mvm hat geschrieben:Na, da hab ich ja eine Diskussion losgetreten. Das war nicht meine Absicht. Was ich eigentlich sagen wollte, hat Eckhard ganz gut zusammengefasst:
Natürlich kann man immer mehr machen. Aber anders als beim Laufen, kann man beim Radfahren wegen der fehlenden orthopädischen Gefahr eigentlich nie zuviel machen. Und kaum jemand kauft sich n Carbonrenner um mal nebenbei bei nem Jedermann mitzufahren, ohne groß zu trainieren. Das sind schonmal zwei Gründe, warum das Niveau im Radsport ein anderes ist.
Mal so erwähnt: eine Freundin meiner Mutter hat Radsport quasi-professionell betrieben (im Frauenbereich vor 20 Jahren muss man das so sagen), durchaus sehr erfolgreich mit einigen Titeln. Trainingsumfang war brutal, Woche so um die 25h-30h/Woche nur auf dem Rad soweit ich das in Erinnerung habe. Das ganze zusätzliche Gedöns mit Gymnastik, Stretching usw. natürlich noch dazu. Unglaublicher Aufwand insgesamt, d.h. 3 Tage die Woche leben im Wohnmobil.
mvm hat geschrieben:Aber anders als beim Laufen, kann man beim Radfahren wegen der fehlenden orthopädischen Gefahr eigentlich nie zuviel machen. Und kaum jemand kauft sich n Carbonrenner um mal nebenbei bei nem Jedermann mitzufahren, ohne groß zu trainieren. Das sind schonmal zwei Gründe, warum das Niveau im Radsport ein anderes ist.
Mit dem zuviel sehe ich die Sache aber genau andersherum. Auf dem Rad kann man noch viel schneller ins Übertraining rutschen, eben weil die Orthopädie eher(!) mitspielt. Ob sich Erfolge einstellen hängt meiner Meinung nach im Wesentlichen an der VO2-max, der Regenerationsfähigkeit und der orthopädischen Stabilität. So groß sind die Unterschiede bei den Ausdauersportarten wie Lauf, Rad, Skilanglauf, ... nicht.
@alle
weil einige ja die Diskussionen um das richtige Training vermissen

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mal ein bisschen was aus der Radsport Ecke mit direkter Relevanz für den Laufsport. Im letzten Jahr gab es im Friel-Blog eine ganz interessanten Beitrag zur Länge von VO2-max Intervallen (
Joe Friel - High-Intensity Interval Duration). Ihr kennt ja sicher alle die Ausführungen von Jack Daniels zu dem Thema.
Im Blogbeitrag wird nun eine norwegische Studie (
Short intervals induce superior training adaptations compared with long intervals in cyclists - An effort-matched approach. - PubMed - NCBI) diskutiert in der über 10 Wochen zweimal(!) wöchentlich einerseits 3 Sätze 13 x 30 s, 15s "Pause" und 3min Satzpause bzw. klassisch 4 x 5min mit 2.5min Pause gefahren wurden, mit dem Ergebnis, dass die kürzeren Intervalle einen viel größeren Effekt hatten.
Neben der auf der Hand liegenden extrem kurzen "Erholungszeit" von 15s kann ein Teil des Effekts möglicherweise simpel auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass "neue Besen" immer gut kehren. So trivial es klingt, aber es schadet einfach nicht immer regelmäßig wieder mal neues in das Training einzumischen.
Viele Grüße an alle, Elefantino