir davon, dass sie als junge Mutter überfordert ist mit den 2 Kindern und aufgrund seelischer Erschöpfung und Depression nun in eine Tagesklinik geht. Auch ihr höre ich natürlich zu, sowas lässt mich ja auch nicht kalt. Da wechselt man nicht nach 5 Minuten das Thema und erzählt urplötzlich was von sich. Danach kann ich noch einen Besuch bei einer guten Freundin reinschieben, bevor ich wieder zurück muss. Die habe ich natürlich auch wieder ein paar Wochen nicht gesehen und die hat auch viel zu erzählen. Von ihrer Tochter, die nachts durchweint, ihrer Gesundheit, die momentan Probleme bereitet und dem Hauskauf, der Stress macht.
Und dann ist das WE rum und ich fahre wieder nach Hause. Erst dann merke ich, wie sehr mein Kopf schwirrt von all den Dingen, die ich aufgenommen habe und dass ich gar nichts über mich erzählt habe. Es ist also weniger bewusst, sondern es passiert einfach so.
ich finde es schade wenn es so ist. denn: du stellst damit die bedürfnisse der anderen immer über deine eigenen. somit wirst du immer zu kurz kommen. wie wäre es mal den spieß umzudrehen. die anderen zuzuquatschen?
ich selber kann das leider gar nicht. ich hasse es auch zu telefonieren und somit bleibe ich immer sehr für mich. bei mir ist die lage sogar noch anders, ich wirke so unnahbar dass sich mir auch keiner anvertraut. somit eine lose-lose-situation.
daran muss ich was ändern unbedingt
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dicke_Wade hat geschrieben:Ich kann skill da sehr gut verstehen und es nachvollziehen. Uff Arbeit und erst Recht unter Läufers (fast ausschließlich alle meine Freunde und Bekannte sind Läufer oder haben damit zu tun) gelte ich als der der immer gut drauf ist, der immer gute Laune hat. Kommt zum einen ja daher, dass es mir tatsächlich auch gut tut, mit ihnen zusammen zu sein. Aber auch, dass ich auch nicht auf die Idee kommen würde, Sorgen oder Probleme zu zeigen. Mache ich einfach nicht und kann ich auch gar nicht. Hab aber auch das Gefühl, dass das eh niemanden wirklich interessieren würde und es gibt eh wichtigeres. Zum Glück komme ich recht gut klar damit.
Übrigens eine der beklopptesten Frage ist für mich: Und alles gut?
Gruss Tommi
klaro, ne

ich kenne das, früher war ich auch mal noch sehr unterhaltsam. ich hab das nicht gespielt, sondern ich war wirklich immer sehr gut drauf und aufgedreht wenn ich unter menschen war. irgendwann ging es mir aber nicht so gut und siehe da: ich hatte nur und ausschließlich partyfreunde, denn die haben mich dann nicht mehr involviert weil mit mir ja eh nichts mehr los war... jetzt mag ich nicht mehr nur partyfreunde haben. aber lustige abende sind auch nie verkehrt
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Du musst gar nicht, das kommt automatisch wieder, vertraue dirskillstraining hat geschrieben: ich selber kann das leider gar nicht. ich hasse es auch zu telefonieren und somit bleibe ich immer sehr für mich. bei mir ist die lage sogar noch anders, ich wirke so unnahbar dass sich mir auch keiner anvertraut. somit eine lose-lose-situation.
daran muss ich was ändern unbedingt
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx
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Normalerweise gehe ich nie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen laufe, weil ich eigentlich meist noch anders Sport mache. Aber heute hat es mich irgendwie rausgetrieben. Heute brauche ich das Laufen auch als Skill, da die Einsamkeit mir sehr zusetzt, ich unendlich Heimweh habe und ich nicht weiß wie ich jemals aus meiner Isolation herauskommen soll. Laufen hilft da auch nur solange ich unterwegs bin. Nach dem Ankommen ist alles wie vorher und noch schlimmer.
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Tja, da zieht man dann doch gewisse Dinge an, die man ausstrahlt. Aufgedreht, fröhlich, lustig = Partyfreunde.skillstraining hat geschrieben:klaro, ne
ich kenne das, früher war ich auch mal noch sehr unterhaltsam. ich hab das nicht gespielt, sondern ich war wirklich immer sehr gut drauf und aufgedreht wenn ich unter menschen war. irgendwann ging es mir aber nicht so gut und siehe da: ich hatte nur und ausschließlich partyfreunde, denn die haben mich dann nicht mehr involviert weil mit mir ja eh nichts mehr los war... jetzt mag ich nicht mehr nur partyfreunde haben. aber lustige abende sind auch nie verkehrt
Ich denke, man muss drauf achten, etwas die Balance zu halten, wie bei allem im Leben. Nur schwarz und nur weiß muss nicht sein, es gibt eine große Grauzone dazwischen. Und wenn man die Balance im Bekanntenkreis umsetzen kann = perfekt. Jemanden zum Sport treiben, jemanden zum Partyfeiern, jemanden zum reden, usw. Man findet wohl nur selten/schwer den all-in-one-Freund.
