Hallo Scalpay,Scalpay hat geschrieben:Also nicht laufen bis ich nicht mehr kann und dann gehen, sondern laufen solange es noch angenehm ist und dann gehen?
ich habe mir dir dein Startposting durchgelesen und auch deine weiteren "Einlassungen" überflogen. Natürlich ist der wichtigste Schritt erst einmal Laufschuhe anzuziehen und loszulaufen. Meistens machen sich Neu-Läufer viel zu viele Gedanken darüber, wie sie ihren Start gestalten könnten. Üblicherweise genügt es loszulaufen und in sich zu spüren, wann es Zeit ist aufzuhören. Viele mit guten Startvoraussetzungen muss man eher bremsen, dass sie nicht zu lange, zu oft pro Woche oder auch zu schnell laufen - zumindest in den ersten Wochen.
Deine Startvoraussetzungen scheinen jedoch deutlich weniger günstig zu sein. Es ist dir nicht möglich eine Strecke von 20 bis 30 min langsam am Stück zu laufen. Wenn die Widerstände zu Beginn so groß sind, wie bei dir, hilft nur wechselweises Laufen-Gehen. Und - jetzt komme ich zu obigem Zitat - dabei läuft man tatsächlich nicht so lange, bis es nicht mehr geht. Warum startest du nicht mit Minutenintervallen? Oder vielleicht Zwei-Minutenintervallen? Also 2 min laufen, dann 2 min gehen, dann wieder 2 min laufen und so fort. Stellst sich die Frage, wie lange du das so fortsetzen solltest. Eben auch nicht bis "der Arzt kommt", sondern eine feste vorgegebene Zeitspanne lang. Du solltest deine Intervalle so wählen, dass du 30 min durchhältst und dann nicht vollkommen am Ende bist. Wenn dafür 1 min-Intervalle erforderlich sind, dann ist das eben so.
Diese Intervalle verkürzt du von Trainingstag zu Trainingstag. Aber sehr moderat. Überfordere dich nicht. Insgesamt läufst/gehst du trainingstäglich immer 30 min in der Summe. Die immer gleiche Trainingsdauer sorgt dafür, dass der Trainingsreiz immer erhalten bleibt, wenn du deine Laufintervalle stückenweise verlängerst. Dreimal pro Woche laufen mit mindestens einem Ruhetag dazwischen.
Falls du dir nicht wirklich vorstellen kannst, wie man die Steigerungsrate gestalten kann bzw. wie wirklich vorsichtig man dabei zu Werke gehen darf und letztlich doch Erfolge erzielt, dann findest du ein Beispiel auf unsererLaufseite. Im Hauptmenü <Themen für Einsteiger><Laufen aber wie?><3.4.2 Trainingsprogramme Laufen-Gehen>
Nun zum Tempo: Wenn du "nur" 1, 2, 3 min am Stück läufst, dich dann gehend wieder erholst, kannst du ein wenig flotter laufen. Flott heißt nicht schnell. Aber so, dass es sich dabei wirklich um Laufen handelt. Vermeide auf jeden Fall schlurfen, also so eine merkwürdige Gangart, die weder Gehen noch richtig Laufen ist. Lieber kürzere Laufintervalle, dafür richtige Laufschritte. Solltest du die Möglichkeit haben, dein Tempo zu messen, dann bleibe für einen Kilometer unter 7:30 min. Das reicht. Laufe aber auch nicht schneller anfangs als etwa 6:30 min/km. Wenn du ein Referenzstück, vielleicht 100 m (zwischen zwei Leitpfosten einer Straße, wenn du daneben auf dem Radweg läufst) kennst, kannst du das Tempo ausprobieren.
Alles Gute

Gruß Udo