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Hm, aber wenigstens hat das Laufen geholfen, während du unterwegs warst. Du hast vielleicht noch nicht den Schlüssel gefunden, grundsätzlich die Traurigkeit zu bekämpfen, aber mit dem Laufen hast du wenigstens schon eine hilfreiche Maßnahme, die die Traurigkeit für einen gewissen Zeitraum verschwinden lässt.skillstraining hat geschrieben:Normalerweise gehe ich nie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen laufe, weil ich eigentlich meist noch anders Sport mache. Aber heute hat es mich irgendwie rausgetrieben. Heute brauche ich das Laufen auch als Skill, da die Einsamkeit mir sehr zusetzt, ich unendlich Heimweh habe und ich nicht weiß wie ich jemals aus meiner Isolation herauskommen soll. Laufen hilft da auch nur solange ich unterwegs bin. Nach dem Ankommen ist alles wie vorher und noch schlimmer.
Kleine Schritte machen.
98
Nein Nein, mein Thread hier heißt weglaufen. Ich laufe all die beschissenen Gefühle weg, ich laufe alles weg was weh tut und was ich nicht sehen und spüren will. Jetzt bin ich müde und krieg mich garantiert nicht mehr motiviert in der fremden Stadt mich mit fremden menschen zu verabredne um fremde Gespräche zu führen, aber nur das würde mir tatsächlich eventuell langfristig helfen. also es wird zeit aufzuhören mit dem sleber verarschen
99
Ich fühle mich manchmal auch schlimm isoliert. Ich bin allerdings nach wie vor fest der Meinung, dass niemand isoliert leben muss, wenn er denn nicht will. Wenn mir das Alleinsein so sehr zu schaffen macht, wüsste ich sofort 1204 Maßnahmen, was ich dagegen tun könnte. Und zwar Maßnahmen, die auch schnell greifen. Es gibt Single-Stammtische, es gibt genügend Kleinanzeigen "neue Leute gesucht" oder "gute Freundin gesucht". Ich könnte auch selber eine aufgeben. Es gibt je nach Hobby und Interesse für jeden Menschen Vereine. Sportvereine, Malkurse, Theatergruppen, Spielabende, es gibt einfach alles. Da könnte man sich anmelden. Man kann sich auch einfach trauen und alleine rausgehen, man lernt Menschen kennen. Habe ich dieses Jahr 2x gemacht und beide Male kam ich mit netten und interessanten Menschen ins Gespräch. Man kann sich auch gemeinnützig engagieren, hauptsache, man hat was zu tun, stattt zuhause zu grübeln. Es gibt schier unendlich viele Möglichkeiten, wie ich ab morgen jeden Tag meine Freizeit bis zum Anschlag vollpacken könnte. Aber dazu muss auch die Kraft gegeben sein. Und manchmal hat man die Kraft und die emotionale Ausgeglichenheit eben nicht, rauszugehen und Menschen zu treffen, Dinge zu tun, obwohl man sich einsam fühlt. Aber die Kraft kommt sicher irgendwann wieder.skillstraining hat geschrieben:und ich nicht weiß wie ich jemals aus meiner Isolation herauskommen soll.
100
Huch, unsere Posts haben sich überschnitten. Aber im Endeffekt bestätigt es das, was ich geschrieben habe. Du schreibst, du kriegst dich nicht motiviert, dich zu verabreden..skillstraining hat geschrieben:Nein Nein, mein Thread hier heißt weglaufen. Ich laufe all die beschissenen Gefühle weg, ich laufe alles weg was weh tut und was ich nicht sehen und spüren will. Jetzt bin ich müde und krieg mich garantiert nicht mehr motiviert in der fremden Stadt mich mit fremden menschen zu verabredne um fremde Gespräche zu führen, aber nur das würde mir tatsächlich eventuell langfristig helfen. also es wird zeit aufzuhören mit dem sleber verarschen
Und das meinte ich. Man hat die Kraft nicht. Man weiß zwar theoretisch, wie man die Situation ändern könnte, aber die Kraft ist nicht da. Zweiter Punkt: "fremde Gespräche" führen. Man sehnt sich nach Vertrautheit, nach Nähe, denke ich. Und diese Menschen, die man kennenlernen könnte, die man treffen könnte, das wäre ja alles so fremd. Da ist keine Vertrautheit gegeben.